Internetdurchsuchung

Hallo liebe Leute aus eigenem Interesse würde ich mal gern wissen was Ihr von der glorreichen Idee haltet Internetdurchsuchungen durchführen zu lassen und dieses rechtlich zu verankern??

GLG

stephan

Moien

Hallo liebe Leute aus eigenem Interesse würde ich mal gern
wissen was Ihr von der glorreichen Idee haltet
Internetdurchsuchungen durchführen zu lassen und dieses
rechtlich zu verankern??

Es wird eine weitere Welle der Abwanderung / Aufgabe von Entwicklern nach sich ziehen (siehe http://www.kismac.de falls der Server noch lebt, https://www.ccc.de/) und den IT-Standort Deutschland nachhaltig schädigen.

Bei e-Verbrechen wird es nicht viel nützen. IT-Kundige können sich relativ einfach gegen den Trojaner schützen. Gerade deren Rechner wären interessant, gerade bei denen würde ein Hausdurchsuchung nix bringen weil die Rechner verschlüsselt sind (für den Trojaner sind Plattenverschlüsselungen kein Problem).

Bei nicht-IT Kundigen könnte es was bringen. Bleibt die Frage wie viele Verdächtige, nicht-IT-Kundige belastendes Material auf ihrem Rechner speichern. Und wieviel davon gefunden wird wenn ja angeblich Privates nicht durchsucht werden soll … ? Werden jetzt alle Bombenbauanleitungen als Anhang an Liebesbriefen verschickt !?

Bleibt noch ein 3. Personnenkreis: Unschuldige deren Rechner sich ohne ihr Wissen an einem Botnetz beteiligt. So ein Netz könnte sonstwas auf dem Rechner speichern ohne dass es der Nutzer merkt. Und wie soll der Bundestrojaner unterscheiden können ob sich jemand nun die Anleitung zum Bombenbau selbst runterlädt oder sie von einem Botnetz aufs Auge gedrückt bekommt?

Ich schliess mich http://www.82megaohm.de an. Der Kurs ist falsch.

cu

Volle Zustimmung! (o.w.T.)
.

Auch hallo.

Hallo liebe Leute aus eigenem Interesse würde ich mal gern
wissen was Ihr von der glorreichen Idee haltet
Internetdurchsuchungen durchführen zu lassen und dieses
rechtlich zu verankern??

Das es tendenziell die Falschen erwischen wird, wurde ja schon erwähnt. Fehlt nur, dass man das verdächtige Material auch auf mehrere Datenträger (oder Personen) aufteilen kann.
Aktuell kollidiert der Einsatz dieser Software mit (u.a.) §§103 StPO und folgende Paragraphen. Siehe http://bundesrecht.juris.de/stpo/

mfg M.L.

Hallo,

da wir ja alle täglich von der Polizei aus nichtigem Anlass mehrfach angehalten und durchsucht werden, der Staatsanwalt mindestens wöchentlich bei uns an der Tür anklopft um die Bude ganz real zu durchsuchen, jeder mindestens einmal monatlich vorläufig festgenommen und erkennungsdienstlich behandelt wird, … muss natürlich ganz massiv dagegen vorgegangen werden, dass Vater Staats jetzt auch noch Einblick in unsere geheimen Liebesgedichte auf dem heimischen PC nimmt.

Ganz im Ernst, 99% der ganzen Diskussion ist doch viel Rauch um nichts. Worum es tatsächlich geht, liegt auf einer an sich doch ganz trivialen und einleuchtenden Ebene. Die Methoden der Aufklärung von Straftaten wie sie momentan rechtlich abgesichert sind, hängen gegenüber den Methoden weit zurück, die technisch heute machbar wären, und die von Kriminellen auch genutzt werden. Das ist auch kein neues Problem des Internet-Zeitalters, sondern das gute alte Hase- und Igel-Spiel, dass es im Rahmen rechtstaatlicher Strafvervollgung schon immer gegeben hat und auch immer geben wird. D.h. wir haben glücklicherweise eben ein zunächst mal auf Restriktion ausgelegtes System der zu Ermittlungszwecken möglichen und dann auch gerichtlich verwertbaren Dinge, und wenn etwas neues erfunden wird, dann muss man dies eben in den Katalog neu aufnehmen.

