HIV Test vor OP verweigern?

Hallo Zusammen,

haben eine Frage die mich schon länger beschäftigt: in einigen Wochen steht bei mir eine etwas größere OP an, bei der ich (u.a. von anderen Betroffenen) weiss, dass dort vorher routinemäßig u.a. ein hiv test gemacht, bzw. verlangt wird.
Nun ist es allerdings so, dass ich schlicht und einfach keinen hiv test machen möchte. Überhaupt nicht weil ich mit einem positiven Ergebnis rechne, sondern einfach weil ich es schlicht und einfach nicht möchte und mich schon gar nicht dazu zwingen lassen will.
Auf der anderen Seite verstehe ich natürlich auch bestens, dass sich Chirurgen und Krankenhauspersonal absichern müssen (wobei ich sonst immer nur op´s hatte wo kein test gemacht wurde) und ich natürlich auch nicht das Vertraensverhältnis zwischen mir und dem Operateur zerstören möchte, bzw. mich evt. sogar nur verdächtig zu machen, in dem ich einen solchen Test verweigere.
Darum meine Frage: kann man einen solchen Test vor einer OP auch einfach verweigern und wird dann trotzdem operiert? Oder wäre es möglich den Test zwar machen zu lassen aber darum zu bitten, nicht über das Ergebnis informiert zu werden? Oder wird man im Falle eines positiven Ergebnisses so oder so informiert, bzw. erfährt es spätestens dadurch dass die OP nicht stattfinden kann? Wäre ja sogar bereit, im Vorfeld pauschal für zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen zu zahlen…kann mir hier jemand weiterhelfen wie man in solch einem Fall am besten verfährt?

Moin,

Darum meine Frage: kann man einen solchen Test vor einer OP
auch einfach verweigern

natürlich.

und wird dann trotzdem operiert?

Eher nicht.

Oder
wäre es möglich den Test zwar machen zu lassen aber darum zu
bitten, nicht über das Ergebnis informiert zu werden?

Probieren kanst Du es wahrscheinlich.

kann mir hier jemand weiterhelfen wie man in solch
einem Fall am besten verfährt?

Du solltest Dir erst mal für Dich selber darüber klar werden, warum Du so reagierst, wie Du reagierst.
Wenn das nichts hilft, solltest Du vielleicht professionelle Hilfe suchen, denn so ganz normal ist dieses Verhalten nicht.

Gandalf

Gandalf hat recht. Man kann es auch kürzer formulieren:

Sie haben das Recht, den Test zu verweigern.

Der Chirurg hat das Recht, Sie daraufhin auf den Mond zu schießen, wenn es sich bei Ihnen nicht gerade um einer akut lebensgefährliche Krankheit handelt…

Im übrigen, wie Gandalf schon sagte: Mich würde Ihr Verhalten höchst mißtrauisch machen. Einen Grund, den Test zu verweigern, gibt es nicht.

Kann natürlich sein, Sie vermuten, daß Sie HIV-positiv sind und dann dürfen Sie keinen ungeschützten GV mehr haben.

Hi,
wenn es kein Notfall ist wird du ohne Test wahrscheinlich nicht operiert.
Mir ist nicht ganz klar warum du den Test verweigerst…diese „will ich nicht“ Einstellung ist schon ein bischen kindisch.
Anonyme HIV Tests gibt es übrigens beim Gesundheitsamt.
noch was…Wenn du HIV getestet werden sollst macht das KH sicher auch einen Hepatitstest und einen auf Geschlechtskrankheiten mit.

viele Grüße
Susanne

Warum willst du den Test verweigern??
Sei doch froh, dass er gemacht wird.
Bei uns Blutspendern wird ständig alles überprüft, und ich bin sehr froh darüber denn man wird möglicherweise frühzeitig von Unregelmäßigkeiten in Kenntnis gesetzt. Und das ohne extra zum Arzt zu gehen oder dafür bezahlen zu müssen!

Ich kann mir für deine Beweggründe nur vorstellen, dass du den Gedanken hast möglicherweise HIV+ zu sein, oder du gehörst einer Religion an die irgendwelchen (absurden) Regeln folgt.

