In Forum wird verkehrswidriges verhalten empfohlen

Ich kann mich auch an eine Situation erinnern, war auf der
Heimfahrt von der IAA 2005 oder so.
Mein Vater fährt, ich sitz daneben. Plötlich zieht ein Civic mit ca. 140 auf die linke Spur, wir waren mehr als doppelt so schnell.
Naja, dank Vollbremsung kamen wir ca. 20 Meter hinter dem Civic
auf gleiches Tempo. Ich meine es kann ja mal passieren, dass man
die Geschwindigkeit von Autos falsch einschätzt, aber im Endeffekt
kennt der Schnellfahrende dieses Risiko auch und muss eben damit
leben. Wer sowas absichtlich provoziert ist irgendwie nicht mehr ganz richtig im Kopf. Ich mein mit „fährt provokant links“ kann ich ja
leben, ist auch nicht weiter gefährlich, aber „zieht plötzlich nach links“ ist für mich ein anderes Kaliber.
Ich erkenne im „linksfahren“ auch keine Nötigung, aber wenn man jemanden plötzlich zu einer Vollbremsung nötigt, dann eben schon …

Gruss

Naja, nun kann man sich natürlich trefflich drüber streiten ob
ein
Fahrstreifenwechsel nicht die wesentlich schnellere
Möglichkeit ist die Situation zu entschärfen.
Also so roundabout 3 Sekunden für einen Fahrstreifenwechsel
oder ~60 sek
ausrollen lassen :smile:

Das geht auf deutschen Durchschnittsautobahnen leider nur mit sehr kurzen Autos, die in die drei Meter Lücke zwischen zwei aufeinander folgende LKWs passen, oder mit sehr niedrigen Autos, die sich eine Weile unter einen LKW-Sattelauflieger verkrümeln können.

Gruß
smalbop

Was nutzt der Baum der Erkenntnis, wenn…
das Blatt der Erfahrung fehlt!

z.Z. wird das Für und Wieder hier besprochen.
Leider wird dabei oft vergessen, dass es viele Autofahrer gibt, die noch nie 200 km/h gefahren sind und die Geschwindigkeit anderer auch nie einschätzen können.

Sie gehen von ihren Erfahrungen aus. Schauen in den Rückspiegel und sehen ganz hinten ein Auto. Denken sich, „nach meinen Erfahrungen“ hab ich noch viel Zeit…und ziehen nach Links raus.

Jeder der eine Fahrerlaubnis macht, söllte in einem Porsche oder Ferrari die Prüfung ablegen müssen. Erst dann wird es auch erfahrbar für jeden und vor allem erkennbar , dass man lieber 2mal in den Rückspiegel sieht, um die Geschwindigkeit des nachfolgenden Verkehrs einschätzen zu können.

VG, René

lol - sry, was für ein schmarrn! obwohl ich zwar in der grundlegenden aussage mit dir übereinstimme, dass vielen beim ausscheren jeglicher sinn für entfernungen und geschwindigkeiten fehlt, kann und darf das nicht das problem des langsameren sein.

um eins klar zu stellen: ich ärgere mich genauso über leute, die so ausscheren, dass sie andere ausbremsen (wenn mein polo bei 180 ist, dann soll er da auch bleiben. erneut hochbeschleunigen dauert eben eine weile). trotzdem muss ich als schnellerer so vorrausschauend fahren, dass eben keine gefahr daraus entsteht. genauso wie der ausscherende ebenfalls aufpassen sollte.

probleme gibt es aber nicht nur dann, wenn der ausscherende sich verschätzt - sondern vor allem dann, wenn der schnellere seine geschwindigkeit (und vor allem seinen bremsweg) nicht richtig einschätzen kann.

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Mein Vater fährt, ich sitz daneben. Plötlich zieht ein Civic
mit ca. 140 auf die linke Spur, wir waren mehr als doppelt so
schnell.

ähm… mehr als 280 auf einer autobahn??? erstmal bezweifele ich das komplett. da war vielleicht der wunsch vater des gedanken. sagen wir vielleicht 1,5 mal so schnell. aber falls der wagen wirklich so schnell war: wer mit solchen geschwindigkeiten unterwegs ist, sollte besser dafür ausgebildet sein. und alle anderen fahrer auf der strecke auch. auf öffentlichen straßen muss so ein tempo nicht gefahren werden. das ist kriminell!

