Tach,
Natürlich muss der, der arbeitet, eigentlich mehr haben als einer, der es nicht tut. Nur ist das Problem nicht, dass die Sozialleistungen zu hoch sind. Das Problem ist, dass die Löhne kleiner und mittlerer Einkommensbezieher zu niedrig sind!
Guido packt das Problem also zum einen von der falschen Seite an und zum anderen ist es doch gerade die von der FDP vertretene politische Linie, die dieses ganze Schlamassel maßgeblich hervorgerufen hat. Gerade die Effekte, für die die FDP steht, haben zu der vorhandenen Situation geführt, so dass Guido der letzte ist, der sich dergestalt aufspielen kann.
Aber die FDP muss ja irgendwie die Kurve kriegen zu begründen, warum man die versprochenen Steuersenkungen doch nicht durchführen kann. Da kommt es natürlich für ihr Wählerklientel recht, wenn man es mit überraschend gestiegenen Sozialleistungen begründet: „Wir wollten ja Steuern senken, aber nachdem wir plötzlich höhere Ausgaben für Hartz IV hatten geht’s nicht mehr…“
Man kann nicht auf der einen Seite die unteren und mittleren Einkommen immer niedriger (oder wenigstens ohne Wachstum) werden lassen und dann beklagen, dass das Problem die dann immer näher liegenden Sozialleistungen sind. Die Löhne müssten höher sein!
Es kann ja wohl nicht angehen, dass Menschen in Vollzeit arbeiten und dafür nicht mal so viel bekommen, wie man zum Leben braucht. Aufstocker, die ihr mikriges Gehalt durch Staatsgelder zum Existenzminimum aufwerten müssen, sind der Beweis.
Obendrein ist es natürlich eine Frechheit wenn Menschen, die am Existenzminimum leben, hingestellt werden als würden sie in luxuriösen Verhältnissen wie die römische Oberschicht leben. Das ist ein absolut unzutreffender und unsäglicher Vergleich.
Gruß,
MecFleih