Inflation ... was meint ihr?

Hallo zusammen

Vor ein paar Tagen sprach ich mit einem bekannten Bänker (Filialleiter der Sparkasse in „meiner“ Stadt) über Möglichkeiten Geld anzulegen. Seine Aussage war für mich sehr überraschend. „Wenn du Geld hast, lege es in Gütern (Schmuck, Antiquitäten, Immobilien …) an. In 10 bis spätestens 15 Jahren haben wir in Deutschland eine Inflation.“ Leicht irritiert (und sehr zweifelnd) ging ich nach hause. Gestern riefen mich meine Eltern an, die mir von einem ähnlichen Gespräch bei deren Bank berichteten. Kurzer Hand rief ich einen Onkel von mir an (Prof. für Wirtschaftswissenschaften), der früher viele Jahre lang für die Bundesregierung als wirtschaftlicher Berater tätig war und heute für die Chinesische Regierung arbeitet (er war z.B. an dem Geschäft mit dem Transrapid in Shanghai maßgeblich mit beteiligt). Dieser bestätigte ohne zu Zögern die Aussagen der beiden Bänker (schien mir auch in keinster Weise überrascht von dieser These zu sein). Es sei unter Experten schon länger bekannt, dass wir und Frankreich unweigerlich auf eine Inflation in den nächsten 15 Jahren zusteuerten. Aufgrund Zeitmangels bei ihm und Ratlosigkeit bei mir, konnten wir das Gespräch nicht weiter vertiefen. Nun meine Frage:
Was haltet ihr von dieser These? Ist das nur wieder ein weiterer Versuch, die Bevölkerung in Panik zu versetzen, oder meint ihr, dass da wirklich was dran ist? Ich dachte immer, dass eine Inflation in einem (bzw. zwei) Länder innerhalb der T€-Zone nicht eintreten könnte (das war für mich immer der einzige, nachvollziehbare Grund, für die Einführung der neuen Währung).

Gruß, Frank

Hallo!

Wir haben bereits „eine Inflation“ von ca. 1,5 - 2% p.a.

Die Frage ist, ob wir mit einer deutlichen Steigerung der Inflationsrate in den nächsten Jahrzehnten zu rechnen haben. Dies heute bereits kategorisch vorauszusagen, halte ich für mutig.

Zum Thema Geldanlage. Ich kann nur zu einer Diversifizierung des Portfolios raten, d.h. in verschiedene Anlageformen zu invbestieren, um das Risiko zu streuen. Wenn ein Teil Gold dabei sein soll - warum nicht?
Ich würde allerdings warten, bis unsere bunte Übergangsregierung nächstes Jahr die Goldreserven des Bundes verschleudern muss. Das senkt den Preis für Deinen Einstieg in diese Investmentform.

Grüße,

Mathias

Hallo Frank,

ich wag es zu bezweifeln, dass wir eine Hyperionflation bekommen.
Eine Inflation haben wir immer - derzeit ca 2%.

Es ist ja auch Mode Angst von Inflation zu haben, nachdem wir die letzten Jahre Angst vor einer Deflation gehabt haben.

Gruß Ivo

Hallo,

ich schliesse das aus. Wir erleben derzeit eine Situation, in der man nicht genau weiss, ob als nächstes eine Deflation oder Inflation kommt. Dieser Trend wird sich sicherlich fortsetzen, bis einige Blasen anfangen zu platzen und die gesamte Welt einen sauberen Wirtschaftscrash hinlegt, wie er noch nie war.
Auf das platen der US-Immobilienblase kann man fast täglich neu warten. Ähnlich siehts bei Aktien aus. Staatstitel sind ohne Wirtschaft auch n nix mehr wert.

Gruß
Frank

Hallöchen,

Vor ein paar Tagen sprach ich mit einem bekannten Bänker
(Filialleiter der Sparkasse in „meiner“ Stadt) über
Möglichkeiten Geld anzulegen. Seine Aussage war für mich sehr
überraschend. „Wenn du Geld hast, lege es in Gütern (Schmuck,
Antiquitäten, Immobilien …) an. In 10 bis spätestens 15
Jahren haben wir in Deutschland eine Inflation.“ Leicht
irritiert

ich bin auch irritiert. Warum sollte ein Bankmensch sich für Dich Gedanken darüber machen, was in 10 oder 15 Jahren ist? Vor dem Hintergrund seiner Ansichten hätte Dir jeder normale Mensch eine Anlage für 5-7 Jahre empfohlen und dann , also in 5 oder 7 Jahren, das Problem mit Dir diskutiert. Und dann noch dieser zufällige Anruf von Deinen Eltern…

Naja, wollen wir spaßeshalber mal davon ausgehen, daß sich das alles so zugetragen hat. Die Frage lautet also: Besteht in Deutschland und Frankreich das Risiko steigender Preissteigerungsraten?

Die Antwort ist einfach: Ja, natürlich.

