Hötken und Bötken - Übersetzung aus plattdeutsch?

Ich bräuchte die Übersetzung eines Satzes, der auf plattdeutsch ist und zwar in einem Dialekt aus der Lüneburger Heide:
„Wohrt jo Hötken und jo Bötken! Wohrt jo Been vör de Steen!“
Im Großen und Ganzen ist mir schon klar, was das heißt. Was ich aber beim besten Willen nicht rauskriege sind die beiden Begriffe Hötken und Bötken (vielleicht auch Pötken). Kann mir jemand sagen, was diese zwei Worte bedeuten?

Moin, moin!
Ich kenne das „Geriemel“ nicht und kann nur raten.

„Wohrt jo Hötken und jo Bötken! Wohrt jo Been vör de Steen!“
(vielleicht auch Pötken).

„Bewahrt Euer Haus und Eure Töpfe (für Geschirr/Hausrat)!
Bewahrt Eure Beine (für Körper) vor den Steinen!“

Macht das Sinn? …eher nicht!
Mit freundlichen Grüßen
Dino

Hallo!

Vielen Dank. Wenn man bedenkt, dass dieser Satz als Warnung von ein paar Zwergen gesagt wird, macht es durchaus Sinn.
Ich hatte ja erst gedacht, Bötken könnte ein Boot sein - aber was will man mit einem Boot in der Lüneburger Heide…
Jedenfalls, herzlichen Dank nochmal!

Hallo!

Hilfreich wäre es, wenn Du schildern könntest, um was es in dem Märchen geht und wann der Warnspruch von den Zwergen gesagt wird.

Trägt/tragen vielleicht jemand/mehrere etwas in einem kleinen Hut (Hütken) und/oder einem kleinen Tontöpfchen (Pötken–>von Pöttker=Töpfer) fort und wird/werden ermahnt, dieses nicht fallen zu lassen bzw… nicht über im Weg liegende Steine zu stolpern und so mitsamt der Gabe zu Fall zu kommen?

Wäre vielleicht eine Möglichkeit…

Herzliche Grüße

Helmut

Hallo,

Hilfreich wäre es, wenn Du schildern könntest, um was es in
dem Märchen geht und wann der Warnspruch von den Zwergen
gesagt wird.

eine Zusammenfassung findest Du hier; die ganze Sage auf http://www.suderburg-damals.de/html/hotken-potken.html

Eine „Übersetzung“ von Hötken und Pötken finde ich darin aber auch nicht.

Gruß
Kreszenz

Leider gibt der Text da nicht viel her. Er lautet folgendermaßen:

Die Hötkenbötken lebten in der Nähe von Oldenburg in der Region Uelzen in der Lüneburger Heide. Sie bauten auf ihrem eigenen Feld heilkräftige Kräuter an und verschenkten sie an Bedürftige. Einem Bauer, der ohne eigene Schuld ruiniert worden war, erlaubten sie gar, ihr Feld ganz abzuernten und mit den Kräutern auf eigene Rechnung Handel zu treiben. Einzige Bedingung: Niemand durfte den Hötkenbötken zusehen, wenn sie ihren Acker bestellten. Es kam, wie es kommen musste: Die Frau des armen Bauern konnte ihre Neugierde nicht zügeln und schlich zu dem Kräuterfeld. Dort beobachtete sie die Zwerge, die fleißig arbeiteten. Schließlich warf sie gar aus Übermut eine Handvoll Erdklumpen nach der kleinen Schar. Die Hötkenbötken verschwanden mit dem Ruf: „Wohrt jo Hötken und jo Bötken! Wohrt jo Been vör de Steen!“ Danach ließen sich die Heidezwerge nie wieder blicken.

Servus,

der Text gibt alles her, was Du zur Deutung brauchst: Die Hötkenbötken heißen ganz schlicht und einfach so. So wie die Heinzelmännchen, die Elwedridsche und die Wolpertinger halt auch ihre Namen haben.

Konsterniert

Dä Blumepeder

Dass die Zwerge so heißen, ist auch nicht das Problem, es geht um den Satz, den sie sagen.

Die beiden Quellen kenne ich auch, dankeschön. Nur helfen sie eben, wie du ja selbst sagst, beim Verständnis der beiden Begriffe nicht weiter. Es wird wohl ein ewiges Rätsel bleiben.

