Immer wieder Bluescreen bei neuem PC/verschiedene Stillstandcodes

Folgende Geschichte.

Ich habe letztes Jahr nach Bestem Wissen & Gewissen für einen Zockerkumpel einen PC zusammengestellt und auch zusammengebaut. Er wohnt etwas weiter weg. Er hat die komplette Hardware zu mir liefern lassen, habe ihm den PC zusammengebaut, Windows und Treiber installiert und alles sauber und sehr sicher verpackt zu ihm geschickt. Es kam alles heile an. Grafikkarte habe ich extra verschickt. Die musste mein Kollege alleine einbauen. Kinderspiel Die ersten Tage lief alles wunderbar, keine fehler alles schnell und flüssig. Steam, GTA V, alles lief. nach mehreren Tagen stürtzte auf einmal GTA ab. Und dann ging das Dilemma mit den Bluescreens los. Immer und immer wieder, in verschiedenen, recht kurzen, aber dennoch unterschiedlichen Zeitabständen. Es passierte auch ab und an beim Hochfahren. Also hat er es mal geschafft, die Hardware nach einem Jahr zu mit zu schicken (Fragt bitte nicht wieso es so lange gedauert hat, ich verstehe es auch nicht :D). Problem war immer noch da. Ich dachte, Ok, alles formatieren und komplett neu installieren. Die Neuinstallation hat zwar irgendwann geklappt, wurde aber des öfteren durch besagte Bluescreens unterbrochen. Nach der „geglückten“ Neuinstallation, kommen aber immer noch die Bluescreens. Ich habe keine weitere Software installiert. Ich habe nur die Windows-Installation vorgenommen. Diese Stillstandcodes sind mir bisher untergekommen:

BAD POOL HEADER

CRITICAL_PROCESS_DIED

KERNEL_SECURITY_CHECK_FAILURE

SYTEM THREAD EXCEPTION NOT HANDLED
What failed: cdd.dll

PAGE_FAULT_IN_NONPAGED_AREA

SYSTEM SERVICE EXCEPTION

Ram-Riegel wurden alle einzeln durchgetestet, keine Veränderung.

Habt Jemand eine Idee, woran das liegen könnte?

Hier mal die Hardware:

Mainboard: X570 AORUS ULTRA AM4
Grafikkarte: AORUS GEFORCE RTX 2070 8G
RAM: 2x 16GB G.Skill RipJaws V DDR4-3200 DIMM CL16 Dual Kit
CPU: AMD Ryzen 7 2700X 8x 3.70GHz So.AM4 BOX
CPU-Kühler: EKL Ben Nevis Tower Kühler
SSD: 1000GB Samsung 860 Evo 2.5" (6.4cm) SATA 6Gb/s
500GB Samsung 860 Evo 2.5" (6.4cm) SATA 6Gb/s
Laufwerk: LiteOn DVD±RW/±R[SATA]iHAS124/DH-24AFSH
Netzteil: 650 Watt be quiet! Straight Power 11 Modular 80+ Gold

Ich bedanke mich schon jetzt bei jedem, der mir hier weiterhelfen kann oder versucht mir weiterzuhelfen.

Gruß
sebra85

Das kann viele Gründe haben:
-Hardwaredefekt, z.B. bei der Grafikkarte. Läuft das System im abgesicherten Modus stabil ?
-die Treiber sind fehlerhaft (wieder abges. Modus)
-das Netzteil ist zu schwach
-irgendeine Komponente überhitzt und fällt als Folge unkontrollierbar aus
usw…

mfg M.L.

Bei solchen merkwürdigen Fehlern habe ich immer zuerst das Netzteil im Verdacht.

Probier mal ein anderes und berichte.

Gruß,
Steve

Hallo, danke für deine Antwort.

zum Punkt „Netzteil ist zu schwach“
Die 650 Watt sollten doch mehr als reichen für die Komponenten oder irre ich mich?

Gruß
sebra85

Es geht hier nicht um die theoretische Leistung sondern um ein möglicherweise defektes Netzteil, das für eine instabile Stromversorgung sorgen könnte, die sich dann in diversen unklaren Fehlermeldungen äußern kann.