Schauen wir uns die Sache doch einmal näher an: Die Bundesbank betrieb früher eine Geldmengensteuerung auf Basis des einfachen Gedankens von Angebot und Nachfrage, also: Ist viel Geld auf dem Markt steigen die Preise, ist wenig Geld auf dem Markt fallen sie. Feinheiten lassen wir mal außen vor.

Die ganze Veranstaltung hat prima funktioniert, obwohl man sich an seine eigenen Regeln nicht ganz so gehalten hat, wie man vorhatte. Das war aber eigentlich egal, weil man das Heft in der Hand hatte, sozusagen, und bei unerfreulichen Entwicklungen unmittelbar und unabhängig eingreifen konnte.

Sobald also inflationäre Tendenzen am Horizont auftauchten, wurden die Zinssätze erhöht und die Liquidität verknappt, so daß sich der Geldmarkt wieder beruhigte. (Auch hier wieder vereinfachte Darstellung.) Das ganze klappte jedenfalls so gut, daß in den letzten 25 Jahren die Inflationsrate nur einmal kurzzeitig die 4%-Marke überschritt, nämlich Mitte der 90er nach dem Wiedervereinigungsboom und dem Konsumrausch der frisch mit D-Mark beglückten Mitteldeutschen.

Die Situation stellt sich derzeit etwas anders dar: Wir befinden uns in der Euro-Zone und die EZB herrscht nicht über den deutschen Geldmarkt und die deutsche Inflation sondern über den europäischen Geldmarkt und über die europäische Inflation. Das hat Konsequenzen, die manche vorhersehen haben. Europa oder die Euro-Zone ist kein einheitlicher Wirtschaftsraum. So wie in Deutschland die verschiedenen Regionen verschiedene Wirtschaftsentwicklungen aufweisen, gibt es natürlich eueropaweit auch Unterschiede und zwar ganz erhebliche.

Ganz offensichtlich kann die EZB die Geldmenge in den einzelnen Euro-Ländern nicht separat und damit angemessen steuern und genauso offensichtlich kann sie nicht jedem Land einen separaten, angemessenen Zinssatz verpassen. Insofern macht die EZB eine europäische Geldpolitik, was zur Folge hat, daß diese Politik für einige Länder genau richtig ist, für einige zu expansiv (also zu viel Liquidität und zu niedrige Zinsen) und für einige Länder zu restriktiv (zu wenig Liquidität und zu hohe Zinsen). Im Augenblick ist sie für Deutschland und Frankreich einigermaßen richtig mit leichter Tendenz zu „könnte expansiver sein“, für Irland weiterhin zu expansiv und für den Rest paßts schon, grob gesagt.

Soviel zum Thema Geldpolitik. Betrachten wir die Inflation nun von der anderen Seite. Vor ein paar Tagen war im BWL-Brett eine Frage zur Inflation bzw. vor allem zu ihren Entstehungsgründen. Der als Antwort gegebene Link soll für unsere Zwecke heute reichen. Bei den Inflationsursachen kann man in der Tat zwischen Angebotsdruck und Nachfragesog unterscheiden. Von den eben beschriebenen monetaären Hintergründen sollen uns die nicht-monetären Ursachen primär interessieren.

Der deutsche Staat war in den letzten 30 Jahren immer ein Freund von Ausgaben, mal mehr, mal weniger. Der derzeitige Sparminister hat das Kunststück geschafft, bei der ganzen Sparerei die Nettoneuverschuldung von 1998-2003 praktisch zu verdoppeln. Im Gegensatz aber zu den vergangenen Jahrzehnten geht das staatsseits ausgegebene Geld nicht zu wesentlichen Teilen in Investitionen sondern im steigendem Maße in den Konsum. Allein rd. 60 Mrd. Euro werden an Sozialhilfe und Arbeitslosengeld/-hilfe gezahlt, hinzu kommen noch die unwesentlichen Rentenzahlungen von rd. 430 Mrd. Euro (seit Anfang der 90er immerhin um rd. 180 Mrd. gestiegen).

All jene Ausgaben haben den Charme, das sie zu einem sehr großen Anteil direkt in den Konsum gehen, also sofort kaufkraftwirksam werden. Wir finden also zwei Gründe für Inflation aus der Liste wieder: Privater Konsum und Staatsausgaben. Hinzu kommt, daß die Sparquote immer weiter sinkt, weil immer mehr Menschen einen immer größeren Anteil ihres Einkommens schlicht und ergreifend ausgeben müssen. Eine Erhöhung der Zinsen durch die EZB,

Dem entgegen (bzw. eigentlich ergibt sie sich mit daraus) steht aber der Trend zur „Schnäppchenjagd“, d.h. Dinge jenseits des täglichen Bedarfs werden nicht einfach so gekauft, sondern es wird gewartet, bis das Zeug wieder ein bißchen billiger geworden ist. Alternativ wird gleich auf Kredit gekauft, was den Konsum dann wieder anheizt.

