Hitlers Orthographie

Guten Tag!

Ich habe gelesen, Hitlers Orthographie und Interpunktion seien sehr schlecht, geradezu infantil gewesen. Deshalb habe Hitler kaum selber geschrieben.

Kann das jemand bestätigen?

Hat Kujau das bei seinen gefälschten Hitler-Tagebüchern berücksichtigt?

Hallo Albert 33,

Ich habe gelesen, Hitlers Orthographie und Interpunktion seien
sehr schlecht, geradezu infantil gewesen.

das habe ich so noch nicht gehört. Was mir wohl bekannt war, das sein bekanntestes und ich glaube auch einziges Werk in einem sehr schlechten Stil geschrieben ist: Parteiprogramm und Lebensgeschichte in einem. Da Hitler aber nur über ein Paar Jahre Volksschulbildung verfügt und sich auch später nicht um den Besitz einer fundierten Bildung bemüht hat, halte ich das o.g. durchaus für möglich.

Deshalb habe Hitler kaum selber geschrieben.

Als Diktator hatte er in erster Linie seinen Sekretärinnen, z.B. Traudl Junge, diktiert. Dies sagt allerdings nichts über seine Bildung aus, weil alle Politiker, damals wie heute, die meisten Schriftstücke diktiert und dann nur noch unterzeichnet haben.

Hat Kujau das bei seinen gefälschten Hitler-Tagebüchern berücksichtigt?

weiß ich nicht. allerdings glaube ich das nicht, weil:

  1. Herr Kujaus Arbeit damals keineswegs so genial war wie er wohl selbst geglaubt hat.
  2. Anfang der 80er Jahre Hitler vielen noch als der „Übermensch“ galt, So jemand muss doch vernünftig schreiben können.
    Wäre ich damals Redakteur gewesen, hätte ich bei sprachlich schlecht formulierten Tagebüchern eher eine Fälschung vermutet, als bei welchen die in passablen deutsch geschrieben worden sind.

Ich hoffe das hilft Dir weiter!

Dein
Ebenezer

Hallo!

Ich habe nur dies gefunden: http://www.sueddeutsche.de/panorama/postkarte-von-ad…

Naja, wer weiß schon was Hitler im Rahmen seiner Kriegsverletzung und/oder Zahnbehandlung für Medikamente bekam, die man heutzutage keinem Auerochsen verabreichen würde.

Mich würde ja interessieren, auf welche Quelle Du Dich beziehst, da die Anzahl eigenhändiger Schriftstücke Hitlers doch recht rar zu sein scheint.

Gruß
vdmaster

Hallo

Ich habe gelesen, Hitlers Orthographie und Interpunktion seien sehr schlecht, geradezu infantil gewesen.

Ich hab nur mal gelesen, dass man aufgrund einer eigenhändig verfassten Postkarte festgestellt habe, dass er nicht wusste, wann man ß, s oder ss schreibt, oder ph oder f und ähnliche Dinge. Das ist keine gute Orthographie, aber noch lange nicht infantil. Das kann doch auch nicht sein, dass er so extrem schlecht schrieb.

Deshalb habe Hitler kaum selber geschrieben.

Tatsache ist wohl, dass er selber kaum geschrieben hat. Und natürlich ist es für einen vom Gesetz her immer recht habenden Übermenschen merkwürdig, wenn er nicht weiß, ob man jetzt ‚das‘ oder ‚dass‘ schreibt. Das wäre schon sehr peinlich gewesen.

Auf jeden Fall - ich denke, das ist durch die Frau Traudel Junge verbürgt, auch wenn ich die Szene nur aus dem Film kenne - soll er ja viel Verständnis gehabt haben, als selbige sich beim Vorstellungs-Probetippen um eine Tastenreihe vertan und alles falsch getippt hat.

Viele Grüße

Servus,

vermutlich hat Hitler den gesamten ersten Band von „Mein Kampf“ eigenhändig getippt. Das ist ein bisschen mehr als „kaum“, nämlich bereits ein ziemlicher Schinken.

http://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Hitler-so…

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Soweit ich weiss, hat er das „Werk“ während der Haft Rudolf Hess diktiert.

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Da Hitler aber nur über ein Paar

Jahre Volksschulbildung verfügt und sich auch später nicht um
den Besitz einer fundierten Bildung bemüht hat, halte ich das
o.g. durchaus für möglich.

Auf der anderen Seite hat Hitler aber sehr viel gelesen. Sowas soll ja eigentlich der Rechtschreibung förderlich sein.

Hallo!

Mitunter kann es lehrreich sein, sich einen angebotenen Link auch durchzulesen. So erfährt man Neues.

Gruß
vdmaster

ist ja ein Ding :smile: Was den Hinweis mit den mitunter lehrreichen Links anbetrifft: zweifellos richtig.

Hi!

Um Mißverständnisse auszuschließen: Ich bezog mich auf den Link, der von Blumepeder kam. Der ist bezogen auf „Mein Kampf“ aussagekräftiger, als die einzelne Postkarte, zu der ich einen Link anbot.

Gruß
vdmaster

Hitlers Schulbildung
Hallo Ebenezer

Da Hitler aber nur über ein Paar
Jahre Volksschulbildung verfügt und sich auch später nicht um
den Besitz einer fundierten Bildung bemüht hat

wo hast Du denn diesen Unsinn her? Hitler besuchte in der Tat nur „ein paar Jahre“ die Volksschule (zuerst in Fischlhalm bei Lambach, dann die Klosterschule des Benediktinerstifts in Lambach) - weil er ab 1900 die Realschule in Linz besuchte. Er galt auf der Volksschule als intelligent, begabt und faul - und hatte durchweg gute Noten. Auf der Realschule erwies er sich allerdings als Versager; er wurde zwei mal nicht versetzt und auch 1904 nur unter der Bedingung versetzt, dass er von der Schule abgehen würde. Er wechselte dann auf die Staats-Oberrealschule nach Steyr (nach einer dafür erforderlichen Wiederholungsprüfung in Französisch), wo er im Herbst 1905 abging. Das macht vier Jahre Volksschule und 6 Jahre Realschule. De facto allerdings nur 4 Klassen Realschule. Immerhin. Seine Abschlussnote in Deutsch war übrigens ein „genügend“, nachdem für das 1. Semester ein „nicht genügend“ ausgewiesen war. Nachdem er in einer Nachprüfung in Geometrie die Note „nicht genügend“ ebenfalls in ein „genügend“ verbessern konnte, hatte er damit die sog. niedere Realschule abgeschlossen und sich damit für die höhere Realschule oder eine technische Schule qualifiziert. Er zog es allerdings vor, eine Krankheit vorzutäuschen oder sie zumindest kräftig zu dramatisieren, um von seiner Mutter die Erlaubnis zu erlangen, die schulische Ausbildung nicht weiter fortzusetzen.

Freundliche Grüße,
Ralf

Habe ich auch so verstanden. Blumepeders Link war interessant zu lesen. Ich habe auch kein Problem damit, das meine Info offenbar veraltet war. Was ich mich allerdings frage, ist, wie man feststellen möchte, wer die Schreibmaschine bedient hat.

Hallo!

Um das genauer zu erfahren, könnten 30 Euronen fällig sein:
http://www.degruyter.com/view/j/vfzg.2009.57.issue-2…
Oder eine Loginberechtigung als Institution. Es reicht aber auch ein Zugang zu einer Unibibliothek (vermutlich).

Gruß
vdmaster