Integration, warum nur?

Hi,

Hast du dafür Belege? Würde mich wirklich interessieren, ob es
einen direkten Zusammenhang zwischen den Kreuzzügen und dem
Niedergang der arabische Welt gibt.

wenn ich hieb und stichfeste Belege hätte, dann würde ich
vermutlich ein Buch darüber schreiben, dass dann wieder keiner
lesen will :wink:

Nun, diese Annahme hat bereits Runciman in der „Geschichte der Kreuzzüge“ ziemlich überzeugend begründet, wobei auch zu beachten ist, dass im Selben Zeitraum der Mongoleneinbruch in den Nahen Osten erfogte und das Abbasidenkaliftat ausradierte. Beide Ereignisse spielten da wohl zusammen.
ISBN: 3423301759 Buch anschauen

Aber das geht nun wirklich in den Themenbereich „Geschichte“

Grüssle
Mike

Hi datafox!

aber warum ist es nicht mehr so?

Gute Frage.

ich weiß es nicht.

Hat möglicherweise oder besser ziemlich sicher mehrere Gründe.

möglichweise liegt dort der schlüssel zum heutigen
arabischen neidhaß auf den westen.

„Neidhass“ triffts für mich auch nicht so ganz.

Ohne jetzt zu sehr in die Gefilde des Geschichte- oder Religionsbretts zu kommen, was ist, wenn das Christentum lediglich ein guter Lehrmeister ist?

Die erfolgreiche Geschichte der christlichen Religion trieft vor Blut. Die europäische Kolonisationsgeschichte, an der das Christentum bzw. die christliche Einstellung der Kolonisatoren bekanntlich nicht ganz unbeteiligt war, trieft vor Blut.

Was ist, wenn die Araber draufgekommen sind, dass Brutalität Erfolg hat?
Was ist, wenn die Araber draufgekommen sind, dass Brutalität ihrerseits uU das einzige Mittel ist, diese größenwahnsinnigen Europäer und Pseudo-Europäer (= USAmerikaner) aufzuhalten?

Nicht, dass ich’s wüsste, aber was ist, wenn das zutrifft?
… grauslige Aussichten.

Eins fällt mir noch auf: Sich von Gott geleitet oder gesandt Glaubende, davon gibt’s in Pseudo-Europa, ohne jetzt Namen zu nennen, immer wieder welche an einflussreicher Stelle.

Vielleicht haben Religionen aber auch immer wieder die Tendenz, ins Brutale und Bluttriefende abzugleiten; vielleicht ist das dem Wesen Religion immanent.

gruß

liebe und nachdenkliche Grüße

datafox

Wolkenstein

Hallo,

Hi Omar,

zunächst einmal finde ich das sehr schlecht, dass man im
Geschichtsunterricht diese ganze Epoche auslässt.

wenn’s um das Auslassen geht … im Geschichteunterricht wird noch viel mehr ausgelassen, zum Teil zeitbedingt - 2 Wochenstunden sind schon verdammt wenig - und zum Teil lehrplanbedingt.

Steinzeit, Ägypten, Griechenland, Rom, Mittelalter … diese Reihenfolge wurde vor 30 Jahren schon unterrichtet und daran hat sich bis heute nichts geändert.

Kein Geschichtelehrer behandelt beispielsweise China oder die Indigenen Australiens oder der Schildkröteninsel, über Hexenverbrennungen z.B. hab ich im Geschichteunterricht nichts gehört, über den Islam sehr wenig, über Temudschin und seine Mongolen auch sehr wenig, ebenfalls fast nichts über Russland und und und … die Liste ließe sich noch eine Weile fortsetzen.

Der Islam ist beileibe nicht die einzige Thematik, die zu kurz kommt. Und Geschichte ist auch nicht das einzige Fach. Und die Gründe: nun ja, Zeitnot ist ein, der europäisch fokusierte Blickwinkel ein anderer (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) Erklärungsgrund. Und zudem schreibt Geschichte meist - fast immer - der Sieger; eigentlich schade, aber realpolitisch verständlich.

