Israel greift den Iran an

Inzwischen gibt es einen Deal, den vor allem die Angehörigen der Geiseln befürworten:

Die Geiselangehörigen werfen der Regierung vor, den Krieg aus innenpolitischen Gründen zu verlängern - Netanjahus rechtsextreme Koalitionspartner sind strikt gegen eine Waffenruhe.

Es bleibt dabei: Netanjahu und seine rechtsextremen Regierungspartner eskalieren den Krieg aus innenpolitischen Gründen.

Auch die lokalen Christen kritisieren Netanjahu offen:

Die christlichen Patriarchen von Jerusalem erklärten in einer gemeinsamen Stellungnahme, für eine „absichtliche und gewaltsame Massenvertreibung“ gebe es keine Rechtfertigung. Bereits jetzt lägen Evakuierungsbefehle für mehrere Stadtteile vor, schreiben der Lateinische Patriarch, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, und sein griechisch-orthodoxer Amtsbruder, Patriarch Theophilos III. In ihren Pfarreien hätten Hunderte Zivilisten Zuflucht gefunden, von denen viele geschwächt und unterernährt seien.

Und selbst aus dem Vatikan gibt’s kritische Töne:

Der Vatikan zeigte sich unterdessen bestürzt über zwei israelische Angriffe auf das Nasser-Krankenhaus in Chan Junis im Gazastreifen. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin sprach von einem „sinnlosen“ Vorgehen.

Jetzt auch aus Österreich:

Stocker: Die Linie der Regierung ist ganz klar und spiegelt auch meine Meinung wider: Die Hamas soll sofort alle Geiseln freilassen und die Waffen niederlegen. Dann bräuchte es solche Demonstrationen gar nicht. Gleichzeitig ist es völlig inakzeptabel, dass von Israel ein Krankenhaus in Gaza beschossen wird. Das ist ein klarer Bruch des Völkerrechts, geht sich nicht aus. Wir warten nun auf die Ergebnisse der Untersuchung. Die palästinensische Zivilbevölkerung darf nicht länger den Preis für den Terror der Hamas zahlen. Aber man muss auch klar benennen, dass die Hamas alles dafür tut, dass es genauso ist.

Stocker: Ich habe in zwei Telefonaten mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es absolut inakzeptabel ist, die Zivilbevölkerung leiden zu lassen und nicht genügend Hilfslieferungen an die Bevölkerung zu verteilen. Die humanitäre Situation ruft dringend nach Änderung. Ich bin hier mit dem deutschen Bundeskanzler einer Meinung: Wir vermitteln der israelischen Regierung deutlich, dass es für diese Gangart, nämlich das Völkerrecht zu missachten, kein Verständnis und natürlich auch keine Unterstützung gibt.

Da steht ja erstmal nichts Falsches.

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Bestreitet soweit ich das sehe auch niemand. Ist der Rest auch ‚nicht falsch‘?

Im Prinzip „ja“.
Der Angriff auf das KH wird ja wohl noch untersucht:

Auch ein Militärsprecher Israels versicherte Transparenz bei der Aufklärung. Generalstabschef Ejal Zamir habe eine unverzügliche Untersuchung angeordnet, um die Umstände zu klären, sagte Effie Defrin in einer Presseerklärung. »Wie immer werden wir unsere Ergebnisse so transparent wie möglich präsentieren.«

Defrin betonte, die Armee greife Zivilisten nicht absichtlich an. Die Truppen agierten jedoch in einer »äußerst komplexen Realität«. Terroristen der islamistischen Hamas nutzen nach seinen Worten bewusst systematisch zivile Infrastruktur, darunter auch Krankenhäuser, als Schutzschilde. Sie haben in der Vergangenheit sogar vom Nasser-Krankenhaus aus operiert, betonte Defrin.

Gibt schon erste Ergebnisse:

Als Hauptgrund für den Angriff wird eine Überwachungskamera genannt, die von der Terrororganisation Hamas im Bereich des Krankenhauses aufgestellt worden sei.

