Ich bin so traurig

Hallo zusammen,
ich bin so traurig, und muss mich glaube ich mal ausheulen…
Vor 3 Jahren hatte ich meinen Freund im Internet per Zufall in einem Autoforum kennengelernt. Da zwischen uns eine Entfernung von 200km lag, pendelten wir jedes Wochenende. Meine kleine Tochter, damals 6, fuhr immer mit.
Es gab Höhen und Tiefen in unserer Beziehung. Meistens mehr Tiefen, doch nach 2 Jahren (also letztes Jahr) haben wir trotzdem beschlossen es zu wagen und unseren Lebensmittelpunkt zusammen zu legen.
Da er einen sehr guten Job hat, hab ich gekündigt, meine Tochter eingepackt und bin hingezogen (Arbeit hatte ich vorher gesucht und gefunden).
Seit einem Jahr wohne ich jetzt nun hier und habe fürchterliches Heimweh. Der Job war doof, die Kurze ist in der Schule nicht zurecht gekommen, und wir haben uns weiterhin sehr oft gestritten.
Nach langem Hin und Her habe ich jetzt entschlossen, daß wir wieder zurück gehen. Eine Wohnung habe ich, die Kurze kann in ihre alte Klasse, einen guten Job hab ich in Aussicht und ich habe mein gewohntes Umfeld und meine Freunde wieder.
Dies ist meine letzte Nacht in unserer gemeinsamen Wohnung :frowning:
Er ist sehr sehr traurig, hat sich krank gemeldet und liegt fast den ganzen Tag im Bett. Nun mache ich mir Vorwürfe, ob ich wirklich das Richtige mache…
Ich freue mich auf zuhause, doch dafür werde ich ihn gehen lassen. Das macht mir gerade sehr zu schaffen. War die Entscheidung richtig? Die Kurze freut sich auf ihre Freunde, doch ist auch traurig ihn hier zu lassen.
Es gehen mir soviele Gedanken durch den Kopf… hätte ich länger aushalten sollen… hätt ich mir noch mehr Mühe geben sollen… ich weiß es nicht :frowning:

Danke fürs lesen…
Belini

*mal ne runde dolle knuddeln*

is schon hart, aber wenn ihr euch beide nicht wohl gefühlt habt und nicht fuß fassen konntet und eure streitereien auch nicht besser wurden…vllt. wars besser

vllt. könntet ihr ja irgendwo gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz anders nochmal neu anfangen ! in nem ganz anderen teil von dtl. ?!

wünsch dir oder euch viel glück

lass den kopf net hängen :smiley:

Hallo Belini,

ich glaube nicht, daß es mit „mehr Mühe“ besser geworden wäre, zumindest nicht von Dir alleine. Du hast ja offensichtlich von Anfang an das meiste an Arbeit in dieser Beziehung übernommen (jedes WE pendeln…) Ich finde es gut, daß Du Deinem Gefühl jetzt folgst und den Mut für diesen Schritt aufbringst. Viele würden bleiben, aus Unsicherheit oder der Angst davor wieder allein zu sein. Auch für Deine Tochter denkst Du ja mit. Und wenn es mit euch weiter gehen soll, dann wird es das dann halt wieder auf Entfernung. Ich bin auch mal wieder in meine alte Wohnung zurück gezogen (allerdings in der gleichen Stadt) und war trotz aller Traurigkeit saufroh. Und das Du traurig bist, ist doch klar. Schließlich läßt Du nicht nur Deinen Freund 200 km hinter die zurück, sondern auch geplatzte Illusionen, Wünsche und Hoffnungen.

Eins fällt mir gerade noch ein: Du bist jetzt zweimal diesen Streß Arbeit suchen, finden, dort eingewöhnen, Umzug usw.) angegangen. Vielleicht sollte er sich jetzt mal überlegen was zu tun. Wenn ihm der Wechsel leichter fällt, habt ihr ja vielleicht sogar noch eine Chance.

Ich wünsche Dir alles Gute.

Avera

Hallo,

War die Entscheidung richtig?

Ja.

Er kann sich seine Gedanken machen, wenn er möchte, und du es auch, irgendwann nachkommen. Eine gute Beziehung lebt von Gegenseitigkeit.

