Ist Bürgergeld eine Lösung?

Hi Leute,
ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin, oder wohin ich sonst sollte?
Hartz IV soll schon wieder gekürzt werden? Noch weniger Geld, einige Leute sind die meiste Zeit des Tages mit Nahrungssuche beschäftigt, wie in der Steinzeit, nur dass sie auch noch moralisch fertig gemacht werden.

Mich reizt die Idee des Bürgergeldes zunehmend und ich würde es gerne einmal durchrechnen. Ich möchte gerne ein wenig Denkhilfe:

Wenn man alle gezahlten Gelder zusammennimmt:
Kindergeld, Elterngeld, Kindergartenbezuschussungen, Schulgeld, Fahrgeldzuschuss für Schüler und Studenten, Halbwaisenrente, Waisenrente, Erwerbsunfähigkeitsrente, Arbeitslosengeld, Hartz IV Gelder, Sozialhilfe, Altersrente, Wiedereingliederungskosten, Pseudofortbildungsmaßnahmen … was fehlt da noch?
… auf wie viel Geld kommt man dann?
Und wenn man dann noch alle Folgekosten dazurechnet:
Personalkosten: Beamte und andere Angestellte in den dazugehörigen Ämtern, - Raumkosten und deren Folgekosten, vom Strom bis zum Hausmeister, Kosten der Büros (vom Computer bis zum Radiergummi) die Ministerien und deren Unterabteilungen, (Studiengruppen, die errechnen wollen, wieso die Kosten eigentlich explodieren) … welche sind das eigentlich genau …
… auf wie viel Geld kommt man dann?

Und wie viel erwirtschaften alle Arbeitnehmer zusammen in Brutto?
Wie hoch müssten die Steuern dann sein, wenn man jedem Bürger von der Wiege bis zur Bahre ein Bürgergeld zahlen würde und wie hoch könnte das sein? Na gut, die letzte Überlegung kann man erst anstellen, wenn man alle Zahlen beisammen hat.

Und wo finde ich sie, die Kosten, die Zahlen, die versickernden Euros, die Personalkosten etc etc etc.?
Das Statistische Landesamt hat einiges, aber nicht alles, oder ich bin nicht in der Lage das alles herauszufinden.

Wer mag mir beim Denken und Zusammentragen helfen?
Und wäre es nicht sinnvoll, den Krankenkassenkropf auf die selbe weise zu bereinigen und gleich eine Grundversorgung mit einzuplanen?

Wer weiß was und wer weiß wo (ich die Zahlen finde)??
LG
Susanne

Hallo Susanne

Ich finde deinen Gedanken sehr interessant. Ich würde denken, wenn man ein Bürgergeld hätte, dann könnten ja grundsätzlich alle Lohnkosten sinken, da die Grundsicherung ja sowieso da ist.

Man müsste aber auch dringend durchrechnen, woher die Steuereinnahmen dann kommen sollen. Unterm Strich müsste das mit dem Bürgergeld bestimmt machbar sein, wenn es gewollt ist.

Ich fürchte aber, dass es einige Mitbürger gibt, die es in Wirklichkeit gar nicht wollen, dass unser System vereinfacht wird, da sie sich dann ihrer lukrativen Existenzgrundlage beraubt sähen. Es scheint fast, als säßen an den entscheidenen Stellen genau diese Mitbürger.

Hartz IV soll schon wieder gekürzt werden? Noch weniger Geld,
einige Leute sind die meiste Zeit des Tages mit Nahrungssuche
beschäftigt, wie in der Steinzeit, nur dass sie auch noch
moralisch fertig gemacht werden.

Ich persönlich glaube, dass sehr viele ALG-2-Empfänger noch weitere Einkommensquellen haben (Geschenke aus der Verwandtschaft, Flohmarkt, Schwarzarbeit), denn sonst gäbe es mehr Proteste. Diejenigen, die wirklich nur mit ALG 2 auskommen müssen, und dann vielleicht körperlich oder geistig nicht mehr sehr fit sind, die sind bestimmt ganz arm dran.

Leider kann ich dir auf deine eigentliche Frage:

Und wo finde ich sie, die Kosten, die Zahlen, die
versickernden Euros, die Personalkosten etc etc etc.?

keinen Hinweis geben. Ich werden den Thread interessiert verfolgen.

Viele Grüße
Thea

Team: Artikel für die Verschiebung bearbeitet

Hallo Susanne,

leider habe ich keine Zahlen, aber ein Argument.
Bürgergeld und Hartz4 basieren auf zwei verschiednen Denkmodellen.