Andere Staatsformen sehen die Sache anders, und haben grundsätzlich kein Problem damit, dass jedes Mittel recht ist, Strafverfolgung zu befördern, und ersparen sich damit solche Diskussionen wie wir sie momentan gerade haben. Angesichts der in solchen Regimen eingesetzten Methoden wären die Betroffenen wohl mehr als dankbar, wenn nur Trojaner eingesetzt würden, und man die angebliche Wahrheit nicht aus ihnen herausprügeln würde.

Also bleiben wir doch mal bei dem, um was es tatsächlich geht. Wenn Leute ihre kriminellen Dinge nicht mehr mit Zettel und Bleistift planen, sondern statt dessen Computer verwenden, dann kann man einfach nicht sagen: „Pech gehabt“, den können wir im Rahmen klassischer Möglichkeiten dann eben nicht durchsuchen, sondern muss die Rechtsgrundlage dafür schaffen, dass die Dinger mit geeigneten technischen Möglichkeiten auch durchsucht werden können. Und wenn Kriminelle dann wieder einen draufsatteln und Daten verschlüsseln, gar nicht mehr auf dem eigenen PC speichern, sondern nur noch online auf sonstwo versteckten Servern arbeiten, … dann braucht es eben wieder neue Werkzeuge, um dem beizukommen.

Otto-Normalverbraucher kann dies alles genauso schnurzegal sein, wie die Tatsache, dass man bei einer ganz traditionellen Durchsuchung auch seine private Porno- und Fetischsammlung sehen würde, weil er eben ein nur minimales Risiko trägt, überhaupt in den Dunstkreis entsprechender Ermittlungen zu geraten.

Und was das immer wieder angebrachte Argument angeht, dass das ja alles nur Vorbereitungen zu Dingen sind, bei denen Rechtstaatlichkeit dann ohnehin nicht mehr zählt, so sollte man erkennen, dass es hier nicht um wahnsinnige technische Entwicklungen geht, sondern dass die technische Grundlage weit abseits aller rechtstaatlichen Erwägungen eher trivial sind. D.h. hier soll nicht erstmals eine Atombombe gebaut werden, die dann in falsche Hände geraten könnte. Vielmehr ist das nötige Knowhow und Investment überall und jederzeit problemlos verfügbar und längst schon umgesetzt worden. Es gibt nicht viele Gegenden auf dieser Welt, wo man angesichts dieser Tatsachen sich noch soviel Gedanken über die rechtstaatliche Absicherung des Einsatzes machen würde. Und ein böser Bube könnte entsprechende Dinge sofort zum Einsatz bringen. Bundestrojaner hin oder her.

Gruß vom Wiz

Hi,

Du übersiehst etwas: Was Schäuble will ist eine heimliche Onlineüberwachung.
Wenn die Polizei Dein Haus durchsucht, dann musst Du da sein, man zeigt Dir ein buntes Papierchen, und dann kramen sie Dein innerstes nach aussen. Soweit so gut.

Bei der „Onlinedurchsuchung“ bekommst Du gar nichts mit. Das ist ein ziemlich krasser Unterschied.

Und wenn wir zum Thema Terrorismus kommen, dann muss man erstmal Beweisen, dass mit der heimlichen Onlinedurchsuchng überhaupt ein Terrorist überführt werden könnte.

Interessiert aber scheinbar wirklich keinen. Die Angstmache vor Terroristen und Kinderschändern wirkt hervorragend. Freiheit ist was für die Perversen, wer nichts zu verbergen hat…

Gruss,
Herb

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Hallo,

Du übersiehst etwas: Was Schäuble will ist eine
heimliche Onlineüberwachung.

Nein, übersehe ich nicht, und auch das ist kein wirklich neues Problem. Es gibt nunmal Maßnahmen, die nur bei geheimer Anwendung funktionieren können, weil sie parallel zu Aktivitäten des Betroffenen passieren müssen. Und wenn der wüsste, dass man ihn dabei beobachten will, würde er wohl kaum zustimmen, bzw. dann nicht dass tun, wobei man ihn beobachten möchte. Insoweit wird auch heute schon sinnigerweise niemand im Vorfeld davon in Kenntnis gesetzt, dass man ab sofort seine Telefonate abhört, ihn auf Schritt und Tritt beschattet, … Wäre eine tolle Idee, einem mutmaßlichen Geiselnehmer erst mitzuteilen, dass man vor der Haustür steht, und dann mal abwartet, ob er bei Kenntnis dieses Umstandes noch zum geheimen Geiselversteck geht. Und der Dealer, der den ganzen Tag per Handy Streckengeschäfte im großen Stil abwickelt, wird selbstverständlich ebenfalls hocherfreut sein, zu wissen, ab wann man vorhat das Handy abzuhören.

