Hallo Christina,
puh - wie gesagt, um wirklich sinnvoll beraten zu können, müsste ich den Hund in der Situation sehen.
Was ist z.B. passiert zwischen
Wenn ich gegangen bin, war Ruhe
und
wenn ich den Schlüssel nehm, steht er schon Zähneklappernd vor Aufregung neben mir
wann hat sich das geändert?
Ungeklärt ist für mich, warum der Hund im Stress ist. Wirklich die Angst vorm Alleinbleiben? Aufregung, weil womöglich gemeinsam was unternommen wird?
Wie sieht denn ein ganz normaler Tagesablauf bei Euch aus? Sprich wann sind Hundezeiten, und was genau macht Ihr währenddessen? Welche Runden geht Ihr spazieren, wie lange, welche Beschäftigung hat Max? Gibt es Momente, in denen er wirklich müde ist? Was passiert, wenn Du dann ohne Schuhe und Jacke nur einmal mit dem Schlüssel klimperst? Stürzt er zu Dir oder bleibt er im Korb?
Natürlich bin ich NICHT rein, wenn er bellt/jault sondern
erst, wenn Ruhe war.
Ok. Das hatte ich nicht kapiert, denn
ignorieren oder schimpfen wenn er bellt
das geht ja nur, wenn ich gleichzeitig beim Hund bin. Aber wenn das nicht passiert ist, wunderbar.
Er bellt anscheinend erst, wenn ich eine Zeitlang weg bin
(laut der neuen Nachbarn, die ich vorgewarnt hatte) Seine
Aufregung beginnt sofort.
Dann würde ich nicht an der Dauer des Wegbleibens trainieren, sondern an der Aufregung. Um hier sinnvoll üben zu können, muss ich aber wie gesagt erstmal wissen, warum er aufgeregt ist.
Meine Frage zu deiner Idee, ab wann würdest du sagen, soll ich
sozusagen den Rückschritt machen? Wie erklär ich es… wenn
ich den Schlüssel nehm, steht er schon Zähneklappernd vor
Aufregung neben mir. Soll ich vorher schon aufhören, Schuhe
ausziehen und wieder hinsitzen oder mit dem Schlüssel klappern
und dann wieder hinsitzen? Wann meinst du wäre der richtige
Zeitpunkt? Wenn er so aufgeregt ist, braucht er Stunden, um
wieder runterzukommen.
Angenommen er ist im Stress, weil er was zusammen unternehmen will, würde ich ganz woanders ansetzen, nämlich an der Auslastung und Beschäftigung.
Falls er aufgeregt ist wegen des Alleinseins, wäre interessant, was genau die Aufregung auslöst. Ist es das Schuhe anziehen? Zieh Dir ständig die Schuhe an und aus. Bügeln mit Schuhen, Hausaufgaben mit den Kindern machen ohne, Kochen mit. Ist es das Schlüsselgeräusch? Am Schlüssel klappern, wenn Du vorbeigehst. Schlüssel einstecken, Socken stopfen, Schlüssel wieder ans Schlüsselbrett hängen. Ich würde mich nicht wieder irgendwo hinsetzen und kucken, was Max macht und ob er sich irgendwann beruhigt. Stell Dir vor, er wäre auf das Einschaltgeräusch der Kaffeemaschine ebenso konditioniert, stünde jeden Morgen zähneklappernd neben Dir, wenn Du Kaffee machst. Würdest Du Dich hinsetzen und warten, bis er wieder runterkommt?
Sinn dieser ständigen Wiederholungen ist, dass er das Schlüsselgeräusch/ die Aktion Schuhe anziehen/ etc. anders verknüpft. Nicht mehr „sie geht!“, sondern „kenn ich, macht sie ständig. Langweilig.“
Und nächstes Thema, wenn wir wirklich losmüssen (Arbeit,
Kinder fahren, einkaufe) wie sieht meine Reaktion da aus?
Vorausgesetzt, sein Stress liegt wirklich am Alleinsein: ich würde wie bei einem Welpen dafür sorgen, dass ich, sobald ich das Training beginne, eine gewisse Zeit (z.B. 2 Wochen) nicht aus dem Haus muss. Dann kann ich kontrolliert trainieren - ansonsten machst Du Dir leider u.U. die kleinen Trainingserfolge kaputt.
Viele Grüße,
Anna