Impfpflicht - wie durchsetzen?

Hallo,

wenn sich Eltern einer Pflichtimpfung - wie in Kürze der Masernschutzimpfung - entgegensetzen, wie will man die zwingen? Es gibt ja Leute, die sowas aus (meist religiösen) Gründen tun.

Zwangshaft?
Oder kommen dann fünf Polizisten und ein Arzt in die Wohnung, je zwei Polizisten halten Vater und Mutter fest, der fünfte packt sich das Kind und hält es dem Arzt zu Impfung entgegen?

Fragt sich und euch
Carsen

Woher hast du diese Weisheit?

Es wird ein Bußgeld geben.
Zum Nachlesen: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/impfpflicht.html
Unter „Weiterhin viel Aufklärungsarbeit“

Das reicht dann aber nicht. Die angesteckten Kinder müßten noch Schmerzensdgeld bekommen und was macht man mit den durch die Masern unfruchtbar gewordenen Buben und denen mit schwerstem Verlauf, insbesondere bei Erwachsenen, mit Todesfällen?
Die Aufklärungsarbeit über die Gefahren einer Masernerkrankung müßte in viel drastischeren Worten erfolgen um ein Umdenken selbst der verbohrtesten Impfverweigerer zu bewirken. ramses90

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Liest du keine Zeitungen? Hörst oder guckst keine Nachrichten?

Das löst aber das Problem nicht.

Du variierst deine Fragen auch lustig. Hier ging es um

Da ist die Antwort Bußgeld.

Jetzt ergänzt du, dass dieses das Problem nicht löst. Sehe ich etwas anders, aktuell ist eine Rate von 93% der Kinder zweifach durchgeimpft, die Herdenimmunität ist bei 95% gegeben, somit reden wir über 2 Prozentpunkte, die fehlen - meist in Form der 2. Impfung. Somit zu behaupten, dass es sich bei den fehlenden Impfungen allesamt um impfverweigwernde Eltern handelt ist gewagt. Steht übrigens auch im Link.

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Die meisten „Impfmuffel“ muss man wahrscheinlich nicht zwingen.
Wir brauchen ja zum Glück keine 100%ige Durchimpfung, sondern eine Rate irgndwo über 90%. Diese lässt sich wahrscheinlich durch viel Aufklärung, Werbung und ein bisschen Druck erreichen. Die wenigen, die sich dennoch nicht impfen lassen wollen, dürfen dann ihres Weges gehen.
Problematisch wird es erst, wenn sich die „Impfgegner“ deutlich vermehren…

Indem man sie nicht in die Kita läßt. Thema erledigt. Allein die Aussicht, die Brut bis zum Schuleintritt bzw. ggfs. sogar darüber hinaus, den ganzen Tag lang zu Hause rumlungern zu haben, wird jeden Impfgegner ratzfatz zum Befürworter mutieren lassen.

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Ja, aber damit kriegste bloss die „Faulen“ :slight_smile: Die „Überzeugten“ kriegste damit nicht - die behalten dann den Nachwuchs bei sich daheim oder tun sich mit anderen Überzeugten zusammen und organisieren sich ihre eigene Kinderbetreuung…

Schwieriger wird’s mit Schuleintritt: da haste dann irgendwie doch ne Schulpflicht und kannst die nicht geimpften Kindern nicht einfach „aussperren“. https://www.zeit.de/gesellschaft/schule/2019-05/impfpflicht-masern-gesundheitspolitik-jens-spahn-durchsetzung Und 2500 Euro ist nicht für jeden Eltern eine „hohe“ Strafe (kommt halt auf die jeweilige finanzielle Situation und den Grad der Überzeugung an). Aber zumindest in dem Artikel scheint mir ein großer Teil einfach am „Vergessen“ der zweiten Impfung zu liegen - und dem kann man ja recht leicht - ganz ohne Ausschlüsse und Strafen - beikommen :wink:

Wenn manche Probleme unlösbar erscheinen, könnte es daran liegen, das man zu sehr auf eben das Problem fokussiert ist. Da hilft es oft, einfach mal einen Schritt zurück zu machen und sich einen größeren Überblick zu verschaffen, was dann zu einer Lösung führen kann.

