Hallo!
Kann mir jemand sagen, ob das Umlernen, bzw. eigentlich direktes Erlernen mit der anderen Hand, schädlich ist für das Kind?
Ja, ist es.
Ich kann nur sagen, dass ich als Kind auch Linkshänder war und umgelernt wurde. Mir hat es aber keineswegs geschadet.
Spiele mit der rechten Hand Tennis, schreibe mit der rechten Hand und spiele mit dem linken Fuß Fußball.
Das hängt davon ab, wie ungleich veranlagt die beiden Hände sind.
Damit wäre eigentlich alles gesagt. Damit geht die Diskussion aber erst los. Massive Linkshänder werden (zurecht) ihre Probleme mit der Umerziehung darlegen, Esoteriker verweisen darauf auf die genetische Veranlagung, die genauso eindeutig und krass ist wie weiblich/männlich, wobei dann einige auf die doch vorkommenen Zwischenformen verweisen, der große Teil Beidhänder versteht das alles nicht und am Ende wird es keinen Konsens geben, dass wie in jedem anderen System die Geschicklichkeit der Hände eher zufällig („Normalverteilt“) ist, mit einer Mittelwertverschiebung in die bevorzugte Richtung (rechts), aber weiterhin mit einem großen Anteil an minimalen und kleinen Anteilen an krassen Unterschieden (wo also eine Hand deutlich geschickter ist).
Ja, das Kind kann damit misshandelt werden, und nein, allgemein kann man das nicht sagen.
Meine Tochter war und ist Linkshänderin.
In der Schule wollte die Lehrerin sie umerziehen, ich habe ihr das verboten.
In dieser Zeit sprach ich dann einmal privat mit einem Neurologen, der in der Hirnforschung war, und er war entsetzt über den Versuch der Lehrerin und unterstützte mich sehr und riet von jeglicher Umerzieherei der Händigkeit ab.
Warum sollte das auch geschehen, wofür soll es gut sein?
Es ist ja im Gehirn so angelegt und einen Rechtshänder auf links zu erziehen, auf so eine Idee kommt ja auch niemand.
Grüße,
Zahira
Das kommt sehr auf die individuelle Koordinationsfähigkeit an.
Für viele Kinder ist das Lernen mit Gabel - in der linken Hand - und Messer zu essen eine Tortur. Andere machen das - sprichwörtlich - „mit Links“.
Als ausgewiesener Rechtshänder kann ich allerdings viele feinmotorische Sachen genausogut mit Links und im linken Arm habe ich sogar mehr Kraft als im Rechten.
Das Schreiben mit Links habe ich allerdings nie geübt und kann es daher auch nur sehr ungelenk.
Schädlich wäre nur unnützer Zwang.
Was sollte mir das schaden wenn ich mit 50 Jahren freiwillig das Malen mit links erlerne?
Das Umlernen scheint von der Gehirnentwicklung her nach heutigem Erkenntnisstand zwar nicht schädlich, aber völlig sinnlos zu sein, weil der Linkshänder im Hirn Linkshänder bleibt, auch wenn er rechts noch so schön zu schreiben gelernt hat.
Psychologisch ist dieses „Umlernen“ wohl meistens ein ziemlicher Schmarrn, weil die Händigkeit an sich ja gar nicht „umgelernt“ wird, sondern lediglich das Linksschreiben ab- bzw. das Rechtsschreiben antrainiert wird. Dass da leicht der Eindruck „die wollen nicht, dass ich bin wie ich bin“ entsteht, liegt auf der Hand.
Gruß
F.
Das ist vor Kurzem noch Normalität gewesen. Und jetzt sind wir vielleicht übern Berg.
Also die Frage wird noch gestellt weil es doch noch Engstirne gibt,
Es möge die linke Hand den Arsch abwischen, das, meine ich ist praktischer im Umgang mit anderen Menschen.
Damit wollte ich ausdrücken, dass es nur dort an diesem berüchtigten Ort wichtig ist, welche Hand genommen wird.
Bist aber kein Kind und nicht mehr in der Entwicklung.
Hallo SenpaiPls,
zumindest in Österreich ist es den Kindern freigestellt, welche Hand sie zum Schreiben oder Schneiden verwenden wollen.
Vielleicht sind diese Links hilfreich?
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https://www.dasgehirn.info/handeln/motorik/erzwungene-rechtshaendigkeit-zeigt-sich-im-gehirn-6979
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http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/sendung/linkshaender-102.html
Heutzutage gibt es so gut wie alles auch für Linkshänder - das Argument „Schere/Füllfeder/… ist halt nur für Rechtshänder konzipiert“ fällt also weg! Sogar Rechner kann man entsprechend umstellen!
Gruß
dafy
Ja, uneingeschränkt hochgradig schädlich.
Bin selber Linkshänder, wurde - ohne Zwang - auf rechts umgeschult.
Mehrere Jahrzehnte später wieder zurück auf linkshändiges Schreiben.
Wenn ich heute mit rechts schreibe, merke ich das schon, sobald ich den Stift in die Hand nehme.
Es war, als würde eine ungenutzte Datenbank freigegeben.
Als Linkshänder mit rechts zu schreiben ist ein Kampf. Man gefährdet auch die Schulnoten.
Also: Linkshänder sollten mit links, Rechtshänder mit rechts schreiben.
Übrigens gibt es ein Standardwerk hierzu:
Autorin: Johanna Barbara Sattler
Titel: Der umgeschulte Linkshänder - oder der Knoten im Gehirn.
Hoffe es hilft - nein…ich bin sicher: Es hilft.
BigData
Schädlich ist unnützer Zwang
Schädlich, und viel ernster schädlich, als es ein Zwang sein kann, ist das tatsächlich für Kinder.
Hab ich mich zu blöd ausgedrückt?
Man sollte Kinder nicht zwingen mit der rechten Hand zu schreiben.
Das ist meine klare Botschaft.
Bitte genauer hinschauen.
Nein, du hast dich klar ausgedrückt und zwar, dass "schädlich wäre nur unnützer Zwang.
Was hier schädlich ist, für Kinder, um die geht es ja, ist jedoch weit tiefer, als nur einem Zwang ausgesetzt zu sein.
Bitte genauer verarbeiten.
Hi,
ich bin eine geborene Rechtshänderin, mit links kann ich fast gar nichts. Auch habe ich im linken Arm weniger Kraft als rechts.
Aber, vor einigen Jahren war ich gezwungen viele Sachen mit links zu erledigen da mir der rechte Arm von den Fingern bis zur Schulter eingegipst wurde. Passenderweise war das genau zu der Zeit, als ich renovierte. Als mir dann irgendwann die Decke auf den Kopf zu fallen drohte, habe ich einfach mal begonnen auszuprobieren - und erfolgreich Fliesen verfugt. Mit links. Irgendwann war der Gips ab, die Baustelle fertig und alles gut. Vergangenes Jahr musste ich erneut Fliesen verfugen. Resultat: mit rechts kann ich das nicht, ich habe mich echt gequält. Bis ich links ausprobiert habe, dann ging es locker
Gruss,
Little.
Ja, ja und nochmals ja
Was jedenfalls hilfreich für das Kind ist, ist wenn es mit einer Rechtshänderschere und einem Rechtshänderkorkenzieher umgehen kann, denn die speziellen Geräte für Linkshänder stehen nicht immer zur Verfügung.