Innenwanddämmung an Ziegelwand

Hallo;

ich wohne in einem 52jährigen Haus und plane nun die Wohnstube im 1.OG zu sanieren. Als ein Problem stellt sich dabei eine Außenwand dar. Diese ist von außen nicht gedämmt. Sie steht nicht frei, sondern zeigt auf das Nachbarhaus (ca. 4m Entfernung.
Auf Grund der Grundstückproblematik kann ich aktuell die Außenwand nicht dämmen.
Da die Wand aber „kalt“ ist und es, sobald man einen Schrank davor stellt, Stockflecken gibt und ich dort aber einen Schrank hinstellen muß, würde ich die Wand (aus Ziegel gemauert) gerne von innen isolieren/dämmen.
Ich weiß um die Problematik von Innenwanddämmungen - aber dennoch, irgendwas muß man da doch machen können!
Was empfehlt ihr?

  1. Lattung an die Wand und Fermacell (ich verwende lieber Fermacell anstelle Gipskarton) ohne Dämmung davor?
  2. Kalziumsilikatsteine als Wand „dransetzen“?? Wie setzte ich diese auf den Boden (OSB-Platten)?
  3. Oder hat jemand mit diesen PIR+Fermacellplatten auf eine Lattung gemacht : https://www.daemmstoffshop.de/pir-pu-platten/pir-fermacell ?

Oder was meint ihr?

Danke und Gruß
aiktr123

Ja,
Außendämmung

Schrank auf ausreichend Abstand stellen, so klein wird Zimmer doch wohl nicht sein,dass man da nicht 20-30 cm abrücken könnte, oder ?

Dadurch verschiebt sich der Kondensationspunkt von Wandoberfläche irgendwo in den Zwischenraum. Eventuell Kondensatbildung und Durchfeuchtung von Mauerwerk können langfristig die Folge sein. Was eine Verminderung der Dämmwirkung zur Folge hätte und du wieder innenseitig mit einer ähnlich niedrigen Oberflächentemperatur rechnen musst.

Stattdessen den Schrank mit Abstand (10cm) zur Wand stellen, um Hinterlüftung zu ermöglichen und parallel (das Problem besteht aktuell ja schon mit Stockflecken) die Raumtemperatur ein wenig erhöhhen.

Ist das richtig, dass eine Dämmung innen (wieso nennst du die Dämmung einer Außenwand Innenwanddämmung?) den Taupunkt und damit die Feuchtigkeit nach innen in die Wand zieht?

Da sollte entweder eine Dampfsperre vorgesehen werden oder ein feuchtigkeitleitendes Isoliermaterial, das eng mit der Wand verbunden ist ohne Luftschicht dazwischen.

Hast du Lehm in deinen Möglichkeiten?

Hast du eine Ahnung! :rofl: Unser Schlafzimmer ist so ein „lebendiges“ Beispiel dafür.

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hi,

geht recht einfach und wird eh mit der Wand verklebt.
Abstand zum Boden daher mit dem, was du gerade so findest, herstellen. Geht nur um die Unterschiedliche Bewegung von beidem. (Randstreifen oder mehrfach Pappe)
Nach vielen Jahren fanden sich bei einem Projekt leichte Schimmelspuren auf den Platten. Angesichts der wirklich sehr ungünstigen Situation vor Ort, würde ich das noch unter Erfolg verbuchen.

Ansonsten eher Plan 1, aber mit Dämmung zwischen der Lattung.
Darauf eine sauber verklebte Dampfsperre.
Probleme hier: jede Schraube wird sie beschädigen.

Sinnvolle Variante daher: OSB unter das Fermacell (dient als Dampfsperre) und diese an den Rändern sauber abdichten. So kann man später auch mal was an die Wand hängen.

Fenster würden den ganzen Spass stören, denke im dem Falle an die Laibungen.

Fertigen Systemen traue ich schlicht nicht zu, dampfdicht zu sein. Keine Erfahrungen damit.

grüße
lipi

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Nein; Lehm habe ich nicht in Betracht gezogen…

Bei mir ist das Problem, weswegen ich eine Schrankwand keine 20-30cm von der Wand rücken kann, Türen, die in den beiden angrenzenden Seitenwänden. Die Stube ist quasi ein Durchgangszimmer…

MfG aiktr123

Danke; an einen Randstreifen zum drunterlegen habe ich auch schon gedacht…
Wie haben Sie die Kalziumsilikatplatten weiterbehandelt?
Verputzt/verspachtelt?
Gestrichen?
Oder geht auch diffusionsoffene Tapete?

