Hund 'schleicht' sich an

Hallo,
mein Windhund-Mix aus Spanien (Galgo mit irgendwas Mischung)macht folgendes:
Wenn wir beim Sparziergang anderen Hunden begegnen, läuft sie ein paar Meter drauf zu und dann macht sie sich GANZ klein und steht erst mal völlig erstarrt da. Dann geht (schleicht) sie sich SEHR geduckt vorwärts. Dann wartet sie wieder ab und wenn sie sieht wie der andere Hund ist, läuft sie freudig auf ihn zu und begrüßt und spielt - völlig ohne Probleme. Sie ist überhaupt nicht aggressiv oder so -ich dachte zu Anfang mal, vllt. schleicht sie sich an, so wie Katzen eine Maus jagen. Der das freundliche Begrüßen und spielen zeigt ja was anderes.
Was will sie mit diesem seltsamen vorsichtigen Heranschleichen sagen?

Weiterhin schleicht sie uns und -wenn wir nicht aufpassen- auch den anderen Hundebesitzern denen wir begegnen, dicht um die Beine rum, immer rundherum mit Körperanlehmnung ganz fest.
Dieses Verhalten hat sie, seit dem Tag nach Ihrer „Total-Operation“, vorher NICHTS und beim nächsten Sparziergang fing sie das an.
Es ist mir absolut nicht recht, dass sie das macht. Viele andere Hundebesitzer sagen: Och wie süß, sie mag mich. Aber bin nicht begeistert davon.
Weiß jemand warum sie das machen könnte, auffällig direkt nach der Kastration? Die Tierklinik habe ich befragt, die können sich das auch nicht erklären - sind ratlos und haben DAS noch nie gehört…

DANKE für jede Antwort.

Grüße
Marie

Hallo,

wie lange hast du den Hund? Bei relativ neu eingezogenen Auslandshunden ist so ein Verhalten nicht ungewöhnlich. Ist sie schon ein paar Monate da, hat sie sich das vorsichtig-unterwürfige Verhalten zwar abgewöhnt, weil sie sich in der neuen Umgebung sicher fühlt und ihre Situation in den verschiedenen Lebenslagen einfach besser einschätzen kann. Aber eine OP und die damit verbundene Unsicherheit in den Stunden danach, auch die „ausgelieferte“ Situation vor einsetzen der Narkose, kann sie eventuell wieder ein wenig in die alte Rolle (unsicherer Neuling) zurückgeworfen haben.

Erzähl mal ein wenig mehr. Spanier, speziell hier jetzt Windhunde und ihre Verschnitte (habe selber eine Podenca-Esel-Sonstwasmischung) sind doch anders als andere Hunde. Sehr sensibel und leicht zu erschüttern, deshalb sind die Begleitumstände nicht unwichtig für eine Einschätzung der Situation.

LG Barbara

Hallo Marie,

das Anschleichen in geduckter Haltung ist überhaupt nicht ungewöhnlich. Das ist ein „gesunder“ Kontaktaufbau zu anderen Hunden. Vor allem Junghunde zeigen dieses Verhalten, wenn das „Machtverhältnis“ noch nicht geklärt ist. Da musst Du Dir gar keine Gedanken machen. Mein fast sechjähriger Rüde zeigt bei dem einen Rüden auch immer noch dieses Verhalten, aber bei anderen wird er auf einmal ganz „groß“! :smile:

Ich achtete mehr drauf, dass Du Deine Hündin in solchen Situationen abrufen kannst - und das ist reine Erziehungssache.

Auch wenn es Spaß macht zu sehen, dass Hunde miteinander spielen, so sollte es doch Deine Entscheidung sein, ob Deine Hündin sich annähern darf!

Dann hätte sich auch die Frage mit den Mitmenschen geklärt; und es ist doch egal, ob es einen Zusammenhang mit der Total-OP gibt oder nicht - sie macht es einfach; und Du bist damit nicht zufrieden.

Ich habe hier auch so einen „Schleimer“, den alle toll finden, aber daher ist es umso wichtiger, dass ich ihn abrufen kann, wenn er mal wieder zu aufdringlich wird, weil die Menschen meinen: „Ach, der ist doch so lieb - lassen Sie ihn doch mal!“.

Viele Grüße und Spaß bei der Erziehung

Kathleen

Dieses Verhalten hat sie, seit dem Tag nach Ihrer
„Total-Operation“, vorher NICHTS und beim nächsten
Sparziergang fing sie das an.

Hallo Marie,

es wird ja vor so einer Operation darauf hingewiesen, dass Hündinnen dadurch oft anhänglicher und verschmuster werden. Kein Wunder, es ändert sich ja einiges an den Hormonen. Die meisten Herrchen/Frauchen stören sich daran aber nicht.

Gruss Reinhard

Hallo,
danke für die Antwort.

Dieses Verhalten hat sie, seit dem Tag nach Ihrer
„Total-Operation“, vorher NICHTS und beim nächsten
Sparziergang fing sie das an.

Hallo Marie,

es wird ja vor so einer Operation darauf hingewiesen, dass
Hündinnen dadurch oft anhänglicher und verschmuster werden.

Hat der Arzt in der Tierklinik zwar ssoo nicht gesagt, aber wir wußten es selber vorher - ist nicht unser erster Hund. Aber so, dass sie um die Beine ganz eng drumherum schleicht - hatte ich zuvor noch nie gehört.

Kein Wunder, es ändert sich ja einiges an den Hormonen. Die
meisten Herrchen/Frauchen stören sich daran aber nicht.

Da hast Du recht mit den Hormonen. MICH selber stört es nicht wirklich, aber ich habe Angst, dass manche andere Menschen sich mal dran stören könnten, wenn ich sie nicht sofort abgerufen bekomme - deshalb.

Wir gehen ja immer mir ihr und treffen sehr viele Hundeleute, aber keine hat SO ein Verhalten bisher jemals erlebt und ist total „begeistert“ von dem „lieben“ Hund :wink:)

DANKE DIR sehr.

Grüße
Marie

Hallo,
danke für die Antwort.

das Anschleichen in geduckter Haltung ist überhaupt nicht
ungewöhnlich.