Bürgergeld: Der Staat ist für die Grundversorgung seiner Bürger zuständig. Wenn jemand diese Grundversorgung zu wenig ist, kann er ein eigenes Einkommen erwerben.

Hartz4: Jeder Einzelne ist für sein Überleben selbst verantwortlich. Um das schlimmste Elend zu verhindern gibt es ein staatliches Almosen. Damit dieses Almosen nicht mißbraucht wird, gibt es staatliche Kontrollen (mit den entsprechenden Regelungen und Behördenapparat).

Gruß
Carlos

Hi,

den Denkansatz finde ich nicht schlecht, aber…

Und wie viel erwirtschaften alle Arbeitnehmer zusammen in
Brutto?
Wie hoch müssten die Steuern dann sein, wenn man jedem Bürger
von der Wiege bis zur Bahre ein Bürgergeld zahlen würde und
wie hoch könnte das sein? Na gut, die letzte Überlegung kann
man erst anstellen, wenn man alle Zahlen beisammen hat.

Das käme ja drauf an, wieviel % der Bevölkerung erwerbstätig wäre. Und wie denkst du über die Motivation, überhaupt noch arbeiten zu gehen, wenn die Steuern, die man zahlt, gleichmäßig auf alle nicht-erwerbstätigen aufgeteilt werden, die sich damit ein (mehr oder weniger) schönes Leben machen. Würde dann noch auf Arbeitsbemühungen hingewirkt werden? Wer würde entscheiden, wer das Bürgergeld bekommt, und wer arbeiten muss?

Gruß
Nelly

Hallo

Ich bin zwar nicht die Fragestellerin, aber ich gebe mal meinen Senf dazu:

Das käme ja drauf an, wieviel % der Bevölkerung erwerbstätig
wäre. Und wie denkst du über die Motivation, überhaupt noch
arbeiten zu gehen, wenn die Steuern, die man zahlt,
gleichmäßig auf alle nicht-erwerbstätigen aufgeteilt werden,
die sich damit ein (mehr oder weniger) schönes Leben machen.

Wer erwerbstätig ist, müsste natürlich wesentlich mehr Einkommen haben, als einer, der nur das Bürgergeld bekommt. Das Arbeitseinkommen käme ja noch oben drauf.

Außerdem muss ja nicht notgedrungen nur die Arbeit besteuert werden. Man kann auch was anderes besteuern, wie z. B. den Konsum, Aktiengewinne, Energieverbrauch, usw usw.

Würde dann noch auf Arbeitsbemühungen hingewirkt werden? Wer
würde entscheiden, wer das Bürgergeld bekommt, und wer
arbeiten muss?

Ich denke, das Bürgergeld kriegt ausnahmslos jeder. Alles andere ist zusätzlich.

Die einzigen, die dann übrigens deutlich mehr bekämen als jetzt, wären die Leute, die gar kein Einkommen haben und von ihrem Vermögen leben.

Ich weiß natürlich nicht, in welcher Höhe das Bürgergeld angedacht ist, ich würde denken, es könnte so das Lebensminimum abdecken. Alte, kranke, behinderte Menschen könnten ja mehr bekommen, ebenso pflegende Angehörige (auch z. B. Babypflegende Angehörige).

Viele Grüße
Thea

Anmerkung
Hallo,

Man kann auch was anderes besteuern, wie z. B. den
Konsum,

Mehrwertsteuer. Gibt’s schon.

Aktiengewinne,

Quellensteuer, Kapitalertragssteuer, Steuer auf Aktiengewinne - gibt’s schon.

Energieverbrauch,

Energieabgabe. Gibt’s schon.

Offensichtlich reicht es aber trotzdem nicht.

Ich denke, das Bürgergeld kriegt ausnahmslos jeder. Alles
andere ist zusätzlich.

Also zahle ich das ein, was ich wieder rauskriege? Wo ist denn da der Sinn?

Die einzigen, die dann übrigens deutlich mehr bekämen als
jetzt, wären die Leute, die gar kein Einkommen haben und von
ihrem Vermögen leben.

Wieso das?

Ich weiß natürlich nicht, in welcher Höhe das Bürgergeld
angedacht ist, ich würde denken, es könnte so das
Lebensminimum abdecken. Alte, kranke, behinderte Menschen
könnten ja mehr bekommen, ebenso pflegende Angehörige (auch z.
B. Babypflegende Angehörige).