Sorry, aber bei allem Verständnis für den Schutz der Privatsphäre, aber irgendwie ist diese ganze Diskussion von einer wirklich kindlichen Naivität geprägt. Wir wohnen nun mal nicht mehr in Höhlen und bekriegen uns nicht mehr mit Steinschleudern. Jede neue Technologie wird immer auch von bösen Buben genutzt werden, und dementsprechend muss auch auf der anderen Seite dann eben nachgerüstet werden.

BTW: Und auch bei der Durchsuchung RL ist es doch nicht so, dass ich jetzt wirklich etwas davon hätte, dass mir da jemand den Durchsuchungsbeschluss unter die Nase hält, bevor er meine Wohnung auf den Kopf stellt, außer vielleicht, dass ich Glück habe, dass in dem Moment gerade nichts zu finden ist, ich aber jetzt insoweit gewarnt bin, dass ich in Zukunft vorsichtiger sein muss. Ein Gewinn an Rechtstaatlichkeit ist damit doch nicht verbunden. Alle rechtstaatlichen Maßnahmen werden erst nach erfolgter Durchsuchung greifen können. Also auch da kein Unterschied, ob man mir erst den Beschluss zeigt, oder erst die Maßnahme durchführt, und dann der Beschluss vorgelegt wird. Habe ich Dreck am Stecken, bekommt man mich (oder vielleicht auch nicht), und andernfalls kann ich so oder so Rechtsmittel einlegen, die mir aber nicht viel nützen werden, weil der Spuk längst gelaufen ist.

Gruß vom Wiz

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Hallo Stephan,

eine Medien-Ente…:smile:

Wie auf eine kleine Anfrage der FDP-Bundestagsabgeordneten Gisela Piltz
zähneknirschend vom Bundes-Innenministerium mitgeteilt wurde,fehlt es
zur Zeit noch an den technischen Möglichkeiten,gezielt den PC einer
bestimmten Person ONLINE ohne deren Wissen zu „durchsuchen“.

mfg

Hi,

wirklich kindlich Naiv finde ich, dass man glauben kann, eine sogenannte „Onlinedurchsuchung“ würde auch nur einen Terroristen oder schwer Kriminellen dingfest machen.
Du sagst ja selber, dass genau diese Klientel nicht auf den Kopf gefallen ist. Wer also verhindert, dass diese Leute ihre Nachrichten/Dateien auf einem offline Rechner chiffrieren, das von mir aus per CD auf einen online Rechner transferieren und gut ist?

Was also soll eine „Onlinedurchsuchung“ bringen? Warum braucht man das?

Überhaupt: Was bringen diese ganzen Einschränkungen, die im Laufe des „Kriegs gegen den Terror“ eingeführt wurden (jetzt mal egal ob hier oder anderswo)?

Letztlich ist die Frage doch nur noch, wann wir bei einer Umkehr der Beweislast landen. Das macht die Sache doch viel einfacher für die Strafverfolgungsbehörden. Und schliesslich: Wer nichts zu verbergen hat, der hat zu kooperieren…

Jetzt mögen wieder die Antworten von wegen Verfolgungswahn und Verschwörungstheorie kommen. Mag sein, dass ich das habe. Allerdings lese ich auch lieber meine Post allein, ich möchte nicht irgendwo gefilmt werden, meine Fingerabdrücke gehören mir (nicht irgendeiner Datenbank) und was ich auf meinem Rechner habe geht niemanden was an. Und wann ich wo mit dem Auto fahre geht auch nur mich was an.

Auch wenn Schäuble das gerne anders hätte.

Gruss,
Herb
(der scheinbar ein völlig anderes Verständnis von Freiheit hat als es in diesem Staat gewünscht ist).

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Hallo,

fehlt es zur Zeit noch an den technischen Möglichkeiten,…

Es geht hier um die gesetzliche Verankerung, nicht um das, was zur Zeit technisch machbar ist.
Und was zur Zeit nicht möglich ist (wozu auch staatlicherseits etwas entwickeln, was nicht benutzt werden darf), muss ja nicht prinzipiell unmöglich sein, oder?
Gruß
loderunner

Hallo!

wirklich kindlich Naiv finde ich, dass man glauben kann, eine
sogenannte „Onlinedurchsuchung“ würde auch nur einen
Terroristen oder schwer Kriminellen dingfest machen.

