Innenraum-Dämmung, welches Material?

Hallo, liebe Leute,
weiss jemand, was die beste Methode ist, einen 23qm großen Praxisraum, der großenteils von Erdreich umgeben ist ( ausgebautes Kellergeschoss) von innen zu dämmen, da der Raum nicht dauernd, sondern nur tageweise beheizt wird.
Uns wurden drei verschiedene Möglichkeiten genannt :

  1. mit Depron-Folie, 6 mm dick
    2.Calzium-Silikat-Platten, 60 mm dick, z.B. „multipor“
    3.Styropor-Gips-Platten, 55 mm dick

Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße
von magritte

Hallo Magritte,

Uns wurden drei verschiedene Möglichkeiten genannt :

  1. mit Depron-Folie, 6 mm dick

Kenne ich nicht, aber 6mm Stärke ? Nein.

2.Calzium-Silikat-Platten, 60 mm dick, z.B. „multipor“

Kenne ich auch nicht, nachgelesen und festgestellt, daß die Dampfbremse fehlt. Nein.

3.Styropor-Gips-Platten, 55 mm dick

Die gibt es mit Alu-Folie zwischen Gips und Styropor. Ja.
Grüße
BW

Hallo Magritte,

von Innendämmung rät die überwiegende Mehrzahl der Fachleute ab, da damit
der Taupunkt aus dem Mauerwerk in den Raum verlagert wird und dadurch die Feuchtigkeit nach innen gezogen wird. Die Folge kann u. a. Schimmelpilzbildung sein.

Angeblich soll das bei Calcium-Silikat-Platten nicht so sein, da diese die Feuchtigkeit abgeben und aufnehmen können (so zumindest die Beschreibung lt. Herstellerangaben. Vermutlich ist das auch der Grund für das Fehlen einer Dampfsperre (wie mein Vorredner schrieb), die ja genau diesen Feuchtigkeitsaustausch verhindern würde.

MfG Bommelmops

Depron ist eine Isoliertapete, und bringt von der Isolierung her gar
nichts. Rigipsplatten mit Styropor und Alufolie dazwischen, habe ich
noch nicht gesehen und auch noch nichts davon gehört, aber wenn´s die
gibt, was ist mit den Stößen der Platte die verspachtelt werden. Wenn
eine Dampfsperre nicht richtig eingebaut wird, bringt sie so gut wie
gar nichts, weil die Feuchtigkeit auch durch feine Ritzen geht.
Bei Gipsverbundplatten, nimmt der Gips auch überschüssige feuchtigkeit
in geringen Mengen auf, und das Styropor isoliert einigermassen gut
bei den Platten die sie beschrieben haben. Es gibt auch noch die möglichkeit PU Schaum-Platten in 5cm Stärke mit Perlfix(Kleber-Gips) und Zahnspachtel auf den Untergrund zu kleben und auf die PU Platten die Gipskartonplatten.
Der Vorteil ist, das die PU Platten noch besser Wärmeisolieren als
nur 3cm Styropor mit 12mm Gipskarton. Wenn sie in diesem Raum keine
Sauna betreiben und wie beschrieben Tagsüber darin heizen und auch zwischendurch mal Stoßlüften, gibt es mit den PU-Gips oder auch den
Styropor-Gipskartonverbundplatten keine Probleme. Sie werden aber merken, das die Wand nicht mehr so kalt strahlt und sich der Raum schneller aufheizt.

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Hallo,

das haben wir gerade hinter uns. Die Calzium-Silikat-Platten sind wohl eine der „tolerantesten“ Lösungen im Kellerausbau, da diese auch ohne Dampfsperren und große Berechnungen und auch in Eigenarbeit verlegt werden können. Diese dämmen auch (wenn auch nicht so gut wie andere Dämmstoffe) betreiben einen Transport der Feuchte von innen nach außen und umgekehrt, kosten aber mehr und dämmen nicht so gut.