Also ich halte es hier – angesichts der 2000er Welle der Wissensverweigerer – eher mit der guten alten Evolution:

Die Impf-Vergesser können erinnert werden und die Impf-Gegner dürfen ganz frei … leiden und sterben. In ein paar Jahren hat sich das Problem dann von ganz alleine geregelt.

Und selbst wenn der Herdenschutz – wie hier erwähnt – um 2 Prozentpunkte verfehlt werden sollte, so sind die angedachten 95% ohnehin nur ein grober Richtwert. Letztlich verschiebt sich diese Grenze (zugunsten einer besseren Herdenimmunität) einfach durch den Umstand, dass die Impf-Gegner in ihrer Desinformations-Blase recht isoliert leben.

Manchmal braucht es keinen Zwang oder Gewalt und es ist viel effektiver, den Dingen einfach ihren natürlichen Lauf zu lassen. Evolution funktioniert – wenn man ihr nicht dazwischen funkt! Doch genau das machen wir, wenn wir versuchen, solche Wissensverweigerer vor sich selbst zu beschützen.

Natürlich ist die ganze Problematik deutlich komplexer, doch eine komplexe Problematik erfordert nicht zwangsläufig eine komplexe Lösung.

Da bin ich aber vehement dagegen! Zum einen finde ich’s nicht wirklich freundlich, Menschen Leiden und Tod zu wünschen - egal wem und warum. Aber, und das ist mir persönlich viel wichtiger und auch weniger moralinsauer: ich bin einer, der von der Herdenimmunität profitieren muss. Nach heftigsten Nachwirkungen einer Impfung bin ich halt immun gegen was bis dahin geimpft war. Alles andere - insbesondere „neue“ Impfungen und auch notwendige Auffrischungen - darf ich nimmer mitmachen. Mich würde das also heftig treffen, wenn man Impfgegner einfach „machen lässt“ und eine entsprechende Krankheit machte sich auf den Weg. Zum Glück hab ich die Masern-Impfung noch mitgekriegt - aber andere könnten mich halt echt volle Kanne treffen.

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Wie oft willst du das Bußgeld anwenden? (Verbot der Doppelbestrafung)

Hier wird wahrscheinlich der Verweigerer aufgefordert, die Impfungen durchführen zu lassen und dann (nach allen vorgeschriebenen formellen Dingen) mit Zwangsgeld gearbeitet werden.
Das darf beliebig oft angewendet und erhöht werden und (auch wichtig) neben einem Bußgeld gefordert werden. Damit kriegt man auch die besser Begüterten.

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Das siehst Du völlig falsch, dass ich das „wünsche“. Nein, es ist einfach so.

Ich halte nichts von fehlgeleiteter Rührseligkeit und bevorzuge da ganz schlicht und einfach das Wissen.

Ja was denn nun? Bist Du nun durchgeimpft oder nicht? Und hast Du es überlebt oder nicht? Welche „neuen“ Impfungen willst Du denn noch mitnehmen? Und was lässt Dich vermuten, dass neue Impfstoffe noch gefährlicher sein sollten?

Also Deine Sorgen kann ich hier nicht nachvollziehen. Im Subtext klingt das doch etwas nach Infektion durch Panikmache. Aber da brauchst Du Dir keine Sorgen machen, denn der Impfstoff dagegen hat keine Nebenwirkungen und heißt „Wissen“. :stuck_out_tongue_winking_eye:

Nee, aber mal ohne Spass:
Wer sich an die Impf-Empfehlungen hält, wird einfach ein geringeres Risiko für mögliche Komplikationen tragen. Gerade bei solchen Krankheiten wie Masern ist eine frühzeitige Impfung wichtig. Wer das erst im Erwachsenenalter macht, hat schon alle Chancen verpennt und muss sich dann wirklich nicht über mögliche Komplikationen wundern.

Wenn Du erfolgreich gegen Masern geimpft wurdest – egal mit welchen Komplikationen –, dann musst Du Dir um eine Infektion keine Sorgen mehr machen. Masern sind Masern – die mutieren nicht wie Grippe oder HIV und deshalb musst Du nicht bei jeder „Masernwelle“ erneut geimpft werden. Fertig.

Also bleib geschmeidig. Du bist damit durch.