Den einen doer anderen würde man so schon erwischen.
Ich frage mich nur, wer diese Datenflut sammeln, geschweige denn auswerten könnte.
Mit den technischen Möglichkeiten steigt die Menge der Daten.
Man kann höchstens eine Stichwortsuche machen, welche dann auch noch manuell gesichtet werden muss.
Schließlich gibt es ja einen Unterschied zwischen

a) „ich plane eine Autobombe in den bayerischen Landtag zu fahren“ und

b) „ich verurteile Menschen, die eine Autobombe in den bayerischen Landtag zu fahren gedenken“.

Du sagst ja selber, dass genau diese Klientel nicht auf den
Kopf gefallen ist. Wer also verhindert, dass diese Leute ihre
Nachrichten/Dateien auf einem offline Rechner chiffrieren, das
von mir aus per CD auf einen online Rechner transferieren und
gut ist?

Es wird den einen oder anderen technisch unversierten Terroristen geben, den man so entdecken kann.
Ich stelle allerdings die Frage nach der Verhältnismäßigkeit der Mittel.
Zunächst einmal werden alle Bürger kriminalisiert, um dann zu filtern.
Das stört mich dabei.
Meinen PC kann Schäuble von mir aus durchsuchen.
Wird aber der Firmen-PC durchsucht, möchte ich doch sichergestellt wissen, was mit den Daten passiert, sprich dass keine Industriespionage möglich ist.

Was also soll eine „Onlinedurchsuchung“ bringen? Warum braucht
man das?

Naja, Deine E-Mails versucht der CIA schon seit vielen Jahren zu lesen…

Überhaupt: Was bringen diese ganzen Einschränkungen, die im
Laufe des „Kriegs gegen den Terror“ eingeführt wurden (jetzt
mal egal ob hier oder anderswo)?

Unfreiheit.
Je mehr wir aufgrund des Terrors unsere eigenen freiheiten selbst einschränken, umso größer ist der Erfolg der Terroristen…

Letztlich ist die Frage doch nur noch, wann wir bei einer
Umkehr der Beweislast landen. Das macht die Sache doch viel
einfacher für die Strafverfolgungsbehörden. Und schliesslich:
Wer nichts zu verbergen hat, der hat zu kooperieren…

Das dürfte nur schwer durchsetzbar sein.
Solch totalitäre Maßnahmen wären dann wohl der Anfang vom Ende des Landes.
Aber eine saftige Revolution, welche dann darauf folgt, schadet auch nichts ab und an…

Jetzt mögen wieder die Antworten von wegen Verfolgungswahn und
Verschwörungstheorie kommen. Mag sein, dass ich das habe.
Allerdings lese ich auch lieber meine Post allein, ich möchte
nicht irgendwo gefilmt werden, meine Fingerabdrücke gehören
mir (nicht irgendeiner Datenbank) und was ich auf meinem
Rechner habe geht niemanden was an. Und wann ich wo mit dem
Auto fahre geht auch nur mich was an.

So sehe ich das auch.
Allerdings bist Du vielfach registriert, Briefe werden ab und an gelesen, die Amis haben meine Fingerabdrücke schon 12 mal und dass das LKW(!!) - Verkehrsleitsystem auch einen Scanner auf den linken Spuren hat, dürfte Dir bereits aufgefallen sein.
Deine Kreditkartendaten verraten Deine Einkaufsgewohnheiten und Aufenthaltsorte.

Die einzige Chance ist, mit geliehenen Autos zu fahren, nur mit Cash zu zahlen, in Google nach Dingen zu suchen, die Dich nicht interessieren und E-Mails nur auf Kisuaheli und vom Internet-Cafe aus zu senden…

Ein paar Dinge davon praktiziere ich (Cash fast immer und Autotausch ab und an), andere sind mir egal.
Daten transferiere ich nur über CD/DVD und gespeichert werden sie auf einer externen Platte, die immer sofort nach Benutzung abgesteckt wird.

Und dabei bin ich noch nicht einmal ansatzweise kriminell…

Auch wenn Schäuble das gerne anders hätte.

Gruss,
Herb
(der scheinbar ein völlig anderes Verständnis von Freiheit hat
als es in diesem Staat gewünscht ist).

Freiheit ist relativ.
Ich lebe sehr frei und bin auch bereit, die Konsequenzen dafür zu tragen. Das sind aber die meisten nicht…

Grüße,

Mathias

Hallo!

