Qual der Wahl
Hallöchen,
Was hast Du gegen den Namen?
ich bestreite nicht, daß der Name einen schönen Klang hat. Das gilt allerdings auch für Scheherezade, Tittina oder Latraviata. Trotzdem würde ich ein Kind so nicht nennen. Menschen sind dumm und Kinder sind grausam. Ob jemand mit einem außergewöhnlichen Namen klarkommt, hängt von der Persönlichkeit des „Betroffenen“ ab. Die Persönlichkeit muß sich noch entwickeln und kann somit von den Eltern nicht eingeschätzt werden.
Es kann durchaus sein, daß das Kind wunderbar damit zurechtkommt und später stolz auf seinen Namen ist. Genauso kann es aber sein, daß es in seiner Schulzeit ständig gegretelt wird und später ausflippt, wenn permanent zurückgefragt wird „Tali-was?“
Das Optimum wäre, wenn sich die Menschen ihre Namen selber aussuchen würden. Da das aber nicht praktikabel ist, müssen die Eltern das erledigen und geraten dabei gelegentlich schon mit dem Standesbeamten aneinander. Dieser geht zwar nur nach rein formalen Gründen vor, dennoch sollte das den Eltern Hinweis genug sein. Stattdessen wird dann mitunter prozessiert, nur um seinen Abkömmling Pumukl oder Doofi nennen zu dürfen.
Hier liegt zwar kein solcher Extremfall vor, dennoch sollten sich m.E. Eltern der besonderen Verantwortung bei der Auswahl des Vornamens bewußt sein und entsprechend handeln. Die Gründe, einen bestimmten Namen zu wählen oder diesen abzulehnen, können vielfältig sein und natürlich spielen dabei auch immer persönliche Präferenzen eine Rolle.
Schlimm wird es dann, wenn man sich davon leiten läßt, was ganz besonderes finden zu finden zu wollen. Dabei spielt dann m.E. nicht das Wohl des Kindes die Hauptrolle, sondern der Wille, Individualität, Originalität und Unkonformität zu demonstrieren und zwar die eigene, nicht die des Kindes.
zutreffender wäre. Ein wenig habe ich den Eindruck Du wolltest
Deinen diesbezüglichen Kommentar schon lange mal loswerden und
hast den erstbesten nicht ganz gängigen Namen der hier
auftauchte dafür ausgewählt um Deinen ganz eigenen
Geltungsdrang zu befiedigen.
)
Deine Eindrücke täuschen, in jeder Hinsicht. Einerseits habe ich derartige Kommentare schon früher abgegeben, andererseits geht es mir weniger um Geltungsbedarf, als vielmehr darum aufzuzeigen, daß „je origineller desto besser“ m.E. eine eher zweifelhafte Strategie ist, wenn es darum geht, einem Menschen einen wichtigen Teil seiner Identität zu verleihen, nämlich seinen Vornamen.
Es geht mir nicht darum, daß nur Namen aus der jährlich veröffentlichten Top10-Listen gewählte werden sollen, sondern darum, daß ein Name zwar nicht völlig langweilig sein sollte, aber eben auch nicht zu auffällig. Dafür gibt es logischerweise keine feste und unabänderliche Formel. Oberstes Gebot sollte aber sein, daß die Wahl keine Qual fürs Kind wird.
Gruß
Christian