Hartz IV. Pflegegeld. Gibt’s schon.

Wo ist denn nun das Neue am Bürgergeld?

Gruß
loderunner

Mich reizt die Idee des Bürgergeldes zunehmend und ich würde
es gerne einmal durchrechnen. Ich möchte gerne ein wenig
Denkhilfe:

[…]

Wer weiß was und wer weiß wo (ich die Zahlen finde)??

Hallo Susanne,

auf Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrgergeld gibt es eine ausführliche Seite über das Grundeinkommen mit weiterführenden Links.
Das „Netzwerk Grundeinkommen“ bietet ebenfalls Informationen an unter
http://www.grundeinkommen.info/

Vielleicht findest du dort ja Zahlenmaterial, das dir bei deinen Berechnungen weiterhilft.

Sally

Bürgergeld = Nein
Hallo,
Bürgergeld muß ja irgendwo her kommen. Aus der Druckerpresse?
Alle das Gleiche? Die Benachteiligung der Eltern usw einfach mal
überlegen.

Hallo Carlos,

… ein staatliches Almosen. Damit dieses Almosen nicht mißbraucht
wird, gibt es staatliche Kontrollen (mit den entsprechenden
Regelungen und Behördenapparat).

das funktioniert aber nur für die, die sich im System nicht
auskennen.
Beispielsweise kenne ich zwei, ledig, keine Kinder, Eigentumswohnung,
die bekommen rund 820,- EUR ausgezahlt. Da lohnt sich nach eigenem
Bekennen die Differenz von rund 400,- EUR (mögliches Nettogehalt
1200,- EUR) nicht, um jeden Morgen um 06:30 aufzustehen und sich den
Tag versauen zu lassen.
Die werden bis zur Rente weiter am öffentlichen Tropf hängen und
andere für sich arbeiten lassen. Sozusagen eine neue Art von
Unternehmer … nämlich Nichtsunternehmer.
Es wird Zeit, daß die Politik hier ganz klare Grenzen setzt. Wenn
Menschen unverschuldet in Not geraten, ist es ethische Pflicht, ihnen
zu helfen. Leider wird das viel zu häufig mißbraucht.
Nur meine Meinung, auch wenn jetzt wieder mangels Verständnis auf
mich eingeschlagen wird.
Gruß
Wilfried

Gruß
Carlos

Genau
Hallo,
hier scheinen alle ausser loderunner mit rosaroten Brillen durch die
Gegend zu laufen und träumen vor sich hin.
Woher soll das Bürgergeld kommen? Das hat im Kommunismus schon nicht
funktioniert, mit der Alias-Vollbeschäftigung (Anwesenheitspflicht)
Dieses Geld muss von den Mitgliedern einer Gemeinschaft (Volk, Staat,
wie auch immer) ja erst einmal erarbeitet werden.
Und dann wird wie verteilt?
Gruß
W

Man kann auch was anderes besteuern, wie z. B. den
Konsum,

Mehrwertsteuer. Gibt’s schon.

Aktiengewinne,

Quellensteuer, Kapitalertragssteuer, Steuer auf Aktiengewinne

  • gibt’s schon.

Energieverbrauch,

Energieabgabe. Gibt’s schon.

Offensichtlich reicht es aber trotzdem nicht.

Ich denke, das Bürgergeld kriegt ausnahmslos jeder. Alles
andere ist zusätzlich.

Also zahle ich das ein, was ich wieder rauskriege? Wo ist denn
da der Sinn?

Die einzigen, die dann übrigens deutlich mehr bekämen als
jetzt, wären die Leute, die gar kein Einkommen haben und von
ihrem Vermögen leben.

Wieso das?

Ich weiß natürlich nicht, in welcher Höhe das Bürgergeld
angedacht ist, ich würde denken, es könnte so das
Lebensminimum abdecken. Alte, kranke, behinderte Menschen
könnten ja mehr bekommen, ebenso pflegende Angehörige (auch z.
B. Babypflegende Angehörige).

Hartz IV. Pflegegeld. Gibt’s schon.

Wo ist denn nun das Neue am Bürgergeld?

Gruß
loderunner

Hallo Susanne,

so eine Idee wurde doch schon von einem Drogerieketteninhaber vorgeschlagen. Der sagt, Mehrwertsteuer auf mindestens 50% und einige andere Steuererhöhungen, dafür bekommt jeder Bürger pauschal pro Monat 1500 Teuronen vom Staat pro Monat. Rechnen wir das mal durch:
In Deutschland leben ca. 80 Millionen Menschen, pro Nase und Monat macht das 120 Milliarden im Monat oderaber 1,44 Billionen im Jahr.