Nun schauen wir auf die Angebotsseite: Kostendruck über ständig steigende (und definitiv weiter steigende) Abgaben und wahrscheinlich auch über höhere Steuern, denn irgendwie müssen die Haushaltslöcher ja gestopft werden. Und auf lange Sicht wird auch unser Freund der Erdölpreis sein Scherflein beitragen, denn darauf daß, der schwarze Strom die nächsten zehn Jahre für zwischen 25 und 40 Dollar je Barrel weiterhin sprudeln wird, sollte sich niemand verlassen.

Soviel zu den Argumenten pro-Inflation. Um aber noch eins klarzustellen: Wenn wir hier von inflationären Tendenzen sprechen, dann reden wir nicht von Verhältnissen wie in der Weimarer Republik, sondern den südeuropäischen Verhältnissen vor 15 oder 20 Jahren.

Es kann natürlich auch ganz anders kommen: Die Wirtschaft erholt sich, Arbeitslosengeld und Sozialhilfe können zurückgefahren werden, die Menschen sparen wieder, konsumieren aber auch weiter und kurbeln damit die Wirtschaft weiter an, so daß die Unternehmen wieder investieren und verdienen und wenn sie nicht gestorben sind…

Gruß,
Christian

hallo!

In 10 bis spätestens 15 Jahren haben wir in Deutschland eine
Inflation.

Solche Finanzberater möchte ich mal haben, die scheinen ohne jede Anstrengung eine 15-Jahresprognose erstellen zu können. Aber mal im Ernst, ich würde darauf nicht allzuviel geben. Das System ist einfach zu komplex für derartige Prognosen.

Es sei unter Experten schon länger
bekannt, dass wir und Frankreich unweigerlich auf eine
Inflation in den nächsten 15 Jahren zusteuerten.

Sogar das statistische Bundesamt und die EZB sagen, dass keine sicheren Prognosen für einen Zeitraum >6 Mon. machbar sind.

Was haltet ihr von dieser These?

Das ist nicht mehr als eine These, mehr kann man dazu nicht sagen.

Ich dachte immer, dass eine Inflation in einem (bzw. zwei) Länder
innerhalb der T€-Zone nicht eintreten könnte (das war für mich immer
der einzige, nachvollziehbare Grund, für die Einführung der neuen
Währung).

Inflation ist latent und in jedem Wirtschaftsraum der EU ist die Teuerungsrate unterschiedlich. So hat z.B. Irland eine Inflationsrate von ~5% p.a., Deutschland von ~2%. Erklärtes Ziel der EZB ist, dass die Teuerungsrate in der Euro-Zone 3% p.a. nicht übersteigt. Dies steuert sie über den Leitzins.
Die nationalen Teuerungsraten sind jedoch noch von vielen anderen Faktoren abhängig, in Deutschland z.B. hauptsächlich vom Rohölpreis und den staatlich festgesetzen Preisen (indirekte Steuern) sowie den Importbedingungen.

mfg Dirk

Sogar das statistische Bundesamt und die EZB sagen, dass keine
sicheren Prognosen für einen Zeitraum >6 Mon. machbar
sind.

Hallo Dirk,

es ist wie beim Wetter: Über die genaue Temperatur in 6 Tagen kann keiner etwas sagen, aber die Aussage, daß wir in gut 6 Monaten wieder Winter haben, ist durchaus zuverlässig.

Geht es um Prognosen der Geldwertentwicklung in einem halben Jahr, dann unterhält man sich um Zehntelprozente. Geringe Schwankungen sind von vielen unvorhersehbaren Faktoren abhängig. Das geht bis zur Stimmungslage.

Langfristige Entwicklungen lassen sich natürlich nicht exakt prognostizieren. Dabei geht es aber nicht um Zehntelprozente etwa bei der Preissteigerung, sondern um die grobe Tendenz. Bei Kenntnis der aktuellen Geburtenzahlen lassen sich die erforderlichen Schulkapazitäten der nächsten 20 Jahre recht zuverlässig planen.

Man kann den Preis pro Barrel Öl in 4 Wochen nicht vorhersagen, aber eine langfristige Tendenz zu erheblich steigendem Ölpreis ist durchaus erkennbar.

Über die genaue Haushaltslage des Bundes in einem halben Jahr kann man sich lange streiten. Weil nachhaltig wirksame Gegenmaßnahmen etwa für die Verringerung der Staatsverschuldung noch nicht einmal eingeleitet wurden, das Greifen solcher Maßnahmen aber Jahre dauert, kann man von weiter steigender Verschuldung ausgehen.

Das Gleiche gilt für die Arbeitslosigkeit. An den plötzlichen Boom der Braunkohle oder des Schiffbaus glaubt gewiß niemand. Es müssen neue Technologien her, Fachleute müssen ausgebildet und F+E betrieben werden. Die Bemühungen müssen schon in den Kindergärten ansetzen. Setzte man hier und gleich wirklich alles in Bewegung, was nur geht, hätten wir ein Programm, das in 20 Jahren Früchte trägt. Bis dahin werden wir ein stetig heftiger werdendes Problem mit der Arbeitslosigkeit haben.
Deshalb werden weiterhin Staatsausgaben zu stark in den Konsum gelenkt (Sozialleistungen gehen praktisch komplett in den Konsum) zu Lasten volkswirtschaftlich nutzbringender Investitionen. Diese langfristigen Tendenzen sind inflationstreibende Tendenzen.

