Inflation - Finanzkrise

Hallo,

so langsam bekomme auch so meine Sorgen. Man hat ja schon keinen Überblick mehr, ob es sich bei den div. Unternehmen, di egestützt werden wollen, um Mio., Mrd. oder sogar jetzt schon um Billionen geht.

Und wer soll das alles einmal bezahlen?

Heisst das nicht zwangsweise Inflation? Was denkt Ihr? Und wie kann man sich gg. Inflation schützen (außer Gold bzw. Eigenimmobilie)?

Falls ich mit meinen Fragen / Diskussionsanregungen hier falsch wäre (es handelt sich ja nicht unmittelbar um eine Wissensfrage), kennt Ihr ein guten Diskussionsforum, wo man eine entsprechende Diskussion starten kann?

Grüße
H.

Hallo Heinz,

Heisst das nicht zwangsweise Inflation?

Das weiß ich nicht. Ich glaube, mittlerweile wissen nicht einmal mehr die Experten, was aus der Finanzkrise weiter wird. Oder sie wissen es, und sagen es uns nur nicht :wink:

Und wie
kann man sich gg. Inflation schützen (außer Gold bzw.
Eigenimmobilie)?

Sachwerte generell. Wenn du dich auf irgendeinem Gebiet gut auskennst (Gemälde, Kunstgegenstände, etc.) dann wäre jetzt wohl nicht der schlechteste Zeitpunkt, etwas zu kaufen.

Ansonsten würde ich auch an Aktien denken, denn Aktien sind ja Anteile eines Unternehmens. Das heißt, du könntest dir ein solides Unternehmen aussuchen (Bilanz ansehen und auch auf das Gefühl hören) und dir dann von denen Aktien kaufen - und zwar, ohne dich von den unvermeidlichen Kursschwankungen zu sehr verunsichern zu lassen.

Beim Stichwort „Inflation“ denke ich aber auch an Gegenstände des täglichen Bedarfs. Wenn du eine Inflation befürchtest oder kommen siehst, dann wäre es ein guter Zeitpunkt, z.B. den Kühlschrank, den PC, den Fußboden in der Wohnung, etc. zu erneuern, sofern das sowieso nötig war.

Ansonsten empfiehlt Max Otte („Der Crash kommt“) auch landwirtschaftliche Nutzflächen. Allerdings ist mir dabei ein wenig schleierhaft, wo ich diese kaufen sollte, welche Preise angemessen sind, wie ich diese verpachten könnte, ohne über’s Ohr gehauen zu werden, und wie ich dort ohne Auto überhaupt hinkäme.
Aber prinzipiell halte ich es für eine gute Idee :wink:
Vielleicht bist du ja auf dem Land zu Hause und hast da mehr Ahnung als ich. Dann wäre es wohl nichts das Schlechteste, irgendwo ein Stück Ackerland zu kaufen.

Schöne Grüße

Petra

Danke für Deine schnelle Antwort.

Was meinst Du? Inflation, ja oder nein? Ich meine, bei den Größen in Euro kann es doch gar nicht anders ausgehen.

Aktien: Die gehen ja derzeit eher in den Keller …
Gold: Zu teuer
Immobilie: Zu teuer
Wertgegegenstände, Bilder, Uhren, Schmuck etc.: Kenne ich mich nicht aus
Grundstücke - Agrar: Kein Ahnung davon
Anschaffungen: Brauchen derzeit zum Glück nix!
Devisen: ?

Kennt jemand gute Ausführungen zum Thmea Finanzkrise - Deflation - Inflation im Internet?

Was meint Ihr Inflation / Deflation?

Grüße
H.

Hallo,

Ansonsten würde ich auch an Aktien denken, denn Aktien sind ja
Anteile eines Unternehmens. Das heißt, du könntest dir ein
solides Unternehmen aussuchen (Bilanz ansehen und auch auf das
Gefühl hören) und dir dann von denen Aktien kaufen - und zwar,
ohne dich von den unvermeidlichen Kursschwankungen zu sehr
verunsichern zu lassen.

genau, auch wenn eine Aktie um 90% gefallen ist, ist der Kursanstieg nur eine Frage der Zeit.

Wie kommst Du eigentlich darauf, den Kauf von Aktien bei der Erwartung von Inflation zu empfehlen? Der dahinterstehende Gedankengang interessiert mich wirklich.

