Qualitätsprodukt kaufen
Hallo,
ich habe mich
auch bei den hundezüchtern informiert. diese verlangen jedoch
für einen labrador um die 600€. das übersteigt leider mein
budget.
dann spar dafür. So macht man das normalerweise, wenn man irgendetwas haben will, was man sich nicht leisten kann.
Züchten ist ein bisschen mehr, als nur zwei geile Hunde aufeinander loszulassen, beim seriösen Züchter bekommst du (idR) einen gesunden, gut sozialisierten Hund. Die genauen Bestimmungen kenne ich nicht, aber mit Sicherheit müssen die Tiere diversen (kostspieligen) Untersuchungen unterzogen werden, ob sie überhaupt zur Zucht in Frage kommen und die „Vermehrung“ an sich ist eben auch nicht gerade günstig. Die Welpen wollen dann natürlich auch versorgt werden, das beinhaltet nicht nur Futter und Zewa zum Hinterherwischen sondern auch die vielen kleinen Tierarztbeträge für Impfungen, Wurmkuren usw. läppern sich. Da die Zucht mW nicht kommerziell sein darf kannst du davon ausgehen, dass ein Großteil des Kaufpreises lediglich die Unkosten deckt, die der Züchter tatsächlich hatte. Und jeder Cent darüber ist ein absolut lächerlicher Stundenlohn für all die Zeit, die investiert wurde.
Mit einem „Wühltischwelpen“ kannst du bei der Anschaffung Geld sparen, bekommst dafür aber eben auch nur „B-Ware“. Wenn der Hund 2/3 weniger kostet musst du davon ausgehen, dass eben mindestens 2/3 weniger Untersuchungen auf Erbkrankheiten uä gemacht wurden. Sollte sich dein Hund später als krank herausstellen wirst du es schwer haben, den „Typ mit dem Karton im Kofferraum“ zu belangen. Und mehrere hundert Euro Tierarztkosten kommen schon bei „Kleinigkeiten“ schnell zusammen, eine ernsthafte Krankheit kostet schnell genauso viel wie der Züchterpreis für ein gesundes Tier gewesen wäre.
Dass er Parasiten mitbringt würde ich zB bei einem Fabrikwelpen schon grundsätzlich erwarten. Geschätzte 50€ für den Tierarzt und die Anti-Floh- und -Milbenmittel plus 30€ für 2 Entwurmungen und ~80€ für die nötigen Impfungen relativieren die Ersparnis gegenüber des Züchterpreises schon etwas.
Selbst wenn der Wühltischwelpe körperlich gesund ist hat er sein Leben mit einem Trauma begonnen, kam viel zu früh von der Mutter weg, lebte oft ausschließlich in einer kleinen Box ohne (positiven) Kontakt zum Menschen. Dem gegenüber steht der seriöse Züchter, bei dem die Welpen als Teil der Familie aufwachsen, an Geräusche des alltäglichen Lebens (Staubsauger, Kinder) gewöhnt werden und genug Zeit mit ihrer Mutter haben, bevor sie in ein neues Heim kommen.
Wer billig kauft, kauft zwei mal. Wenn man den 10€-Mixer nach einem Jahr wegwerfen muss ist das eine Sache, mit dem Hund willst du aber mindestens die nächsten zehn Jahre verbringen also sollte wirklich nur das Qualitätsprodukt in Frage kommen.
Eine andere Geschichte ist der Tierschutz. Dort bekommt man auch „günstige B-Ware mit diversen Macken“, unterstützt aber mit dem Kauf nicht die Hundefabriken in Osteuropa sondern die Versorgung der anderen Heimtiere.
Mit Sicherheit sitzt in irgendeinem Tierheim ein Labrador für dich. Vielleicht nicht in deiner unmittelbaren Umgebung, da es aber nicht nur um ein Paar Schuhe sondern um einen Lebensgefährten geht solltest du ohnehin flexibel sein. Auch einen Züchter sucht man nicht ausschließlich nach der Nähe zum eigenen Wohnort aus.
Gruß
Sue