Ich halte es für unsinnig, konkrete Jahreszahlen für dieses und jenes Ereignis zu prognostizieren. Für geradezu unmöglich, um nicht unseriös zu sagen, halte ich Aussagen über Anlagestrategien, die angeblich für Jahrzehnte tragfähig sein sollen. Etwa die Empfehlung, langfristige Sicherheit in Gold zu suchen, kann furchtbar daneben gehen. Gold hat in den letzten 20 Jahren die Hälfte seines Wertes verloren (1982 wurden bis zu 44 DM/Gramm bezahlt). Auch bei einer Anlage in Immobilien muß man unbedingt differenzieren. Büroräume in der Stadt sind anders zu sehen als das eigene Dach über dem Kopf. Bei letzterem kann einem die Wertentwicklung egal sein, solange man es nicht verkauft.

Was also soll der verunsichte Anleger machen? Er sollte nach meiner Einschätzung bei zu langfristiger Festlage vorsichtig sein. Ich halte es z. B. für leichtfertig, eine Kapitallebensversicherung abzuschließen und zu hoffen, daß damit in 25 Jahren die Altersversorgung gesichert ist.

Gruß
Wolfgang

Hallöchen,

Es sei unter Experten schon länger
bekannt, dass wir und Frankreich unweigerlich auf eine
Inflation in den nächsten 15 Jahren zusteuerten.

Sogar das statistische Bundesamt und die EZB sagen, dass keine
sicheren Prognosen für einen Zeitraum >6 Mon. machbar
sind.

es geht hier nicht um möglichst exakte Prognosen, sondern um die Frage, ob hier ein Trend entsteht oder zumindest ob das Risiko zur Entstehung eines Trends entsteht. Wenn es nicht möglich wäre, das Verhalten von Volkswirtschaften vorauszusagen, könnte man sich jede Wirtschaftspolitik sparen. In meiner Vereinfachung unten hatte ich die Wirkung von Zinsänderungen auf den Geldmarkt skizziert. Darüber hinaus gibt es Auswirkungen von Zinsänderungen auf die Realmärkte, d.h. Investitionsverhalten usw. Die vollständige Transmission einer Zinsänderung dauert 18-36 Monate.

Sollte man sich deshalb Zinssenkungen zur Konjunkturförderung sparen, nur weil man nicht weiß, wann genau der Effekt un in welcher Höhe eintreten wird?

Ziel der EZB ist, dass die Teuerungsrate in der Euro-Zone 3%
p.a. nicht übersteigt. Dies steuert sie über den Leitzins.

Was sie effektiv nicht kann. Oder genauer: Sie kann vielleicht eine EU-weite durchschnittliche Teuerungsrate von 2-3% anstreben, aber kaum eine Inflationsrate von 2-3% in allen Euro-Ländern. Das bedeutet, daß in einem Land 8 % Inflation und in einem anderen Land 5% Deflation herrschen können.

Die nationalen Teuerungsraten sind jedoch noch von vielen
anderen Faktoren abhängig, in Deutschland z.B. hauptsächlich
vom Rohölpreis und den staatlich festgesetzen Preisen
(indirekte Steuern) sowie den Importbedingungen.

Steueränderungen können zu Preiserhöhungen führen, aber nicht zu Inflation. Da besteht noch ein feiner Unterschied. Nur weil die Spritpreise aufgrund der 48. Stufe der Ökosteuer steigen, versteht der Volkswirtschaftler darunter nicht Inflation. Das nur formal. Inhaltlich bin ich nicht der Ansicht, daß der Rohölpreis einen maßgeblichen Einfluß auf die Inflation in Deutschland hat. Das hängt aber zugegebenermaßen von der Art und Weise ab, wie die Inflation berechnet wird.

Gruß,
Christian

Hi,

an vorderem hab ich ausnahmsweise mal nix zu meckern :smile:, aber:

Es kann natürlich auch ganz anders kommen: Die Wirtschaft
erholt sich, Arbeitslosengeld und Sozialhilfe können
zurückgefahren werden, die Menschen sparen wieder, konsumieren
aber auch weiter und kurbeln damit die Wirtschaft weiter an,
so daß die Unternehmen wieder investieren und verdienen und
wenn sie nicht gestorben sind…

wie kommst du auf diese Idee??
„Wirtschaftsaufschwung“ setzt je erstmal voraus, dass Bares unter die Massen gebracht wird, Kredite beispielsweise. Oder die Chinesen kommen alle und wollen unbedingt jeder 1000 Euro in D ausgeben. Oder der Staat macht mal 200 Mrd Schulden ausser der Reihe und kurbelt Investitionen an.
Dass einer der genannten Fälle eintritt, würde ich glatt bezweifeln. Vielmehr fällt mir dazu aber nicht ein. Stufst du mich jwetzt als Irrealisten ein?
Woher sollen Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger sowie Arbeiter, deen Gehalt nicht so dramatisch gestiegen ist wie das des Herrn Ackermann, die die überwiegende Mehrzahl im Land bilden, auf einmal jauchzend mehr Geld ausgeben? Das wollen die sicher gern, können sie aber nicht.

