Hallo nochmal,
Ich sagte nur, dass wir deutlich mehr Spielräume
hätten, wenn wir zum richtigen Zeitpunkt angefangen hätten,
Schulden zurückzuzahlen. Und ich meine, dass im Moment nicht
unbedingt der richtige Zeitpunkt ist, gerade jetzt als erste
Reform damit anzufangen. Als Signal könnte ich mir auch manch
andere Reform vorstellen…
bei der Sache kommen wir nicht zusammen. Der Bundeshaushalt enthält inzwischen knapp 38 Mrd. Zinsen. Aufgrund der Wirtschaftslage wandern rd. 120 Mrd. in die Sozialsysteme, d.h. da sind schon über 60 % des Bundeshaushalts gebunden. Es lassen sich schnell weitere, nichtdisponible Positionen finden und so kommt man dann darauf, daß der Handlungsspielraum der Bundesregierung bei unveränderter Ausgabensituation mehr als eingeschränkt ist. Einnahmen lassen sich nicht zusätzlich erzielen und so bleibt nur eine Schlußfolgerung, wenn man eine Erhöhung der Neuverschuldung ausschließt: Ausgaben und insbesondere Verschwendung müssen runter.
sozialen Belange naturgemäß in den Vordergrund. Wenn wir das
Budget gleich lassen, dann müssen wir demnach direkt die
infrastrukturellen Aufgaben runterfahren, wenn wir den
Bedürftigen weiterhin ihr Geld zahlen wollen. Sollten wir
gleichzeitig das Budget reduzieren, dann noch deutlich mehr.
Macht das Sinn, wenn wir gleichzeitig damit Arbeitsplätze z.B.
in der Bauwirtschaft vernichten?
Das wäre das beste. Die Bauwirtschaft bspw. muß endlich einen Boden finden. Im Augenblick machen sich die mit dem Rücken an der Wand stehenden Betriebe gegenseitig die Preise kaputt, so daß die Krise bzw. die Marktbereinigung weiter verzögert wird. Neben Werften und Bergbau leisten wir uns eine weitere Branche, in der der Strukturwandel weiter verschleppt wird - mit all seinen Folgen.
Das wird doch irgendwann zu
einem Teufelskreis…
Schuldenaufnahme wird zum Teufelskreis. Mehr Schulden, mehr Zinsen, weniger Handlungsspielraum. Regieren als Mangelverwaltung.
Ich meine, wir sollten das Budget möglichst kostant lassen, in
guten Zeiten eher die Investitionen herunterfahren, da die
Wirtschaft hier selber meist ausreichend Investitionsneigung
zeigt.
Die Frage ist generell, in was der Staat eigentlich investiert. Mehr Straßen und andere Infrastruktur als Wirtschaftsförderung? Daß das ohne weiteres nicht aufgeht, zeigt sich in Ostdeutschland. Im übrigen hat Wolfgang recht: Die „paar Kröten“, die der Staat unters Volk bringt, sind insgesamt auch nicht so bedeutsam, wie das sich unsere Politiker gerne zurechtreden.
tendenziell eher mehr investieren und den
Zahlungsverpflichtungen gegenüber Bedürftigen gerecht werden,
die ja meist sofort den Konsum ankurbeln. Und eben auch wenn
dies zu Mehrverschuldung führt.
Das ist mir zu einfach. Staatliche Investitionen schaffen keine Arbeitsplätze sondern verhindern bestenfalls deren Abbau. Schließlich ist in schlechten Zeiten die geringe Auslastung der vorhandenen Produktionskapazitäten. Hinzu kommt, daß einerseits höhere Staatsverschuldung langfristig zu höheren Zinsen führt und damit Investitionsanreize zusätzlich wegfallen und andererseits zusätzliche finanzielle Mittel nicht zwangsläufig zu höherem Konsum führt - siehe Japan.
Nebenbei: Ich halte die Politik von Reagan und Thatcher
definitiv nicht für nachhaltig.
Was verstehst Du unter nachhaltig? Bis zum nächsten Regierungswechsel. Das ist ja genau die Cruy, daß das Volk von Langfristigkeit nichts wissen will und die Opposition diese Haltung ausnutzt.
Gerade Reagan in Bezug mit
Schuldenrückzahlung(!) zu setzen ist so absurd, dass ich
ehrlich staune, wie Du darauf kommst.
Mit Schuldenrückzahlung habe ich ihn auch nicht in Verbindung setzen wollen. Ich kam nur auf Reagan wegen seiner angebotsorientierten Politik, d.h. Steuersenkungen für die Unternehmen und andere Erleichterungen. In diesem Falle auch auf Pump. Staatsverschuldung hochtreiben ist kein Privileg der Keyensianer 
Irgendwie passt das
jetzt nicht zu Dir, bist Du schon im Feierabend?
Nicht nur das, sondern sogar im finalen Feierabend - zumindest bis zum 1.12.
Gruß,
Christian