Gruss, Omar Abo-Namous

abendliche Grüße
Wolkenstein

Hallo

Hallöchen,

Nach dem, was ich einmal über die Zeit nach den Kreuzzügen
gelesen habe, war es wohl auch - wenigstens teilweise - so,
dass die Muslims die Christen, die sich infolge der Kreuzzüge
im mittleren Osten niedergelassen hatten, durchaus in Ruhe
ließen und sie auch nicht an ihrer Religionsausübung gehindert
haben.

Es gab schon vor den Kreuzkriegen Christen im mittleren Osten. Diese wurden tatsächlich in Ruhe gelassen - noch mehr: sie durften ganz offiziell Parallelgesellschaften aufbauen! Bisweilen durften sie nämlich ihre Angelegenheiten soweit eigenständig verrichten, dass sie - wenn sie nicht wollten und die Streitigkeit in der eigenen (Glaubens-)Gemeinde war - nicht den muslimischen Richter aufsuchen mussten, sondern sie unterhielten eigene Schiedsgerichte. Das ist insofern interessant, da genau das den Muslimen in Deutschland zunehmend vorgeworfen wird. Ohne es befürworten zu wollen, so sollte glaube ich trotzdem die abendländische Demokratie mal sehen, wie tolerant der „Gottesstaat“ von damals schon war…
Auch nach der Zeit der Kreuzkriege wurden keine glaubensgemeinden durch Muslime zerstört… Die Kreuzritter, die ihre Waffen niedergelegt hatten und ein ziviles Leben führen wollten wurden dann tatsächlich in Ruhe gelassen.

Gruss, Omar Abo-Namous

Hallo,

wenn’s um das Auslassen geht … im Geschichteunterricht wird
noch viel mehr ausgelassen, zum Teil zeitbedingt - 2
Wochenstunden sind schon verdammt wenig - und zum Teil
lehrplanbedingt.

Steinzeit, Ägypten, Griechenland, Rom, Mittelalter … diese
Reihenfolge wurde vor 30 Jahren schon unterrichtet und daran
hat sich bis heute nichts geändert.

Das stimmt! Ich glaube, dass wir ein wenig mehr Geschichte vertragen könnten. Vielleicht ein bißchen weniger Steinzeit und ein bisschen mehr Mittelalter… nur woanders…

Gruss, Omar Abo-Namous

Hi,

wenn Du ein wenig mitdenken wollen würdest, dann kämst Du
schnell auf den Trichter, was Datafox wirklich meint. Einfach
alles wortwörtlich zu nehmen machst Du doch sonst auch nicht,
oder?

Hallo Herb,

Es kann ja sein, dass wir alle tatsächlich datafox nicht verstanden haben… Was meint sie denn? Denn für mich hört sie sich wie eine Rassistin an…

Gruss, Omar Abo-Namous

Hi,

danke für den Buchtip!

Gruss,

Herb

Hi,

Schätzungsweise geht es um Äusserungen wie:

warten wir mal ab bis das erdöl alle ist. dann werden die arabisch-islamischen länder schnell wieder das werden was sie eigentlich sind: primitive wüstenvölker, beherrscht von mittelalterlichen stammesdespoten.

Daraus lese ich, dass Datafox momentan die arabisch-islamischen Länder von Menschen bewohnt sieht, die nur durch das Ölgeld in der Lage sind, ihre Machtposition und ihren Lebensstandard zu halten. Sie spricht hier nicht von genetisch inhärenter Primitivität.
Oder anders ausgedrückt: Von einem Rassegedanken ist hier keine Rede.
Somit gibts da auch keinen Rassismus.

Grüsse,

Herb

Hallo Omar,

kann man den Islamismus, also, jedenfalls die Tatsache, dass er so stark vertreten ist, eigentlich wirkich in erster Linie auf die Tatsache zurückführen, dass man sich im Mittleren Osten vom Westen bedroht fühlt? Und eventuell erniedrigt oder wie auch immer?