Gruß
Christian

Wie kommst Du eigentlich darauf, den Kauf von Aktien bei der
Erwartung von Inflation zu empfehlen?
Der dahinterstehende
Gedankengang interessiert mich wirklich.

Das glaube ich dir nicht. Und zwar deshalb, weil du mir hier das Wort im Mund herumdrehst:

genau, auch wenn eine Aktie um 90% gefallen ist, ist der
Kursanstieg nur eine Frage der Zeit.

Wenn du noch einmal ganz genau hinschaust, wirst du feststellen, dass ich davon sprach, sich die Bilanz anzusehen. Außerdem sprach ich von soliden Unternehmen. Das sind nicht solche, die im 90% fallen.

Wie kommst Du eigentlich darauf, den Kauf von Aktien bei der
Erwartung von Inflation zu empfehlen?

Aktien = Sachwerte

Ich stelle mir bei dieser Überlegung vor, wie man wohl sein Geld über den 2. WK hinweg retten konnte. Mir kommen hierzu primär drei Dinge in den Sinn: Immobilien, Sachwerte (Gold etc.), Aktien.
Wer 1945 solide Aktien im Depot hatte, konnte sich glücklich schätzen. Die hatten nämlich auch 1955 noch einen Wert. Vielleicht nicht den gleichen wie 1945 - wie gesagt, unvermeidliche Kursschwankungen.

Wer sein Geld aber irgendwo auf dem Sparbuch in Reichsmark hatte, bekam davon, sofern ich mir das nun richtig gemerkt habe, 10% des Gegenwertes in DM. Es waren also nicht die Aktien, die im 90% gefallen sind …

Jetzt habe ich ja doch geschreiben, wie ich auf diesen Gedankengang komme. Obwohl ich feststelle, dass ich mein Urteil nicht revidieren musste.

Petra

Hallo Heinz,

das ist zwar ein Thema, das man wundervoll diskutieren kann. Aber was tatsächlich geschehen wird, weiß wie immer keiner.

Wenn man so die Publikationen der Experten liest, dann erwartet die Mehrheit jetzt erstmal kurzzeitig Deflation und dann bald eine recht starke Inflation.
Das scheint wohl der „Schulvolkswirtschaft“ zu entsprechen.

Zwei Gründe, warum es aber auch ganz anders kommen kann:

  1. Oft liegt die Mehrheit falsch

  2. Japan hat in zwei Jahrzehnten gezeigt, dass hohe Staatsverschuldung nicht zwingend zu Inflation führt.

Also bleibt uns nur übrig, auf alles vorbereitet zu sein oder sich nicht verrückt zu machen… .

Gruß vom Money-Schorsch

Du meinst Aktien wären nciht schlecht. Hast Du einen Tipp wg. Branche etc.?
Ich denke ja, so Länder mit Bidenschätzen etc. werden ganz gut aus der krise hervorgehen. Was haltet Ihr von bspw. Russland?

Und gibt es so etwas, wie inflationsausgleichende Geldanlagen (Sparbrief etc.)?

Grüße
H.

Ich denke ja, so Länder mit Bidenschätzen etc. werden ganz gut
aus der krise hervorgehen. Was haltet Ihr von bspw. Russland?

Hallo,

generell ist es spekulativ, auf Branchen, Regionen oder einzelne Firmen zu setzen.
Du kannst den Markt nur schlagen, wenn Du bessere Informationen als all die Profis hast.
Versuche möglichst breit zu streuen. Es ist wichtiger, das Risiko zu minimieren,als die Gewinne zu optimieren.

Der Money-Schorsch

Hallo Heinz,

Du meinst Aktien wären nciht schlecht. Hast Du einen Tipp wg.
Branche etc.?

Einen todsicheren Tipp habe ich nicht. Aber ich habe eine Empfehlung, wie du vorgehen kannst.

Richte dir ein Musterdepot ein, z.B. bei http://www.wallstreet-online.de
Wenn dich eine Aktie nun aus irgendeinem Grund interessiert - weil jemand sie empfiehlt, weil du das Unternehmen für solide hältst, weil du der Meinung bist, das wäre eine gute Chance - dann pack diese Aktie erstmal ins Musterdepot. Nun kannst du sie in Ruhe beobachten. Schau ruhig jeden Tag nach, wie es ihr geht, und schau dir auch die Kurse in der Vergangenheit an. (Ich sehe mir immer auch einen 10-Jahres-Chart an).