Noch Fragen?

Ralph

Hallo

Die einzigen, die dann übrigens deutlich mehr bekämen als
jetzt, wären die Leute, die gar kein Einkommen haben und von
ihrem Vermögen leben.

Wieso das?

Weil die dann das Bürgergeld als Einkommen kriegen würden, während sie jetzt nichts bekommen.

Die ALG-2-Empfänger bekämen ungefähr das Gleiche wie jetzt. Alle Leute mit Einkommen bekämen auch ungefähr das gleiche wie jetzt, nur dass ein Teil ihres Einkommens Grundsicherung und ein wesentlich kleinerer Teil als vorher Arbeitseinkommen wäre.

Wo ist denn nun das Neue am Bürgergeld?

Im Prinzip nicht sehr viel, nur eben dass jeder eine Grundsicherung kriegen würde. Die kriegt eigentlich jeder sowieso, nur dass daran offiziell eine Erwartungshaltung geknüpft ist, was überhaupt nichts bringt, aber sehr viel Energie und Zeit kostet. Man könnte also diesen ganzen überflüssigen Verwaltungsaufwand sparen.

Außerdem könnte jeder Arbeitnehmer direkt vergleichen, um wieviel mehr er bekommt als jemand, der nicht arbeitet. Vielleicht würde das auch die Stimmung im Lande etwas verbessern.

Und es müsste eigentlich die Arbeitslosigkeit verbessern, da ja die Arbeit wesentlich billiger ist als vorher.

So richtig weiß ich aber noch nicht, wovon man diese Grundsicherungen bezahlen sollte.

Viele Grüße
Thea

Hallo,

so eine Idee wurde doch schon von einem Drogerieketteninhaber
vorgeschlagen. Der sagt, Mehrwertsteuer auf mindestens 50% und
einige andere Steuererhöhungen, dafür bekommt jeder Bürger
pauschal pro Monat 1500 Teuronen vom Staat pro Monat. Rechnen
wir das mal durch:
In Deutschland leben ca. 80 Millionen Menschen, pro Nase und
Monat macht das 120 Milliarden im Monat oderaber 1,44
Billionen im Jahr.

wenn man es weiterdenkt, wird das noch besser: Tausende von Menschen gurken täglich durch die Weltgeschichte, um ein paar Euro am Benzin zu sparen. Wie groß wird dann erst der Anreiz sein, nach Deutschland zu ziehen und dort die Grundversorgung abzugreifen, um dann die höhere Mehrwertsteuer durch Einkäufe im Ausland zu umgehen.

Es ist unfaßbar, wieviele Menschen glauben, man könnte im Alleingang utopische Visionen auf der Insel Deutschland zu realisieren.

Gruß,
Christian

Hallo Wilfried,

Da lohnt sich nach eigenem
Bekennen die Differenz von rund 400,- EUR (mögliches Nettogehalt
1200,- EUR) nicht, um jeden Morgen um 06:30 aufzustehen und
sich den Tag versauen zu lassen.

Es wird Zeit, daß die Politik hier ganz klare Grenzen setzt.

Und wie?

Es gibt Gesetze, gegen Mord, Steuerhinterziehung, Körperverletzung, Betrug, Schwarzfahren usw. usw… Es gibt auch die Behörden, die solche Dinge verfolgen und bestrafen. Zuwiderhandlungen und Mißbrauch gibt es dennoch.
Auf privaten Sendern wird immer wieder gezeigt, wie Hatz auf Hartz4-Betrüger gemacht wird. Außerdem macht auch die Politik wieder mal mobil. Mißbrauch wird es in Zukunft auch weiterhin geben. Bei 5 Millionen Arbeitslosen ist es auch schwierig von Amt her nachzuweisen, dass jemand ein Drückeberger ist.

