Immer wieder Durchfall in Kita

Hallo ihr alle,

in unserer Kita gab es viele Wochen lang ein Durchfallproblem, besonders in der kleinen Gruppe (1 - 3 Jahre). Die Erzieher haben nun uns Elternvertretern erzählt, dass sich leider einige Eltern sehr uneinsichtig gezeigt, wenn es darum ging an Durchfall erkrankte Kinder zu Hause zu lassen.

Wir wollen nun einen Elternbrief schreiben. Das ist der erste Entwurf. Finde ich aber viel zu lasch. Was fällt euch dazu ein?

Liebe Eltern,

wir wünschen allen Familien ein frohes und gesundes 2012!

Nach Rücksprache mit den Erziehern und einigen Eltern ist aufgefallen, dass sich schon seit vielen Wochen Magenkrankheiten, besonders Durchfall, hartnäckig in unserer Gruppe halten. Erzieher und Eltern
appelieren daher nochmal an betroffene Familien ihre Kinder bitte bei Durchfall zu Hause zu lassen, um weitere Ansteckungen zu vermeiden! Herzlichen Dank!

Viele liebe Grüße,
Eure Elternvertreter

Hallo

Finde ich aber viel zu lasch. Was fällt euch dazu ein?

Was will man denn sonst schreiben? Oder ist es definitiv bekannt, wer seine Kinder trotz bekannter Magen-Darm-Erkrankung immer wieder in die Kita schickt und dort für die Verbreitung der Krankheit sorgt? Krankheiten sind ja oft am ansteckendsten, bevor sich die Symptome zeigen.

Ich würde nur ein paar Äußerlichkeiten ändern:

Liebe Eltern,

wir wünschen allen Familien ein frohes und gesundes 2012!

Nach Rücksprache mit den Erziehern und einigen Eltern ist aufgefallen, dass sich schon seit vielen Wochen Magen-Darm-Krankheiten, besonders Durchfall, hartnäckig in unserer Gruppe halten.

Erzieher und Eltern appelieren daher nochmal an betroffene Familien, ihre Kinder bitte bei Durchfall zu Hause zu lassen, um weitere Ansteckungen zu vermeiden!

Herzlichen Dank!

Viele liebe Grüße,
Eure Elternvertreter

hallo

Erzieher und Eltern appelieren daher nochmal an betroffene Familien, ihre Kinder bitte bei Durchfall zu Hause zu lassen, um weitere Ansteckungen zu vermeiden!

ich würde „appellieren“ schreiben :smile:

gruß
dots

1 Like

Hallo,

ist das wirklich eine gute Idee, als gute Elternvertreter sich gegen die nicht so guten Eltern zu stellen?

Oder bringen die tatsächlich ihre Kinder morgens völlig verschmiert in die Kita?

Nicht unbedingt ein Elternproblem
Hallo,

ich sehe das Problem nicht ausschließlich bei den Eltern. Durchfallerkrankungen werden in der Regel durch Schmierinfektionen übertragen. Und da Kinder einander eher nicht in der Windel rumfummeln, scheint mir doch der Verdacht naheliegend, dass die Erzieherinnen es mit der Hygiene beim Wickeln nicht so genau nehmen. Nach meiner Erfahrung sind anhaltende Durchfallprobleme in Kitas häufig ein Hygieneproblem. Spielsachen und Möbel sind hier eher nicht das Medium, sondern die Hände der Erzieherinnen und (u.U. durch diese) verunreinigte Lebensmittel.

Spätestens dann, wenn die erste Durchfallerkrankung aufgetreten ist, sollten Handschuhe beim Wickeln (die man nach einmaligem Gebrauch entsorgt) selbstverständlich sein. Und auch nach einem „normalen“ Wickelakt macht es Sinn, die Wickelauflage zu desinfizieren.

Und was uneinsichtige Eltern betrifft: In aller Regel haben Einrichtungen, die Wickelkinder betreuen, Hygienevorschriften. In diesen steht meist auch, dass Kinder mit Durchfall erst dann wieder in die Krippe dürfen, wenn sie mindestens 48 Stunden frei von Durchfall sind oder ein ärztliches Attest bringen. Diese Vorschriften müssen von den Eltern bei der Anmeldung unterschrieben werden.

In meinen Augen wäre es also sinnvoller, zum einen auf die Einhaltung der Wickelhygiene zu schauen und zum anderen nach besagten Vorschriften Ausschau zu halten. Wenn es die bereits gibt, genügt es, die Eltern daran zu erinnern und die Vorschriften vielleicht zur Erinnerung nochmal auszuhängen.

