Hallo Christian!
Den einzig richtigen Weg gibt es vermutlich nicht, mindestens kennt niemand solchen Idealweg. Aber es gibt ganz sicher einen Weg, der in die Sackgasse führt: Immer mehr Schulden und steigende Zinslasten der öffentlichen Haushalte. Dabei wird das Gemeinwesen nämlich handlungsunfähig. Nachdem steigende Schulden und Zinsen über Jahrzehnte gleichmütig hingenommen wurden, kommt langsam Leidensdruck auf.
Einnahmen erhöhen heißt Steuern erhöhen und Vergünstigungen abbauen. Ausgaben verringern heißt z. B. Personalausgaben reduzieren und Zahlungen an Hilfeempfänger herunter fahren. Dabei gibt es kein entweder oder, vielmehr müssen alle zur Verfügung stehenden Methoden benutzt werden.
Dummerweise greifen einige Maßnahmen nur mit jahrelanger Verzögerung. Beispiel aus McPomm: Das Land hat kein Geld und leistet sich trotzdem gemessen an der Einwohnerzahl die bundesweit personell stärkste Verwaltung. Das sind Sünden aus früherer Zeit, jetzt hilft nur noch der Blick nach vorne. Es werden also Verwaltungseinheiten zusammengelegt, Gemeinden fusionieren, die Zahl der Landkreise verkleinert, mit dem Ziel, Personal- und Sachmittel zu sparen. Nun kann man das Personal nicht einfach vor die Tür setzen und es gibt Übergangsfristen. Fluktuation und Abgänge durch Erreichen der Altersgrenze werden nicht mehr ersetzt. Ein paar Azubis müssen trotzdem eingestellt werden, um die Verwaltung nicht vergreisen zu lassen. Die Zielvorgabe wird nach aktueller Planung erst 2012 erreicht sein. Gleichzeitig müssen Aufgaben gestrichen und die Verwaltung vereinfacht werden. Das dauert… und es reicht nicht …
Mehr Einnahmen müssen her. Man kann sich aussuchen, wen man belasten will. Die Mehrwertsteuer trifft (im ersten Durchgang) nur die privaten Verbraucher. Aber egal, welche Maßnahme ergriffen wird, gibt es keine gewünschte Wirkung ohne unerwünschte Nebenwirkung. Wenn es aber darum geht, den Patienten zu retten, muß man die unangenehmen Begleiterscheinungen in Kauf nehmen.
Eine Anhebung der Umsatzsteuer von 16 auf 18,5% verteuert Konsumartikel um weniger als 2%. Etwa Posten wie Miete sind nicht betroffen, so daß der verursachte Anstieg der Lebenshaltungskosten bei einskomma… läge. Mal allen Ernstes: Ist das ein Aufreger?
Gruß
Wolfgang