Hallo „fuchsfee“,

ich kann mich „Blumepeder“ in seinen Ausführungen (weiter unten) nur anschliessen: Ich halte den Namen dieser Zwerge, nämlich „Hötkenbötken“ nach Kenntnis des Gesamtzusammenhanges für ein „lautmalerisches Wortspiel“ ohne konkrete Bedeutung (natürlich bis auf die Bezeichnung des entsprechenden Zwergenstammes in der Sage).

Das Wortspiel an sich kann möglicherweise seine Entstehung aus der niederdeutschen Bezeichnung „Hötken“ (oder Hütken) für eine kleine Kopfbedeckung herleiten. Traditionell tragen/trugen Zwerge ja immer eine mehr oder minder kleine, rund-spitze Kopfbedeckung…

Allerdings auch nur Vermutung von mir…

Herzliche Grüße

Helmut

Wie gesagt, der Name der Zwerge ist nicht mein Problem. Klar kann das eine Lautmalerei sein, dass ist bei solchen Legenden ja häufig der Fall.
Aber der Satz, um den es mir geht, wird von den Zwergen zu Menschen gesagt. Und da sollte man doch meinen, dass die das auch verstehen sollten (in sämtlichen anderen Legenden, die ich kenne, ist das zumindest stets der Fall).
Da das aber hier anscheinend nicht so ist, kann man nichts machen. Aber das konnte ich bei meiner Frage ja noch gar nicht wissen, oder? Schließlich spreche ich kein plattdeutsch.

Die beiden Quellen kenne ich auch, dankeschön.

Die verlinkte ich in erster Linie als Antwort auf Helmuts (Trutz von Trutzberg) Frage

um was es in dem Märchen geht und wann der Warnspruch von den Zwergen gesagt wird,

da Du zu diesem Zeitpunkt den Text noch nicht gepostet hattest.

(Kleiner Tipp am Rande: Bei Fragen nach einzelnen Begriffen/Sätzen empfiehlt es sich, den kompletten Kontext gleich zu Anfang mitzuliefern.)

Gruß
Kreszenz

Aber der Satz, um den es mir geht, wird von den Zwergen zu
Menschen gesagt. Und da sollte man doch meinen, dass die das
auch verstehen sollten (in sämtlichen anderen Legenden, die
ich kenne, ist das zumindest stets der Fall).

Vorsicht: die Zwerge sprechen nicht zu den Menschen. Das was sie rufen ist ein Warnruf an die anderen Zwerge. Sie rufen ja auch ‚Lauft, lauft, hier ist ein Spion‘!

Es besteht hier also gar kein Grund anzunehmen, dass das Gesagte für Menschen verständlich sein muss.

Lg,
Penegrin

Aber der Satz, um den es mir geht, wird von den Zwergen zu
Menschen gesagt.

Das versteh ich anders. Die Bauersfrau hatte einen Stein bzw. Eerdklumpen zwischen die Zwerge geworfen, worauf
_de Lütte, de den Plogsteert regeer, ludhals an to schreen [füng]

„Wohrt jo Been’ - vör den Steen!

Wohrt jo Hötken - un jo Pötken!

Lopt, lopt, hier is 'n Spijon!"_

Ein Warnruf an die anderen Zwerge also, sich in Acht zu nehmen und wegzulaufen.

Gruß
Kreszenz

Hallo,
nachdem ich mir nun alles durchgelesen und durchdacht habe, lautet meine „Übersetzung“/„Interpretation“:

Die Bauersfrau hat den Stein/Erdklumpen zwischen das kleine Volk geworfen, worauf "der Kleine, der die Pflugschar regierte (bediente), lauthals anfing zu schreien, (und zwar um seine Mitzwerge zu warnen):

bewahrt eure Beine vor dem Stein (d.h. paßt auf eurer Flucht auf, daß ihr nicht über den Stein stolpert und euch die Beine brecht)

bewahrt eure Hötken (weiß ich auch nicht) und eure Töpfchen (vermute etwas Zerbrechliches, ebenfalls vor dem Zerbrechen beim Stolpern über die Steine. Vielleicht irdenes Geschirr für Verpflegung bei der Arbeit.

Lauft, lauft hier ist ein Spion!

Bißchen spät, aber vielleicht interessiert´s ja noch

Gruß
MissSophie

Danke für die Übersetzung. Jetzt weiß ich zumindest, dass es um etwas Zerbrechliches geht!