Kopf hoch, und alles Gute für den Neu- oder soll ich sagen Altstart?

Gruß
Der Franke

Hallo,

er ist halt sehr enttäuscht, und es kommen so viele Vorwürfe, daß ich selber nicht mehr weiß, wo mir der Kopf steht.
Im Oktober habe ich schon einmal das Gespräch gesucht. Habe gesagt, was mir nicht passt, und das ich gerne zurück würde.
Er überredete mich, zu einer Paarberatungsstelle zu gehen. Nach anfänglichem Zögern hab ich mich bereit erklärt zu bleiben, und die Beratung in Anspruch zu nehmen.
Das Leben lief wieder, ich hab ja gekocht und alles gemacht. Von Beratung keine Spur. Natürlich hätte ich auch dort anrufen können, doch es war ja schließlich seine Idee.
Nun bekomme ich die Schuld, daß ich mich nicht gekümmert habe…

… Schließlich läßt Du nicht nur Deinen Freund 200
km hinter die zurück, sondern auch geplatzte Illusionen,
Wünsche und Hoffnungen.

Ich glaube das ist es wirklich. Den Umzug habe ich gewagt, und gehofft, daß wir zu einer Familie zusammenwachsen. Vielleicht Heirat und noch ein Kind.
Er möchte dieses Jahr auch heiraten… aber bei den ganzen Streitereien kann ich das einfach nicht.
Wenn ich morgen zurück ziehe, dann gestehe ich mir ein, wieder gescheitert zu sein. Ich glaube daß ich nicht nochmal den Mut finden werde, einen neuen Versuch zu starten.
Ich habe eine tolle kleine Tochter, die sehr stark ist. Ihr werde ich mich widmen, und von den Männern tunlichst die Finger lassen…

Ich wünsche Dir alles Gute.

Danke

LG
Belini

Hallo Belini,

spontan fällt mir da ein „besser ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende“

*Daumendrück*

Petzi

Hallo Belini,

beim Lesen hab ich überlegt, was mir in deinen Zeilen fehlt.
Du schreibst von der Entfernung, die zwischen euch lag, den Schwierigkeiten in der Schule, dem Streit.

Was genau, außer der Tatsache, dass er den besseren Job hatte, hat dich denn bewegt zu ihm zu ziehen?
Darüber konnte ich gar nichts finden.

Ist eure Beziehung jetzt beendet oder pendelt ihr weiterhin?

Ich würde auch ein wenig aufpassen, dass deine Tochter nicht zum Partnerersatz und ihr dadurch vielleicht zu viel abverlangt wird, was sie in ihrem Alter noch nicht leisten kann.
Ist aber nur ein Eindruck, ich mag mich da auch täuschen.

Ich wünsche dir alles Gute.

Liebe Grüße
Miriam

musst du nicht
hallo,

Es gab Höhen und Tiefen in unserer Beziehung. Meistens mehr
Tiefen
, doch nach 2 Jahren (also letztes Jahr)haben wir
trotzdem beschlossen
es zu wagen und unseren Lebensmittelpunkt
zusammen zu legen.

trotz allem? und was hätte daraus, bei nüchterner betrachtung, werden können? vollkommenes glück doch wohl kaum.

Da er einen sehr guten Job hat, hab ich gekündigt, meine
Tochter eingepackt und bin hingezogen
… hätte ich
länger aushalten sollen… hätt ich mir noch mehr Mühe geben
sollen… ich weiß es nicht :frowning:

und was hat er für euer zusammensein getan? außer dir jetzt vorwürfe zu machen?
aber du weißt doch ganz genau, dass die sache von vorherein keine chance hatte, oder? lies nur mal, was du selbst schreibst. du hast es dennoch versucht, es hat aber nicht geklappt.
jetzt hast du die einzig vernünftige entscheidung getroffen. glückwunsch! ich finde das gut, wirklich.

als mein freund und ich zusammenzogen, hatten wir großen bammel, dass das zusammenleben nicht klappen könnte. immerhin sind wir zwei dickschädel und haben so unsere schrullen. wir haben deshalb vereinbart, dass wir, wenn es nicht klappen sollte, einfach den zustand wiederherstellen, in dem unsere liason noch funktionierte. mit dieser rückfgallebene ging es dann. bis heute haben wir sie nicht gebraucht. aber wir könnten, wenn wir wollten.

du machst das richtige, hab keine angst und lass die auch kein schlechtes gewissen einreden.

schöne grüße
ann

Ja, Belini, Du hast das Richtige gemacht.

