Hohe Energiepreise ein Anlass zur Verhaltensänderung?

Hallo,

die Preise für Energie steigen ordentlich. Passt Ihr Euer Verbrauchsverhalten entsprechend an indem ihr weniger und/oder anders Auto fahrt, heizt, kocht, einkauft etc.?

Gruß,
Paran

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Ja!..ich bin dabei mir einen neuen Job zu suchen da meine derzeitige Firma wohl den Preisanstieg bei Gas von ca. 25€ pro MWh auf ca. 60€ pro MWh und darausfolgend die CO2 Bepreisung nicht lange überleben wird.
„Danke“ dafür an alle Beteiligten
Da ich dann irgendwann zum Sozialfall werde sind mir Benzin und sonstige derartige Kosten sch*ßegal.

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Bisher noch nicht.
Nur mein schlechtes Gewissen meldet sich öfter und sagt, dass ich auch zur Arbeit laufen könnte.

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Meinen zwingend notwendigen Verbrauch kann ich kaum noch weiter einschränken.
Einschränken könnte ich max. meine Freizeitaktivitäten (aber das will ich eigentlich nicht)
Werde ich aber dann wohl irgendwann müssen.
Aber, wie kompensieren dann diejenigen ihre Verluste die davon Leben müssen das ich und andere in oder für ihre Freizeit dort Geld ausgeben?

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Hi,

nicht die Energiepreise, sondern der Zustand der Welt. Ich laufe zur Arbeit (ca 2km) oder fahre seit neuestem Fahrrad, habe nie ein Auto besessen, weder in der großen Großstadt noch in der kleinen Kleinstadt. Ich fahre öffentlich und ganz gelegentlich mit dem Taxi. Wohne zur Miete statt in der Eigentumswohnung. Neben der extrem günstigen Wohnlage müsste meine Wohnung neu gebaut werden (sehr vereinfacht), die Mietwohnung steht schon da.
Es ist noch viel Platz zum Verbessern, aber ich geb mir Mühe.

die Franzi

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Hohe Energiepreise ein Anlass zur Verhaltensänderung?
.
Ist es nicht eher andersrum?
Die Preise sind hoch, damit eine Verhaltensaenderung stttfindet. Wenn es keine Verhaltensaenderung gaebe, muessten die Peise deutlich hoeher steigen, wird sie die Politik weiter anheben.
Ziel ist NULL CO2.

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Toller Preis!
Ich zahle 6,15 Cent pro kWh, also 61,5€ pro MWh.
Wo bekam man denn Gas für 2,5 Cent pro kWh am Anfang des Jahres?

Die CO2-Besteuerung ist meines Wissens ein Fixwert je kWh und daher weder Grund noch Folge des Anstiegs der Weltmarktpreise.

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Naja, die Preise beinhalten zwar die CO2-Steuer, aber die aktuellen Höchststände kommen ja nicht von unserer Politik.
Allerdings freut die sich natürlich mächtig, weil hohe Preise auch hohe Steuern bedeuten.
Ich gebe dir aber in sofern recht, dass man aktuell in Richtung Strom „steuern“ will, man könnte ja auch auf den Gedanken kommen, den Strompreis zu reduzieren. Die faseln grade von EEG-Umlage, aber das hat auch keine echte Wirkung, wenn neben den reinen Produktionskosten noch die ganzen anderen Abgaben steigen, und der Strom unterm Strich teurer wird.
Ganz nach dem Motto: Wir machen das wünschenswerte Verhalten nicht günstiger, sondern teurer, und dafür das ungewünschte Verhalten noch teurer.

Zur eigentlichen Frage:
Glücklicherweise muss ich nicht heizen, zahle aber den Allgemein-Anteil, und damit weniger im Jahr als andere im Monat.

Die Fahrten zur Arbeit kann ich kaum reduzieren, mein Auto ist alt, effizient und wartungsarm, die monströsen Kosten für was elektrisches stehen in keinem Verhältnis zur Verbrauchsersparnis, zumal ich erwarte, dass der Strompreis in den kommenden Jahren extrem ansteigen wird - Mineralölersatzsteuer könnte man das dann nennen.

Die Freizeitfahrten fallen dagegen kaum ins Gewicht.

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Moin,
ich passe mein Verhalten schon länger an.

  1. So wenig verbrauchen wie möglich.
  2. So billig einkaufen wie möglich.

Ich sehe aber bei einer Vielzahl meiner Mitmenschen keine derartige Reaktion.
Es wird weiterhin um 9 Uhr morgens für 1,639 bei Aral getankt, obwohl es 0,9km entfernt bei der BFT 1,509 kostet - oder am Abend bei der selben Aral-Tankstelle 1,529.
Und natürlich tanken Gläubige weiterhin den „Premium“-Diesel für 1,849 € je Liter, in der Hoffnung, damit beim nöchsten Ampelsprint eine tausendstel Sekunde Vorsprung zu haben.