Habe ich so noch nie beobachtet, auch unsere vorherigen Hunde machten dies nicht - deshalb war ich ja so verwundert…

Das ist ein „gesunder“ Kontaktaufbau zu anderen

Hunden.

DAS ist gut zu wissen, weil ich schon Angst hatte, dass sie irgendwie sich an „Beute“ ranpirschen will. Aber weil sie ansonsten SEHR lieb ist konnte ich mir das dann eigentlich nicht erklären.

Vor allem Junghunde zeigen dieses Verhalten, wenn das

„Machtverhältnis“ noch nicht geklärt ist. Da musst Du Dir gar
keine Gedanken machen. Mein fast sechjähriger Rüde zeigt bei
dem einen Rüden auch immer noch dieses Verhalten, aber bei
anderen wird er auf einmal ganz „groß“! :smile:

Unser Hund ist ja 4 1/2 - Deine Schilderungen beruhigen mich jetzt wirklich sehr… gut zu hören, dass es bei anderen Hunden auch so ist.

Ich achtete mehr drauf, dass Du Deine Hündin in solchen
Situationen abrufen kannst - und das ist reine
Erziehungssache.

ICH weiß das, aber der Hund nicht :smile:) Nein im Ernst, wir waren in DREI Hundeschulen und hörten jedes Mal: Oh je, Windhund - Galgo sind kaum erziehbar. Aber ich denke DAS ist Unsinn, denn sie hat schon sehr vieles gelernt und wir arbeiten ständig mir ihr.

Auch wenn es Spaß macht zu sehen, dass Hunde miteinander
spielen, so sollte es doch Deine Entscheidung sein, ob Deine
Hündin sich annähern darf!

Da hast Du recht, wenn ich andere Hunde kommen sehe, leine ich sie sofort an, vorausgesetzt ICH sehe es vorher :wink:)

Dann hätte sich auch die Frage mit den Mitmenschen geklärt;
und es ist doch egal, ob es einen Zusammenhang mit der
Total-OP gibt oder nicht - sie macht es einfach; und Du bist
damit nicht zufrieden.

Ich habe hier auch so einen „Schleimer“, den alle toll finden,
aber daher ist es umso wichtiger, dass ich ihn abrufen kann,
wenn er mal wieder zu aufdringlich wird, weil die Menschen
meinen: „Ach, der ist doch so lieb - lassen Sie ihn doch
mal!“.

GENAU die Sprüche kenn ich auch sehr gut und die sind ja auch wirklich lieb, aber es gibt ja immer wieder mal Menschen die DAS nicht mögen.

Viele Grüße und Spaß bei der Erziehung DANKE wir arbeiten sehr daran
Grüße

Marie

Hallo,
danke für die Antwort.

wie lange hast du den Hund?

Ich bekam sie mit acht Wochen - also ca. 4 1/2 jahren ist sie hier.

Bei relativ neu eingezogenen

Auslandshunden ist so ein Verhalten nicht ungewöhnlich. Ist
sie schon ein paar Monate da, hat sie sich das
vorsichtig-unterwürfige Verhalten zwar abgewöhnt, weil sie
sich in der neuen Umgebung sicher fühlt und ihre Situation in
den verschiedenen Lebenslagen einfach besser einschätzen kann.
Aber eine OP und die damit verbundene Unsicherheit in den
Stunden danach, auch die „ausgelieferte“ Situation vor
einsetzen der Narkose,

ja - das kann ich sehr gut verstehen, obwohl bei ihr waren bis die Narkose eingesetzt hat

kann sie eventuell wieder ein wenig in

die alte Rolle (unsicherer Neuling) zurückgeworfen haben.

Erzähl mal ein wenig mehr. Spanier, speziell hier jetzt
Windhunde und ihre Verschnitte (habe selber eine
Podenca-Esel-Sonstwasmischung)

*grins-versteh* genau wie meine Mischung…

sind doch anders als andere

Hunde. Sehr sensibel und leicht zu erschüttern,

ja DAS stimmt zu 100 %. Wenn sie war macht, was ich nicht möchte und auch nur etwas lauter rede, kommt sie sofort zitternd zu mir gelaufen, dann beruhige ich sie natürlich wieder. Aber man muss bei ihr sehr vorsichtig mit der Stimmlage und Lautstärke sein. Wenn sie mit anderen Hunden spielt, würde sie NIEMALS dem anderen Hund z. B. einen Ball oder Stöckchen abnehmen. Sie will „einfach nur spielen“, vor allem galopp-artig rennen. Wir treffen nur sehr wenige Hunde, die in dieser Geschwindigkeit mithalten können.
Am Anfang haben wir sie gar nicht abgeleint, dann -nachdem drei Hundeschulen auch nicht mehr weiter wußten- haben wir ganz langsam angefangen sie ohne Leine laufen zu lassen. Immer ein einem SEHR überschaubaren Gelände. Es wurde immer besser und heute kann sie ohne Leine laufen, nur wenn wir im Wald sind oder in schlecht übersichtlichen Gelände, leine ich sie zeitweise mal an. Da sie -natürlich als Galgo- auch einen Jagdtrieb hat, will ich vermeiden, dass sie dann doch „hinterher rennt“ wenn was an Vierbeinern im Wald wäre… Ein Mal ist sie einem Hasen hinterher, wir hatten den nicht gesehen, er saß am Feldrand, direkt am Weg. Da half kein Schreien, Rufen usw. sie war NUR auf diesen Hasen fixiert, sie hat dessen Tempo völlig beibehalten können, auch Haken die der Hase machte hat sie gemacht. Ich war völlig panisch und dachte nur noch Oh mein Gott WAS jetzt. Ich bin dann stehengeblieben und nach ca. 5 Minuten kam sie genau dorthin zurück, wo sie losgelaufen war - Gott ist mir ein Stein vom Herzen gefallen - was ich mir alles ausgemalt hatte was passieren könnte. Danach habe ich sie erstmal nicht mehr ohne Leine laufen lassen.