Damit wird der Angriff auf ein Krankenhaus gerechtfertigt.

Es kam dabei übrigens ein ‚double tap‘ zur Anwendung:

Der Beschuss, für den das israelische Militär später grundsätzlich die Verantwortung übernahm, könnte in mehrfacher Hinsicht ein Kriegsverbrechen sein. Nicht nur, weil die Armee, wie häufig in diesem Krieg , ein Krankenhaus ins Visier nahm – einen besonders geschützten Ort. Nicht nur, weil erneut Journalisten starben; laut der amerikanischen NGO »Committee to Protect Journalists« (CPJ) hatte Israel vor Montag in diesem Krieg bereits 192 Medienschaffende getötet. Sondern auch, weil im Nasser-Krankenhaus möglicherweise absichtlich Zivilisten getötet wurden – und dabei die gängige Praxis des Doppelschlags sichtbar wurde.

Der »double tap« (wörtlich: zweimaliges Klopfen) ist eine Angriffstaktik, die in der Vergangenheit vor allem den Armeen autokratischer Regime und Terrorgruppen zugeschrieben wurde. Doch es häufen sich Berichte, wonach auch die israelische Armee seit dem 7. Oktober immer wieder so vorgeht.
[…]
Völkerrechtler Daniel Erasmus Khan von der Universität der Bundeswehr in München ergänzt, Doppelschläge, bei denen Hilfskräfte ins Visier genommen werden, seien »eine besonders perfide Art, gegen völkerrechtliche Prinzipien zu verstoßen«. Schließlich sei der Schutz des Sanitätspersonals »der Ursprung und Kern des humanitären Völkerrechts«.

Bei einem ‚double tap‘ wird zwei Mal das gleiche Ziel angegriffen. Zwischen den Angriffen lässt man ein wenig Zeit verstreichen, damit Rettungskräfte zu den Opfern des ersten Angriffs kommen können. Der zweite Angriff gilt dann ihnen.

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Gute Nachrichten:

Nachrichten:

Die UNO-Völkermordkonvention von 1948 definiert Völkermord als Verbrechen, die „in der Absicht begangen werden, eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe als solche ganz oder teilweise zerstören“. Völkerrechtsprofessorin O’Brien sagte der Nachrichtenagentur Reuters: „Es ist eine endgültige Aussage von Experten auf dem Gebiet der Völkermordforschung, dass das, was in Gaza geschieht, Völkermord ist.“

Wenn Hilfsgüter an Bord sind, dann scheiße ich darauf, dass mir die Publicity für die Helfer missfällt.

Das Unterbleiben von Hilfslieferungen zu bejubeln, weil die Hilfe von „den Falschen“ kommt, ist eine ekelhafte Grausamkeit.

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welche jetzt: die umkehr wegen schietwetter, oder das erneute auslaufen?

e.c.

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Vielleicht die verhungernden Kinder?

Das erneute Auslaufen natürlich.

Tut mir leid, bei dir kann man ja nicht sicher sein, ob du es nach der Überschrift auch noch bis zum ersten Satz des Artikels schaffst.

https://news.un.org/en/story/2025/09/1165778

Only 44 out of 92 UNICEF-supported outpatient nutrition treatment centres are still functional, which means thousands of malnourished children lack access to these critical lifelines.
[…]
Famine was “everywhere I looked in Gaza City”, she said. “Just an hour in a nutrition clinic is enough to erase any questions about whether there is a famine,” she added.

At these clinics, waiting rooms are filled with tearful parents, “children fighting the double punch of disease and malnutrition”, mothers unable to breastfeed, and “babies losing their vision, their hair and their strength to walk.”

Like elsewhere in the enclave, whole families are surviving on one bowl of lentils or rice a day from community kitchens. Parents often go without so that their children can have something to eat.

Oder wie Rakete es nennt:

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