Alle diese Fehler können verschiedene Ursachen haben, aber wenn ich nichts übersehen habe, gibt es nur eine Ursache, die bei allen Fehlern möglich ist: Treiberprobleme. Insbesondere die Grafikkarten sind da gerne mal die Ursachen. Auch gelegentlich unterstützt durch Virenscanner.

Erster Schritt also: alle Virenscanner u.ä. entfernen. Dann weitersehen. Sofern der Fehler bleibt, nach neuen Treibern suchen. Dritter Schritt, falls immer noch Fehler auftreten: andere Grafikkarte einbauen - idealerweise eine, die einen anderen Treiber braucht. Also eine mit Chipssätzen von AMD.

Gruß
C.

Naja, ok.

Aber ich brauche ja ein funktionierendes Netzteil, um es zu testen. Da reichen die 650 W doch oder?

Gruß
sebra85

Ich habe jetzt die Leistungsdaten der von Dir verbauten Komponenten nicht zusammengerechnet. Das musst Du schon selbst tun.

Und ansonsten stehst Du hier natürlich vor dem Hauptproblem aller Bastler von Einzel-PC. Man braucht eben Ersatzkomponenten in so einem Fall, um die dann durchtauschen zu können. Das ist oft keine exakte Wissenschaft/es fehlt Knowhow und passendes Prüf-Equipment/es ist aufwändiger einem konkreten Problem intensiv auf den Grund zu gehen, als einfach mal ein paar Teile der Reihe nach zu tauschen, bis die Kiste wieder läuft. Es gibt durchaus Einzelkomponenten, die mal miteinander nicht wollen, aber in anderer Kombination dann problemlos laufen.

Insoweit kann man nur dringend davon abraten einzelne PC für Dritte zu schrauben, für die man dann hinterher gerade stehen muss, wenn man es nicht so oft macht, dass man einen ausreichenden Teiledurchsatz/eine ausreichende Reserve hat, dass man problemlos durchtauschen kann.

Ich habe mir mein Studium früher auch mal so mitfinanziert, aber das haben wir dann richtig gewerblich aufgezogen, hatten auch gewerbliche Kunden, die Stückzahlen bestellten, … Da haben wir über die Jahre diverse hundert PCs und speziell CAD-Workstations und Server gebaut. Dafür gab es Ende der Achtziger noch einen Markt. Der brach dann aber zunehmend ein. Heute gibt es selbst hier im Haus nur noch zwei selbst geschraubte PC, und meine nächste Kiste wird vermutlich auch ein Fertiggerät werden. Da ich kein Zocker bin, und auch sonst keine speziellen Komponenten mehr brauche, die nicht ohnehin an jeder Kiste heute dran sind, hat sich das Thema Selbstbau erledigt. Früher sah das mit ISDN-Karte, SCSI-Controller, … noch anders aus.

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Ja, das habe ich natürlich auch getan, und ich bin mir eigentlich sicher, dass es reicht. Aber so eine Bestätigung kann ja nie schaden :slight_smile:

Gruß
sebra85

Also, erst mal vielen Dank An alle, die geantwortet haben. Wir haben jetzt noch mal das gleiche Netzteil bestellt und werde das dann einbauen. Werde mich danach nochmals hier melden, wie es gelaufen ist. Vielen Dank noch mal!

Ich hätte ein anderes genommen, man weiß ja nie.
Halte mal einen Magneten an die Kabel. Wenn das nämlich kupferplattierter Eisendraht ist kann es schnell mal passieren dass in den gecrimpten Steckern Übergangswiderstände auftreten. Passt auch zum Fehlerbild „am Anfang ging alles“.

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Also. Netzteil ist heute angekommen. habe es direkt ausgetauscht. Leider keine Veränderung. Also kann das Netzteil schon mal weitestgehend ausgeschlossen werden. Dass es generell das falsche Netzteil ist, kann ich mir nicht vorstellen, wenn es doch anfangs mehrere Tage lang keinerlei Probleme gab. Sondern erst später plötzlich.