Existieren derartige Vorschriften noch nicht, solltet ihr das schleunigst nachholen und alle Eltern per Unterschrift davon Kenntnis nehmen lassen. Die Vorschriften beinhalten auch meldepflichtige Krankheiten und Kopfläuse.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

ich finde ihn auch zu lasch. Ich denke aber auch, dass die Herangehensweise die falsche ist. Bringen die Eltern ein krankes Kind in den Kindergarten, wird es wieder nach Hause geschickt - da ist das konsequente Handeln der Erzieher gefragt. Die Erzieher haben aber mehr Rückhalt, wenn die Regelung offiziell ist, also entweder im Vertrag steht oder über die Kitaleitung kommt. Da gehört dann auch kein „bitte“ oder „wir würden uns wünschen“, sondern "wenn Ihr Kind an einem ansteckenden Infekt o.ä. (z.B. Kinderkrankheiten, Grippe, Magengrippe, Läuse) leidet, warf es nicht in den Kindergarten und es darf erst wieder in den Kindergarten gebracht werden wenn eine Gesundschreibung vom Kinderarzt vorliegt.

Vorher ist aber die Ursache der Infektion zu klären - beim Wickeln Einweghandschuhe verwenden, Einwegauflagen auf die Wickelunterlage, Hände desinfizieren und das sofortige Entsorgen der Windeln sollten selbstverständlich sein.

Viele Grüße

Ich sehe das genauso, dass das Problem vorrangig bei den Erziehern zu suchen ist, zumindest was die Gruppenverantwortung angeht, liegt sie sogar eindeutig dort!

Vielleicht sollte man in dem Zusammenhang auch sich vor Augen halten, dass es sich hier offenbar um eine harmlose Erregervariante handelt, die noch einen relativ glimpflichen Durchfall verursacht.

Den gleichen von dir beschriebenen Weg können aber auch Keime gehen, die nicht mehr so lustig sind! Daher könnte und sollte man eine entsprechende Hygieneschulung zunächst der Erzieher anregen, ein damit in Verbindung stehender Informationsabend für die Eltern schadet nicht. Das alles natürlich unabhängig von der von dir schon beschriebenen Attestlösung.

1 Like

Nachtrag
Je nachdem wäre übrigens auch zu klären, wie überhaupt der Infektionsweg ist. Nicht auszuschließen, wenn auch weniger wahrscheinlich, ist, dass der Weg auch bspw. über das Essen läuft.

Hallo,

das ist allerdings wahr - bei uns ist das eine Standardmitteilung, die neue Eltern bei der Aufnahme bekommen. Dass man nicht immer verhindern kann, dass ein Kind mit einer Erkrankung in den Kindergarten kommt, ist klar. Aber ein solcher Passus gehört m.E. in die Verhaltensregeln, die man an Eltern verteilt.

Grüße

Hallo,

Wir wollen nun einen Elternbrief schreiben. Das ist der erste
Entwurf. Finde ich aber viel zu lasch. Was fällt euch dazu
ein?

ich würde das nicht als Elternbrief machen, sondern über die Kita laufen lassen. Schaut mal in den Vertrag, was da drin steht. Hier ist es so, dass kranke Kinder, die ansteckend sein können (z.B. eben Durchfall) gleich von den anderen getrennt werden und mit einer Erzieherin auf ein Elternteil warten, das gleich ranzitiert wird. Das Kind MUSS abgeholt werden.

Leider werden auch hier diese Kinder öfter mal am nächsten Tag krank wiedergebracht - und müssen abgeholt werden, sobald das auffällt. Da müssen die Erzieher strikt sein, ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Elternbrief was bringt.

Gruß
Cess

Hi,

das einige betroffene Eltern sich aufgerufen fühlen in solchen Situationen einzuschreiten kann ich immer nur bedingt nachvollziehen (und derartige Probleme, Läuse, Scharlach, etc. werden euch noch länger Zeit begleiten). Es ist aber Aufgabe der Kindergartenleitung hier aktiv zu werden.

Elternvertreter sollten hier in meinen Augen besonders aufpassen sich nicht vor den Karren spannen zu lassen sondern eher auf den Kindergarten einwirken aktiv zu werden.

Viele Grüße
Me

Hai!

Ich fürchte es ist das Papier nicht wert auf dem es geschrieben
wurde. Wie du schreibst geht es ja gar nicht um einen Kindergarten
im umgangssprachlichen Sinne sondern um eine Kleinkinderverwahrung.

Die Eltern bringen ihre Kinder dahin weil sie arbeiten wollen/müssen
was soll dein Brief dann erreichen?
Die meisten Eltern werden gar keine Wahl haben!

Der Plem

Danke
…für eure vielen Anregungen!

Ihr habt mir noch ein paar Aspekte aufgezeigt, über die ich noch gar nicht nachgedacht habe. Bald ist EV-Versammlung mit der Kita-Leitung, da werde ich das Thema auf jeden Fall nochmal ansprechen!