Ich erkenne im „linksfahren“ auch keine Nötigung, aber wenn
man jemanden plötzlich zu einer Vollbremsung nötigt, dann eben
schon …

das setzt vorsatz vorraus. aber wie unsicher gelegenheitsfahrer sind, sieht man schon allabendlich im berufsverkehr innerorts. da kann man eben nicht die umsicht und vorraussicht eines geübten fahrers vorraussetzen. und es ist auch für geübte fahrer nicht alltäglich, dass von hinten ein fahrzeug mit über 200 angeschossen kommt.

Naja, Tempo stimmt schon. Gefährlich ist es, keine Frage.
Nur: Es ist nunmal erlaubt. Geht auch nur darum, dass die
Fehler oft bei denen liegen, die in der Öffentlichkeit gerne als
Opfer angesehen werden. Mir hat mein Fahrlehrer damals gesagt: Wenn
die Lichter im Rückspiegel auf der Autobahn nur noch flackern, wechsle
bloß nicht auf die linke Spur. Könnte was Wahres dransein …

Zum 2.
Dem OT ging es ja genau darum. Und dann kann Herr smalbop auch
schreiben, dass die Dauernutzung der Überholspur keine Nötigung ist,
wenn wirklich vorsätzlich ein bestimmtes Auto zu einer Vollbremsung
gezwungen wird dann doch wohl schon. Und da es hier um die Theorie geht ist dieser Vorsatz eben nachweißbar …

Gruss

Ah, jetzt verstehe ich , bin manchmal ein bischen langsam :smile:
Ich ging immernoch von der Ausgangsfrage aus:smile:
Ändert aber nichts an der Tatsache, dass man die Überholspur zu
nichts anderem als zum Überholen nutzen darf…

Gruss

Hallo,

Ich lese gelegentlich noch in anderen Internetplattformen mit

Ich auch. Im zu meinem Auto passenden Forum hatte sich jemand
geärgert, weil er häufig mit Tempomat fährt und im Zuge dessen
bedrängt wird. Er schrieb, er stelle bei erlaubten 100 den
Tempomat auf eben diese Geschwindigkeit ein und fahre zum Teil
auch auf der linken Spur, um LKW zu überholen.

Es folgte ein Nutzer, der dazu aufrief, einem solchen Fahrer
dicht aufzufahren, zu bedrängen und zu nötigen. Schließlich
wollten einige ja schneller als 100 fahren, was die anderen
nichts anginge. Diese könnten ja rechts bleiben. Auch dieser
Aufruf zur Straftat blieb unbeanstandet.

Was das Wechseln auf die linke Spur angeht, so ist dies zwar
nicht in Ordnung. Eine Nötigung muss man darin aber nicht
sehen, wenn man rechtzeitig vor dem Raser auf die linke Spur
geht. Allein dass der von hinten kommende Fahrer seine
Geschwindigkeit verringern muss, ist mE keine Nötigung, da es
nicht gefährlich ist, solange nicht scharf gebremst werden
muss.

Ein solches Verhalten wäre eher ein Verstoß gegen das
Rechtsfahrgebot, also ein Ordnungswidrigkeit. Einen Aufruf zur
Ordnungswidrigkeit sehe ich nicht als besonders gravierend an.
Nichtsdestotrotz würde ich das beschreibene Verhalten
keinesfalls empfehlen. Der Raser wird dann wahrscheinlich
rechts überholen, was die Sache gefährlich macht.

Ich persönlich mache es immer so: Zum Überholen schere ich
natürlich nur aus, wenn links frei ist. Ich überhole dann mit
130, ggf. auch schneller, damit der Überholvorgang nicht zu
lange dauert. Nach dem Überholen natürlich gleich wieder auf
die rechte Spur. 99 % der schnellen Hintermänner akzeptieren
das auch, weil sie wissen, dass es kein Anrecht auf eine freie
linke Spur gibt, selbst wenn man ein teures Auto fährt. Bei
den restlichen 1 %, die das nicht schaffen, kriege ich immer
zufällig einen Krampf im rechten Fuß und muss leider vom Gas
gehen, bis ich so bei 90 bin. Dann dauert alles natürlich
etwas länger.

…und bezahlst dann ggf. die Streafe wegen des Verstosses gegen die, letztens erst wieder gerichtlich festgestellte, Mindest-Delta-V bei Überholvorgängen.