Viele Grüße
Thea

Denn für mich hört sie
sich wie eine Rassistin an…

man hört was man hören will.
auch für dich gilt: schlag im lexikon nach was rassimus überhaupt bedeutet.

datafox

Hier ist irgendwo mal geschrieben worden, dass du in Israel,
also ziemlich in der Nähe von den Arabern, wohnst.

ja derart in der nähe… fast hätte ich gesagt „einen steinwurf entfernt“ *fg* nun, araber sind hier *staatsbürger*, die ihr wahlrecht ausüben und parteien im parlament haben. sie stellen ärzte und anwälte, übrigens die besten, wenn man gerüchten glaubt. aber von denen habe ich nicht gesprochen!

Vorrausgesetzt das stimmt, würde ich gerne wissen, wie du zu
dieser Meinung kommst:

ein blick in einen almanach genügt:

arabische liga, 22 staaten, anzahl der demokratischen republiken: 0.

Ob du wirklich da herumgekommen bist bzw. die Leute dieser
Länder schon mal öfter euer Land besuchen, oder ob du
Einzelheiten über diese Länder auch hauptsächlich über
irgendwelche Medien erfährst.

in ägypten war ich schon mal :smile:

Wie sind denn die Palästinenser, oder habt ihr garkeinen
Kontakt zu denen.

in die gebiete fahren wir nicht. ergo kein kontakt.

gruß
datafox

Dubai ist eine Demokratie

LOL

" … Die höchste Gewalt liegt beim Obersten Rat der Scheichs … Alle Entscheidungen müssen von mindestens fünf Herrschern befürwortet werden … Staatsoberhaupt: Scheich Zâyid Bin Sultân al Nahayân (Emir von Abu Dhabi), seit 1971. Regierungschef: Vizepräsident Scheich Maktoum Bin Rashid Al Maktoum (Emir von Dubai), seit 1979. Politische Parteien sind nicht zugelassen."

gruß
datafox

Hallo,

Hast Du Zahlen, wieviel Muslime die deutsche Staatbürgerschaft
haben?
Nicht Muslime insgesamt in D, nur die mit d. Staatsbsch.

Leider habe ich auch nur vom Hören-Sagen eine Zahl von 3 Mille. Nun weiss ich natürlich nicht, ob darin noch rechtliche Ausländer eingerechnet wurden.

Wie dem auch sei, da es eh nur eine Schätzung ist, müssen wir mit offiziellen Zahlen bis zur nächsten Volksauszählung warten.

Gruss, Omar Abo-Namous

Hallo,

Nun, diese Annahme hat bereits Runciman in der „Geschichte der
Kreuzzüge“ ziemlich überzeugend begründet, wobei auch zu
beachten ist, dass im Selben Zeitraum der Mongoleneinbruch in
den Nahen Osten erfogte und das Abbasidenkaliftat ausradierte.
Beide Ereignisse spielten da wohl zusammen.
ISBN: 3423301759 Buch anschauen

Ich habe auch schon mehrfach gehört/gelesen, dass die Kreuzkriege kulturell wenig Auswirkungen hatten. Millitärisch und humanitär waren das ohne Zweifel schreckliche Ereignisse, allerdings scheinen sie auf die Wissenschaft und Kultur keine zu grossen Auswirkungen gehabt zu haben. Ganz im Gegenteil, die Kreuzkrieger, die nach Hause zurückgingen haben so einiges mitgenommen u.a. Esskulturen, die vorher in Europa nicht bekannt waren…

Der Einbruch der Mongolen war dafür umso „umwühlender“, vor allem für die Wissenschaften, da dabei Baghdad - die Hauptstadt der Wissenschaftler mit der damals grössten Bibliothek - zerstört wurde.

Gruss, Omar Abo-Namous

Hallo Simsy,

kann man den Islamismus, also, jedenfalls die Tatsache, dass
er so stark vertreten ist, eigentlich wirkich in erster Linie
auf die Tatsache zurückführen, dass man sich im Mittleren
Osten vom Westen bedroht fühlt? Und eventuell erniedrigt oder
wie auch immer?

