Hund will nicht allein bleiben

Nachdem vorgestern ein Freund gestorben ist, habe ich mich entschieden, seine Hündin (Jack Russel) zu behalten. Sie ist 5 Jahre alt, und da ich sie schon als Baby kannte, gehorcht sie auch mir völlig problemlos. Die einzige Schwierigkeit besteht darin, daß sie noch nie, wirklich niemals, auch nur für 1 Minute allein zu Hause bleiben mußte. Nun wird sie lernen müssen, zukünftig auch mal 2-3 Stunden ohne Anwesenheit anderer zu verbringen.

Hat jemand einen Tipp, wie ich es ihr schnell und schonend beibringen kann? Ich habe mir vorgestellt, daß ich etappenweise die „Wartezeit“ verlängere. Gestern und heute habe ich für 3 x 10 Minuten das Haus verlassen mit dem Ergebnis, daß sie bis zu meiner Rückkehr jammerte, weinte und bellte.

Mit dem Umfeld hat das übrigens nichts zu tun. Sie war schon oft mehrere Tage bei mir. Allerdings habe ich sie dann auch nicht allein lassen müssen, weil ich sie mit zur Arbeit nehmen konnte. Auf Dauer ist mir das allerdings nicht gestattet.

Für wertvolle Infos wäre ich daher sehr dankbar!

Hallo,

etappenweise die „Wartezeit“ verlängere. Gestern und heute
habe ich für 3 x 10 Minuten das Haus verlassen mit dem
Ergebnis, daß sie bis zu meiner Rückkehr jammerte, weinte und
bellte.

Der Ansatz ist nicht schlecht…aber die Abwesenheitszeit ist zu lang und Du kommst im falschen Moment rein. So wie Du das machst kann es sein, dass der Hund verknüpft „Ich muß nur lange genug jaulen, dann kommt jemand“
Dieses Gejaule hat damit zu tun, dass ein Hund ein Rudeltier ist und auf die Mitglieder des Rudels angewiesen um zu überleben. Dementsprechend will er immer bei seinem Rudel sein, das ist ein Instinkt. Ein gemischtes Rudel bist Du und Dein Hund. Wenn Du wegggehst ist der Hund alleine. das führt zu großem Streß und Todesangst.

Wenn Du mit ganz kurzen Zeiten (1-2 Minuten) anfängst sind die Erfolgsaussichten größer. Wie ist das in der Wohnung? Läuft Dir der Hund da auch hinterher?
Du kommst zurück, wenn der Hund nicht jault, Du wartest also auf eine Pause. Wenn die kleinste Einheit klappt, ohne das der Hund sich muckst, verlängerst Du die Zeit, aber langsam und nicht in so großen Schritten.
Schau Dich dazu auch mal im Archiv um da wirst Du bestimmt auch fündig.

Gruß
Maja

Hallo Andreas!

Zusätzlich dem, was Maja geschrieben hat:
Zieh alten Klamotten an, die Du nicht mehr brauchst - altes T-Shirt o.Ä., dann sorge dafür, daß es richtig durchgeschwitzt ist! Du kannst z.B. mit Hund joggen, Fußball spielen… Das T-Shirt ungewaschen in’s Hundekörbchen. Wenn Du dann weg mußt, den Hund vorher ausgiebig bewegen und müde machen, dann füttern und während er frißt ohne großes Trara, aber auch ohne Heimlichkeit, gehen. Hund ist müde, satt und das Körbchen riecht gut nach Dir - meistens hält das für 1-2h oder länger.
Wichtig: nicht noch mal zurück kommen, weil man was vergessen hat, besonders nicht nach längerer Zeit! Dann wird nämlich die gemütliche Dösephase, die sich Hundi gerade gönnt unterbrochen und jetzt ist Action fällig! Wenn Du dann nur rein und wieder raus flitzt, ist die Frustration und das Heulen vorprogrammiert!
Viel Erfolg beim Üben!
Archie

she ich auch so. Am Anfang die Zeit nicht zu lange werden lassen und nur zurückkommen, wenn der Hund ruhig ist. Gern auch mal einfach Jacke an, Schlüssel nehmen und wieder aufs Sofa setzten, damit der Hund sich nicht reinsteigert. Schuhe an und wieder aus. Alles ganz ruhig und selbstverständlich. Dann wird es schon gehe.
Viel Glück
lg Verena

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Aufgrund des mit dem Todesfall verbundenen Zeitmangels komme ich erst heute dazu, mich für Eure Tipps und die damit verbundene Mühe recht herzlich zu bedanken.

Es wird wohl noch ein bißchen dauern, bis der Hund allein bleibt, aber ein paar Fortschritte sind bereits erkennbar. Nochmals vielen Dank!