Hallo
Das ist imho utopisch-romantisch-national-
sozialistisches Gedankengut. Nur die o.g.
Eigenschaften sind „lebenswert“.
Eine solche Welt dürfte die furchtbarste
aller möglichen Menschenwelten sein.
Und dann kommt gelegentlich der Vorwurf, das ganze Vorhaben sei faschistisch. Das ist falsch. Nach meinen Vorstellungen sollen Friedfertigkeit und Klugheit gefördert werden, und damit auch Toleranz, Demokratie und Pluralismus in Politik, Kultur, Wissenschaft, Philosophie etc. Das alles ist das exakte Gegenteil von Faschismus! Faschismus bedeutet nämlich Gewalttätigkeit, Dummheit, Intoleranz, Führerprinzip und Diktatur.
Es geht nur um die Ökonomie, die Machbarkeit und
Profitabilität von Dingen für den Nutzen der
Mächtigen auf die Kosten der Schwachen.
Wenn ein Mensch mit einem Messer auf einen anderen Menschen losgeht, um ihm den Bauch aufzuschneiden, dann kann dies ganz verschiedene Gründe haben und ganz verschiedene Folgen für den Betroffenen. Das kann ein Raubmörder sein, der einen Menschen bestialisch umbringt; das kann aber auch ein Chirurg sein, der einem vorher betäubten Patienten den entzündeten Blindarm entfernt, da der Patient ansonsten qualvoll sterben würde. Bauchaufschneiden ist also nicht gleich Bauchaufschneiden. Es sind nicht alle Bauchaufschneider gleich. Und so sind auch nicht alle Menschen gleich, die eine gentechnische Veränderung des genetischen Bauplans der nachwachsenden Generationen für richtig halten. Es gibt auch unter ihnen Unterschiede wie zwischen Chirurgen und Raubmördern. Ich erlebe es leider immer wieder in Diskussionen, daß Menschen entweder unfähig oder unwillig sind, zwischen Chirurgen und Raubmördern zu unterscheiden, für die (im übertragenen Sinne) die Erfindung des Messers ausschließlich ein negativer Tatbestand ist.
Sollte es im weiteren Verlauf der Gentechnik irgendwann einmal
möglich sein, die Menschen friedlicher zu machen, dann wäre es
verantwortungslos und schlicht wahnsinnig davon keinen
Gebrauch zu machen.
Hahaha.
Was meins du damit?
Diese Gedanken sind von Deinem Wunschdenken geleitet, das
sei Dir unbenommen. Der Mensch zerstörte bisher *immer*
seine Lebensgrundlage wenn er die Chance dazu hatte. Das
hat schon Nietzsche klar gesehen: „Das Ziel der Wissenschaft
ist die vernichtung des Menschen“.
Es gibt zwischen meinen Vorstellungen und denen Nietzsches gewisse Parallelen aber auch gewaltige Unterschiede. Wie Nietzsche glaube ich, daß wir Menschen in gewisser Weise die Affen der Zukunft sind. Aber im Unterschied zu Nietzsche habe ich humanis-tische Ideale und Ziele.
Mit seiner Feindschaft gegen Selbstlosigkeit, gegen Mitgefühl und „warmes Herz“ negiert Nietzsche einen tief in unserer Natur liegenden Teil des menschlichen Wesens. Mit seiner Ablehnung von Demokratie, sozialen Bestrebungen und ethischem Fortschritt, mit seiner Aufforderung zur Vernichtung von Schwachen und Mißratenen bereitet er geistig die Gaskammern der Nazis vor.
Ich will eine Welt ohne Sklaverei, ohne Unterdrückung. Ich will nicht, daß das Mitleid verschwindet, ich will, daß die Mitleidlosigkeit verschwindet. Ich will eine Welt ohne Krieg, ohne Hungersnöte, ohne Seuchen etc., in der die Menschen in Harmonie und gegenseitiger Hilfe leben. Wettstreit soll es auf philosophischem, wissenschaftlichem und kulturellem Gebiet geben. Bildung und Kultur für alle, die es wünschen und dazu befähigt sind etc. An paradiesische Zustände irgendwann in der Zukunft glaube ich aber nicht! Doch substantiell bessere Verhältnisse als heute halte ich für möglich.
Viele Grüße, andre