Ich glaube schon! Wie sah denn die „Rechtfertigung“ der Attentate vom 11.9. aus? „Sie töten ja auch unschuldige“! Daran erkennt man doch ganz deutlich, dass die selbst erlebte Ungerechtigkeit dem jeweils anderen gewünscht wird. Was alles von aussen betrachtet ziemlicher Unsinn ist, allerdings kann man vor diesen Gründen keineswegs die Augen verschliessen!

Gruss, Omar Abo-Namous

Hi!

Hast Du Zahlen, wieviel Muslime die deutsche Staatbürgerschaft
haben?
Nicht Muslime insgesamt in D, nur die mit d. Staatsbsch.

Leider habe ich auch nur vom Hören-Sagen eine Zahl von 3
Mille. Nun weiss ich natürlich nicht, ob darin noch rechtliche
Ausländer eingerechnet wurden.

Wie dem auch sei, da es eh nur eine Schätzung ist, müssen wir
mit offiziellen Zahlen bis zur nächsten Volksauszählung
warten.

Das Handbuch der Ausländerbeauftragten der Bundesregierung nennt für die Zeit bis 1995 folgende Zahlen:

Summe aller Einbürgerungen von 1972 bis 1995 = 1,825 Millionen, wobei mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989 die Zahlen der „Anspruchseinbürgerungen“ (das sind die sog. Spät-Aussiedler, im Gegensatz dazu die „Ermessenseinbürgerungen“ durch entsprechend langen Aufenthalt in Deutschland) deutlich zugenommen hat.

1972 gab es etwa 20.000 Einbürgerungen, die sich zu etwa gleichen Teilen auf „Anspruchseinbürgerungen“ und „Ermessenseinbürgerungen“ aufteilte.
1995 gab über 310.000 Einbürgerungen, davon etwa 10% als „Ermessenseinbürgerungen“.

Im Verhältnis zu den in Deutschland lebenden Ausländern nahm 1993 nicht einmal jeder Hundertste die deutsche Staatsbürgerschaft an (0,65%).

Das Statistische Bundesamt meldet für für die Jahr 1996 bis 2003 folgende Zahlen:
1996 - 86.356 (davon 46.300 Türken, 3.200 Marokkaner)

1997 - 82.913 (davon 42.200 Türken, 4.300 Marokkaner)

1998 - 106.790 (davon 60.000 Türken, 5.700 Marokkaner)

1999 - 143.300 (davon 104.000 Türken, 5.000 Marokkaner, 4.300 Bosnier)

2000 - 186.700 (davon 83.000 Türken, 14.500 Iraner, 5,700 Libanesen, 5.000 Marokkaner, 4.800 Afghani, 4.000 Bosnier)

2001 - 178.100 (davon 75.600 Türken, 12.000 Iraner, 5.100 Afghani, 4.500 Libanesen, 4.400 Marokkaner, 3.800 Bosnier)

2002 - 154.547 (davon 64.600 Türken, 13.000 Iraner, 4.800 Afghani, 3.800 Marokkaner, 3.300 Libanesen)

2003 - 140.731 (davon 56.200 Türken, 9.500 Iraner, 5.000 Afghani, 4.100 Marokkaner, 3.000 Iraker, 2.900 Israeli)

Für das Jahr 1999 meldet das Statistische Bundesamt die Zahl von 2,1 Millionen Türken, die in Deutschland leben. Im gleichen Jahr nahmen 104.000 Türken die deutsche Staatsangehörigkeit an. Das sind 4,95 Prozent.

2001 - 1,95 Mio. Türken
2002 - 1,91 Mio. Türken
2003 - 1,88 Mio. Türken

Zum Jahr 2003:

von den 1,88 Mio Türken sind 655.000 in Deutschland geboren.

Grüße
Heinrich

Hallo Alex,

Deine Polemik will ich eigentlich nicht kommentieren. Es würde
sich nur ein kontraproduktives Streitgespräch und keine
sachliche Auseinandersetzung ergeben.

Die Sprache sollten sie beherrschen, onsonsten bleiben was sie
sind, Erdenbürger.

inwiefern findest du diese aussage polemisch???

Das war ja eben der einzige Satz, der nicht polemisch wirkte. Ich stellte ja voran, dass ich diese nicht kommentieren will :smile:

Auch LG
Jana