Und wenn es eben Menschen gibt, die sich eben solchen Erkenntnissen widersetzen, dann muss man mit diesen kein Mitleid haben. Das ist dann einfach deren selbstgewähltes Leid. Du kannst ein Pferd zum Wasser führen, aber Du kannst es nicht zum Trinken zwingen!

Und was nun die Kinder solcher Ignoranten betrifft, die natürlich nichts dafür können, steht dann – aus soziologischer Sicht – ganz einfach auch der Staat in der Verantwortung, diesen Eltern ggf. die Erziehungsgewalt zu entziehen. Doch dies wiederum ist – aus gutem Grund – ein Tabu in unserer Gesellschaft.

Doch Soziologie löst einfach keine physikalischen, bzw. biologisch-medizinischen Probleme. Daher bleibt es dabei, dass meine ursprüngliche These der Evolution eben eine echte Lösung ist. Das ist zwar ist nicht „freundlich“, aber wer hat behauptet, dass das Leben „freundlich“ zu sein hat? Zum Leben gehört auch das Leid und der Tod. Wer das ignoriert, ignoriert ebenso das Leben und dann wird das Leid potenziert!

@I_M_Jens Es tut mir leid, aber ich fühle mich von Dir echt auf den Schlips getreten!

Nun, in meinen Augen ist es kein Zeichen von einem besonders feinen Charakter wenn man anderen Menschen Leid und Tod wünscht. Ob man das „fehlgeleitete Rührseligkeit“ nennen man, von mir aus gerne. Das können wir aber gerne an anderer Stelle diskutieren.

Ja, zur Hälfte halt. Gegen die damals üblichen „klassischen Kinderkrankheiten“ bin ich geimpft.

Mit Verlaub…

Nun, da fallen mir Impfungen ein wie die gegen die Grippe, Lungenentzündung, FSME, Gelbfieber, Hepatitis und solches Zeug ein. Genauso alle Impfungen, die man alle x Jahre „auffrischen“ muss.

Nicht das geringste :slight_smile: Ich würde mich auch wundern, wenn ich das irgendwo behauptet hätte. Ich habe lediglich gesagt, dass ich - seit einer überaus heftigen Reaktion auf eine Impfung nun keinen Arzt mehr finde, der sich trauen würde, mich noch zu impfen.

Hahaha, gestatte dass ich lache, über diesen wundervollen Witz. Ich glaube, Du hast mich gründlich missverstanden: einen heftigeren Impfbefürworter als mich wirst Du nicht finden. Denn ICH bin darauf angewiesen, dass IHR Euch impfen lasst, damit ich vom Herdenschutz profitieren kann! Glaub mir, es wäre mir anders echt lieber

Danke, aber ich weiß :wink: Ich hab mich ein wenig mit der Thematik befasst (und bin auch explizit drauf untersucht worden, wogegen ich denn nun immun bin und wogegen halt nicht). In meinem Fall war der „Übeltäter“ übrigens auch nicht die Masern-Impfung.

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Doch, und da sind mir religiöse Gründe bisher nie begegnet. Ich werde wohl die falschen Zeitungen lesen und die falschen Nachrichten gucken.

Entschuldige, aber hast Du meinen Satz davor auch richtig gelesen?

Zunächst mal kann es gegen Lungenentzündung per se keine Impfung geben, denn das ist ein Symptom und keine Infektionserkrankung. Die Ursachen gehen über virale Erkrankungen weit hinaus. Ähnlich sieht es bei Hepatitis aus.

Grippe ist ein Thema für sich und da wird auch viel Wind gemacht. Eine Impfung wird auch eh nur für Risiko-Gruppen empfohlen – unabhängig davon, welche Sau jedes Jahr immer wieder durch die Presse getrieben wird.

Doch bezüglich Hepatitis A/B Viren, FSME, Gelbfieber und „solches Zeug“ ist eine Impfung – und wie in Deinem Fall respektive des Risikos von Komplikationen – eher sinnfrei, wenn man nicht zu den Risiko-Gruppen gehört, bzw. sich in Risiko-Regionen aufhält.

FSME z.B. wird durch Zecken übertragen und da gibt es einfach keinen Herdenschutz.