In der Hundeschule sagte man: Immer toll loben wenn sie ZURÜCKkommt. Habe ich dann auch gemacht. Aber, WIE soll ich dem Hund denn beibringen, dass sie gar nicht erst hinterher läuft. In dem Moment wo sie losrennt, erreicht sie rein gar nichts mehr, habe viele verschiedene Hundepfeiffen ausprobiert, gebrüllt und geschrien - die hat die Ohren taub und NUR den Hasen im Kopf gehabt… Die Hundeschulen sagten, oh je ein Windhund-Galgo-Mix, die KANN man nicht erziehen… aber ich schrieb es schon im Vorposting, wir haben doch bis jetzt schon allerhand erreicht - immer sehr wenige kleinste Schritte.
Nur, wie ich ihr VOR dem Hinterher-Rasen waren kann, dass sie erst gar nicht losrennt - DAS habe ich noch nicht ganz raus bei ihr, sie hört nicht zu :wink:)

Z. B. Stöckechen werfen. Ich werfe ihr Stöckchen und sage hol und bring. Macht sie auch jedes Mal.
Sie hat ein paar „Spielzeuge“, die haben Namen und wenn ich ihr sage hol mal (dies und das), dann holt sie das exakt richtig und bringt es mir.
Nur wenn ich sage AUS, reagiert sie nicht immer…

Vorher hatte ich einen anderen Hund, der war das glatte Gegenteil von ihm, mit der gleichen „Erziehung“ wie beim jetzigen Hund auch. Gibt eben gravierende Unterschiede.

Aber: Trotzdem ist sie der liebste Hund, zu Hause. Total verschmust und wirklich „einfach nur lieb“. Ich würd sie nie hergeben.

deshalb sind

die Begleitumstände nicht unwichtig für eine Einschätzung der
Situation.

Danke Dir sehr.

Grüße
Marie

Hallo Marie,

Oh je,
Windhund - Galgo sind kaum erziehbar. Aber ich denke DAS ist
Unsinn, denn sie hat schon sehr vieles gelernt und wir
arbeiten ständig mir ihr.

Ich habe selber einen Spanier und auch ein Windhund. Habe selten einen so intelligenten Hund gesehen. Er lernt unheimlich schnell, sogar oft schneller wie andere.

Ich habe bei Windhunden die Erfahrung gemacht, dass diese entweder total anhänglich oder stark zurückhaltend sind fast schon unnahbar.

Oftmals bessern sich die Verhalten nach der OP nach ein-zwei Monaten, sobald die Hormone wieder „geordnet“ sind.

LG

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Hallo,
danke für die Antwort.

Ich habe selber einen Spanier und auch ein Windhund. Habe
selten einen so intelligenten Hund gesehen. Er lernt
unheimlich schnell, sogar oft schneller wie andere.

Ja GENAU das meine ich eigentich aus, unser Hund ist auch ansonsten sehr gelehrig. Ich hab halt leider bisher noch nichts gefunden womit ich ihr klarmachen kann, dass sie eben NICHT hinter einem Hasen herrennen darf.
Wie ist das mit Deinem Hund - läuft er auch hinter her - und wenn nein, WIE hast du ihm das beigebracht?

Wie gesagt, als sie zurückkam, habe ich sie SEHR gelobt dafür. Aber woher soll sie wissen, dass sie erst gar nicht losrennen soll?

Ich habe bei Windhunden die Erfahrung gemacht, dass diese
entweder total anhänglich oder stark zurückhaltend sind fast
schon unnahbar.

Bei unserem ist es so, IM Haus ist sie SEHR anhänglich aber bei Sparziergängen ist ALLES interessant und im Zulaufen auf andere Hunde ist sie eben eher zunächst mal vorsichtig - so habe ich jetzt hier gelernt, ist wohl ihr Verhalten zu interpretieren.

DANKE Dir, wäre schön, wenn Du noch was zu DEINEM Hund sagen könntest, wie Du ihm das beigebracht hast.

Grüße
Marie

Hallo,

Oh je,
Windhund - Galgo sind kaum erziehbar. Aber ich denke DAS ist
Unsinn, denn sie hat schon sehr vieles gelernt und wir
arbeiten ständig mir ihr.

Ich habe selber einen Spanier und auch ein Windhund. Habe
selten einen so intelligenten Hund gesehen. Er lernt
unheimlich schnell, sogar oft schneller wie andere.

Ich habe bei Windhunden die Erfahrung gemacht, dass diese
entweder total anhänglich oder stark zurückhaltend sind fast
schon unnahbar.

Jo, wollte gerade was Ähnliches schreiben. Natürlich sind Windhunde erziehbar, sogar mit den gleichen Methoden wie andere Hunde auch. Allerdings kann man keinen Kadavergehorsam von ihnen verlangen. Ich habe, seit ich meine Podenca-Eselin habe, viele Windhunde bewußt kennengelernt (habe mich vorher nie so sehr damit auseinandergesetzt): Windspiele, Salukis, Wolfshunde, Barsois, Whippets (meine ganz besonderen Lieblinge), Greyhounds und andere. Alle Hunde hatten eines gemeinsam: Bei aller Sensibilität waren sie sehr souverän und verflixt eigenständig. Für mich sind Windhunde die Katzen unter den Hunden, und genau das schätze ich an ihnen.

Du hast ja geschrieben, dass du deine Hündin schon sehr jung übernommen hast. Sie hat also (hoffentlich) keine dramatischen Dinge erlebt. Damit würde ich ihr „Anschleimen“ nicht als Angstgeste werten. Jemand hat ja bereits erwähnt, dass dieses Verhalten auch bei anderen Jagdhundrassen typisch ist. Wenn deine Süße von sich aus auf die anderen Hunde zugeht und dabei dieses Verhalten zeigt, hat sie die Situation voll im Griff. DU hast also ein Problem, nicht der Hund. Abwarten und schaun, wie sich die Hormone arrangieren wurde ja auch schon erwähnt.