Er möchte dieses Jahr auch heiraten… aber bei den ganzen…

Warum heiraten? Deswegen hört die Streiterei auf?
Einfach so aus heiterem Himmel? Einfach in dem Moment?
ER möchte heiraten? Na Klasse, wie finde ich denn das?
Krasse Frage an Dich selber: Bist du blond? Oder wie?

…Streitereien kann ich das einfach nicht.

Das DARFST Du auch nicht,
Es wäre Betrug, Betrug an ihm, an Deiner Kleinen -
und vor allem an Dir selber.
Streit hört eines Tages auf,
weil der Friedliche den anderen nicht mehr ansprechen mag -
eben um Streit zu vermeiden. Und ständig den Bauch einzieht.
Nicht-Reden ist aber der Tod JEDER Gemeinschaft.
Was wäre in 5…10…15…20 Jahren?
Du eine vergrämte, verhärmte, eingeschüchterte Mieseputze -
die kein Mann oder Mensch überhaupt nur anschauen möchte?

Wenn ich morgen zurück ziehe, dann gestehe ich mir ein, wieder
gescheitert zu sein.

Na und?
Hört sich das für Dich ungehobelt an, dieses Na und?
Wieso gescheitert? Du hast gewonnen.
Wenn eine Straße gesperrt ist, dann hat es wirklich wenig Sinn,
dort weiterfahren zu wollen.
Da ist Umkehren angesagt - und das ist KEIN Scheitern.
Weiterfahren wäre Scheitern.

Ich glaube daß ich nicht nochmal den Mut finden
werde, einen neuen Versuch zu starten.

Einen neuen Versuch? Mit ihm?
Das lass man die Sorge eines anderen sein,
der da den besseren Durchblick hat.
Es kommt immer besser - allerdings bei Dir mit einem anderen.
Du musst Dir um ihn wirklich keinen Kopp machen;
denn solche Leute finden immer wieder jemanden zum Streiten.
Und genau so eine braucht und kriegt er wieder.
Das heißt aber auch, selbst wenn Du bliebest,
dann wärest Du diejenige zum Streiten.
Das sind keine hohlen, abgedroschenen Worte;
das sind meine eigenen Erfahrungen.

… und von den Männern tunlichst die Finger lassen…

Das - ist allerdings ein großer Fehler von Dir.
Dann bist Du wirklich gescheitert.
Hört sich brutal an jetzt:
Das Leben mit einem Neuen lässt die Vergangenheit sofort verblassen.
Wie schön, wenn Du Deinen Kopf an eine vertrauensvolle Schulter legen kannst.
So sollte es jedenfalls sein.
Und das passiert, obwohl Du es gar nicht erwartest.
Häng’ Dich in eine interessante Arbeit. Das lenkt erst mal ab.
Freu Dich auf Deine Zukunft ohne Streit, ohne Angst,
ohne den Bauch eingezogen zu halten.

Sollte jemand in Deiner alten Heimat mit Dir ‚Miteid‘ haben,
dann sei ein selbstbewusstes Mädel.
Die anderen haben es nämlich nicht mal versucht.
Und sie wären in ewigem Streit stecken geblieben -
nämlich dort wo die Straße gesperrt ist,
und wo niemand mehr hinkommt.
Du jedoch warst da, und Du hast umgedreht.
Das ist das beste was Du tun konntest.
Sei verdammt stolz darauf. Du hast was auf dem Kasten.
Chapaeu!

Zum Abschluss:
Wer ständig streitet, der ist für ein Zusammenleben nicht reif.
Davon lass die Finger weg. Egal unter welchen Umständen > Finger weg.
Und verwechsele ‚Meinungsverschiedenheit‘ nicht mit ‚Streit‘.
Wenn nämlich beide ständig einer Meinung sind,
dann sind beide übel.