Wie ist denn die Rechtslage in Deutschland bezüglich Überwachung des ein- und ausgehenden e-mail-Verkehrs?

Gruß
Tom

Habe ich Dreck am Stecken, bekommt man mich (oder

vielleicht auch nicht), und andernfalls kann ich so oder so
Rechtsmittel einlegen, die mir aber nicht viel nützen werden,
weil der Spuk längst gelaufen ist.

Hallo,

hier liegt der Hund (oder war es der Hase?) begraben. Wenn die Online-Durchsuchung heimlich stattfindet, werde ich es nie erfahren. Eine Diskussion um die Frage der Heimlichkeit, also ohne dass der Durchsuchte davon erfährt, fand ja schon mal bei der Kontoabfrage durch Behörden statt.
Wenn mein Haus durchsucht werden soll oder eine Speichelprobe von mir genommen wird,weil ich einem Kinderschänder ähnele, erfahre ich zwangsläufig davon, nicht so bei der heimlichen Online-Durchsuchung.
Ich habe ein Problem damit, wenn ich heimlich ausspioniert werde. Wenn es den Ermittlungsbehörden hilft, mittels einer Online-Durchsuchung auszuschliessen, dass ich der gesuchte Täter bin, ist das für mich kein Problem, sofern ich nachträglich davon erfahre. Soviel Anstand und Respekt ihrem Souverän gegenüber sollten die Untersuchungsbehörden aufbringen. Eine Durchsuchung ist ein Eingriff in die Privatsspäre, von der der Betroffene erfahren sollte.

Grüsse

Jörg

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Gegenmittel
Hallo Herb,

leider war es nur ein Aprilscherz
http://www.getdigital.de/products/TerrBox_XR3/lng/1/…
Aber gekauft hätte ich sie mir.
Nun, vielleicht kommt die Terror-Box wenn der Bundestrojaner kommt?

Gruss Jakob

Hallo, Wiz,
und was ist mit der Unschuldsvermutung?
Wird nicht durch die Gestattung heimlicher Durchsuchungen ohne Information des Beschuldigten jeder Bürger zum potentiellen Beschuldigten? Ein Volk potentieller Krimineller?

Können wir unsere Sicherheit nur verteidigen, wenn wir unsere Freiheit weiter und weiter einschränken? Dann allerdings werden, ob sie von außen oder von innen kommen, die Feinde unserer freiheitlichen Ordnung ihr Ziel - nämlich genau diese freiheitliche Ordnung zu zerstören - erreicht haben.

Nein, Witz, auf diese Weise machen sich diejenigen, die vorgeben uns schützen zu wollen, zu Handlangern von Subversiven und Terroristen.

Wer schützt mich vor meinen Beschützern?

Gruß
Eckard

1 Like

Hallo Axel,

danke für den Kasten Bier…:smile:
Ich hatte hier mit jemanden gewettet,das DU garantiert auf mein Posting antwortest…:smile:)

Fröhlichen Gruß

1 Like

Hallo!

und was ist mit der Unschuldsvermutung?
Wird nicht durch die Gestattung heimlicher Durchsuchungen ohne
Information des Beschuldigten jeder Bürger zum potentiellen
Beschuldigten? Ein Volk potentieller Krimineller?

Ich bin nicht so ganz auf dem Laufenden, was hinsichtlich der Online-Durchsuchung geplant ist. Soll diese ohne richterliche Genehmigung oder sogar ohne konkrete Verdachtsmomente möglich sein?

Wenn ähnliche Voraussetzungen wie für eine „normale“ Durchsuchung gelten, wir die Unschuldsvermutung doch nicht angetastet.

Vielen Dank im Voraus für die Aufklärung!

Gruß,
die Nebelkrähe

Hallo,

danke für den Kasten Bier…:smile:
Ich hatte hier mit jemanden gewettet,das DU garantiert auf
mein Posting antwortest…:smile:)

Prost.
Wobei ich vermute: Du hättest den sowie so getrunken. Anders sind Deine Postings hier einfach nicht zu erklären.
Gruß
loderunner

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Hallo zusammen,

hier zwei sehr interessante Links zu diesem Thema, die sich mit der politischen Seite beschäftigen:

Interview mit Burkhard Hirsch
http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/383/1…

Der große Rüssel
Von Heribert Prantl
http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/12/11…

Und hier noch ein Link zu einem eher technisch orientierten Artikel:
Bundestrojaner: Geht was – was geht
Technische Optionen für die Online-Durchsuchung
von Jürgen Schmidt
http://www.heise.de/security/artikel/86415/

Und jetzt noch Anmerkungen von mir.