Was das Anschleimen an die Menschen betrifft: Ich habe keine Probleme damit, wenn meine Süße mit anderen Leuten Kontakt aufnimmt, solange die mitmachen. Ein Problem wird es nur, wenn ihre Annäherungen unerwünscht sind. Dann schreite ich aber auch energisch und zeitnah (möglichst sofort) ein. Könnte da auch ein wenig Gelassenheit deinerseits helfen? Ich frage ganz ganz vorsichtig, da ich die Situation so am PC ja nicht beurteilen kann.

LG Barbara

Hallo,
danke für die Antwort.

Jo, wollte gerade was Ähnliches schreiben.

Schön noch eine Bestätigung zu erhalten.

Natürlich sind

Windhunde erziehbar, sogar mit den gleichen Methoden wie
andere Hunde auch. Allerdings kann man keinen Kadavergehorsam
von ihnen verlangen.

Ach DAS will ich eigentlich auch gar nicht, mir reicht schon Sitz, Fuß und Hier und natürlich das Problemchen: Abrufen bei Weglaufen des Hundes hinter einem Hasen (nur als Beispiel) her.

Ich habe, seit ich meine Podenca-Eselin

habe, viele Windhunde bewußt kennengelernt (habe mich vorher
nie so sehr damit auseinandergesetzt)

Ich habe mich vorher auch nie mit Windhunden auseinandergesetzt, wußte aber auch nicht, dass die SSOO anhänglich und verschmust sind *schön*.

Windspiele, Salukis,
Wolfshunde, Barsois, Whippets (meine ganz besonderen
Lieblinge), Greyhounds und andere. Alle Hunde hatten eines
gemeinsam: Bei aller Sensibilität waren sie sehr souverän und
verflixt eigenständig.

Beim Wort eigenständig, kann ich nur nickend zustimmen…

Für mich sind Windhunde die Katzen

unter den Hunden, und genau das schätze ich an ihnen.

Jetzt muss ich schmunzeln, ich habe letztens noch gesagt: Ein wenig Katze ist bestimmt auch mit drin…

Du hast ja geschrieben, dass du deine Hündin schon sehr jung
übernommen hast. Sie hat also (hoffentlich) keine dramatischen
Dinge erlebt.

Ihre Mutter ist hochtragend zu einem spanischem Tierheim (mit deutscher Unterstützung) gebracht worden, hat da dann die Welpen geboren (einer ist leider verstorben). Ein paar Wochen danach sind die mit einem Transporter in Käfigen nach Deutschland gebracht worden - aber seriös!!! Mit allem versorgt was Hund so braucht. Dann ist sie leider sofort von „Ihrer Familie“ getrennt worden und ALLEINE auf eine Pflegestelle gekommen. Dort war sie eine Woche, dort waren auch Hunde und die Dame fand ich sehr nett. Die haben auch hier bei mir zu Hause eine Vorkontrolle gemacht, ob alles „hundgerecht“ ist und der Hund auch gut untergebracht ist hier.

Damit würde ich ihr „Anschleimen“ nicht als

Angstgeste werten. Jemand hat ja bereits erwähnt, dass dieses
Verhalten auch bei anderen Jagdhundrassen typisch ist. Wenn
deine Süße von sich aus auf die anderen Hunde zugeht und dabei
dieses Verhalten zeigt, hat sie die Situation voll im Griff.

Ich bin ssoo froh, dass es nicht andeutet, dass sie sich „anschleichen“ will auf „Beute“.

DU hast also ein Problem, nicht der Hund. Abwarten und schaun,
wie sich die Hormone arrangieren wurde ja auch schon erwähnt.

Werde ich machen.

Was das Anschleimen an die Menschen betrifft: Ich habe keine
Probleme damit, wenn meine Süße mit anderen Leuten Kontakt
aufnimmt, solange die mitmachen. Ein Problem wird es nur, wenn
ihre Annäherungen unerwünscht sind. Dann schreite ich aber
auch energisch und zeitnah (möglichst sofort) ein.

Mache ich auch sofort, rufe sie gleich zurück. Aber manche Menschen mögen es eben absolut nicht (nicht sehr viele denen wir so begegnen).

Könnte da

auch ein wenig Gelassenheit deinerseits helfen? Ich frage ganz
ganz vorsichtig, da ich die Situation so am PC ja nicht
beurteilen kann.

Ja - Gelassenheit meinerseits könnte schon hilfreich sein *grins*
Aber seitdem es mir passiert ist, dass (wenig tier-liebende) Leute sie mit dem Fuß „weg-gekickt“ haben, bin ich von daher SEHR vorsichtig. Rufe sie sofort zurück und leine sie an, wenn ich von weitem Leute (ohne Hund) sehe, übrigens bemerkenswert an ihr ist, ich rufe laut und bestimmend: LEUTE - FUß, und *oh Wunder* zu 90 % kommt sie auch sofort zurück, funktioniert auch bei FAHRRAD - Fuß *stolz* zu 90 %

DANKE DIR wirklich sehr.

Grüße
Marie

Ich hab halt leider bisher noch
nichts gefunden womit ich ihr klarmachen kann, dass sie eben
NICHT hinter einem Hasen herrennen darf.
Wie ist das mit Deinem Hund - läuft er auch hinter her - und
wenn nein, WIE hast du ihm das beigebracht?

Lasst mich raten: niemand hat jemals seinem Spanier mit ausgeprägtem Jadgtrieb beigebracht, diesen seinen Jagdtrieb aus reiner Menschenliebe einzustellen. Entweder Mensch sieht Jagdwild zuerst und leint unangeleinten Hund an. Oder aber unangeleinter Hund sieht Jagdwild zuerst und Mensch hört einen Überschalknall, wenn der Hund von 0 auf 100 in einer Millisekunde beschleunigt.

Wie gesagt, als sie zurückkam, habe ich sie SEHR gelobt dafür.
Aber woher soll sie wissen, dass sie erst gar nicht losrennen
soll?

Hilft bei der Rückkehr des unangeleinten Hundes ungemein (meine ich ernst!!!), verhindert aber nicht dessen Schwund Minuten oder Stunden vorher.

… und im Zulaufen auf
andere Hunde ist sie eben eher zunächst mal vorsichtig - so
habe ich jetzt hier gelernt, ist wohl ihr Verhalten zu
interpretieren.