fragt:
Frank

Hallo

es geht hier nicht um möglichst exakte Prognosen, sondern um
die Frage, ob hier ein Trend entsteht oder zumindest ob das
Risiko zur Entstehung eines Trends entsteht. Wenn es nicht
möglich wäre, das Verhalten von Volkswirtschaften
vorauszusagen, könnte man sich jede Wirtschaftspolitik sparen.

Das ist ja alles unzweifelhaft und ich bin auch der Meinung, dass Vorhersagen in einem gewissen Rahmen möglich sind. Allerdings halte ich Vorhersagen á la „in 10, max. 15 Jahren gibt es eine Inflation“ (und ich gehe davon aus, dass der Banker mit ‚Inflation‘ einen höheren Prozentsatz meint als 5%) schlichtweg für unmöglich.

In meiner Vereinfachung unten hatte ich die Wirkung von
Zinsänderungen auf den Geldmarkt skizziert. Darüber hinaus
gibt es Auswirkungen von Zinsänderungen auf die Realmärkte,
d.h. Investitionsverhalten usw. Die vollständige Transmission
einer Zinsänderung dauert 18-36 Monate.

Ok, da bin ich vollkommen deiner Meinung.

Sollte man sich deshalb Zinssenkungen zur Konjunkturförderung
sparen, nur weil man nicht weiß, wann genau der Effekt un in
welcher Höhe eintreten wird?

Verwechselst du da nicht etwas? Der Leitzins ist konjunkturabhängig, d.h. er ist ein Indikator für die Konjunktur, nicht umgekehrt.

Was sie effektiv nicht kann. Oder genauer: Sie kann vielleicht
eine EU-weite durchschnittliche Teuerungsrate von 2-3%
anstreben, aber kaum eine Inflationsrate von 2-3% in allen
Euro-Ländern. Das bedeutet, daß in einem Land 8 % Inflation
und in einem anderen Land 5% Deflation herrschen können.

Ok, da habe ich mich etwas ungenau ausgedrückt: ich meinte natürlich eine durchschnittliche EU-weite Teuerungsrate von max. 3% ist erklärtes Ziel der EZB. Ich schrieb ja z.B. auch, dass die Inflation bspw. in Irland ~5% beträgt.

Steueränderungen können zu Preiserhöhungen führen, aber nicht
zu Inflation. Da besteht noch ein feiner Unterschied.

Preiserhöhungen sind aber per definitionem Inflation, nämlich eine Erhöhung des Preisindexes. Eine Erhöhung der Tabaksteuer z.B. führt direkt zu einer Preiserhöhung für Tabakwaren.

Nur weil die Spritpreise aufgrund der 48. Stufe der Ökosteuer steigen,
versteht der Volkswirtschaftler darunter nicht Inflation.

Hhm, das mag sein. Aber wie nennen sie es dann?

Inhaltlich bin ich nicht der Ansicht, daß der Rohölpreis einen
maßgeblichen Einfluß auf die Inflation in Deutschland hat.

Da bin ich anderer Meinung. Durch den hohen Rohölpreis entsteht allen Produzenten, die in der Nutzungskette hängen, ein Kostendruck, der weitergegeben werden muss. Gelingt dies, d.h. finden die Produkte Absatz, steigt das Preisniveau. Am deutlichsten zeigt sich das bei Sprit, denn Treibstoff muss fast jeder kaufen (außer ich:smile:, man hat keine Wahl.

Zu den Auswirkungen des Ölpreises eine Meldung von REUTERS:
http://www.reuters.de/newsPackageArticle.jhtml?type=…

http://www.reuters.de/newsPackageArticle.jhtml?type=…

mfG Dirk

Hallo,

Geht es um Prognosen der Geldwertentwicklung in einem halben
Jahr, dann unterhält man sich um Zehntelprozente. Geringe
Schwankungen sind von vielen unvorhersehbaren Faktoren
abhängig. Das geht bis zur Stimmungslage.

Da bin ich genau deiner Meinung. Kurzfristige Prognosen ok, langfristige nein. Es gibt einfach zu viele Einflüsse

Langfristige Entwicklungen lassen sich natürlich nicht exakt
prognostizieren. Dabei geht es aber nicht um Zehntelprozente
etwa bei der Preissteigerung, sondern um die grobe Tendenz.

Die grobe Tendenz ist ja eine latente (‚schleichende‘) Inflation, das erlaubt aber statistisch gesehen noch keine Aussage darüber, wie sich der Prozentsatz verhält. D.h. sinkt er geringfügig, bleibt er annähernd konstant oder explodiert er gar?