Treiber… nun ja. Aber macht das denn Sinn, wenn es doch anfangs problemlos mehrere Tage lief.
Ich bin ja jetzt wieder am Anfang, Alles formatiert und Windows neu installiert. Aber die Probleme sind da. Macht in meinen Augen 0 Sinn. Ich will Dir nicht widersprechen. Kläre mich bitte auf, wenn es da was gibt, was ich nicht weiß. Und zur Grafikkarte: Ich persönlich fände es schon eigenartig, wenn eine Grafikkarte von Aorus (ja ich weiß, es ist trotzdem kein AMD-Chipsatz) nicht mit einem Mainboard von Aorus harmoniert. Oder?

Hatte auch die Grafikkarte ganz ausgebaut und die Onboard Grafik benutzt. Keine Änderung.

So, jetzt gib ich mal meinen Senf (zu den Komponenten) dazu:
Ich will jetzt nicht alle Komponenten ansehen, aber die Kompatibilität (MB, GraKa, RAM, CPU, SSDs) auf den Herstellerseiten hast du wohl sowieso durchgeforstet und gecheckt und sämtliche aktuellsten Treiber von den Herstellerseiten runtergeladen und installiert.
Die Stromversorgungen sind alle korrekt und ausreichend? Das Netzteil ist ja modular, sodass man da mal an den Kabeln „herumspielen“ kann.

Jetzt das „Aber“: Die GraKa verlangt zumindest ein 550W-Netzteil und da schließe ich mich der Meinung einiger Vorposter an: Mir kommen die 650W dann insgesamt zu wenig vor und ich schließe nicht aus, dass deswegen eventuell bereits eine Komponente was abbekommen hat.

Weitere Möglichkeit, da das Ganze während GTA zum ersten Mal passierte: Wenn der PC zum Heizkörper wurde, könnte das die nächste Möglichkeit gewesen sein, dass eine Komponente (MB, CPU, RAM) etwas „zu warm“ wurde und dauerhaft beschädigt wurde.

Der 2700X „overclocked“ sich ja selber - mit reichlich Strom und einem Kühler (den schätze ich hier als einen Schwackpunkt ein) wäre wieder der Netzteilfaktor zu berücksichtigen und/oder mit viel Pech eine gegrillte CPU.

Genaues kann man nicht sagen, wie @Wiz schon schrieb: Teil für Teil austauschen und testen und für die Zukunft lernen: Auch für Zockerkumpel keine PCs mehr zusammenbauen - wenn er das nicht selber kann, ist er wohl nur ein „Kumpel“ …

Grüße,
Tomh

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Nach der Angabe von @Tomh bzgl. des Leistungshungers der Grafikkarte denke ich auch, dass man mal in Richtung eines stärkeren Netzteils für die Zukunft denken sollte. Man muss bei Zockerkisten bzgl. der Addition der Leistungswerte auch daran denken, dass man hier zwischen durchschnittlichen und Spitzenverbrauchswerten unterscheiden muss, und dass in der Spitze dann ggf. CPU und Grafikkarte beide zusammen dafür sorgen, dass da ggf, deutlicher Mehrverbrauch zeitgleich abgedeckt werden will.

Da es aktuell aber auch mit neuem Netzteil und ohne Grafikkarte (so reicht die Leistung des Netzteils ja auf jeden Fall aus) nicht sauber läuft, würde ich zunächst mal thermische Dinge in Bezug auf CPU/Mainboard/Speicher ausschließen wollen. Hast Du einen Fön, den man ohne Heizung betreiben kann? Dann mal einen Startversuch mit solcher Zusatzkühlung großzügig Richtung CPU/Mainboard versuchen und beobachten, ob das Ding dann länger ohne Fehler läuft. Wenn das positiv verläuft mal gezielter einzelne Komponenten zu kühlen versuchen. Alternativ zum Fön kann man natürlich auch einen Ventilator nehmen, mit dem wird es dann aber beim etwas gezielteren Kühlen schwierig.

Ansonsten mal das Mainboard rund herum ganz genau darauf hin überprüfen, dass es richtig montiert ist, und es nicht durch falsche Montage ggf. zu Gehäusekontakten kommen kann, die ggf. Kurzschlüsse auslösen.

Als ich mir Anfang der 90er meinen ersten PC zusammenbastelte, baute ich eine Spea V7-Mirage P-32 Grafikkarte ein. Interessanterweise stürzte Windows (3.11) fast immer bei den ersten beiden Startversuchen an der Stelle ab, an der vom DOS-Bereich zu Windows gewechselt wurde. Beim dritten Start ging es dann. Ein Temperaturproblem, wie mir schnell klar wurde. Will sagen: das ist nicht immer alles exakte Wissenschaft. Wenn die Kiste nach ein paar Tagen lang genug überhitzt war, geht halt schon mal etwas kaputt.