Dann bekommst du ein Gefühl für diese Aktie und kannst dir überlegen, ob du sie kaufst, und falls ja, wann.

Das Gleiche kannst du natürlich auch mit Indexzertifikaten, Rohstoffzertifikaten, Fonds etc. machen. Ab ins Musterdepot und beobachten.

Ich denke ja, so Länder mit Bodenschätzen etc. werden ganz gut
aus der krise hervorgehen. Was haltet Ihr von bspw. Russland?

Na ja. Ich bin mir da nicht sicher. In Russland sind die Bodenschätze ja nicht gleichmäßig verteilt, sondern der größte Teil ist Öl und Gas. Von daher ist man da sehr abhängig vom Ölpreis, und der steht ja momentan Kopf. Vielleicht ist es gerade deshalb ein guter Einstiegszeitpunkt. Wie gesagt, vielleicht.

Und gibt es so etwas, wie inflationsausgleichende Geldanlagen
(Sparbrief etc.)?

Das wird zwar angeboten, aber das ist doch ein Schmarrn. Wie soll denn eine Geldanlage, die z.B. 5% Zinsen bietet, die Inflation ausgleichen? Bei einer „normalen“ Inflation mag das funktionieren, aber davon sprechen wir hier ja nicht. Hier ging es, soweit ich das verstanden habe, um eine Hyperinflation, die eventuell auf uns zukommen könnte. Und da wäre eben eine Flucht in Sachwerte angezeigt.

Na ja, also: Musterdepot anlegen und Aktien beobachten. Es kann auch nicht schaden, ein Aktienmagazin zu abonnieren und die heißen Tipps der Redaktion erst einmal ins Musterdepot zu packen.

Weil du nach Branchen fragst noch kurz:
Nimm nichts, von dem du keine Ahnung hast.
Nimm nichts, von dem du nicht überzeugt bist.

Ich persönlich bin vom Einzelhandel nicht überzeugt und habe daher keine Arcandor-Aktie im Depot, trotz beharrlicher Empfehlungen.

Es gibt auch Aktien, die ich nicht kaufe, weil ich von der Branche gar nichts verstehe. Da fällt mir jetzt im Moment kein Beispiel ein. Oder, doch: Modeaktien, z.B. Escada. Ich kann mit dieser Vorstellung, dass der Inhalt des Kleiderschranks am besten jedes Jahr zweimal gewechselt wird, nichts anfangen. Das verstehe ich nicht. Ganz abgesehen davon finde ich einen Großteil der Kleidung, die so in den Geschäften hängt, einfach nur schrecklich.

Daher kann ich wohl auch eine Aktie der Modebranche schlecht einschätzen. Und daher lasse ich davon die Finger und kaufe lieber z.B. ein Solarunternehmen oder sowas.

Schöne Grüße

Petra

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Hallo,

Und gibt es so etwas, wie inflationsausgleichende Geldanlagen
(Sparbrief etc.)?

Das wird zwar angeboten, aber das ist doch ein Schmarrn. Wie
soll denn eine Geldanlage, die z.B. 5% Zinsen bietet, die
Inflation ausgleichen?

ganz einfach: der Rückzahlungsbetrag ist an einen Preisindex gekoppelt.

Gruß
Christian

Anlage in Aktien bei erwarteter Inflation
Hallöchen,

Gedankengang interessiert mich wirklich.

Das glaube ich dir nicht. Und zwar deshalb, weil du mir hier
das Wort im Mund herumdrehst:

es interessierte mich wirklich und wenn Du Korrekturen mit „Worte im Munde herumdrehen“ verwechselst, ist das eher Dein als mein Problem.

genau, auch wenn eine Aktie um 90% gefallen ist, ist der
Kursanstieg nur eine Frage der Zeit.

Wenn du noch einmal ganz genau hinschaust, wirst du
feststellen, dass ich davon sprach, sich die Bilanz anzusehen.

Der Blick in die Bilanz hilft da m.E. nur wenig, weil Inflation keine statische sondern eine dynamische Veranstaltung ist. Wenn die Analyse eines Jahresabschlusses in diesem Zusammenhang überhaupt etwas bringt, dann ist ein Blick in die Gewinn- und Verlustrechnung angezeigt, um die Kostenstrukturen zu untersuchen.