Aufrüstsets, die automatisch bei jedem Motorstart die Start-Stop-Automatik deaktivieren erfreuen sich ebenfalls immer noch großer Beliebtheit und Furhparkchefs akzeptieren, dass sich Mitarbeiter „Hybrid“-Fahrzeuge holen, die Steuervorteile mitnehmen und nicht einmal während der Laufzeit des Leasingvertrages elektrisch laden - denn Ladepunkte an der Firma werden nicht installiert und beim Laden zu Hause müsste der gestresste Außendienstler ja irgendwie abrechnen, um die Kosten vom Arbeitgeber ersetzt zu bekommen. Da wird lieber „Ultimate Ultra Power Plus“ getankt, die Firma zahlt.

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Es gibt bei uns seit einigen Tagen komplett neue Fahrpläne, sogar die seit Jahrzehnten bestehende Nummerierung der Linien wurde bei dieser „Optimierung“ geändert. Die schreiben von „deutlichen Verbesserungen“ für die Ortsteile. Die „Verbesserungen“ sehen für unseren Ortsteil folgendermaßen aus:

  • der letzte Bus wochentags (20 oder 20:30, weiß nicht mehr genau) fährt nicht mehr.
  • samstags nachmittags fährt kein Bus mehr
  • die Busse, die sonntags fuhren, wurden alle gestrichen.
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Hm. Nein. Bisher betrifft mich das nicht.

Ich habe mir eine Solaranlage auf’s Dach schrauben lassen und ein E-Auto angeschafft. Außerdem versuchen wir, regionale Produkte zu kaufen. Defektes wird nach Möglichkleit (von mir selber) repariert, nicht entsorgt.

Aber alles nicht wegen der Preise, sondern aus Klimaschutzgründen. Und nicht erst seit gestern.

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Aha.

Hast Du schon damit begonnen, Dir das Ausatmen abzugewöhnen?

Nicht dass es Dir geht wie dem geizigen Kleinbauern, der seiner Geiß das Fressen abgewöhnen wollte, damit die Pacht für die Weide nicht so teuer kommt. Es war ihm schon beinahe gelungen, aber dann ist das Mistviech verreckt!

Schöne Grüße

MM

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Ja, es kann nicht jeder im Südwesten wohnen, auch wenn einiges dafür spräche…

Im September, als wir zwei Wochen im Rostocker Hinterland in Ferien waren, kamen mir die dortigen Busfahrpläne vor wie eine Leihgabe aus dem Landesmuseum für Technik und Arbeit: „Verkehr mit Kraftomnibussen in den 1950er Jahren“: Samstag und Sonntag nix, Mo-Fr nach unerfindlichen Gesichtspunkten einzelne Kurse, manchmal (aber bewahre! Doch nicht zu Schul- und Berufsverkehrszeiten!) drei oder vier innerhalb einer Stunde, manchmal wieder zwei oder drei Stunden lang nix. Auf manchen Linien auch Mo - Fr ein Bus in jede Richtung, wie z.B. von Güstrow Bf zum Ernst-Barlach-Atelierhaus am Inselsee. Die Fahrzeiten so gelegt, dass der eingesetzte Bus mit dem selben Fahrer noch eine andere Linie „bedienen“ kann, unter Einhaltung der Ruhezeiten selbstverständlich.

Eigentlich kein Wunder, dass wir in den Bussen regelmäßig die einzigen Fahrgäste waren. Da war mir dann der Gedanke an die vermutlich 40 - 60 Liter, die die riesigen Dreiachserbusse auf 100 Einsatzkilometer wegschlürfen, doch ein bisselchen unheimlich.

Ja, es wäre so ein schönes Fahren, wenn die lästigen Fahrgäste nicht wären!

Schöne Grüße

MM

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Servus,

das ist in Mannheim nicht nötig - hier heizen wir mit Hausmüll. Nebenbei wird auch noch der von Karlsruhe und von einigen Orten in der Region verheizt, und außerhalb der Heizperiode wird der Dampf für Prozessenergie u.a. für Birkel-Nudeln und mifuma-Futter verwendet, außerdem hängt noch ein E-Kraftwerkchen dran, das ihn nutzen kann, wenn mal zu viel da ist.

Mein Verhalten habe ich daran schon angepasst, seit wir hierher gezogen sind: Ich benutze die blöde „Gelbe Tonne“ nicht, damit die Kunststoffverpackungen direkt hier verwertet werden können und man im Müllheizkraftwerk nicht so viel Schweröl zufeuern muss.

Moral: Flöchendeckende Probleme erfordern flächendeckende Lösungen. Es gibt keine Robinson-Inseln mehr.