Körper leicht schräg zum Gegenüber, zur Seite gewendeter Kopf, keinen oder wenig Blickkontakt, Schwanz oben? Heißt: volle Pulle Deeskalation. Ich bin zwar da, laufe jetzt auch nicht weg vor dir, habe aber ABSOLUT KEINEN Bock auf Konfrontation. Wenn du nett zu mir bist, bin ich es auch zu dir.
So macht es meine. Andere interpretieren es immer als ängstlich. Ich interpretiere es als sehr deutliches Friedensangebot. Es funktioniert, denn sie ist von als agressiv oder extrem ängstlich bezeichneten Hunden schnell freundlich angenommen worden.

LG Barbara

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Hallo Marie,

wenn es dich beruhigt, mein Hund zeigt eine ähnliches Verhalten wie deiner, sowohl beim „anpirschen“ wie auch beim „um die Beine laufen“.

Von meiner Hunde-Trainerrin wurde mir das „Abliegen“ dahin gehend erklärt, dass der Hund schon mal aus der Entfernung andeutet, ich bin auf keinen Konflikt aus. Die Entfernung wird in der „unterwürfigen“ Haltung reduziert und wenn das Gegenüber das richtig interpretiert (ich will keinen Streit, du auch nicht?), geht das Spiel los. Aus meiner Sicht ist dieses Verhalten völlig ok.

Weiterhin schleicht sie uns und -wenn wir nicht aufpassen- auch den :anderen Hundebesitzern denen wir begegnen, dicht um die Beine rum, :immer rundherum mit Körperanlehmnung ganz fest.

Dieses Verhalten kenne ich von meinem Hund auch. Und das eher bei Hundekollegen, vor denen sie Respekt hat. Ich kann mir das nur so erklären, dass sie in der Nähe des fremden „Herrchens oder Frauchens“ keinen Angriff erwartet. Mich hat das zunächt auch irritiert.

Meiner Einschätzung nach hat dein Hund Taktiken gefunden, Aggressionen aus dem Weg zu gehen. Das wäre doch ok.

Das Jagen ist ein Thema für sich, mit dem man wohl noch etliche Seiten füllen könnte :wink:

Herzliche Grüße

.

Hallo,

ich mußte Dir jetzt einfach mal ein Sternchen geben…

Lasst mich raten: niemand hat jemals seinem Spanier mit
ausgeprägtem Jadgtrieb beigebracht, diesen seinen Jagdtrieb
aus reiner Menschenliebe einzustellen. Entweder Mensch sieht
Jagdwild zuerst und leint unangeleinten Hund an. Oder aber
unangeleinter Hund sieht Jagdwild zuerst und Mensch hört einen
Überschalknall, wenn der Hund von 0 auf 100 in einer
Millisekunde beschleunigt.

Auf meinen Hund bezogen zu 100% Zustimmung, GENAU SO ist es hier. Also Mensch hält ständig irgendwie Ausschau nach Jagdwild und zwar BEVOR Hund dieses sieht. Im Sommer besser, da MENSCH übers Kornfeld sehen kann und Hund eben nicht…
Zu jetzigen Jahreszeit schwieriger, da Hund ja viel mehr riecht oder wahrnimmt als Mensch.

Wie gesagt, als sie zurückkam, habe ich sie SEHR gelobt dafür.
Aber woher soll sie wissen, dass sie erst gar nicht losrennen
soll?

Hilft bei der Rückkehr des unangeleinten Hundes ungemein
(meine ich ernst!!!),

Du meinst jetzt das ausgiebige Loben nachdem sie abgehauen ist?

verhindert aber nicht dessen Schwund

Minuten oder Stunden vorher.

*Seufz* leider eben nicht.

… und im Zulaufen auf
andere Hunde ist sie eben eher zunächst mal vorsichtig - so
habe ich jetzt hier gelernt, ist wohl ihr Verhalten zu
interpretieren.

Körper leicht schräg zum Gegenüber, zur Seite gewendeter Kopf,
keinen oder wenig Blickkontakt, Schwanz oben?

WOHER kennst Du nur so GENAU das Anschleichen meines Hundes :wink:)
man könnte denken, Du hättest ihn schon persönlich gesehen bei dieser
Schilderung…
Alleine diese Schilderung wäre ein weiteres Sternchen wert.

Heißt: volle

Pulle Deeskalation. Ich bin zwar da, laufe jetzt auch nicht
weg vor dir, habe aber ABSOLUT KEINEN Bock auf Konfrontation.
Wenn du nett zu mir bist, bin ich es auch zu dir.
So macht es meine. Andere interpretieren es immer als
ängstlich. Ich interpretiere es als sehr deutliches
Friedensangebot. Es funktioniert, denn sie ist von als
agressiv oder extrem ängstlich bezeichneten Hunden schnell
freundlich angenommen worden.

Ja - auch unser Hund hat noch niemals einen Hund getroffen von dem sie -nach diesem Zulaufen- irgendwie agressiv „begrüßt“ worden wäre.

Also gibt es nicht wirklich die Möglichkeit, ihr VOR dem Loslaufen hinter Hase her beizubringen, dass sie gar nicht ERST LOSLAUFEN SOLL!!!???

Grüße
Marie

Hallo,
danke Dir.

wenn es dich beruhigt, mein Hund zeigt eine ähnliches
Verhalten wie deiner, sowohl beim „anpirschen“ wie auch beim
„um die Beine laufen“.

Ja - DAS beruhigt schonmal etwas. Weil ich das Verhalten noch NIE bei einem anderen Hund gesehen habe, bin froh, dass es noch mehr Hunde gibt die das machen.

Von meiner Hunde-Trainerrin wurde mir das „Abliegen“ dahin
gehend erklärt, dass der Hund schon mal aus der Entfernung
andeutet, ich bin auf keinen Konflikt aus. Die Entfernung wird
in der „unterwürfigen“ Haltung reduziert und wenn das
Gegenüber das richtig interpretiert (ich will keinen Streit,
du auch nicht?), geht das Spiel los. Aus meiner Sicht ist
dieses Verhalten völlig ok.