[…] das Greifen solcher Maßnahmen aber Jahre dauert, kann man von
weiter steigender Verschuldung ausgehen.

Ja, das wird sich bestimmt noch zu einem ernsteren Problem auswachsen, als es jetzt schon ist. Zumindest wenn es nicht gelingt, die Ausgabenseite den Einnahmen gewichtet anzupassen.

Ich halte es für unsinnig, konkrete Jahreszahlen für dieses
und jenes Ereignis zu prognostizieren.

Eben, genau meine Meinung.

mfG Dirk

Hallo Dirk,

[…] das Greifen solcher Maßnahmen aber Jahre dauert, kann man von
weiter steigender Verschuldung ausgehen.

Ja, das wird sich bestimmt noch zu einem ernsteren Problem
auswachsen, als es jetzt schon ist. Zumindest wenn es nicht
gelingt, die Ausgabenseite den Einnahmen gewichtet anzupassen.

und genau das funktioniert tendenziell langfristig immer weniger. Daher auch die „Stagflation“ und Militarisierung und Neoliberalismus als Staatsdoktrin der EU. Man macht mit Gewalt alles zur Ware, was sich finden lässt, um die letzte Möglichkeit des Abschröpfens nicht aussen vor zu lassen. Für meine Begriffe sind das deutliche Anzeichen für Systemagonie. Wird auch Zeit. Nur sollte es weltweit gleichmäßig den Bach runter gehen.

Gruß
Frank

Moin,

Das ist ja alles unzweifelhaft und ich bin auch der Meinung,
dass Vorhersagen in einem gewissen Rahmen möglich sind.
Allerdings halte ich Vorhersagen á la „in 10, max. 15 Jahren
gibt es eine Inflation“ (und ich gehe davon aus, dass der
Banker mit ‚Inflation‘ einen höheren Prozentsatz meint als 5%)
schlichtweg für unmöglich.

nur derartige Aussagen sind möglich, nicht ob per Jahresende 2,9 oder 3,1% festgestellt werden. Letztere sind bestenfalls methodisch unterlegte Schätzungen. Politische und wirtschaftliche Entwicklungen sowie theoretisches Rüstzeug lassen langfristige Wirtschaftsprognosen durchaus zu. Allerdings muß dann auch erwähnt werden, unter welchen Annahmen die Prognose entstand. Das wird dummerweise (oder absichtlich) gerne mal vergessen.

Sollte man sich deshalb Zinssenkungen zur Konjunkturförderung
sparen, nur weil man nicht weiß, wann genau der Effekt un in
welcher Höhe eintreten wird?

Verwechselst du da nicht etwas? Der Leitzins ist
konjunkturabhängig, d.h. er ist ein Indikator für die
Konjunktur, nicht umgekehrt.

Der Leitzins ist ganz sicher kein Indikator und demzufolge auch nicht für die Konjunktur. „Die Zinsen“ sind die wichtigste Einflußnahmemöglichkeit der Geldpolitik auf die wirtschaftliche Entwicklung (und natürlich auf die Situation am Geldmarkt). Die Bundesbank war früher verpflichtet, die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung zu unterstützen (§ 12 BBankG), dies war aber dem Ziel der Geldwertstabilität untergeordnet.

Was sie effektiv nicht kann. Oder genauer: Sie kann vielleicht
eine EU-weite durchschnittliche Teuerungsrate von 2-3%
anstreben, aber kaum eine Inflationsrate von 2-3% in allen
Euro-Ländern. Das bedeutet, daß in einem Land 8 % Inflation
und in einem anderen Land 5% Deflation herrschen können.

Ok, da habe ich mich etwas ungenau ausgedrückt: ich meinte
natürlich eine durchschnittliche EU-weite Teuerungsrate von
max. 3% ist erklärtes Ziel der EZB. Ich schrieb ja z.B. auch,
dass die Inflation bspw. in Irland ~5% beträgt.

Ja, aber aus genau dem Grunde muß man sich von der Vorstellung, die EZB könne die Inflation kontrollieren, verabschieden. Sie kann einen nichtssagenden Durchschnittswert erreichen, der im Zielbereich liegt, während gleichzeitig in allen Ländern entweder Hyperinflation oder Deflation herrscht.

Steueränderungen können zu Preiserhöhungen führen, aber nicht
zu Inflation. Da besteht noch ein feiner Unterschied.

Preiserhöhungen sind aber per definitionem Inflation,

Das ist ein weitverbreiteter Irrtum. Inflation ist der dauerhafte (also nicht einmalige) Anstieg des Preisniveaus. Ein Jahr Preisanstieg ist nicht ein Jahr Inflation.

eine Erhöhung des Preisindexes. Eine Erhöhung der Tabaksteuer
z.B. führt direkt zu einer Preiserhöhung für Tabakwaren.

