Oh Mann,
Hallo auch Mann,
leben wir auf dem gleichen Planeten?
Ja; zur Frage der Verständlichkeit meines Postings vergleiche das, was ich an D.K. geschrieben habe.
Sorry, aber ich verstehe leider deine Argumentation
nicht, da mir deine Begrifflichkeiten nichts sagen.
Das konnte ich nicht wissen und ist natürlich ein Mangel meines Postings; aber es ist nun mal schwierig, in diesem Forum gleich einschätzen zu können, wem welche Fachterminologie vertraut ist.
Kannst Du
mir mal ein paar Literaturstellen angeben, um deine
Begrifflichkeiten zu verstehen.
Vielleicht finde ich dann eine Schnittmenge mit Dir um Dich zu
verstehen…
Hoffnungsvoll, wissbegierig und neugierig grüßt,
M.
Ich werde mein Ausgangsposting kurz kommentieren, vielleicht wird es dadurch ja für Dich verständlicher:
Du wirst sagen, na klar, die Menschen
haben ja die Sprache gemacht, also auch die Probleme…; das
ist aber nur eine Möglichkeit, das Phänomen Sprache zu denken
(expressiv-instrumentell), eine andere wäre die, dass die
Sprache dem Menschen vorangeht, der Mensch nicht außerhalb der
Sprache zu denken ist.
Es gibt eine Position, die sagt (ganz grob referiert), dass der Mensch Sprache in der Art benutzt, wie wenn er ein Werkzeug benutzen würde. Das heißt, dass er schon vor der Verwendung weiß, was er mit einem Werkzeug machen möchte, welches er verwenden möchte, etc.; erst daraufhin nimmt er es in die Hand, verwendet es; in gleicher Weise weiß er schon, was er sagen möchte, daraufhin sucht er sich den passenden Ausdruck und gibt seinen Gedanken mittels eines Lauts von sich; diese Position begreift Sprache als Expression (Ausdruck eines schon vorher gedachten) und als Instrument (wie ein Werkzeug).
Eine andere Position weist darauf hin, dass es die Sprache ist, die es erst möglich macht, einen Gedanken zu haben; damit gibt die Struktur der Sprache (simpel gesagt ihr Vokabular und ihre syntaktischen und semantischen Regeln) vor, was man denkt und wie man denkt.
Diese zweite Position herrscht in der Philosophie des 20. Jahrhunderts eindeutig vor. Man findet sie beispielsweise in der Philosophie des späten Wittgenstein, aber auch in der von Heidegger und all seinen Nachfolgern. Nachlesen kann man die beiden Position z.B. sehr anschaulich bei:
Charles Taylor, Negative Freiheit (Kapitel II),
wo er die erste Position als Humboldt-Herder-Hamann-Theorie bezeichnet.
Natürlich kann man das Phänomen des Problems so konzipieren,
dass es ein bloßes Phänomen der Diskrepanz zwischen einem
antizipierten idealen Zustand und einem konstatierten realen
Zustand ist; dann erfordert das „Problem“ eine komplexe
Denkleistung, die ein Tier nicht leisten kann
Nur der Mensch erlebt ein Problem als Differenz zwischen (grob gesagt) einem von ihm gesetzten Ideal und einer ebenfalls von ihm erkannten Realität; deshalb spricht z.B.
George Herbert Mead, Mind, Self and Society (ein eminent bedeutsamer Klassiker der Sozialpsychologie Anfang des 20. Jhdts.)
davon, dass Menschen „handeln“ und Tiere sich nur „verhalten“, weil denen die Fähigkeit fehlen würde, ein Ideal, einen Handlungsentwurf denken zu können, also quasi die Handlung, die man vorhat bereits als vollzogene betrachten zu können, sprich als Futur II („Ich werde getan haben“).
Zur Systemtheorie habe ich lediglich gesagt, dass diese ein „Problem“ immer als „Bezugsproblem“ auffasst, damit aber zwischen Handeln (Mensch) und Verhalten (Tier) nicht unterscheidet, es sei denn auf der Ebene, welches System betrachtet wird: „psychisches“, „neuro-physiologisches“, etc.
Und mit dem Verweis auf den „Spinozismus“ wollte ich nur „übrigens“ darauf hinweisen, dass es eine bedeutende philosophische Tradition gibt, welche Instinkt nicht als Gegenteil von Vernunft betrachtet, sondern als Teil dessen; dies ist natürlich in wenigen Worten unmöglich darzulegen.
Ich denke, meine Erläuterung waren dieses Mal für Dich besser verständlich (deshalb im Übrigen aber deutlich weniger exakt).
Viele Grüße
franz