Ich denke übrigens auch, dass so ein Brief gar nichts bringt…

Ich bin nur froh, dass die Kita jetzt solange zu war und eigentlich alle auskuriert sein müssten. Bis zum nächsten Mal… Ich hoffe sehr, dass sich was ändert, dass das nicht wieder so ausartet!

Viele liebe Grüße von Suse

P.S. Im Übrigen ist diese Kita keine Kinderverwahranstalt, so wie sich hier manche ausdrücken. Die Kita ist sehr groß und die Gruppen auch, aber so ist das nun mal in einer Großstadt wie Berlin. Sicher bleibt die Individualität manchmal auf der Strecke. Aber die Größe hat auch Vorteile, z. B. viele Angebote für die Kinder, lange Öffnungszeiten, keine Schließzeiten wegen Urlaub oder Erziehermangel - und gerade in einer Großstadt, wo meist beide Elternteile arbeiten gehen, ist eine gesicherte Kinderbetreuung wichtig. Meine beiden Mädels fühlen sich in der Einrichtung sehr wohl. Die Große geht übrigens lieber hin, als in die relativ kleinen Einrichtung, wo sie vorher war.

und gerade in
einer Großstadt, wo meist beide Elternteile arbeiten gehen,

Da die Anzahl der Krippen plätze in den alten Bundesländern bei
ca. 3% liegt, kann deine Aussage nicht so ganz stimmen.

Der Plem

1 Like

Hallo,

Die Eltern bringen ihre Kinder dahin weil sie arbeiten
wollen/müssen
was soll dein Brief dann erreichen?
Die meisten Eltern werden gar keine Wahl haben!

das ist ja Quatsch. Auch wenn es unangenehm dem Arbeitgeber gegenüber ist, aber jedes Elternteil hat eine bestimmte Anzahl Krankentag aufs Kind pro Jahr, ich glaub es sind zehn pro Elternteil, und man kann die von einem Elternteil aufs andere übertragen. Plus ich glaub fünf Tage, die der Arbeitgeber von sich aus geben muss, wenn es nicht vertraglich explizit ausgeschlossen ist. Da kommt was zusammen. Berufstätige Eltern sind nicht gezwungen, ihren kranken Nachwuchs in der Kita abzuladen.

Und was bitte ist eine Kinderverwahranstalt? Unsere Tochter geht gerne dahin und die Kita ist sowas wie eine zweite Familie - gleichzeitig müssen wir sie abgeben, weil wir eben beide arbeiten. Das lässt sich aber schön miteinander verbinden, nur weil sie da hin muss, heißt das nicht, dass es nicht gut für sie ist oder sie keinen Spaß hat oder nur verwahrt wird.

Ich reg mich auf, ich bin immer wieder erstaunt, was es für Meinungen über Kindertagesstätten gibt bzw. die Eltern, die ihre Kinder da hin bringen.

Gruß
Cess

2 Like

Berlin liegt aber in den neuen Bundesländern und da sieht es nun mal komplett anders aus als in den alten.

LG von Suse

Berlin liegt aber in den neuen Bundesländern und da sieht es
nun mal komplett anders aus als in den alten.

Wieviel Prozent sind denn da dein MEIST?

Der Plem

Hai!

Und was bitte ist eine Kinderverwahranstalt?

Eine Krippe, beide Elternteile machen Karriere oder wollen die Arbeit
nicht aufgeben und der Knirps wird ab dem ersten Lebensjahr
abgeschoben.

Ich reg mich auf, ich bin immer wieder erstaunt, was es für
Meinungen über Kindertagesstätten gibt bzw. die Eltern, die
ihre Kinder da hin bringen.

Ja ich reg mich auch oft auf und frage mich warum manche Leute
überhaupt Kinder bekommen haben.

Der Plem

PS: Und nein ich meine nicht alleinerziehende, sondern Paare bei
denen beiden der Job wichtiger ist.

2 Like

In allen Familien die ich kenne, arbeiten beide Elternteile oder die alleinerziehenden Elternteile, zumindest in Teilzeit. Das ist mein persönliches ‚meist‘. Für offizielle statistische Angaben wende dich bitte an das Statistische Landesamt Berlin oder lies dir den Frauenbericht der Berliner Senatsverwaltung durch. Da wirst du genaue Prozentangaben bekommen. Ich tippe auf etwa 50 % Erwerbstätigenqoute plus die Studierenden und die, sie sich in Ausbildung befinden. Inwieweit sich das von den westlichen Bundesländern unterscheidet weiß ich nicht und es ist mir auch egal. In Berlin gibt es zum Glück sehr viele Kindergärten, wäre auch echt schade für die Kinder, wenn sie diese Erfahrung nicht machen dürften. Du magst da eine andere Meinung zu haben.

LG von Suse

Deine Meinung sei dir unbenommen. Einem modernen Frauenbild entspricht sie nicht und du pauschalisierst. Wie soll man da vernünftig diskutieren?