Für das Unternehmen für das ich damals tätig war, hatte ich auch einige Baustellen zu besichtigen.
Nach dem Mord an Rabin begann Israel damals wohl wieder eine Politik des althergebrachten.
Palästinenser wurden ausgewiesen, bzw. die Grenzen zu den autonomen Gebieten wurden dicht gemacht.
Es gab damals wohl auch eine neue Flut osteuropäischer jüdischer Einwanderer, die man für „niedere“ Arbeiten statt der Palästinenser einzusetzen glaubte. Nur waren diese osteuropäer nicht nur faul (im Gegensatz zu den Palästinensern), sondern tranken auch noch zur genüge Alkohol und zur allem Überdruß beklauten sie auch noch ihre Arbeitgeber (im gegensatz zu…- und das war der damalige genaue Wortlaut einiger israelischen Unternehmer die wir kennen gelernt hatten!).
So besann man sich schnell wieder der Palästinenser und ihrer „Arbeitsfähigkeit“.
Eigentlich verboten, wurden palästinensische Arbeitskräfte schnell wieder „eingeführt“.
Illegal zwar, aber durchaus damals mit Duldung der Regierung.
Auf einer Baustelle mit palästinensern ist es ganz „normal“ für einen israelischen Unternehmer oder Bauleiter, seine Arbeiter (den palästinensischen natürlich nur) zu maßregelen! Zwar nicht wie früher mit Peitsche, aber es gibt schon mal eine Ohrfeige, einen tritt oder der jüngste wird am Ohr zur Schandtat seines baulichen Unvermögens geschliffen!
Als wir das erstemal fassungslos eine derartige Behandlung von Arbeitern sahen, blaffte uns der Bauunternehmer nur an " was schaut ihr so, ich behandele meine Palästinenser sehr gut im Gegensatz zu anderen, da können wir sie selber fragen". und wir fragten sie und sie antworteten „**** sei ein guter Mann, denn er bezahle sie wenigstens!“- zwischen 2 und 5 shekel die stunde.
Damals war es wohl gängige Praxis, dass so mancher israelische Bauunternehmer sich selbst anzeigte, illegal Palästinenser zu beschäftigen. so wurden dann bei Razzien die Palästinenser festgenommen und wieder ausgewiesen und dem Unternehmer war es dann „leider“ nicht mehr möglich, die schon monatelangen ausstehenden Löhne zu begleichen (ihm selbst drohte nämlich keine Strafe!).
So jedenfalls lernte ich das erstemal Palästinenser kennen und deren Behandlung auf Baustellen ( als Hausmädchen und Hausarbeiter waren damals Phillipinos sehr im kommen und deren behandlung machte wenigstens gelegentlcih auch in der israelischen Presse ihre runde).
Märchen? Lügen? Antisemitismus? - nein, bei leibe nicht! Leider alles selbst erfahren und vor genügend anderen Zeugen!
Und bei aller Traurigkeit, sind dies noch die harmlosesten „Geschichten“!
Wir wurden damals auch von deutschen Instituten eingeladen, für Israelis Vorträge über unsere Arbeit zu geben.
So wurden wir nach einem Vortrag auch von einigen Israelis (10-12 Leuten) zu einem anschließenden Essen eingeladen.
Netter Abend. Bei Wein, Entenbrust, gedünsteten Kartoffeln und allerlei Gemüse.
Ich weiß nicht mehr, wer von uns auf die Palästinenser zu sprechen kam.
Ein ehemaliger Oberst jedenfalls, eröffnete diesen Reigen des Schauerns: " ein Us-General sagte einmal, nur ein toter Indianer ist ein guter Indianer. Das gleiche gilt für unsere Palästinenser!"
Darauf erscholl ein allgemeines Lachen (außer von uns dreien) und jene illustre Runde ergab sich einige wenige Minuten in witzen über Araber, Palästinensern und wofür sie noch zu gebrauchen seien, außer sie zu töten.
Dann bemerkte man unser schweigen und das wir nicht mehr unsere gedünsteten Kartoffeln mit entenbrust aßen. Es herrschte ein Moment peinlichen Schweigens. Dann diskutierten wir noch wenige Minuten „Nahostpolitik“ und eine ca. 45 jährige Sekretärin gab noch den vorletzten Satz " …was soll das! Als wir hier her kamen, waren hier nichts als ein paar Esel, Ziegen und Olivenbäume. Wir haben erst aus diesem Land gemacht, was es heute ist! Und das Land gehört denen, die daraus etwas machen!".
Der ehemalige Oberst, beendete das thema „diplomatisch“ mit der Bemerkung, dass man sich beim Essen nicht über Politik unterhalten sollte.
Seine einsicht kam leider zu spät, denn die gedünsteten Kartoffeln waren uns längst im Halse stecken geblieben.
Lügen? Märchen? Ausnahmen? Bei Leibe nicht! sicher hab ich jüngere Israelis kennen gelernt, die sehr wohl der Meinung sind „gebt ihnen die Golans zurück, wenn wir nur Frieden dafür bekommen“ und insbesondere Uri Avnery und sein Kreis hat mir sehr imponiert. Ich behaupte aber trotzdem, dass auch heute noch die Mehrheit der über 40 jährigen Israelis der Meinung ist - nur ein toter Palästinenser ist ein guter Palästinenser.