Wir haben nach einer Messung der Luftfeuchte im Keller vor der Sanierung und einer Berechnung des Tauwasserausfalls (das hängt davon ab, ob der Keller eine Perimeterdämmung hat, aus welchen Steinen er gebaut ist und wie dick diese sind und was als Aufbau auf der Wand gedacht ist) Styropor verkleidet mit Feuchtraumrigips genommen. Dabei wurde uns folgendes erklärt (Fachleute mögen mir verzeihen, wenn das nicht 100%ig richtig ist): Umgebungsluft enthält viel Wasser, im Sommer umso mehr, besonders an schwülen Tagen, bei der Nutzung durch Menschen kommt noch einiges dazu durch die Atemluft.

Dieser bei den für die Nutzung des Raumes bei Raumtemperatur unsichtbare Wasserdampf wandert durch die Innenwand und in den Styropor in Richtung Kellerwand.

Da die Wand von innen nach außen immer kühler wird (der Raum hat 20°C, Erdreich hat durchgehend 6-10 °C Temperatur, an Kellerlichtschächten ist es aber naturgemäß kälter), wird an einer bestimmten Stelle zwischen Raum und Erdreich die Temperatur so niedrig sein, dass der sog. Taupunkt erreicht ist und die Luft so weit abgekühlt ist, dass das Wasser in der Luft kondensiert und zu Wassertropfen ausfällt.

Unterstellt, das passiert bei ca. 12°C, dann kann dieser Punkt je nach Kellerwanddicke und -material und deren Außendämmung insbesondere bei den nicht erdumgebenen Wänden nicht in der Wand, sondern innen vor der Wand passieren, d.h. also irgendwo in dem Innenaufbau von Dämmung und Wandverkleidung. Dann hat man dort einen Tauwasseranfall. Das kann also bedeuten, dass sich dann Wasser in der Dämmung sammelt, was wiederum zu Schimmel führt, wenn dieses nicht wieder verdunsten kann.

Um das zu verhindern, wird von innen gesehen vor dem Styropor (darauf dann Lattung und Konterlattung und darauf dann die Wandverkleidung wie z.B. Gipskarton oder OSB-Platten) im allgemeinen versucht, eine absolut dicht verlegte Dampfsperre (=wasserdampfdichte Alu- oder Kunststoff-Folie) aufzubringen. Bei der Dichtheit der Dampfsperre fangen meist die Probleme an, da man ja auch Durchdringungen der Wand hat (irgendetwas soll an der Wand befestigt werden, es gibt Lichtschalter und Steckdosen etc., es gibt den Übergang zur Decke, …), die dann auch mit speziellen Klebebändern abgedichtet werden müssen

Die Styropor-Gipskartonplatten gibt es auch mit integrierter Dampfsperre (Alufolienkaschierung), aber auch die Stöße und Wand- und Deckenanschlüsse müssen dann sorgfältig mit Spezialklebebändern verarbeitet werden. Und schlägt man dann einen Nagel in die Wand hat man natürlich die Dampfsperre verletzt.

Es kann aber sein, dass diese gar nicht nötig ist. Bei uns war eine Dampfsperre aufgrund der baulichen Gegebenheiten, der Beheizung und der geplanten Nutzung nicht nötig. Ob das stimmt, werden wir aber erst in Zukunft wissen.

Momentan ist durch die feuchten Renovierungsarbeiten (Verputzen, Tapezieren, Streichen) und die hohe Luftfeuchte der Sommerluft eine relativ hohe Luftfeuchte im Raum, so dass wir jetzt einen Entfeuchter einsetzen, um diese wieder auf Normalmaß zu senken. Diese lag vor den „feuchten“ unter 65% und damit unterhalb des Grenzwertes für Rigips von 70 % liegt.

Was ich auch damit sagen will: Wenn man nicht gerade Bauingenieur ist oder einen wirklich guten Fachbetrieb beschäftigt, ist das alles nicht so einfach wie es scheint. Also wer auf Nummer sicher gehen will, würde dann Variante 2 nehmen. Beim Verputzen der Wand muss aber auch ein Putz genommen werden, der den Feuchtetransport nicht behindert. Will man das dann streichen, dann muss eine Farbe genommen werden, die ebenfalls kein Hindernis für den Feuchtetransport darstellt. Da sollte man sich schon auf Komplettsysteme eines Herstellers verlassen, also auf die Calcium-Silikatplatten abgestimmten Klebemörtel, Putz, Farbe etc. aus einer Hand.

Grüße
EK

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