Hallo,
- Wenn Du die in Belgien geläufige Form des Niederländischen
„Flämisch“ nennst, solltest Du das in Wallonien gesprochene
Französisch auch „Wallonisch“ nennen. Die Wallonen wären sonst
ziemlich sauer; glaub’s mir
Zwischen den diversen wallonischen Dialekten und dem dort gesprochenen Französisch gibt es erheblichste Unterschiede. Mit Französisch versteht man recht wenig Wallonisch. Flämisch besteht aus vielen Dialekten.
- (Vielleicht interessant) Brüssel ist im Gegensatz zur
flämischen Gemeinschaft im Norden und der wallonischen im
Süden offiziell zweisprachiges Gebiet.
Nicht nur Brüssel ist offiziell zweisprachig, es gibt noch einige Gemeinden um Brüssel herum, die sich „communes à facilités“ nennen, offiziell niederlândischsprachig aber man kann sich auch auf Französisch mit den Verwaltungen unterhalten. Mouscron ist offiziell Französischsprachig, hier haben die Niederländischsprachigen gewisse Sonderrechte und in den offiziell niederlândischsprachigen Voeren haben die Französischsprachigen gewisse Sonderrechte.
- Neben den drei offiziellen Amtssprachen („Vlaams“, „Wallon“
und Deutsch) wird im Süden des Landes von einer (regional
gesehen) großen Gruppe auch Lëtzebuergesch gesprochen.
Vlaams ist keine Amtssprache, Amtssprache ist „AN“(Algemeen Nederlands). Die flämischen Dialekte haben teilweise für den gleichen Gegenstand total verschiedene Bezeichnungen. In dem südlichen Landesteil ist es Französisch(offiziell nach Larousse etc.) mit einigen Belgizismen. Deutsch ist Amtssprache in den Kantonen Eupen, Malmédy und St. Vith.
Die Sprachgrenze entstand in etwa entlang einer alten Römerstrasse, die von Nordfrankreich nach Köln lief. Allerdings drang das Niederländische bei Maastricht nach Süden vor, während das Französische in Nordfrankreich nach Nordosten vordrang. Brüssel ist seit dem 15. JH immer mehr französischsprachig geworden, nach Schätzungen so 70 bis 90%.
Gruss
Rainer