Also wenn Du selbst nicht betroffen bist, kann es Dir egal sein und falls Du doch zu einer Risiko-Gruppe gehörst, musst Du selbst eben andere Schutzmaßnahmen treffen. Das geht auch.

Doch – nur mal für Spass – nehmen wir mal an, Du benötigst regelmäßig eine solche Schutz-Impfung, weil Du zu solch einer Hoch-Risiko-Gruppe gehörtest, dann mögen die Komplikationen zwar – auch extrem – unangenehm sein, doch welche Alternativen bleiben Dir?

Egal wie 'rum Du das betrachtest, unterm Strich liegt es nur in Deiner Hand, wie Du mit Deinem Risiko umgehst. Sich alleine auf den „Herdenschutz“ zu verlassen, ist im Vergleich zu ein paar Komplikationen doch wirklich leichtsinnig, zumal die Letalitätsraten bei Impfkomplikationen im Vergleich zu jenen der Ungeimpften in keinem echten Verhältnis stehen!

Risiken sind immer auch in ihrer Relation zu absoluten Werten zu betrachten. Du hast auch keine Angst am Straßenverkehr teilzunehmen, obgleich die tatsächliche Gefahr hierbei jedes Impf-Risiko bei Weitem übersteigt. Das ist zwar ein abgedroschener Vergleich, doch es trifft genau den Kern solcher subjektiven Wahrnehmungen und Fokusverschiebungen.

Nein, auch das hast Du weder gesagt noch behauptet … :stuck_out_tongue_winking_eye:

Ja, und wie steht es bei Dir nun um Dein tatsächliches Risiko, an einer solchen Infektion zu erkranken? In welchem Verhältnis steht dies zu einer möglichen heftigen Reaktion? Das sind aber Fragen, die nur Dein behandelnder Arzt beurteilen kann. Doch Hausärzte und Internisten sind da i.d.R. eher konservativ und zurückhaltend eingestellt. Evtl. solltest Du mal einen Epidemiologen oder einen Tropenmediziner konsultieren, denn die sind hierin deutlich besser geschult als die Wald- und Wiesen-Internisten.

Ich bin weder Impf-Befürworter noch Impf-Gegner. Es gibt gute Gründe für Impfungen und in einigen Ausnahmefällen auch gute Gründe dagegen. Aber ich mache daraus keine Glaubensfrage.

Man kann sich ausführlichst mit einem Thema befassen, doch wenn man den Überblick verliert, weil man zu sehr auf einen Punkt fixiert ist, kann man alles richtig wissen und dennoch falsch handeln – einfach weil der Fokus verschoben ist.

Beim Thema „Impfung“ und „Impfschutz“ kann man sich nun mal nicht nur ausschließlich auf den Rest der Welt verlassen. Die Welt ist voller Ignoranten und sie werden anscheinend immer mehr. Doch gegen Ignoranz gibt es einfach keine Zwangsmaßnahmen.

Was Dir persönlich bleibt, ist selbst aktiv zu werden und Dich selbst zu schützen und da gibt es die Mittel der Risikoabwägungen und andere Schutzmaßnahmen, wie z.B. einfach die Hose in die Socken stecken, wenn man unbedingt über eine FSME-Zecken-Wiese laufen möchte. Tut nicht weh, hat keine Komplikationen und hilft ganz hervorragend. Schöne Grüße von McBrain :wink:

extrem unangenehm? Um ein Haar verreckt wäre ich! Und zwar elendig! Und hat ein paar Jährchen gedauert, bis ich soweit wieder hergestellt war. Es tut mir leid, in diesem Fall scheinst Du wirklich nicht informiert zu sein… Und auch die Tatsache, dass Du meinst, ich war „nur“ beim Hausarzt, entspricht nicht den Tatsachen (und spricht auch nicht für Dich, dass Du das mal so eben fix unterstellst)

Oh, ein wundervoller Tipp! Dass ich da noch nicht selber drauf gekommen bin! Und auch keiner meiner Ärzte!

[Beitrag editiert vom www Team]

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Hier ein Beispiel:

Ja wie denn auch? Ich bin weder der allwissende Gott, noch kenn ich Dich oder Deine Geschichte.

[Beitrag editiert vom www Team]