Vielleicht sind es nicht die beiden, die sich nicht mögen, sondern es gibt noch einen dritten, der die beiden verwirrt. Ein Treiber eines anderen Gerätes, das mit der Grafikkarte oder deren Treiber nicht zurande kommt.

Hast Du den Treiber der Grafikkarte deinstalliert? Wobei selbst dann natürlich noch Fragmente in der Registry oder anderswo übrig bleiben können. Wenn Du den Rechner noch einmal neu aufsetzen solltest, dann warte mal mit dem Grafikkartentreiber bis zum Schluß und schau mal, ob das System dann noch die gleichen Zicken macht.

Gruß
C.

Okay… mal an alle. Sollte ich dann generell schon mal ein stärkeres Netzteil verwenden? Wieviel Watt? Was die Wattzahl angeht, habe ich mich an den Netzteil Kalkulator von be quiet gehalten Dort kam als max. Wattverbrauch 544 Watt raus. Jetzt, wo geschrieben wird, dass die GraKa ja 550 Watt verlangt, kann das ja mal gar nicht hinhauen. Dennoch ist ja das momentane Fehlerbild nicht direkt dem Netzteil zu verschulden. (Fehler kommen auch wie gesagt bei ausgebauter GraKa und Verwendung von OnBoard Grafik). Ich werde nach dem oder am Wochenende mal das mit dem Fön probieren, den kann ich auch auf kalt stellen. Werde mich dann wieder hier melden.

Vielen Dank für Eure Hilfe!!!

Gruß
sebra85

Wenn das Problem auch mit der Onboard-Graphik nach Ausbau der Gamer Karte bestand halte ich das nicht für zielführend.

Habe ich schon erwähnt, dass ich Windows für Scheiße halte? Also die Fehlermeldungen sind meist entsprechend.

Mein Rat wäre Linux und memtest zu installieren, ersteinmal 48 Stunden memtest86 laufen zu lassen. Dann sehen, ob der Fehler unter Linux reproduzierbar ist (Graphik belasten, CPU belasten, Festspeicher belasten, jeweils einzeln).

Meiner Erfahrung nach sind die Fehlermeldungen, die Linux in die Log-Dateien schreibt oft (nicht immer) zielführender.

Sebastian

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Hallo Leute.

Ja, es hat etwas gedauert, bis ich wieder antworte. Es kam auch privat einiges Unvorhergesehenes dazwischen. Sorry dafür.

Ich hatte nun das Mainboard inkl. CPU zur Überprüfung nach Mindfactory geschickt. Ergebnis: Angeblich alles fehlerfrei.

Dann war ich verzweifelt.

Ich habe einfach ein 200 Watt stärkeres Netzteil, auch andere Marke, bestellt. eingebaut. Und siehe da, es läuft, keine Bluescreen-Fehler mehr! Verstehen tue ich das nicht, da es ja ohne Grafikkarte genau die selben Fehler gab, aber hey, es funktioniert!

Nun habe ich ein weiteres Problem festgestellt… da weiß ich allerdings nicht, ob dies vorher auch schon war.

Es sind 4x 8GB RAM, also 32 GB RAM, verbaut. Diese werden auch im BIOS komplett erkannt. Aber im Windows zeigt er mir nur 16 GB an. Dann habe ich mal mal 2 Riegel entfernt. Im BIOS werden völlig normal 16 GB angezeigt. Nur im Windows werden dann 7,95 GB (oder auch 7,96 GB, bin mir gerade nicht sicher, auf jeden Fall nicht 8GB). Also im Windows wird quasi immer nur die Hälfte des Eigentlichen Speichers angezeigt. Unter msconfig–> Start–> Erweiterte Optionen ist bei Maximaler Speicher KEIN Haken gesetzt, könnte dort auch nur nur die 16 GB auswählen.

Habt ihr eine Idee?

So rein theoretisch, müssen die RAM-Riegel ja funktionieren, immerhin werden sie im BIOS komplett angezeigt.

Gruß
sebra85