Ja. Das ist noch richtig. Die Aufspaltung der mit dem Präfix „da-“ gebildeten anaphorischen Pronominaladverbien (bzw. Präpositionaladverbien) ist durchaus möglich. Allerdings nur in der Umgangssprache (wie schon gesagt wurde). Und zwar in diesem Fall hauptsächlich im west- und norddeutschen Sprachraum:. In der Schriftsprache ist es aber auch nicht grammatisch falsch. Es gilt halt nur als sehr unelegant.
da kann ich nichts für
da bin ich für
da fällt mir nicht zu ein
da sag ich nichts zu
da steh ich zu
da halte ich nichts von
da habe ich nichts von
da habe ich nichts gegen
da ist das nichts gegen
Besonders fällt das auf bei den Pronominaladverbien, die mit dem zu „dr-“ verkürzten Präfix „dar-“ gebildet sind (dran, drauf, drüber …). Diese werden ggf. noch mit einem anaphorisch hinweisenden „da“ verdoppelt (da dran, da drin …) und dann sogar noch in der Satzstellung getrennt:
ich freue mich drüber
→ da drüber freue ich mich
→ da freue ich mich drüber
da hab ich Lust drauf
da (Buch) steht es doch drin!
da stehe ich drauf
da mach ich mir nichts draus
Und auch dies:
Kann ich auch eins?
ist grammatisch nicht falsch. Und es ist keineswegs neu! Es ist eine Ellipse - hier des Prädikates - die ohne Probleme kommunikativ ergänzt wird. Und wer würde sie nicht benutzen!
Erst du, dann ich
Bitte nach Ihnen!
Was nun?
Erst die Arbeit, dann das Spiel
Kinder und Jugendliche verstehen sich - oft auch im provokativen, ironischen Protest gegen die aufgezwungene Schriftsprache - darauf, mit den Möglichkeiten zu spielen, die die Sprache nun mal bietet. Sie wissen ja (wie die Nachfrage bestätigt), bei solchen Beispielen durchaus, wie es komplett heißen müßte. Und sie wissen eben, daß die elliptische Sprechweise ohne Probleme funktioniert:
Darf ich auch (mal)?
Mach du (mal)!
Solche Experimente der Jugendsprache sind mir sehr viel lieber als das (ebenfalls oft provokativ gesprochene) Asi-Deutsch bzw. Asi-Türkisch-Deutsch!
Gruß (← auch das ist eine gesellschaftsfähige Ellipse!)
Metapher