Heute kam die Frage auf, was es mit dem Rheinischen Ausspruch „in de Jeersch jedrisse“ (zu Deutsch: „In die Gerste geschissen“) auf sich hat. Wir Rheinländer wissen alle, dass das ein Ausspruch für etwas sehr unangenehmes ist. Aber genaueres weiß in meinem Umfeld niemand. Hängt es mit einer Eigenschaft der Gerste zusammen?
was hier vielleicht eine Rolle spielt - wissen weiß ichs nicht - ist, dass Gerste im Gegensatz zu den anderen Getreidearten ziemlich scharfe Grannen und auch Blattränder hat: Wer dem Nachbarn in die Gerste scheißt, trägt dabei unter Umständen recht hässliche und peinliche Schmerzen an den dafür verwendeten Körperteilen davon.
Ich habe keine Ahnung, mir kommt nur die Verunreinigung des Getreides allgemein durch die Mäuse in den Sinn, was gesundhietlich kritische Auswirkungen hat, daher ist der Ausdruck so bildhaft;
aber ich würde gerne wissen, in welchem Kontext der Ausdruck gebraucht wird. Hättest du ein Beispiel?
Wir Rheinländer wissen alle, dass
das ein Ausspruch für etwas sehr unangenehmes ist.
nö, tun sie nicht. Zumindestens zwischen Aachen und Köln scheint das nicht so bekannt zu sein.
Hab jetzt ein paar Muttersprachler gefragt und keiner konnte mit diesem Spruch was anfangen.
Wo leben ‚Deine‘ Rheinländer?
„Meine“ Rheinländer kommen grob aus dem Dreieck Köln/Bonn/Euskirchen, wobei mir meine Frau heute gestanden hat, dass Sie (immer in Wesseling) diesen Ausdruck auch nicht kennt.
„Meine“ Rheinländer kommen grob aus dem Dreieck
Köln/Bonn/Euskirchen, wobei mir meine Frau heute gestanden
hat, dass Sie (immer in Wesseling) diesen Ausdruck auch nicht
kennt.
Ich komme ganz grob aus dem Dreieck Köln/Bonn/Siegburg, also fast aus der Gegend, aus der deine Frau stammt. Hier kennt man den Ausdruck ebenfalls nicht.
auch mir (als Immi) ist dieser Ausspruch noch nie untergekommen, obgleich ich jahrelang in diesem Sprachraum lebte
und zwar:
in Eschweiler, Würselen, (Bad) Aachen, Köln-Poll, Köln Dellbrück, Siegburg, Bergisch-Gladbach (Bensberg)
Sorry, nix mit „in de Jeersch jedrisse“ (nie gehört)
Ist das nicht lustig?
Dass es in Oberbayern auch ein Worthsee gibt,
ich glaubte nämlich, dass hier einfach auf 2 Buchstaben vergessen wurde
und dass da unser Wörthersee gemeint ist.
Danke, jetzt hab ich wieder was dazugelernt in bezug auf Geographie…lach!
dass hier einfach auf 2 Buchstaben
vergessen wurde
Oder Kärnten hat den (Buchstaben)Mund zu voll genommen??? *gggg*
Aber ernstlich:
„Wörth“ - oder Werth, oder Werder, Ward, oder eben Wörther- ist etymologisch eine topographische Bezeichnung. Sie wird für Flussinseln, Inseln in stehenden Gewässern oder auch für wohnbar gemachte Sumpfgebiete verwendet und ist seit dem Althochdeutschen bekannt.
Wörth/Wörther findet sich hauptsächlich im oberdeutschen Sprachraum, wozu auch das Bairische/Österreichische zählt.
Werd-/Werder eher im nord- und ostdeutschen Sprachraum.