  1. Zur Wirksamkeit

Es wurde ja schon gesagt, dass die wirklichen Zielpersonen (Terroristen, Schwerstkriminelle) den Bundestrojander werden umgehen können.

Diejenigen, die man damit fangen will, werden die Kommunikation mittels verschlüsselter Dateien auf CD per Postversand aufnehmen und die verwendeten Rechner offline lassen, oder sie werden die Dateien in bereits verschlüsseltem Zustand von einem Offline-Arbeitsrechner per Wechseldatenträger auf einen ansonsten völlig „sauberen“ Online-Rechner kopieren und dann versenden, oder sie werden per Modem verschlüsselt direkt kommunizieren, oder per VPN (in einer Einstellung, die keinerlei Datenverkehr außerhalb des VPN-Tunnels erlaubt, beispielsweise mit dem Checkpoint Secure Client), oder die guten alten Mailboxen mit Direkteinwahl reanimieren und für den Informationsaustausch (natürlich verschlüsselt) nutzen, oder oder oder … so dass der Bundestrojaner völlig wirkungslos sein wird, weil er, selbst wenn man es geschafft hat, ihn einzuschleusen (beispielsweise während der Rechnerinstallation), sein Wissen mangels Internetverbindung nicht mehr übertragen kann. Man wird also lediglich ein paar „Zufallsfunde“ bei Personen landen, die eigentlich gar nicht Zielpersonen sind, wie praktisch. Da drängt sich einem die Frage auf, ob Herr Schäuble entweder die Unwirksamkeit nicht kennt (schlimm genug) oder ob er sie kennt und eigentlich auf ganz andere Ziele aus ist (schlimmer). Dass man die Zweckbindung einer technischen Überwachungsmaßnahme entgegen allen Beteuerungen ändern kann, zeigt das Beispiel LKW-Maut, hier wurde auch hoch und heilig versichert, man wolle die Daten ausschließlich für die Mautabrechnung verwenden, davon ist heute keine Rede mehr („Was kümmert mich mein dummes Geschwätz von gestern …“).

Vielleicht basiert das Ganze aber auch auf der Hoffnung, dass sich die eigentlichen Zielpersonen tot lachen über diese Maßnahme.

Ich hatte die Gelegenheit, mich im Rahmen einer Tagung mit Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (stellvertretende Fraktionsvorsitzende der FDP im Bundestag, von 1992 bis 1996 Bundesministerin der Justiz) darüber zu unterhalten. Sie sagte sinngemäß, dass hier, wie bei vielen politischen Maßnahmen, sich niemand die Mühe macht, die Wirksamkeit und die Auswirkungen dieser Maßnahme eingehend zu prüfen. Ist das überhaupt tauglich für den vorgesehenen Zweck? Egal, Hauptsache wir machen was!

Fazit: Das eigentliche Ziel wird verfehlt, aber die Freiheit aller eingeschränkt.

  1. Zu anderen Auswirkungen

Bisher galt Sicherheits- und Verschlüsselungssoftware aus Deutschland international als vertrauenswürdig, ganz im Gegensatz zu Produkten aus den USA oder Israel. Dies hat sich seit Beginn der Diskussion um den Bundestrojander drastisch geändert. Auch in deutscher Sicherheitssoftware werden für die nahe Zukunft Zwangsexploits, gesetzlich erzwungene Hintertüren/Schwachstellen vermutet, die ja nicht nur durch den Staat im Rahmen der Gesetze, sondern auch durch kriminelle Dritte genutzt werden können.

Meine Meinung: Wenn der Bundestrojaner wirklich für den Zweck taugen würde, für den er angeblich gedacht ist, könnte man darüber reden, aber so, wie es sich derzeit darstellt, kann ich die Online-Durchsuchungen nicht gutheißen.

Grüße
Sebastian

Hallo liebe Leute aus eigenem Interesse würde ich mal gern
wissen was Ihr von der glorreichen Idee haltet
Internetdurchsuchungen durchführen zu lassen und dieses
rechtlich zu verankern??

Als Hysterieminister ist Schäuble nun mal verpflichtet, sich hin und wieder lächerlich zu machen und anschliessend vom Verfassungsgericht abwatschen zu lassen. Business as usual.

Schorsch