Hallo,
man kann sicher unterschiedlicher Meinung sein, wie festgefasst die Meinung der Posterin hier schon ist. Ich beurteile sie in einer gewissen Weise, die Du nicht teilen musst. Daher hinterfrage ich in diesem Fall hier nicht, was ich sonst oft schon getan habe, weil es eben genau darum geht, was Du ja auch schreibst: Nicht die Entscheidung der betroffenen durch die eigene Meinung/Entscheidung ersetzen, sondern zur fundierten und sauber erwogenen Entscheidung beitragen, die nicht unbedingt so ausfallen muss, wie man sie gerne hätte/selbst treffen würde. Aber wie gesagt, ob hier echte eigenen Unsicherheiten der Posterin vorliegen oder es hier nur um die Frage des Nachgebens gegenüber dem Drängen des Mannes geht, muss jeder für sich entscheiden, der hier antwortet.
Perfekte Eltern gibt es übrigens nicht. Die einen sind arm, die anderen beruflich zu eingespannt, Dritte krank, vierte sterben früh, fünfte sind nicht besonders Helle im Kopf, sechste eigentlich noch zu jung, siebte an sich schon zu alt, … Aber alle diese Eltern und ihre Kinder haben trotzdem viele Chancen und Möglichkeiten. Ich kenne sehr wohlgeratene Kinder von alleinerziehenden Sozialleistungsbezieherinnen, übel missratene aus auf den ersten Blick perfekten Familien der Mittelschicht, miese Schnösel aus reichen Elternhäusern, …
Natürlich ist es tragisch, wenn ein Elternteil früher verstirbt, als man dies eigentlich erwarten würde, oder es einfach nur gerne hätte. Das kann mit 68 aber auch schon mit 38 passieren. Jeden 4. von uns ereilt es deutlich vor Erreichen der statistischen Lebenserwartung. Das ist für mich daher kein so sehr überzeugendes Argument, zumal ich eine toll geratene junge Halbweise geheiratet habe. Klar, dass die ihren Vater auch gerne länger gehabt, und vielfach auch gebraucht hätte. Sie hätte sich aber auch bei einem Unfall schwer verletzten können, Opfer einer Straftat geworden sein können, … Das nennt man allgemeines Lebensrisiko. Grundsätzlich problematisch würde ich da - wenn überhaupt - Vaterschaften erst in einem deutlich höheren Alter ansehen, wenn schon mit der statistischen Lebenserwartung es unwahrscheinlich erscheint, dass man die eigenen Kinder bis zum Erwachsenwerden bringt.
Was den Begriff Erzeuger angeht, so mag ich den auch überhaupt nicht, wenn er benutzt wird, Väter von ihren Rechten abzuschneiden. Aber andererseits will sich der Begriff Vater auch erarbeitet werden. Der Begriff will mir hier einfach nicht passen, wo jemand aus finanziellen Erwägungen und Egoismus jegliche Verantwortung ablehnt und einfach nur „ein Problem“ aus der Welt schaffen will.
Gruß vom Wiz