Wenn ein Patient HIV+ ist, müssen die Ärzte vielleicht besondere Maßnahmen ergreifen oder so. Keine Ahnung.

Hi

Darum meine Frage: kann man einen solchen Test vor einer OP
auch einfach verweigern und wird dann trotzdem operiert? Oder
wäre es möglich den Test zwar machen zu lassen aber darum zu
bitten, nicht über das Ergebnis informiert zu werden?

Wozu soll das gut sein? Solltest Du positiv sein, dann solltest Du es schon wissen, schon alleine deshalb, damit Du Maßnahmen ergreifen kannst, um nicht weiterhin andere Menschen gefährdest

pauschal für zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen zu
zahlen…kann mir hier jemand weiterhelfen wie man in solch
einem Fall am besten verfährt?

Lieber zahlen als einen HIV-Test? Wovor fürchtest Du Dich so sehr?

Gruß
Edith

Vielen Dank für die bisherigen Antworten.

Eventuell ist meine, vielleicht „etwas merkwürdige“ Nachfrage falsch angekommen, bzw. hat Sie einen Beigeschmack, der so nicht beabsichtigt war.
Nochmal, es ist definitiv nicht so, dass ich konkret vermute hiv+ zu sein. Ich habe einfach noch nie einen hiv test gemacht und ich denke, viele Menschen hätten in dieser Situation eine Gewisse Angst. Ob nun berechtigt oder nicht.
Ich erinnere mich daran, dass ich einmal durch Medikamenteneinnahme erhöhte Leberwerte hatte. Hier wurde dann auf Hepatitis getestet, auch da war nichts. Nur die Ungewissheit währenddessen ist für mich sehr belastend. Viel macht man sich im Kopf natürlich selber.

Darum auch vor allem die Frage, da ich ja ansonsten gerne bereit bin einen hiv test zu machen, ob man auch darum bitten kann, über das Ergebnis (egal ob positiv oder negativ) nicht informiert zu werden. Bzw. ob das überhaupt Sinn machen würde, falls die OP bei positivem Ergebnis nicht stattfinden würde…

Hallo zusammen,

was wäre denn wenn sie HIV positiv ist? Wird sie dann nicht operiert oder schützen sich die Ärzte dann anders als sie es ohnehin schon tun?
Ich verstehe auch nicht warum Patienten gezwungen werden und dass bei Ablehnung des HIV-Test eine doch notwendige OP nicht durchgeführt wird. Wo sind wir denn? Es ist doch nicht die persönliche Entscheidung der Herren oder Damen in weiß, sondern deren Aufgabe.
Der mündige und selbstbestimmte Bürger ist im medizinischen System nicht gerne gesehen, diese Erfahrung durfte ich auch schon öfter machen und mit den Folgen falscher Entscheidungen zu denen die Ärzte dann nicht stehen, fertig werden.

Wenn ich nicht operiert werde, werde ich ja auch nicht gezwungen den HIV-Test zu machen und kann evtl. andere infizieren. Die aber auch eine Eigenverantwortung tragen.

Gruss
Silvia

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Hi, klar kann man den Test verweigern, dann wird der Operateur aber die OP ablehnen.
Operateur und Krankenhaus verlangen diesen Test um das Personal zu schützen und da sind einige Leute beteiligt!
Das geht los beim Operateur + Assistenten, Anästhesisten, Krankenpflegepersonal bis zum Personal, dass für die Wiederaufbereitung des Instumentariums zuständig ist, sowie den Menschen, die die Abfallentsorgung vornehmen.
MfG ramses90

Hi,

jetzt lassen wir doch mal die Kirche im Dorf.
Jeder Patient im OP wird so behandelt, als wäre er HIV positiv.
Nicht, weil die Ansteckungsgefahr hoch wäre (der Operateur müsste ebenfalls eine offene Wunde haben, in der das infizierte Blut des Patienten reinkommen müsste), sondern weil die allgemeinen Hygienevorschriften in einem OP einem strengen Regelement folgen.
Es ist daher unherheblich, ob der Patiente HIV oder sonstwas hat.