Dieses Verhalten kenne ich von meinem Hund auch. Und das eher
bei Hundekollegen, vor denen sie Respekt hat. Ich kann mir das
nur so erklären, dass sie in der Nähe des fremden „Herrchens
oder Frauchens“ keinen Angriff erwartet. Mich hat das zunächt
auch irritiert.

Meiner Einschätzung nach hat dein Hund Taktiken gefunden,
Aggressionen aus dem Weg zu gehen. Das wäre doch ok.

Stimmt.

Das Jagen ist ein Thema für sich, mit dem man wohl noch
etliche Seiten füllen könnte :wink:

DANKE Dir sehr für die Zeilen, hilft mir wirklich schon weiter, dass auch andere Hund das machen und es o. k. ist.

Grüße
Marie

Also gibt es nicht wirklich die Möglichkeit, ihr VOR dem
Loslaufen hinter Hase her beizubringen, dass sie gar nicht
ERST LOSLAUFEN SOLL!!!???

Vor extrem vielen Jahren, also irgendwann zu Beginn meines persönlichen PC-Zeitalters End der 90er, habe ich eine sehr vergnügliche Schilderung eines Hundebesitzers gelesen, wie er seinem Hund das jagen zwar nicht abgewöhnt hat (vergiss diesen Gedanken, vergisses, vergisses, vergisses!), wohl aber ein Mittel gefunden hat, wie er seinen Jäger im Sprint abrufen kann. Leider finde ich die Seite nicht mehr. Soviel habe ich im Kopf behalten:

Phase 1:
Der Hund wurde zunächst im Haus ohne Ablenkung über VIELE WOCHEN in völlig unregelmäßigen Abständen und den unmöglichsten Situationen folgende Behandlung zuteil:
Pfiff einer eigens dafür angeschafften und nur dann erklingenden Pfeife und GLEICHZEITIG (!) KOMMENTARLOS (Ganz wichtig!)eine Schale Katzenfutter (geöffnet) vor die Schnauze. Nochmal: Pfiff und zeitgleich kommentarlos Katzenfutter! Erstaunter und perplexer Hund frißt erfreut das seltene und köstliche Mahl. Hund darf allerdings nicht mitbekommen, wie Mensch das Katzenfutter vorbereitet. Pfiff und Katzenfutter müssen überraschend kommen!
Die Kombination Pfiff-Katzenfutter muss ins störrische Hundehirn eindringen, deshalb braucht Phase 1 wirklich viel Zeit. Nicht vergessen, wir wollen Hund in ferner Zukunft von seinem Seelenmanna Jagen ablenken. Zeit und Geduld sind die Zauberworte! Und Katzenfutter deshalb, weil Hunde es lieben und normalerweise nicht bekommen. Außerdem sind die Schalen luftdicht verpackt, ein Geruch kann den Gund nicht vorwarnen, dass gleich was tolles passiert. Und sie sind schnell und problemlos zu öffnen. Schnelle Reaktionen sind bei dem Spiel entscheidend.

Phase 2:
Viele Wochen und Katzenfutterschalen später wieder im Haus und ohne Ablenkung: Pfiff. Hund wundert sich, wo das Futter bleibt. Kommt er zum Menschen, bekommt er KOMMENTARLOS (!) sein Katzenfutterschälchen. Auch dieses wird nun viele Wochen so geübt. Kommt er nicht, war’s das für heute. Er wird nicht gerufen, der Pfiff wird nicht wiederholt. Wenn es am nächsten Tag wieder nicht klappt, dass Hund nach dem Pfiff zum Menschen kommt, gehen wir für ein oder 2 Wochen wieder über zu Phase 1. Egal was Hund macht -Schlafen, sich Putzen, über die Unsterblichkeit der Marienkäferseelen nachdenken- plötzlich erschalllt ein Pfiff. Manchmal 2x am Tag, manchmal ein paar Tage nicht. Hund kommt zu Menschen, erhält kommentarlos sein Katzenfutter und fertig.

Phase 3:
Draussen, im Garten oder in einer entspannten Gassiszene. Eine Ablenkung durch andere Hunde oder gar Jagdwild ist nicht gegeben. Hund stöbert durchs Unterholz. Pfiff. Kommt er augenblicklich zum Menschen, erhält er kommentarlos (!) das mitgeführte Katzenfutter. Kommt er nicht, verlängert sich Phase 2. Klappt es aber und das über mehrere Wochen, kann man als Verschärfung der Situation probieren, einen Pfiff während einer Hundebegegnung loszulassen. Wenn es klappt, ist ein kommentarloses (!) überreichen des Futters die Folge, klappt es nicht, geht man ein oder mehrere Schritte in den Übungen zurück.

Phase 4:
Irgendwann kommt die Situation, dass der Hund abhaut, weil er Jagdwild sichtet. Wenn all die vielen Schritte zuvor erfolgreich wieder und wieder durchlaufen wurden (und erst dann!!!), kann man versuchen, den Hund mit einem Pfiff im Anfangsgallop abzupfeifen. Sollte es klappen, bekommt er natürlich postwendend sein Katzenfutter! Aber das sollte man wirklich erst dann probieren, wenn Pfiff und supertolles Katzenfutter im Hundehirn eine unauslöschbare Verknüpfung eingegangen sind.

Ich kann mich nicht erinnern, wie lange der Schreiber damals gebraucht hat. Aber ich schätze mal, das man bestimmt ein halbes Jahr einplanen muss, bevor man die erste Ablenkung vom Jagen versuchen sollte. Und ob es selbst bei genauester Übung am Ende auch klappt, den Hund von seinem Hobby abzuhalten, ist natürlich auch sehr fraglich. Abgewöhnen kannst du es deinem Hund jedenfalls nicht. Aber du kannst versuchen, was 1000x Interessanteres einzuführen. Bei meiner Hündin würde es klappen, denn sie ist ungemein verfressen.

Ach ja, falls jemand weiß, ob es diese Seite mit dem Bericht noch gibt: Bitte her mit dem Link. Ich werde weiterscuhen…

LG Barbara

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Hallo,
ich danke Dir wirklich sehr.

