Hi Аня
im Prinzip wiederholst Du die üblichen zionistischen
Parolen im Geiste von „Ein Land ohne Volk für ein Volk
ohne Land“. Das sei Dir unbenommen. Ich schätze es sogar
hoch ein, wenn sich jemand offen und kompromisslos auf
die Seite stellt, für die sein Herz schlägt.
Im Übrigen würden mich mal Angaben dazu interessieren, wie
hoch der Bevölkerungsstand auf dem palästinensischen Gebiet zu
Beginn des 19. Jahrhunderts überhaupt gewesen ist, denn zu dem
Zeitpunkt gab es dort auch nicht gerade viele Araber
(vermutlich etwas mehr als Juden, aber auch nicht allzu
viele).
OK, seien wir nicht so streng mit den Juden und nehmen
wir eine jüngere Quelle:
[Palästina 1914]
Gesamt: ~722000
Muslime: ~602000
Christen: ~ 81000
Juden (\*) ~ 39000 (\*) - Juden Osmanischer Nationalität
Anmerkung: "Bei Kriegsende schätzten die britischen
Militärbehörden die Zahl der im Land lebenden Juden auf
65300, was sich mit den in- und ausländischen Berechnungen
für die Vorkriegszeit leichter vereinbaren läßt"
Quelle: "Geschichte Palästinas" ISBN: 3406476015 [Buch anschauen](http://www.amazon.de/dp/3406476015/?tag=werweisswas-21)
Und das war nach(!) den ersten Alijahs und nach Herzl.
Das Land war - außer an den Küstenstreifen - dank der
Herrschaft des Osmanischen Reiches kaum noch bewohnbar, es
bestand fast nur noch aus Sümpfen mit weit verbreiteter
Malariaerkrankung. Das war im Übrigen auch der Grund, weswegen
im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts die dort ansässigen
Araber so gern die Länder an ankommende Juden verkauften -
schließlich dachten sie, man könne damit gar nichts mehr
anfangen. Erst mit der zunehmenden Ansiedlung von Juden aus
aller Welt in diesem Gebiet wurden die Länder allmählich
wieder nutzbar.
Das ist Propaganda. Die arabischen Einwohner betrachteten
das Land als ihre Heimat. Genau wie die Juden Weissrusslands,
der Ukraine und Polens ihr Shtetl als Heimat betrachteten.
Und wenn die Landwirtschaft nicht auf dem technischen
Stand der Zeit ist, dann ist das Sache der Bewohner
und nicht der Eindringlinge.
Außerdem - kennst Du irgendein anderes Volk, welches nach über
1700 Jahren Zerstreuung auf der ganzen Welt noch immer den
kollektiven Traum von ihrer ursprünglichen Heimat träumen
würde?
Das hört sich schon sehr zionistisch an. Die meisten
Jahre Deiner 1700 Jahre wäre übrigens solch ein Gedanke
extrem „gotteslästerlich“ gewesen, wenn nicht der Messiah …
Weißt Du außerdem, dass - um mal auf die Heiligtümer zu
sprechen zu kommen - die Stadt Jerusalem als solche im Koran
an keiner Stelle erwähnt wird? (wie Du sicherlich weißt, ist
das mit der Bibel ganz anders) So viel auch zu dem angeblich
so heiligen Status Jerusalems für die Moslems…
Aha, ich dachte in Sure 37 wird „al quds“ im Zusammenhang
mit dem Propheten benannt? Ist damit etwas anderes gemeint?
Im Gegensatz zu Juden hatten die Deutschen schon immer ein
eigenes Land. Welch widrige Umstände haben denn die Deutschen
gezwungen, nach Russland zu gehen? Und wer hat ihnen denn
bitte Steine in den Weg gelegt, als sie zurückkehren wollten?
Du definierst die Juden als „Volk“? Ich definiere die
Juden als Religion. Und als solche hatten sie ihren
Platz im jeweiligen Land, bevor sie vom baltischen,
weissrussischen oder ukrainischen Mob erschlagen wurden
oder in deutschen KL vernichtet worden sind.
Ich sehe keine Bestrafung der Palästinenser dadurch, dass den
Millionen heimatlosen Juden ein winziges Stückchen Land in dem
einzigen Gebiet zuerkannt wurde, in dem es nach jüdischer
Tradition und Religion überhaupt sinnvoll gewesen wäre. Schau
Dir die Fläche dieses Landes im Vergleich zum Rest des
umstrittenen Gebietes an. Und vergleiche den Lebensstandard
von Palästinensern, die in Israel leben mit dem von denen, die
zu ihrem Pech nicht auf dem Gebiet gelebt hatten, auf dem
Israel gegründet wurde.
Du meinst „im Vergleich zu denen, die der israelischen
Militärherrschaft unterworfen sind“?
Wer hat denn bitte die Palästinenser „vertrieben, entrechtet,
ermordet“? Verdreh mal bitte nicht die Fakten.
Ja wer nur? Ich weiss, die haben sich selbst vertrieben,
damit heute die „Antisemiten“ auf Israel schimpfen können.
Nachdem sie verschwanden, haben sie auf magische Weise
ihre Dörfer dem Erdboden gleich gemacht, damit sie
nicht von der Versuchung überrascht werden, zurückzu-
kommen. So wars.
… einen eigenen Staat zu gründen. Sie wollten es
nicht. Stattdessen wollten sie Krieg, den sie auch prompt vom
Zaun gerissen haben.
Aha, zu diesem Zweck begaben sie sich wohl in die
Flüchtlingslager ausserhalb Palästinas? Dann waren das
militärische Bereitstellungsräume für Frauen und Kinder?
Und jetzt sind die Israelis schuld daran, dass die
Palästinenser diesen Krieg auch noch verloren haben,
den sie doch selbst angezettelt hatten??? Das sind aber ganz
schön schlechte Verlierer, immerhin hat Deutschland nach
seiner Kriegsniederlage auch nicht darauf bestanden,
Königsberg etc. zu behalten, geschweige denn Entschädigung für
seine Opfer zu fordern.
Deutschland hat zur Hälfte eine Bastion gegen den
„Sowjetimperialismus“ aufgeboten, zur anderen Hälfte eine
Bastion gegen den „US-Imperialismus“. Die Deutschen
waren für die Sieger zu nützlich, um sie wirklich
ihre Niederlage bis in alle Ewigkeit spüren zu lassen.
Euer CMБ