Ein Hinweis auf HIV oder Hepatitis wäre für das medizinische Personal auf Station eher interessant, weil dort die Möglichkeit einer Ansteckung viel höher ist (zb Blutentnahmen, Spritzen, Infusionen…).

Eine Operation würde zB auch nicht durchgeführt werden, wenn bestimmte Gerinnungsparameter schlecht sind. Es gibt soviele Gründe, warum eine OP abgesagt wird, da macht der hier und da vorkommende HIV Patient den Kohl nicht fett.

Der mündige und selbstbestimmte Bürger ist im medizinischen
System nicht gerne gesehen, diese Erfahrung durfte ich auch
schon öfter machen (…)

Was heißt hier „nicht gern gesehen“? Sie müssen zu einer OP und die dazugehörige Narkose schriftlich einstimmen. Die Komplikationen und Risiken werden mit ihnen VORHER besprochen. Sie unterschreiben und willigen ein.
Oder sie lassen es, dann werden sie halt eben nicht operiert oder untersucht, so einfach ist das. Was hat das mit mündig/unmündig zu tun?
Jeder hat das Recht sich selber zu ruinieren.

Wenn ich nicht operiert werde, werde ich ja auch nicht
gezwungen den HIV-Test zu machen und kann evtl. andere
infizieren. Die aber auch eine Eigenverantwortung tragen.

Korrekt.
Zumal ein HIV Test IMMER die Zustimmung des Betroffenen erfordert.
Wenn dieser HIV Test vom Ursprungsautor für die OP notwendig ist (er schrieb ja nicht, was für eine OP es sein wird) und er den Test verweigert, wird nicht operiert.

GDA

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Hallo Goldkopf,

lassen wir einmal die Emotionen und deine persönlichen Gründe für die Weigerung, den HIV-Test machen zu lassen, aus dem Spiel und beschäftigen uns mit den Fakten.

Fakt ist: Grundsätzlich kann dich niemand zu einem Test zwingen.
Fakt ist: Bei einer Weigerung kann der Arzt (sofern es sich nicht um einen Notfall handelt) grundsätzlich die Operation ablehnen.

Aber es gibt noch weitere Fakten, die man nicht aus den Augen lassen sollte:

Ein negativer Test bedeutet keinesfalls, dass man nicht infiziert ist (die Antikörper sind zum Teil erst ca. sechs Monate nach einer Infektion mit dem HI-Virus nachweisbar). Im Klartext: auch bei einem negativen Test und einer frischen Infektion kann man jemanden anstecken.

In Eisoldt „Fallbuch Chirurgie“ (2. Auflage) wird von der Durchführung eines HIV-Tests zur ausschließlichen Absicherung des Personals vor einem Eingriff mit Hinweis auf den möglichen Straftatbestand der Körperverletzung und Schadenersatzansprüche abgeraten.

Zum Schluss noch ein Zitat aus „Technischer Infektionsschutz bei medizinischen Interventionen“ (Stand: 2009, also recht aktuell):

_Nachdem zu Zeiten der HIV- bzw. AIDS-Anfangsphase in Deutschland in einzelnen Krankenhäusern HIV-Tests präoperativ bei Patienten mit deren Einverständnis durchgeführt wurden, ist dies aus Kostengründen und einem Zurückbleiben der tatsächlichen AIDS-Zahlen hinter den Befürchtungen wieder verlassen worden. Auch reduzieren präoperative HIV-Tests offensichtlich nicht die Frequenz akzidenteller Blutexposition im operativen Bereich _
(Hervorhebung durch mich).
[Quelle: ecomed MEDIZIN, Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm GmbH, Landsberg]

Soviel dazu.

Du hast leider nicht geschrieben, um welche OP es sich handelt. Manchmal - bei sogenannten HIV-assoziierten Erkrankungen bzw. einem Verdacht darauf - kann ein solcher Test zur Abklärung sinnvoll sein, zum Test zwingen kann dich dennoch niemand.