Vor extrem vielen Jahren, also irgendwann zu Beginn meines
persönlichen PC-Zeitalters End der 90er

ja - da habe ich auch angefangen…

, habe ich eine sehr

vergnügliche Schilderung eines Hundebesitzers gelesen, wie er
seinem Hund das jagen zwar nicht abgewöhnt hat (vergiss diesen
Gedanken, vergisses, vergisses, vergisses!), wohl aber ein
Mittel gefunden hat, wie er seinen Jäger im Sprint abrufen
kann. Leider finde ich die Seite nicht mehr. Soviel habe ich
im Kopf behalten:

Phase 1:
Der Hund wurde zunächst im Haus ohne Ablenkung über VIELE
WOCHEN in völlig unregelmäßigen Abständen und den
unmöglichsten Situationen folgende Behandlung zuteil:
Pfiff einer eigens dafür angeschafften und nur dann
erklingenden Pfeife und GLEICHZEITIG (!) KOMMENTARLOS (Ganz
wichtig!)eine Schale Katzenfutter (geöffnet) vor die Schnauze.
Nochmal: Pfiff und zeitgleich kommentarlos Katzenfutter!
Erstaunter und perplexer Hund frißt erfreut das seltene und
köstliche Mahl. Hund darf allerdings nicht mitbekommen, wie
Mensch das Katzenfutter vorbereitet. Pfiff und Katzenfutter
müssen überraschend kommen!
Die Kombination Pfiff-Katzenfutter muss ins störrische
Hundehirn eindringen, deshalb braucht Phase 1 wirklich viel
Zeit. Nicht vergessen, wir wollen Hund in ferner Zukunft von
seinem Seelenmanna Jagen ablenken. Zeit und Geduld sind die
Zauberworte! Und Katzenfutter deshalb, weil Hunde es lieben
und normalerweise nicht bekommen. Außerdem sind die Schalen
luftdicht verpackt, ein Geruch kann den Gund nicht vorwarnen,
dass gleich was tolles passiert. Und sie sind schnell und
problemlos zu öffnen. Schnelle Reaktionen sind bei dem Spiel
entscheidend.

Phase 2:
Viele Wochen und Katzenfutterschalen später wieder im Haus und
ohne Ablenkung: Pfiff. Hund wundert sich, wo das Futter
bleibt. Kommt er zum Menschen, bekommt er KOMMENTARLOS (!)
sein Katzenfutterschälchen. Auch dieses wird nun viele Wochen
so geübt. Kommt er nicht, war’s das für heute. Er wird nicht
gerufen, der Pfiff wird nicht wiederholt. Wenn es am nächsten
Tag wieder nicht klappt, dass Hund nach dem Pfiff zum Menschen
kommt, gehen wir für ein oder 2 Wochen wieder über zu Phase 1.
Egal was Hund macht -Schlafen, sich Putzen, über die
Unsterblichkeit der Marienkäferseelen nachdenken- plötzlich
erschalllt ein Pfiff. Manchmal 2x am Tag, manchmal ein paar
Tage nicht. Hund kommt zu Menschen, erhält kommentarlos sein
Katzenfutter und fertig.

Phase 3:
Draussen, im Garten oder in einer entspannten Gassiszene. Eine
Ablenkung durch andere Hunde oder gar Jagdwild ist nicht
gegeben. Hund stöbert durchs Unterholz. Pfiff. Kommt er
augenblicklich zum Menschen, erhält er kommentarlos (!) das
mitgeführte Katzenfutter. Kommt er nicht, verlängert sich
Phase 2. Klappt es aber und das über mehrere Wochen, kann man
als Verschärfung der Situation probieren, einen Pfiff während
einer Hundebegegnung loszulassen. Wenn es klappt, ist ein
kommentarloses (!) überreichen des Futters die Folge, klappt
es nicht, geht man ein oder mehrere Schritte in den Übungen
zurück.

Phase 4:
Irgendwann kommt die Situation, dass der Hund abhaut, weil er
Jagdwild sichtet. Wenn all die vielen Schritte zuvor
erfolgreich wieder und wieder durchlaufen wurden (und erst
dann!!!), kann man versuchen, den Hund mit einem Pfiff im
Anfangsgallop abzupfeifen. Sollte es klappen, bekommt er
natürlich postwendend sein Katzenfutter! Aber das sollte man
wirklich erst dann probieren, wenn Pfiff und supertolles
Katzenfutter im Hundehirn eine unauslöschbare Verknüpfung
eingegangen sind.

Ich kann mich nicht erinnern, wie lange der Schreiber damals
gebraucht hat. Aber ich schätze mal, das man bestimmt ein
halbes Jahr einplanen muss, bevor man die erste Ablenkung vom
Jagen versuchen sollte. Und ob es selbst bei genauester Übung
am Ende auch klappt, den Hund von seinem Hobby abzuhalten, ist
natürlich auch sehr fraglich. Abgewöhnen kannst du es deinem
Hund jedenfalls nicht. Aber du kannst versuchen, was 1000x
Interessanteres einzuführen. Bei meiner Hündin würde es
klappen, denn sie ist ungemein verfressen.

DAS war eine sehr humorvoll und toll geschriebene Beschreibung, Du könntest Autor werden (oder sein?).
Ich habe mir alles sehr aufmerksam zweimal durchgelesen.

Alleine ein Problem bleibt:
Mein Hund hat chronische Bauchspeicheldrüsen-Entzündung. Diese kommt -ohne Vorwarnung- immer mal wieder, ist äußerst schmerzhaft.
DESHALB -also damit das nicht zu oft passiert- darf sie NUR bestimmte Kost fressen, beim Tierarzt gekauft -bekommt sie aber nicht durchgängig, da sie es nicht mag. Ansonsten koche ich selber, Hühnchen mit Möhren und Reis oder sowas leichtes eben…

Katzenfutter würde sie GANZ sicher LIEBEN - 100 %ig.

Aber sie DARF es nicht fressen.