Und bei aller Traurigkeit, es gibt noch viel schlimmere Geschichten.
****** lernten wir recht früh kennen. Er zog mit ** Jahren mit seinen jüdischen Eltern von deutschland nach Israel. Er war damals im Objekt- und Personenschutz tätig und wir freundeten uns schnell mit ihm an.
In einem Wochende, nach dem wir einige Bars in der Ben Jehuda unsicher machten, zog es uns noch an den Strand von Tel Aviv zu Mitternacht.
Es war ein unglaublicher Sternenhimmel, wir rauchten eine und er woltte sovieles von Deutschland und seiner Geburtsstadt wissen. Dann kehrte irgendwann Schweigen ein und wir sahen uns nur die Sterne an.
Bis er dann wieder das wort ergriff.
Er hatte sich freiwillig zur Army gemeldet obwohl er wohl auf Grund seines Alters bei der Übersiedlung nicht gemußt hätte. Und weil er besonders Patriotisch sein wollte, hatte er sich auch noch für eine besondere Einheit gemeldet. Für die Palästinensischen Gebiete. Für Razzien und so.
Diese Einheit war wohl berümt/berüchtigt für ihre vorgehensweise und er erzählte widerwärtige geschichten, bis er auf das eigentliche kam, was sein Herz so schwer belastete.
Wenn sie bei einer Razzia auf schwangere Palästinensische Frauen trafen, dann leisten sie auf ihre Art „Geburtenhilfe“ (er hatte einen hebräischen Ausdruck dafür, den sie in dieser einheit verwendeten und den ich leider nicht mehr weiß). Die Schwangere wurde mit dem Maschinengewehrkolben „betäubt“ und dann trat jemand mit seinen Stiefeln solange gegen ihren Unterleib, bis sich ihr Rock und der Boden auf dem sie lag, rot verfärbten. Das wurde irgendwie sinngemäß, Geburtenhilfe für Palästinenser genannt.
Mehr als hundertmal hat er gebetet, dass er nicht eines Tages an der Reihe ist, dieses tun zu müssen.
Dann kam auch für ihn der Tag. Sein Offizier schlug jenes noch so junge schwangere Mädchen nieder…rief seinen Namen…und er erstarrte vor Angst…
Und seine Kameraden bemerkten das er zögerte und riefen ******,*****,***** immer und immer wieder.
Dann schritt er auf die am Boden liegende zu und trat mit seine schweren Armeestiefeln immer und immer wieder in ihren Unterleib während alles um ihn herum ******,******,****** gröllte…bis der Rock zwischen ihren Beinen sich dunkelrot verfärbte…bis das Blut zwischen ihren Beinen zu seinen Füßen gerann…
Dann klopften ihm alle auf seine Schulter. Von diesem Tag gehörte er nun wirklich zu ihnen…
Nach dieser Erzählung brach ****** in unermeßlichen weinen aus.
Er fragte, warum seine Eltern damals nicht in Deutschland geblieben seien…dass wir die ersten wären, denen er dieses erzählt…und ob wir ihn immer noch als Freund betrachten würden…ob wir ihm verzeihen könnten…jede Nacht, würde ihn dieses Verbrechen verfolgen…und ob ihm Gott dafür jemals verzeihen würde…und tränen über tränen…
…oh mann scheiße, dass erfüllt mich noch jetzt mit so großer traurigkeit…
…Märchen? Lügen? von ihm? von mir?..scheiße nein!..Es wäre so schön, wenn es so etwas nicht gäben würde…
Ich habe meine Erlebnisse und insbesondere diese Geschichte nur zweimal im Freundeskreis erzählt udn nur einmal in einem anderen forum ( nach mölle- und friedemann, als friedmann diesen für mich so unsäglichen satz „…und im übrigen würde ich mir wünschen, die Deutschen hätten uns damals so behandelt, wie wir die Palästinenser. Dann hätte ich noch meine Großeltern kennen lernen dürfen!“…dreimal! in Talkshows gelang es ihm unglaublicherweise, mit diesem so ekelerregenden Satz, alle Kritik zum schweigen zu bringen!).
Insbesondere die damalige Forumserfahrung habe ich in übelster erinnerung, weil meine Geschichte nur all zugerne von einigen Faschos aufgegriffen wurde.
Das machts es auch so schwer, jüdische/israelische Verbrechen zu benennen, weil sie nur all zu gerne von Antisemiten mißbraucht werden.
Aber ich kann es auch nicht mehr ertragen, wenn hier (und durchaus auch in nicht wenigen Medien) von einigen so getan wird, als würde Israel sich ja nur verteidigen und alle die behaupten, Israel würde Menschenrechte verletzen, sollen erstmal vor ihrer eigenen Tür kehren bzw. sind sowieso Antisemiten.
Bitte Leute, haltet endlich eure Fressen die ihr Auschwitz benutzt, um eigene Verbrechen unter den Teppich zu kehren.
Bitte Leute, haltet endlich eure Fressen, die ihr die Palästinenser benutzt, um Auschwitz unter den Teppich zu kehren.
Nichts habt ihr gelernt und ihr vergewaltigt nur ein weiteres mal die unzähligen, die die Geschichte gefoltert, gemartert, geschändet, verbrannt und vergast hat.