Gratulation zu Deinem Schritt;
es ist der erste (zurück?) in ein zufriedenes, glückliches Leben.
In Dein Leben.
Gar nicht so dumm:
Wenn es mir gut geht, dann geht es auch allen anderen um mich herum gut.
Und wer mir nicht guttut, der tut auch anderen nicht gut,
den schieße ich gnadenlos ab; danach geht es mir nämlich noch besser.
Da beziehe auch Deine Kleine ein.

Gruss - digi (aEg)

Ann’s Vorschlag scheint mir sehr brauchbar;
denn der kann schon von vornherein solche Streitereien verhindern.
Alles Gute weiterhin, Ann.

Hi Belini!
Du hast diesen Schritt trotz aller Streitereien gewagt, du hast viel aufgegeben und stellst nun fest, dass es doch nicht funktioniert hat!! (hab ich gerade hinter mir…seuftz…bin auch wieder in Good old Germany…).
DU bist umgezogen mit Kind, DU hast den Job aufgegeben, DU hast…aber was hat ER riskiert???
Er fühlt sich gerade nur in seinem Ego und Stolz gekränkt und schmollt wie ein dummes kleines Kind: erst jammern, dann begreifen, dass die Entscheidung gefallen ist, dann um sich schlagen, egal wie unfair oder verletzend…Blödmann!!! Als ob DU keinen Kummer hättest!!

„It´s better to have tried in vain than never tried at all…!!“
Stell dir vor, du hättest es erst garnicht gewagt?! So kannst du dir sagen: ich habs probiert, es hat nicht geklappt, ich bin sehr traurig, aber ich hab es wenigstens versucht!!!
Natürlich tut es weh!!! Und es wird auch noch eine Zeit wehtun!! Aber du hast alles versucht, und manchmal soll es einfach nicht sein!!!
Halt den Kopf hoch und wisch die Tränen fort…und schau mit einem Lächeln in die Zukunft…du warst sehr mutig und tapfer - du kannst stolz auf dich sein!!!
Trostknuddelchen
Bicy

Ein Beispiel zur Aufmunterung
Meine Kinder und ihre Mutter sind im Februar 2008 zu einem Mann gezogen (ihrer GROßEN Liebe) Unsere Trennung ist schon einige Jahre her.

Im August bemerkte ich die ersten Gewitterwolken am Himmel des neuen Glückes. Ende September zog sie mit den Kindern bei mir ein. Wir lebten ein paar Wochen als WG. Jetzt ist sie wieder ganz zurück in die Heimat.

Ich habe meine Kinder (trotz der 2 Schulwechsel in einem Jahr und dem ganzen privaten Stress) seit dem immer nur lachend gesehen. Ihr hat es scheinbar auch gut getan. Schließlich kannt man sich und kann den Anderen ganz gut einschätzen.

Darum mein Fazit für dich:
Nimm es als Erfahrung mit, lern draus, behalte die schönen Erinnerungen und starte von vorn.

Viel Glück - für dich und deinen Zwerg

Liebe Belini!!
…hab da noch was Wichtiges vergessen :
Du bist hocherhobenen Hauptes gegangen…kehre mit hocherhobenem Kopf auch wieder zurück!!! Bloß nicht zurückkriechen!
Keine Rechtfertigungen!!
Dein Leben! Deine Entscheidung!
Egal was „die Leute“ sagen…(war mir auch egal, als ich aus Amerika wieder hier eintrudelte…): deine Freunde werden mit dir traurig sein, aber trotzdem heilfroh, dass du mit deiner kleinen Maus wieder hier bist!
Und wer mit blöden Sprüchen kommt (ich habs dir doch gleich gesagt…ich habs doch gleich gewußt…): schieß diese Deppen in den Wind!!! DIE hätten diesen Mut nämlich NICHT aufgebracht!!!