Gruß
Carlos

Hi Thea,

So richtig weiß ich aber noch nicht, wovon man diese
Grundsicherungen bezahlen sollte.

was sich ändert ist doch nur die Berechnung und der Druck auf die nicht Arbeitenden. Wenn die AN Bürgergeld bekämen, würde unter anderem auch der Steuerfreibetrag wegfallen. Viel würde sich nicht ändern, die Sozialhilfe würde eventuell etwas geringer ausfallen, für Durchschnittsverdiener würde sich nichts ändern, sehr hohe Einkommen würden vermutlich geringfügig stärker belastet. Die Gewinner wären die Arbeitnehmer mit geringen Einkommen. Die wüßten dann, warum sie arbeiten gehen und nicht wie andere für mehr Geld zu Hause bleiben. Jeder Job, egal wie hoch der Lohn ist, würde die finanzielle Situation verbessern. Wer trotzdem noch Arbeitslos bleibt, muß sich nicht zusätzlich auch noch dafür rechtfertigen, daß er den Schaden hat.
Die Finanzierung ist nicht das Problem, denn egal wie, es bekommt ohnehin fast Jeder eine Grundsicherung. Zum Teil heißt das Sozialhilfe oder ALG oder ALGII oder Kindergled oder Steuerfreibetrag … nur ganz wenige arbeiten für einen so geringen Lohn, daß sie den Steuerfreibetrag nicht ausschöpfen können, die wären die Gewinner und genau denen würde ich das gönnen.

Ein paar Leute hier sind der Meinung, daß sie Faulheit nicht finanzieren möchten, berücksichtigen dabei aber nicht, daß sie das längst tun. Ich denke, die Motivation, zusätzlich zur Grundversorgung Geld zu verdienen würde steigen, wenn es keine Anrechnung gibt.

Nun kommt aber das Problem. Die zusätzliche Belastung würde nur zum Teil in festen Beträgen bestehen, nämlich das wegfallende Kindergled u.ä. Oberhalb einer Grenze, die ich erst nachschlagen müßte, bekommen die Leute aber einen Kinderfreibetrag, der höher als das Kindergeld ist. Wenn der auch wegfallen würde, ginge das zu Lasten der ‚Besserverdiener‘. Der wegfallende Steuerfreibetrag würde auch eher kleine Einkommen begünstigen. Wie sieht die reale Politik aus? Es wird ein einkommensabhängiges Familiengeld eingeführt.
Sieh Dir die Politik der letzten 20 Jahre an. Einkommensbhängige Belastungen wurden Schrittweise durch Belastungen in festen DM/Euro-Geträgen ersetzt. Nun werden Leistungen in festen Beträgen durch einkommensabhängige Leistungen erstetzt.
Das ist das Gegenteil von dem, was hinter dem Gedanken vom Bürgergeld steht! Der Politik und den Politikern geht es nicht um die Bürger, sondern um die vermeintlichen Leistungsträger, um die Wirtschaft. Die Bürger interessieren nur so weit, wie sie für die Wirtschaft nützlich sind. Wir haben die gewählt.

Gruß, Rainer

Hallo Susanne,

die Idee hat leider keine Chance. :frowning:

Du mußt nur die Folgen mit der realen Politik vergleichen, dann wird das klar.

Um den Krankenkassen Beitrag nicht um einen Bruchteil eines Prozentpunktes anheben zu müssen, wurde die Praxisgebühr eingeführt. Welche Folgen hat das? Für höhere Einkommen und AG bedeutet das eine Entlastung, für kleine Einkommen eine Belastung. Das gilt für Rezeptgebühren, Pflegeversicherung, Brillen, Zahnersatz und Krankengeld in gleicher Weise.

Der Finanzierung des Bürgergeldes würde u.a. auch der Kinderfreibetrag zum Opfer fallen, der Steuerfreibetrag … das würde eine höhere Belastung hoher Einkommen, eine Begünstigung geringer Einkommen bedeuten, wenn auch nur gering.

Das ist exakt das Gegenteil von dem, was die Regierungen zumindest seit Kohl ansteben. Nein, sie tun das Gegenteil von dem, was den Weg zum Bürgergeld ebenen würde, sie führen ein einkommensabhängiges Familiengeld ein.

Dein Vorschlag gefällt mir, damit beschäftige ich mich seit Jahren. :smile: Leider steuern die CDU/CSU, SPD, Grüne, FDP in die Gegenrichtung und die SED ‚Linke - PDS‘ steuert etwas ganz anderes an. Dein Ziel, freiheitliche Politik im Interesse aller Bürger verfolgt leider keine Partei und gegen die Regierung wird es schwer werden, Gesetze einzubringen und zu verabschieden.
Der Weg wären kleine Schritte in diese Richtung, Leistungen grundsätzlich in festen Beträgen, Belstungen grundsätzlich Einkommensabhängig. Der Trend geht aber in die Gegenrichtung.
Vergiß die Zahlen, die Mehrheit der Deutschen ist gegen das Modell, wie die Wahlen gezeigt haben. So lange wir uns auf einem Weg befinden, der von Deinem Ziel weg führt, mußt Du Dich nicht um Details sorgen.