Nur weil die Spritpreise aufgrund der 48. Stufe der Ökosteuer steigen,
versteht der Volkswirtschaftler darunter nicht Inflation.

Hhm, das mag sein. Aber wie nennen sie es dann?

Uninteressant oder Einmaleffekt. Wobei man überlegen muß, ob die Steuererhöhungen inzwischen nicht zur Regel geworden sind und man sie neu einsortieren müßte.

Inhaltlich bin ich nicht der Ansicht, daß der Rohölpreis einen
maßgeblichen Einfluß auf die Inflation in Deutschland hat.

Da bin ich anderer Meinung. Durch den hohen Rohölpreis
entsteht allen Produzenten, die in der Nutzungskette hängen,
ein Kostendruck, der weitergegeben werden muss. Gelingt dies,
d.h. finden die Produkte Absatz, steigt das Preisniveau. Am
deutlichsten zeigt sich das bei Sprit, denn Treibstoff muss
fast jeder kaufen (außer ich:smile:, man hat keine Wahl.

Ja, ich weiß, daß der Untergang des Abendlandes herbeigeredet wird. Juckt mich aber nicht. Im Ölpreis - so schätzt man - sind derzeit 8 Dollar Terrorprämie enthalten sowie 6 Dollar Aufschlag für die Erwartung höherer Preise. Mit anderen Worten: Aktuell haben wir am Ölmarkt eine Art inverser Spekulationsblase. Auch die wird sich kurzfristig wieder auflösen. Langfristig bleibt es aber beim Anstieg, in der Tat. Inwieweit sich das in den Endverbraucherpreisen (außer direkte Ölprodukte) niederschlagen wird, kann jeder mal selbst ausrechnen.

Gruß,
Christian

Ergänzung von mir
Hallo zusammen

Um nicht auf jedes Posting einzeln antworten zu müssen, hier noch zwei Erklärungen zu meiner Anfrage:

a) Ich sprach nicht von der „normalen“ Inflation, wie man sie immer hat, sondern von einer Hyperinflation (einer totalen Geldentwertung), wie es sie in Deutschland z. B. nach dem ersten Weltkrieg 1923 gegeben hat - ein Dollar war damals 4,2 Billionen Papiermark wert; wer mittags den Wochenlohn nach Hause brachte, bekam am Abend nicht einmal mehr einen Laib Brot dafür. Auch nach dem 2. Weltkrieg gab es 1947 in Deutschland eine solche Hyperinflation - sämtliche Ersparnisse der Bevölkerung, einschließlich Lebensversicherungen … waren nichts mehr wert.

b) Die beiden besagten „Bänker“ sind mit mir, bzw. meinen Eltern sehr gut bekannt (fast befreundet).

Moin,

Es kann natürlich auch ganz anders kommen: Die Wirtschaft
erholt sich, Arbeitslosengeld und Sozialhilfe können
zurückgefahren werden, die Menschen sparen wieder, konsumieren
aber auch weiter und kurbeln damit die Wirtschaft weiter an,
so daß die Unternehmen wieder investieren und verdienen und
wenn sie nicht gestorben sind…

wie kommst du auf diese Idee??

„und wenn sie nicht gestorben sind“ ist wie „es war einmal“ eine typische Floskel aus Märchen. Damit sollte die Antwort also klar sein. Natürlich glaube ich nicht an das Wunder vom Wirtschaftswachstum aus dem Hut, aber genauso natürlich wird die Wirtschaft wieder etwas erholen. Wenn es gut läuft, kurz nach der nächsten Wahl, wenn es schlecht läuft, kurz davor.

Bei derartigen Fragen geht es - außer bei Dir - nie um schwarz oder weiß, sondern um Tendenzen.

Gruß,
Christian

Hallo,

a) Ich sprach nicht von der „normalen“ Inflation, wie man sie
immer hat, sondern von einer Hyperinflation (einer totalen
Geldentwertung), wie es sie in Deutschland z. B. nach dem
ersten Weltkrieg 1923 gegeben hat - ein Dollar war damals 4,2
Billionen Papiermark wert; wer mittags den Wochenlohn nach
Hause brachte, bekam am Abend nicht einmal mehr einen Laib
Brot dafür. Auch nach dem 2. Weltkrieg gab es 1947 in
Deutschland eine solche Hyperinflation - sämtliche Ersparnisse
der Bevölkerung, einschließlich Lebensversicherungen … waren
nichts mehr wert.

sowas werden wir unter normalen Umständen - also ohne Krieg o.ä. - nicht mehr erleben. Das von mir skizzierte Szenario bedeutet eine inflationsmäßige Rückkehr in die südeuropäischen Verhältnisse der 80er, nicht mehr.

Wenn Du wirklich glaubst, daß Dir jemand vom Fach ernsthaft was von einer Hyperinflation erzählt hat, dann solltest Du Deine Erinnerung überprüfen, denjenigen noch einmal befragen, ob Du alles richtig verstanden hast oder seine Fachkunde ernsthaft in Zweifel ziehen.

