Israels Generalstabschef Zamir kritisiert erneut Netanjahu:
Der israelische TV-Sender Channel 13 berichtete, Zamir habe dazu gedrängt, einen Vermittlungsvorschlag über eine Gaza-Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge anzunehmen. Laut dem Bericht sagte der Militärchef: »Es liegt ein Deal auf dem Tisch, es ist der verbesserte Witkoff-Deal, wir müssen ihn annehmen. Die Armee hat die Bedingungen für einen Geiseldeal geschaffen, jetzt liegt es in den Händen von (dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin) Netanyahu.« Er habe gewarnt, eine Einnahme der Stadt Gaza würde das Leben der Geiseln gefährden.
Es zeigt sich erneut, dass es Netanjahu nicht um die Geiseln geht. Ansonsten würde er auf seinen Militärchef hören und dem neuen Vermittlervorschlag zustimmen.
Ungewöhnlich scharf auch die Kritik aus Deutschland:
Deutschlands Glaubwürdigkeit als globaler europäischer Akteur hänge von der Konsistenz der deutschen Politik ab – bei der Verteidigung des Völkerrechts, der Ablehnung des Terrors und beim Schutz des zivilen Lebens, sagte etwa der deutsche Außenminister Johann Wadephul: »Unserer Ansicht nach fördert die Entscheidung des israelischen Kabinetts, Gaza-Stadt zu übernehmen und die Bodenoperationen zu intensivieren, keines dieser Ziele.«
Auch Wadephul scheint Netanjahu mehr oder weniger offen vorzuwerfen, den Krieg in Gaza aus persönlichen Gründen zu eskalieren.