Ich habe schon überlegt, was ich ihr stattdessen anbieten könnte, was sie total gerne mag - mir ist nichts eingefallen, was sie sehr mag und dann auch noch in ihren „Speiseplan“ paßt. Sie darf auch keine Wurst oder ähnliches.
Es ist ziemlich begrenzt ernährungsmäßig. Wenn man sich nicht daran hält, kommt sicher ein Schmerzschub und DAS will ich natürlich dem Hund ersparen. Die Schübe komme bei o. a. Ernährung trotzdem, aber eben mit längeren Pausen dazwischen. Sie muss dann wieder in die Tierklinik, bekommt Infusion, Spritzen usw. volles Programm eben, weil die Schmerzen sonst nicht zu ertragen sind und die Entzündung behandelt werden muss…

SEHR SCHADE - hätte ich doch glatt ausprobiert - echt.

Ach ja, falls jemand weiß, ob es diese Seite mit dem Bericht
noch gibt: Bitte her mit dem Link. Ich werde weiterscuhen…

Dir vielen Dank fürs Suchen und Schildern und der tollen Idee!!!

Grüße
Marie

Er jagt
Hallo,

das Anschleichen entstammt dem Jagdverhalten und wird besonders von manchen Jagdhundrassen und Hütehunden (deren Hüteverhalten ja ebenfalls Jagdverhalten ohne die Endhandlung Packen und Töten ist) gezeigt. Es geht darum, sich der Beute möglichst unauffällig weit genug zu nähern, dass man sie beim anschließenden Hetzen auch erwischen kann.

Da Hunde niemals zweckfrei spielen -das Spiel dient entweder der Definition der sozialen Beziehung oder dem Trainieren von Jagen - zeigen sie dieses Anschleichen im Umgang mit Artgenossen ebenfalls. Hierbei mischen sich die Bedeutungsebenen (Soziale Kommunikation/ Jagen) durchaus.

Da das Anschleichen bei vielen Hunden mit einem deutlichen Fixieren des Gegenübers einhergeht, passiert es nicht selten, dass der betreffende Artgenosse ob dieser Herausforderung not amused ist und dem anschleichenden Vierbeiner eines auf die Mütze haut. Das Ganze im hundlichen Verständnis übrigens durchaus mit Recht und völlig ungeachtet der menschlichen Behauptung, dass sein Hund doch „nur spielen“ wolle. Allein deshalb ist es sinnvoll, seinen Hund auch aus der Lauerposition abrufen zu können, wenn man erkennt, dass der Artgenosse nicht begeistert reagiert.

Weiterhin schleicht sie uns und -wenn wir nicht aufpassen- auch den anderen Hundebesitzern denen wir begegnen, dicht um die Beine rum, immer rundherum mit Körperanlehmnung ganz fest.

Es gibt Hunde, bei denen man das von der ersten Sekunde an als Dominanzverhalten werten kann: Sie zwingen dem Menschen Körperkontakt auf. Bei deiner Hündin würde ich das Ganze allerdings zunächst ein wenig anders bewerten.

Ich vermute, dass es sich zumindest zu Anfang um Beschwichtigungsverhalten gehandelt hat. Die Operation sehe ich dabei nicht als ursächlich an, möglicherweise aber den Aufenthalt in den Tierklinik und die damit verbundenen unangenehmen Erfahrungen mit dem Menschen.

In der Folge hat sie damit begonnen, sich Menschen mit Beschwichtigungsgesten zu nähern, um zu verhindern, dass ihr Unangenehmes widerfährt. Inzwischen dürfte sich das Ganze jedoch insofern verändert haben, als die Hündin die Erfahrung gemacht hat, dass sich dieses Verhalten lohnt (weil sie beispielsweise gestreichelt wird). Aus diesem Grund ist wohl mittlerweile ein Bedeutungswandel von der Beschwichtigung hin zum Dominanzverhalten passiert, und die Hündin fordert nun auf diese Weise positive Zuwendung.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Reinhard,

es wird ja vor so einer Operation darauf hingewiesen, dass Hündinnen dadurch oft anhänglicher und verschmuster werden.

Offensichtlich von Tierärzten, die nicht wirklich wissen, was sie tun :smile:.

Kein Wunder, es ändert sich ja einiges an den Hormonen.

Genau. Allerdings bei Hündinnen - im Gegensatz zu Rüden - genau in die andere Richtung als die oben Beschriebene: Die Entfernung der Keimdrüsen bewirkt, dass die Östrogenproduktion weitestgehend eingestellt wird. Damit fällt auch deren dämpfende Wirkung weg. In der Folge zeigen sich Hündinnen deshalb eher zickig (vor allem im Umgang mit anderen Hunden) als anhänglich.

In den meisten Fällen sind Verhaltensänderungen aber eher auf den veränderten Blick von Herrchen oder Frauchen zurückzuführen - in die eine und die andere Richtung :smile:

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,
danke für die Antwort.

Er jagt - wenn er sich ssoo wie beschrieben einem anderen Hund vorsichtig nähert??? Wir können froh sein, dass er bisher noch keins „auf die Mütze gekriegt hat“???
Dominanzverhalten gegenüber dem Menschen beim Beine-Umschleichen???

Oh je - DAS klingt aber GAR NICHT gut…
Ist das bei ALLEN Hundearten so, oder ist der Windhung/Galgo hier irgendwie besonders/anders zu werten?

Eigentlich war ich jetzt schon ziemlich beruhigt, weil ich die bisherigen Postings gelesen hatte und sehr viel erfahren habe. Aber jetzt weiß ich gar nicht mehr was ich nun annehmen soll…

Du meinst, er will die uns begegnenden Hund wirklich jagen? Das wäre ja weniger schön. Allerdings entwickelt sich das eigentlich bisher IMMER zu einem „Spiel“ der Hunde - freudiges Spiel übrigens. Auf die Mütze hat sie bisher noch keine gekriegt.

Ja - bisher hat sie mit dem Umschleichen der Menschenbeine immer nur Streicheleinheiten geübt, bis auf einen Fall - da wurde sie mit dem Fuß von diesem Menschen „weg-gekickt“, was ich sehr unpassend fand, hätte er ja sagen können - hätte sie dann natürlich angeleint…

DANKE

Grüße
Marie