Im Sophismus und somit im unethischen Denken
Hallo Friedhelm
Hallo Dahinden,
Dein Vergleich ist sehr gut.
danke schon mal.
Abgesehen davon, daß das
offensichtlich falsche Ergebnis einer (Deiner Ansicht nach)
richtigen Schlußfolgerung
Jawohl, der Gedankengang an sich ist nicht falsch, sondern sein (im Ganzen genommener) Inhalt besteht aus zweimal der gleichen Etikette mit wiederum zweimal unterschiedlichem eigenem Inhalt
in beiden Fallen unerklärt bleibt
es gibt Erklärungen. Die erste liefert Dir schon Bona (Einteilung in Obergattung oder Untergattung, bzw. Kategorie, Gattung und Art), eine weitere ergibt sich mit dem Begriff der „Sprache und Metasprache“ aus der Sprachphilosophie. Wenn ich sage, dass Hans ein Mensch ist, dann wird unter „Hans“ etwas anderes verstanden, als wenn ich sage, dass Hans vier Buchstaben hat. Mit den Anführungsstrichen „“ kann es der Linguist wenigstens einigermassen kennzeichnen. Man nennt es „metasprachliche Ebene“, Sprache über die Sprache oder Benennung von Interaktionskonformität.
allgemeine Neigung des Menschen, den unbekannten Menschen
nicht mehr als Mensch
Was zunächst dem einfachen Selbstschutz entspringt, der unseren inneren Filter bildet. Man mag es dem Geist/Intellekt, der Gefühlswelt oder der Seele zuordnen, aber es ist nicht zu leugnen, dass der Mensch nicht alles fasst. Dies beginnt beim Wissen; es ist mir nicht möglich, tausend Sachverhalte auf einmal ins Gedächtnis abzuspeichern. Noch viel mehr ist das mit dem Gefühlsleben, und noch einmal mehr innerhalb des Gefühlslebens in Bezug auf Verdrängtes, etwa Schuld oder Leid der Fall und insbesondere mit dem Unglück auf ach so vielen Orten der Welt. Nämlich die Seele sucht die Freundschaft und Liebe zum anderen Menschen, aber da es tausende von Leidenden gibt, muss man irgendwann feststellen, dass man nicht allen und jedem helfen kann, ja es sich nicht einmal leisten kann, überall Mitleid zu empfinden, weil man sonst vor lauter Mitleiden nichts anderes mehr erleben kann als eben Mitleiden. Demgegenüber muss man sich selber als solchen wahrnehmen, um durch das Leben zu kommen, man versucht, sich selber zu verstehen, um wenigstens etwas zu fassen, da man zwar nicht alles, aber schon gar nicht nichts fassen will. Daher der Filter um das „Ich“ herum.
Wo liegt denn nun die Ursache für das falsche Ergebnis einer
„richtigen“ Schlußfolgerung?
Im zweideutigen Verständnis des Begriffs „Mensch“ bzw. in meinem Beispiel des Begriffes „keine Katze“. Sprachwissenschaftlich gesehen handelt es sich hier um eine Art Äquivozität, also wie beim Wort „Krug“, das einmal die Schank und einmal das Gefäss bedeutet.
Es ist nicht auf die Richtigkeit bzw. Legitimität des Vorganges zurückzuführen, dass man die Schlussfolgerung zieht, das „Du“ sei eben kein Mensch oder Mensch nur in ganz anderem abstraktem Sinn,
sondern es ist auf das Verständnis des Wortes „Mensch“ bei der einen Verwendung zurückzuführen und die allfällige ethische Beurteilung allein dieses Verständnisses und nicht des logischen Schlusses.
Oder anders formuliert: Dass man den logischen Schluss zieht, verdeutlicht möglicherweise, dass man „Mensch“ in heikler Weise verstanden hat; jedoch das Verständnis selber war vorher schon da, bevor der logische Schluss gezogen wurde; wenn seine Aussagen falsch erscheinen, dann bedeutet das, dass eben das Vorverständnis im gleichen Grade schon falsch war. Es ist nichts Falsches hinzugekommen.
ganz herzlich
Friedhelm
Gruss
Mike