Gruß, Rainer

Hallo Ralph,

so eine Idee wurde doch schon von einem Drogerieketteninhaber
vorgeschlagen. Der sagt, Mehrwertsteuer auf mindestens 50% und
einige andere Steuererhöhungen, dafür bekommt jeder Bürger
pauschal pro Monat 1500 Teuronen vom Staat pro Monat. Rechnen
wir das mal durch:
In Deutschland leben ca. 80 Millionen Menschen, pro Nase und
Monat macht das 120 Milliarden im Monat oderaber 1,44
Billionen im Jahr.

Noch Fragen?

nein, Fragen nicht. :smile: So kann man eine gute Idee natürlich auch torpedieren. Man gibt sich als Anhänger aus und stellt dann so verrückte Zahlen in den Raum, daß die ganze Idee lächerlich wird.
Der Herr hat ganze Arbeit geleistet! Glückwunsch! So müssen sich die Liberalen nicht mehr mit dem richtigen Gedanken befassen und brauchen keine Begründung dafür zu suchen, daß ihnen alle Bürger, die sie nicht zum Geld verdienen gebrauchen können so egal sind, daß sie deren Überleben gerade so billigend in Kauf nehmen, weil Unruhen teurer wären, als den untätigen Arbeitskräftevorrat mit durchzufüttern. Schließlich zählt ja nur der Gewinn …

Ich habe einen Gegenvorschlag. Wir schaffen die Sozialhilfe und das ALGII ab. Die Belastung des Staates würde sinken und die Steuern könnten gesenkt werden. Die Leistungsträger könnten ihr sauer verdientes Geld endlich behalten. Die Arbeitslosen würden in Slums unterkommen oder in Pappkartons und müßten zum Überleben belletln gehen. Die ‚Besserverdienenden‘ könnten sich dann so richtig gut fühlen, wenn sie dem Bettler einen Euro zukommen lassen.
Na? Ist das in Deinem Sinne? Das ist dann ‚Eigenverantwortung‘ pur. :smile:

Gruß, Rainer

Hallo!

Es ist unfaßbar, wieviele Menschen glauben, man könnte im
Alleingang utopische Visionen auf der Insel Deutschland zu
realisieren.

Wer so etwas sagt, dem kann ich nur raten sich mal mit den Gedanken von Herrn Werner (Gründer der DM-Drogerie-Kette) einmal auseinanderzusetzen. Dass man die Theorie in einem Forum und in einem Absatz hinreichend darlegen kann, dürfte sich ja wohl von selbst verstehen.

Ciao
Kaj

Hallo Kaj,

mit den utopischen Zahlen hat der Herr dem Gedanken aber nun wirklich keinen Gefallen getan. Daß er von einer Schrittweisen Einführung und einem Prozess mit diesem Ziel gesprochen hat, nimmt doch niemand wahr.
Was registriert wird ist, daß er jedem ein utopisch hohes Einkommen geben möchte. Damit macht er den Gedanken des Bürgegeldes lächerlich. Ist das Absicht? Wenn ich bedenke, wer das gesagt hat, erscheint mir der Gedanke nicht so abwegig.

Gruß, Rainer

Hi!

Dass man die Theorie in einem
Forum und in einem Absatz hinreichend darlegen kann, dürfte
sich ja wohl von selbst verstehen.

Axiom Nr. 1:
„Der Mensch verhält sich anders, als alle theoretischen Abhandlungen es uns weismachen wollen.“

Axiom Nr. 2:
„Verhält der Mensch sich exakt so, wie es eine theoretische Abhandlung es beschreibt, ist entweder die Menschheit krank oder das Ende der Welt nahe.“

Grüße
Heinrich

Ich weiß natürlich nicht, in welcher Höhe das Bürgergeld
angedacht ist, ich würde denken, es könnte so das
Lebensminimum abdecken. Alte, kranke, behinderte Menschen
könnten ja mehr bekommen, ebenso pflegende Angehörige (auch z.
B. Babypflegende Angehörige).

Ist nicht eines der wesentlichsten Argumente für das Grundeinkommen, daß damit alle weiteren Sozialleistungen (und natürlich auch der entsprechenden Verwaltungsaufwand) wegfielen?

Ohne diesen Vorteil würde die Sache noch unrealistischer.

LG
Stuffi