Schöne Grüße

MM

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Hi,

Bus innerhalb des Ortes fährt einer, eine Linie die die großen Nachbarorte verbindet. Einer pro Stunde pro Richtung, von 6 bis 18 Uhr. Man durchquert unseren Ort zu fuss in unter ei er Stunde. Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf hat keiner mehr als ne Viertelstunde zu fuss. Ich bin eine der wenigen, die zu Fuß gehen.

Die Franzi

Ich nutzte Ressourcen, wenn ich sie tatsächlich benötige.

Wenn wer aufgrund des Preises Einschränkungen vornimmt, frage ich mich, warum er das zuvor überhaupt verbraucht hat.

Klar hat diese Sichtweise Grenzen. Wenn z. B. wer die Heizung im tiefsten Winter abstellt, weil das Geld fehlt. Aber bei den Meisten geht es eher um Gedankenlosigkeit und Luxus.

Wir müssen CO2-Zertifikate kaufen…und deren Preis ist auch gestiegen…von ca. 25€ pro Tonne auf ca. 60€ pro Tonne CO2

Am Erdgas-Spotmarkt. Da hast du als Privater keinen Zugang…und die 60€ je MWh sind der reine Gaspreis…ohne Steuern
Achja…wir knallen ca. 6000Nm³ die Stunde durch. Das sind sind so roundabout 54MW pro Stunde
Macht statt 1350€ pro Stunde mal eben 3240€ pro Stunde an reinen Gaskosten…und das 24h am und 365 Tage im Jahr…sind nur 16,5Millionen Euro mehr im Jahr. Letztes Jahr hat meine Firma ca. 11Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet…wo das Betriebswirtschaftlich endet kannst du dir selber ausmalen…aber was sind schon 400 Arbeitslose mehr oder weniger wenn die Welt dadurch ein Stück besser ist…
Ausserdem werden ja LKW-Fahrer und Pflegepersonal gesucht…

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Hallo,
ok, Das kann hier wohl zur Grundsatzdiskussion werden. Zu mir: Ich wohne im Elsass auf dem Land und arbeite in Deutschland. Alles grenznah. Mein Arbeitsweg beträgt 20 Km und den bewältige ich mit ruhiger Fahrweise in knapp 20 Minuten. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln geht das auch. Dann würde ich trotzdem 6 Km zum nächsten Bahnhof fahren und dann über eine Stunde im Zug verbringen. Fällt also aus. Ich fahre einen 20 jahre alten Berlingo HDI der mit 5 Litern auskommt. Kann ich nur jedem empfehlen. Der ist gut für 600 000 Km, bis er fertig ist. Und das nenne ich Nachhaltigkeit.
Nein, ich ändere mein Verhalten nicht, wegen der hohen Spritpreise. Weil ich keine Wahl habe. Es ärgert mich einfach nur.
Politik und Medien pflanzen uns ein, das E- Autos nun dringend angesagt sind. Diese müssen doch aber produziert werden. Dabei werden doch dermassen viel Ressourcen verbraucht (ich rede hier gar nicht von den Akkus), dass es einem schlecht wird. Bei der Produktion eines Neuwagens ( belegte Zahlen bei Mercedes Benz intern) werden pro Fahrzeug 150 Tonnen Müll produziert. Da sind die Vespertüten der Arbeiter und das Waschmittel für die Arbeitskleidung sowie der Stanzabfall und die Werkzeuge, Produktionsmittel, Kühlschmiermittel ect. alles mit einberechnet.
Nun frage ich: Wie lange soll denn ein Fahrzeug laufen, um das zu rechtfertigen? Sicherlich keine 5 Jahre, wie uns allen immer eingeimpft wird. Eher 25 und mehr.
Das kann man auf viele „Verbrauchsgegenstände“ ummünzen wie Fernseher, Drucker, Kleidung und so weiter und so weiter…
Fakt ist meiner Meinung nach: Wir sollten einfach nur Dinge produzieren die lange halten und die man im Bedarfsfall auch reparieren kann. Das will aber weder Wirtschaft noch Politk. Denn erstere bezahlt letztere. Mahlzeit.
Liebe Grüße

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hi,

ach naja.
Das macht bei mir, wenn ich voll tanke, 5€ aus. Andere rauchen das am Tag mal eben weg.
Der Bäcker will für 2 Brötchen in Semmelgröße 1 €.
Realistisch gesehen ist das also nicht weiter tragisch.

Für wirkungsvolles einschränken von sinnloser Mobilität ist das alles noch viel zu billig.
Dazu zähle ich auch das teils viel zu weite pendeln zum festen Arbeitsort. Das ist teils einfach nur lächerlich.

Ich reg mich zwar Regelmäßig darüber auf, wenn der Strompreis erhöht wird, aber nur aus reiner Gewohnheit.
Da ist überall noch recht viel Luft bis ich mich dazu gezwungen fühlen würde, wegen den reinen Kosten was zu ändern.
Ich müsste aber auch echt überlegen, was man groß/klein ändern könnte.

grüße
lipi