Kopf hoch, Rücken durchstrecken, Brust raus!! Sei stolz auf dich! Du hast alles Recht dazu!!
Fühl dich geknuddelt
Bicy

Hallo zusammen,
vielen vielen Dank für eure aufbauenden Worte. Von jedem Einzelnen! Es steckt sehr viel Wahres drin.
Es tut halt jetzt im Moment so weh, weil man sieht, was man alles aufgibt. Wenn ich dann morgen wieder zurück fahre, dann sehe ich sehr viel Arbeit aber auch bestimmt wieder neue Perspektiven.

Wäre doch schon diese Nacht rum :frowning:

In meiner Vorstellung wird die neue Wohnung immer kleiner, der Umzug immer größer, die Probleme immer unüberwindbarer.
Wenn man aber dann mal angefangen hat, dann macht man eins nach dem anderen und plötzlich kriegt man es hin.

Es ist sehr schwer zu gehen, doch ich weiß, daß es die richtige Entscheidung ist. Sie tut nur verdammt weh :frowning:

Danke euch allen. Ich finde es toll, daß man auch in ernsten Themen hier solch tollen Beistand findet.

Viele Grüße
Belini

Wenn ich das recht interpretiere, Belini,
dann kommst Du aus meinem Nachbarort.
Welch’ Zufall!

Aber auch ein schöner Ort kann keine Zuneigung ersetzen.
Du hörst schon richtig auf Deine Innere Stimme.

Gute Reise wünsch ich Dir.
Und Du darfst ruhig flennen beim Abschied,
der Moment ist nämlich immer schwer.
Kehre aber nie zurück, sonst verpasst Du die Zukunft.

Alles, alles Gute
wünscht Dir -digi aus dem Nachbarort-

Moin Belini,

Nun bekomme ich die Schuld, daß ich mich nicht gekümmert
habe…

das allein sollte Dir Bestätigung genug sein in Verbindung mit allem anderen, was Du schilderst, dass es nicht an Dir - allein - liegen kann.

Vorwürfe und Schuldzuweisungen sind das Letzte, was er äußern sollte. Enttäuscht sein, ja, das kann er. Aber auch von sich.

Wenn ich morgen zurück ziehe, dann gestehe ich mir ein, wieder
gescheitert zu sein.

Nein. Das bist Du definitiv nicht. Du hast etwas gewonnen! Und DU hast etwas gewagt. Dass es nicht funktioniert hat, lag an anderen Dingen. Aber nicht an Dir - allein.

Ich glaube daß ich nicht nochmal den Mut
finden werde, einen neuen Versuch zu starten.
Ich habe eine tolle kleine Tochter, die sehr stark ist. Ihr
werde ich mich widmen, und von den Männern tunlichst die
Finger lassen…

Komm erst mal zur Ruhe. Genieß Deine neue alte Umgebung und die Freunde und Deine Tochter. Irgendwann wird die Welt wieder anders aussehen und Du wirst auch wieder Kraft zu neuen Wagnissen bekommen. Ganz bestimmt!

Alles Gute!

Demenzia

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Hallo,

beim Lesen hab ich überlegt, was mir in deinen Zeilen fehlt.
Du schreibst von der Entfernung, die zwischen euch lag, den
Schwierigkeiten in der Schule, dem Streit.

Was genau, außer der Tatsache, dass er den besseren Job hatte,
hat dich denn bewegt zu ihm zu ziehen?
Darüber konnte ich gar nichts finden.

Wir hatten halt überlegt, daß ich dann nicht mehr so viel arbeiten brauch, weil er ja diesen gutbezahlten Job hat. Dann hätte ich mehr Zeit mich um die Kurze zu kümmern.
Wir wollten eine Familie gründen. Wenn dann ein Familienzuwachs gekommen wäre, wäre es einfach besser mit seinem Job, bevor er sich bei mir was Neues sucht, und in der Kündigungsrangliste wieder ganz unten steht.

Ist eure Beziehung jetzt beendet oder pendelt ihr weiterhin?

Er ist nicht bereit zu pendeln. Er sagt, es war meine Entscheidung zurück zu gehen, und pendeln kommt für ihn nicht mehr in Frage. Er hatte eine Familie, und die hat er jetzt durch meine Entscheidung verloren.