Auch ich halte nichts von Dränglern, aber Dein Verhalten schadet auch den übrigen, von weiter hinten herannahenden, Fahrern und stellt zudem eine unnötige Gefärdung des Straßenverkehrs dar.

M.

Negativ, denn es ist nicht verboten, in einer gefährlichen
Situation seine Geschwindigkeit zu verlangsamen.

Nochmal negativ, wer hat denn die Gefährlichkeit objektiv
festgestellt? Oder reicht Deine subjektive Einschätzung?

Abstand von 5 m ist OK bei einer Geschwindigkeit von 10 km/h.
Wird bei mehr als 10 km/h Abstand von nur 5 m eingehalten, so
liegt schon allein dadurch eine objektiv gefährliche Situation
vor. Folglich lässt man von 130 km/h auf 10 km/h ausrollen, um
die Ungefährlichkeit des Abstands wiederherzustellen.

Keine Chance, Du bist nicht dafür Verantwortlich, die Geschwindigkeit zu Dir selbst einzuhalten…

Vielmehr hast Du Dich an die Regeln für sicheres Überholen (Min. Delta V), Rechtsfahrgebot und Richt-V zu halten. Wer das tut, wird auch (so gut wie) nicht (von hinten) bedrängt.

M.

Nun ja… der Fahrer im Rückspiegel wird auch nicht mit 5 Metern Abstand hinter einen gebeamt.

Da gibt es schon noch ein paar andere Tatbestände wegen der auch der Blockierer abkassiert werden kann. Womit ich das Auffahren nicht rechtfertigen will.

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Hallo,

wenn mein polo bei 180 ist, dann soll er da auch bleiben.

ja, so ein Auto hat ich auch mal und es ist ärgerlich, erneut „Schwung“ holen zu müssen!

trotzdem muss ich als schnellerer so vorrausschauend fahren, dass eben keine gefahr daraus entsteht. genauso wie der ausscherende ebenfalls aufpassen sollte. probleme gibt es aber nicht nur dann, wenn der ausscherende sich verschätzt - sondern vor allem dann, wenn der schnellere seine geschwindigkeit (und vor allem seinen bremsweg) nicht richtig einschätzen kann

Sehr schönes Fazit! §1 StVo!

VG, René

Hallo,

Korrektur in Foren eher weniger gewünscht…
Wie war denn die Geschichte der Testfahrt ? Haben diese Unternehmen nicht ihre eigenen Teststrecken für sogenannte " Erlkönige "

Warum machst Du dann auf öffentlichen Strecken an diesem Progamm mit ?
( Weder Hersteller noch Du können begründen, warum es auf öffentlichen Strecken nötig wäre, " Erlkönige " testen zu müssen… )

Der Testfahrer bekommt vermutlich Gelder dafür, die er nicht annähernd in Verbindung mit den Opfern von Rasern bringen könnte…wie war die Überlegung ? Da waren die Teststrecken einiger Unternehmen…die Öffentlichkeit war es gewiss nicht…

mfg

nutzlos

Naja, wieso sollte man nicht in der Öffentlichkeit testen?
Es hat Vorteile, beispielsweise kommt im öffentlichen Strassenverkehr
jede Situation vor, die eben im öffentlichen Strassenverkehr vorkommt.
Du kannst 20 Leute stundenlang Brainstorming machen lassen und trotzdem kommt in der Praxis dann genau der Fall vor, den du dir nicht ausgedacht hast. Ich kenne es aus Erfahrung :smile:

Nebenbei ist es auch billig, da man auf Teststrecken z.b. viel Grundlagenerprobung macht. Beispiel: Funktioniert das Bremssystem überhaupt? Stürzt die Motorsteuerung ab, wenn man dreimal hintereinander kurz Vollgas gibt (okay, für beides braucht man eigentlich kein Fahrzeug …) . Wenn das Produkt dann aber serienreif ist, dann geht es eben in den Strassenverkehr. Zum einen, um die Teststrecke nicht andauernd zu blockieren, zum anderen, siehe oben.

Kritisch dürfte man die Unfälle mit Erlkönigen nur sehen, wenn die Unfälle ihre Ursache in einer technischen Fehlfunktion hätten.
Man kann allerdings auch mit einem Seriengolf mit 200 in eine Unfallstelle rasen (kommt sicher auch ab und an vor), daher ist wohl eher der Fahrer Schuld als das Auto. Und Raser gibt es überall …

Gruss

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