Gruß,
Christian

Moinmoin,

wie kommst du auf diese Idee??

„und wenn sie nicht gestorben sind“ ist wie „es war einmal“
eine typische Floskel aus Märchen. Damit sollte die Antwort
also klar sein.

Oki, aber:

Natürlich glaube ich nicht an das Wunder vom
Wirtschaftswachstum aus dem Hut, aber genauso natürlich wird
die Wirtschaft wieder etwas erholen. Wenn es gut läuft, kurz
nach der nächsten Wahl, wenn es schlecht läuft, kurz davor.

Wie kommst du auf diese Idee? Weisst du vom plattzen einiger Marktblasen? Das wäre eine Möglichkeit, sich vom Kapitaldruck zu erholen.
Ansonsten verweise ich darauf, dass 3% Wachstum garade dazu ausreichen, dass nichts so extrem verfällt. Sollte Wachstum also tatsächlich Arbeitsplätze schaffen, dan jahrelang deutlich über 3%. In den letzten Jahrem ist genügend in D eingebrochen. Was boomte war die Zahl der Pleiten und der Arbeitslosen, derzeit auf Rekordniveau.
Nein, eine Erholung ist weit und breit nicht in Sicht, dass ist pure Propaganda, um die Deppen über die Medien zu beruhigen. Von einem Licht am Ende des Tunnels ist seit 1992 die Rede. Dass das aber immer kleiner wird, sagen die nicht.
Die sollten sich vielleicht mal umdrehen, geistig.

Bei derartigen Fragen geht es - außer bei Dir - nie um schwarz
oder weiß, sondern um Tendenzen.

Was ist daran schwarz/weiss? Ich habe die Tendenz eindeutig beschrieben und sie trifft bislanfg exakt zu: weder De- noch Inflation, dafür knallharte Straffung der Finanzblasen bis hin zum ökonomischen Urknall. Wetten wir?
Dahinter stecken nur Naturgesetze.

Gruß
Frank

Hallo Christian

Wenn Du wirklich glaubst, daß Dir jemand vom Fach ernsthaft
was von einer Hyperinflation erzählt hat, dann solltest Du
Deine Erinnerung überprüfen, denjenigen noch einmal befragen,
ob Du alles richtig verstanden hast oder seine Fachkunde
ernsthaft in Zweifel ziehen.

Das Ganze hat mit Glauben nichts zu tun und meine Erinnerung funzt auch noch ganz gut. Die Informationen habe ich bekommen - exakt so, wie ich sie geschrieben habe. Zumindest an der Fachlichkeit meines Onkels kann ich kaum zweifeln - er ist, wie gesagt, ein international anerkannter Wirtschaftsexperte. Ob die Bänker Stuss reden, kann ich nicht beurteilen - bisher konnte ich mich auf ihre Einschätzungen jedenfalls verlassen. Das Ganze kommt mir ja auch reichlich übertrieben vor … deshalb ja auch das Posting hier. Ich hätte, ehrlich gesagt, um die Aussagen nichts gegeben, wenn sie nicht unabhängig voneinander von mehreren Stellen gekommen wären. Und speziell meinem Onkel traue ich eigentlich durchaus „normalen Menschenverstand“ zu :wink:

Gruß, Frank

Hi!

a) Ich sprach nicht von der „normalen“ Inflation, wie man sie
immer hat, sondern von einer Hyperinflation (einer totalen
Geldentwertung), wie es sie in Deutschland z. B. nach dem
ersten Weltkrieg 1923 gegeben hat

Hyperinflation? Wann?

Ich stürze mich sofort bis Oberkante Unterlippe in Schulden, wenn Aussicht auf Hyperinflation besteht. Mit dem Geld kaufe ich mir dann sofort materielle Dinge (Immobilien, Gold), warte auf die galoppierende Inflation und verkaufe dann einen winzigen Teil meines Investments. Damit tilge ich dann meine ganzen Schulden auf einen Schlag und behalte den ganzen Rest an Grundstücken und Goldbarren. Und wenn die Hyperinflation irgendwann vorbei ist (so etwas hält ja nicht ewig an), bin ich ein gemachter Mann.

Auch 1923 haben sich einige Leute so richtig reichgestoßen.

Grüße
Heinrich

Hi Fralli,

aus rein ökonomischer Sicht hätte er insofern recht, dass dies früher immer so war, wenn ein wirtschaftlich bedeutender Staat an die Wand fuhr.
Es ist sogar denkbar, dass sich dieses Szenario hier wieder abspielt. Irgendwann ist die Erzeugung von Mehrwert definitiv geringer als seine Vernichtung, was man dann mit einer Hyperinflation vielleicht noch ein paar Wochen übertünchen könnte. Tatsächlich beschleunigt es aber nur nochmal vorm crash.
Der Witz ist, dass nach dem nächsten crash auch eine Währungsreform witzlos ist.
Vielleicht fragst du deinen Onkel mal, ob er dass nicht hier konkret erklären könnte?

Gruß
Frank