Ich würde auch ein wenig aufpassen, dass deine Tochter nicht
zum Partnerersatz und ihr dadurch vielleicht zu viel
abverlangt wird, was sie in ihrem Alter noch nicht leisten
kann.
Ist aber nur ein Eindruck, ich mag mich da auch täuschen.

Die Kleine ist ganz Kind, und soll es auch bleiben… Sie hat hier schon viel zuviel mitbekommen, und sich so viele erwachsene Gedanken gemacht. Sie soll ihre Kindheit genießen, und da werde ich alles für tun!

Ich wünsche dir alles Gute.

Danke… werde jetzt packen…

Liebe Grüße
Miriam

Liebe Grüße
Belini

Hallo,
ja, es ist die Nachbarschaft… Dann wirst du hier den Ort kennen. Wir haben uns hier immer sehr wohlgefühlt, und die Kleine ist in der Schule sehr freundlich aufgenommen worden.

Vielen Dank für deine aufbauenden Worte… Manchmal zweifelt man an sich selber, und denkt man ist total verrückt geworden. Wenn man dies auch jeden Tag x-mal gesagt bekommt, verwirrt das noch mehr.

Wenn ich ganz tief in mich rein höre, dann weiß ich, daß ich die richtige Entscheidung treffe. Ich kann so nicht noch 50 Jahre weitermachen.

Doch der Abschied fällt sehr schwer…Besonders weil man weiß, daß es für immer ist. Es ist durch den Umzug so entgültig.

Vielen vielen Dank für euer Verständnis! Werde jetzt einige Sachen packen, und heute mittag fahren. Der große Umzug mit Möbeln wird wohl noch 1-2 Wochen dauern.

Viele Grüße
Belini

Weißt du, dass ich dich für diesen Schritt bewundere?
Ich bin ständig drauf und dran, mir eine Wohnung zu suchen, weiter weg von meinem Partner, näher bei meiner Arbeit. Ich bin auch zu ihm gezogen, mit Sack und Pack. Ich bringe den Mut noch nicht auf, den Schritt zurück zu wagen. Du schon. Das benötigt viel Kraft und Mut. Wenn er dir Vorwürfe macht oder die Schuld gibt: Sei dir dessen bewusst, dass du fähig bist, diesen Mut aufzubringen. Er bisher nicht.

Hallo Belini,

etwas tröstendes kann ich nicht beisteuern, aber dir wünschen, dass deine Entscheidung die richtige ist! Ob es so ist, kann von „außen“ wohl niemand einschätzen oder bewerten.

Dein Befinden in einer jeglichen Situation und das deines Kindes sind, denke ich, wichtiger Indikatoren.

┌┘

Etwas über Beziehungen
Hallo Belini,

leider siehst du den gegenwärtigen Zustand als Ergebnis persönlichen Scheiterns. Und leider kreisen deine Gedanken und die deines Partners um den unseligen Begriff der Schuld.

Einem englisch-sprachigen Freund schrieb ich einmal folgende E-Mail. Ich gehe davon aus, dass ich sie nicht übersetzen muss.
Natürlich sind diese etwas theoretischen Erwägungen im Moment nicht so ganz das Richtige für dich, aber vielleicht verhelfen sie dir zu eiinem Bewusstseinswandel hinsichtlich Beziehungen. Vielleicht merkst du dann, dass eure „Schuld“ und euer „Versagen“ geringer ist, als du es jetzt glaubst.

It is an interesting relationship between them [ein anderes Paar]
and a good example of the independence of relationships, i.e. the
phenomenon that relationships develop often independently of the
conscious wishes of the partners. Usually the partners themselves
don’t understand what the relationship does with them and why things
happen the way they do.

>Good observation on the way we fall for people when we don’t want >to…

Not only this. Also when a relationship deteriorates the partners are like helpless spectators. They don’t really understand, they blame
each other, don’t know how to fix it, ask therapists for advice who
have their theories, and the relationship feels better for a while, but then gets worse again, then the partners break up but the
relationship is never completely over. It lives on and you see it when
the partners see each other by chance at the grocery store and their
stomachs cramp. All this does not happen at the will of the partners,
it just happens to them. The relationship has its own life and, in a
way, its own will.

Viele Grüße, Tychi