Gruß
aiktr123

was ist denn die Problematik, was bedeutet aktuell, denke das warten könnte sich lohnen.

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Was ist das konkret für eine Problematik? Ein Überbau/Reduzierung des Bauwichs ausschließlich durch Dämmung ist bei Häusern, die vor der Zeit errichtet wurden, als eine entsprechende Dämmung anerkannter Stand der Technik war, in vielen Bundesländern lt. deren Nachbarschaftsgesetzen in der ein oder anderen Form durchaus zulässig.

Bevor ich mit der Innendämmung eines Einzelraumes anfangen würde, würde ich mich zunächst einmal diesbezüglich konkret für das eigene Gebäude beim Bauamt informieren.

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Wie bereits erwähnt, wäre das bei uns im Schlafzimmer auch nicht möglich, ich wollte nur @duck313 dass 20-30 cm „mal eben so“ jede Menge in einem Zimmer bedeuten können, wo man nicht sagen kann, darauf kommt’s jetzt nicht an.

gar nicht, da komplett und auf kompletter wandlänge hinterm Schrank. Daher auch die sehr ungünstigen Bedingungen.

Imo geht alles, was disuffionsoffen ist. So wenig wie möglich ‚zu machen‘.
Was genau empfohlen wird, müsste ich auch erst nachlesen.

grüße
lipi

Servus,

sind die baulichen Gegebenheiten bekannt? Auch wenn aus Ziegeln, mit welchen Ziegeln? Wie ist die Wandstärke? Was für ein Putz wurde verwendet? Gibt es irgendwelche Stellen, an denen Wasser in das Mauerwerk eindringen kann? Risse im Putz etc.? Evtl. Undichtigkeiten am Dach? Schon einmal die Feuchtigkeit an der Innenwand gemessen?

Das gilt es abzuklären bevor Maßnahmen ergriffen werden, die evtl. das Problem noch verschlimmern.

Wenn das gemacht wurde und einige Ursachen ausgeschlossen werden können, so wenden Sie sich an an 3 unabhängige Gutachter, die Ihnen dann zu einem Dämmsystem, welcher Art auch immer, raten können.

Gruß
Trianon

Auch nicht verputzt?

3 Gutachter???
Na okay…
Also die Wand ist nicht durchfeuchtet -> sie ist kalt!
Das kommt nicht vom Dach.
Warum ich nicht von außen dämmen kann -> weil ich derzeit dort kein Gerüst stellen kann. Ist schwer zu beschreiben -> bitte einfach erstmal als gegeben hinnehmen!
Die Wand steht auch in einem „kalten Bereich“; da fällt selbst im Sommer keine Sonne drauf.

MfG
aiktr123

hi,

wie gesagt, ist da komplett verdeckt.
Jegliche Schönheitskur für die Wand wäre nutzlos gewesen.

Bedeutet ja nicht, dass du es so machen sollst. Ich kann dir da nur keine Erfahrungswerte liefern.

grüße
lipi

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Hallo in die Runde -> noch mal ganz naiv gefragt:

Welche Gefahr besteht, wenn ich eine Ständerwand (Fermacell) vor die kalte Wand stelle?
Den taupunkt oder wie das heißt verschiebe ich dadurch dorch nicht, oder?
Ein Kälteproblem habe ich in dem Raum nicht…

Danke und Gruß
aiktr123

hi,

Die Gefahr ist nicht die Ständerwand selbst, sondern ob diese dampfdicht ist.
Den Taupunkt verschiebst du mit allem, der Schrank macht nix anderes.

Er schafft ein Luftpolster, welches als Dämmung wirkt und so verschiebt sich der Taupunkt sehr weit zur Innenseite der Wand.

Da der Taupunkt von 2 dingen beeinflusst wird (Temperatur und Luftfeuchte) und man an der Temperatur nichts positiv beeinflussen kann (du müsstest die Wand erwärmen, was durch die Dämmung gerade verhindert wird), ändert man eben die Luftfeuchte.
Und das macht man, in dem man jeglichen Luftaustausch penibelste unterbindet.

Hinter der Vorwand haben wir danach keine Luftfeuchte, also keine Probleme.

Luftaustausch beinhaltet neben echten Spalten und Ritzen hier auch und vor allem die Diffusion durch die Baustoffe hindurch.

grüße
lipi

Danke für die Erläuterung!
Aber Fermacell ist ja „diffusionsoffen“ -> also spricht doch nix gegen eine Fermacell-beplankte Ständerwand vor der „kaltenWand“?

Danke und Gruß
aiktr123