Objektive Grüße
EP

Mag ja sein, aber sollte laut QM und Hygienevorschriften nicht jeder Patient so behandelt werden als ob er infiziert wäre.
Das gleiche gilt natürlich auch für die Instrumente.

Andere Frage, die nicht mit der Hygiene zu tun hat, wäre es nicht so das der Test eher gemacht wird weil HIV im Zusammenhang mit einer bestimmten Behandlung relevant wäre?

Gruß

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Du hast leider nicht geschrieben, um welche OP es sich
handelt.

Es handelt sich um eine geschlechtsangleichende Operation.

Hi,

so muss es heißen:

Der mündige und selbstbestimmte besserwisserische und sture Bürger ist im medizinischen
System nicht gerne gesehen,

Gern geschehen,

die Franzi

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Hi

Was heißt hier „nicht gern gesehen“? Sie müssen zu einer OP
und die dazugehörige Narkose schriftlich einstimmen.

das ist jetzt total aus dem Zusammenhang gerissen.

Gruss
Silvia

Hi

Nochmal, es ist definitiv nicht so, dass ich konkret vermute
hiv+ zu sein. Ich habe einfach noch nie einen hiv test gemacht
und ich denke, viele Menschen hätten in dieser Situation eine
Gewisse Angst. Ob nun berechtigt oder nicht.

Die gewisse Angst kann ich ja noch nachvollziehen, aber den Rest nicht. Der Rest geht über eine gewisse Angst weit hinaus, das geht schon in Richtung irrationale Angst.

Darum auch vor allem die Frage, da ich ja ansonsten gerne
bereit bin einen hiv test zu machen, ob man auch darum bitten
kann, über das Ergebnis (egal ob positiv oder negativ) nicht
informiert zu werden. Bzw. ob das überhaupt Sinn machen würde,
falls die OP bei positivem Ergebnis nicht stattfinden würde…

Nein, es hat keinen Sinn einen Test - egal jetzt welchen - zu machen, um dann das Ergebnis nicht zu erfahren.

Gruß
Edith

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Hi

so muss es heißen:

Der mündige und selbstbestimmte
besserwisserische und sture Bürger ist im medizinischen
System nicht gerne gesehen,

Gern geschehen,

Dann sollten sich diese im medizinischen System Tätigen, die mit der Psyche eines Patienten nicht zurecht kommen, einen anderen
Job suchen, in dem sie mit Menschen nichts zu tun haben.

Gruss Silvia

Hallo Goldkopf

Es handelt sich um eine geschlechtsangleichende Operation.

Das ist natürlich eine schwierige Situation.

Ich wünsche dir viel Kraft auf deinem Weg.
´
Gruss Silvia

Hallo,

auch ich kann deine Begründung nicht nachvollziehen.
Klar, ist die Zeit zwischen Test und Ergebnis nicht einfach. Aber - wo ist der Unterschied zwischen Nichtwissen und Ergebnis, außer dass du statt einem definitiven Zeitraum von 1 Woche (oder ähnlich, ich weiß nicht, wie lange es heutzutage dauert, bis man das Ergebnis bekommt) viele Monate oder Jahre immer wieder von dieser Unsicherheit geplagt wirst.

Natürlich kann diese Unsicherheit immer wieder auftreten, wenn du irgendwann wieder ungeschützten Sex hattest.

Gruß
Elke

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Dann sollten sich diese im medizinischen System Tätigen, die
mit der Psyche eines Patienten nicht zurecht kommen, einen
anderen
Job suchen, in dem sie mit Menschen nichts zu tun haben.

Es ist nicht Aufgabe des medizinischen Personals, vermeidbare Risiken und Gefährdungen auf sich zu nehmen, vor allem bei einer solchen kindischen Begründung wie hier.

Übrigens hat das alles nichts mit Psyche zu tun, sondern mit einer viralen Infektion.

Sie mögen das anders sehen - aber haben Sie schon gemerkt, was ich vom Heilpraktikerunwesen halte?

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