Wie kommst Du eigentlich darauf, den Kauf von Aktien bei der
Erwartung von Inflation zu empfehlen?

Aktien = Sachwerte

Ich stelle mir bei dieser Überlegung vor, wie man wohl sein
Geld über den 2. WK hinweg retten konnte. Mir kommen hierzu
primär drei Dinge in den Sinn: Immobilien, Sachwerte (Gold
etc.), Aktien.

Inflation hat mit dem 2. Weltkrieg nur wenig zu tun. Eine Währungsreform ist eine Reaktion auf Inflation und kein Symptom.

Unter einer Inflation leiden Unternehmen und Privatpersonen. Die durch Umsätze erwirtschaftete Liquidität verliert an Wert, Zahlungsziele führen direkt zu Verlusten und die Weitergabe von Preissteigerungen ist auch nicht ohne weiteres möglich.

Dies hat direkt Einfluß auf die Ertragslage und damit auf den Unternehmenswert, der sich wiederum im Aktienkurs wiederspiegelt.

Ich habe aber vorhin mal ein bißchen rumgesucht und dabei diesen Aufsatz gefunden:
http://www.group-economics.allianz.com/images_deutsc…

Je stärker also die Inflation ist, desto geringer ist der Wertausgleich über den Aktienkurs. Damit ist eine Geldanlage in Aktien in Zeiten hoher Inflation kein besonders guter Plan.

Wer sein Geld aber irgendwo auf dem Sparbuch in Reichsmark
hatte, bekam davon, sofern ich mir das nun richtig gemerkt
habe, 10% des Gegenwertes in DM. Es waren also nicht die
Aktien, die im 90% gefallen sind …

Leider läßt sich das heute nicht mehr ohne weiteres nachvollziehen, weil die historischen Daten fehlen. Hier findest Du aber den DAX bis 1959 zurückgerechnet:
http://baer45.schmartz.de/daxhis.html

Deutlich zu erkennen ist, daß der DAX von 1970-1975 (einem Zeitraum mit recht hoher Inflation) rd. 40% an Wert verlor, während der Preisanstieg in diesem Zeitraum ebenfalls bei rd. 40% lag. Ob man das Geld also in dieser Zeit bar herumliegen hatte oder in Aktien steckte, machte keinen nennenswerten Unterschied.

Vor diesem Hintergrund wäre ich mit der Anlage in Aktien bei Erwartung überdurchschnittlich stark steigender Preise vorsichtig - wie auch mit entsprechenden Empfehlungen an Dritte.

Gruß
Christian

Was wäre aus Deiner Sicht ideal gg. die Inflationsrisiken? Denkst Du, dass es zur großen Inflation kommt?

Grüße
H.

Hallo,

Was wäre aus Deiner Sicht ideal gg. die Inflationsrisiken?

ich gebe grundsätzlich keine Ahnlageempfehlungen - jedenfalls nicht hier. Die ideale Geldanlage, so sie es denn überhaupt gibt, hängt zu sehr von den persönlichen Umständen und vor allem von den Erwartungen ab.

Erwartet man ein bißchen Inflation? Viel Inflation? Ganz viel Inflation? Hält man Staatsbankrotte für denkbar eventuell sogar den deutschen? Geht man vom Zusammenbruch von einer Währungsreform, des Wirtschaftssystems oder gar vom Zusammenbruch der staatlichen Ordnung aus?

Denkst Du, dass es zur großen Inflation kommt?

Es ist alles relativ. Was meinst Du mit groß?
Ein paar Worte von mir dazu von vor ein paar Tagen:
/t/inflation–5/5023410/7

Und der Typ hat von mir abgeschrieben:
http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE51J00I2…

Gruß
Christian

Und ich behaupt mal so ganz unverbindlich, dass Gold noch lange nicht zu teuer ist, und es Gold zudem an Alternativen mangelt, sollte die sich seit viel längerer Zeit, als den meisten hier klar zu sein scheint abzeichnende Entwicklung logisch fortsetzen.
Je mehr die Lage sich zuspitzt, umso weniger wird es irgendeine Alternative zu Gold noch geben.

Gruß,
Zahira