Hi,
Rechnung:
Arbeitnehmer 4000€ = 48000 €/Jahr = in DM 93.879,84 DM
Gerundet 5000 €/Monat.= 60.000€/Jahr pro gut verdienendem AN!
ein AN kostet den AG ungefähr das Doppelte von dessen
Bruttolohn!
O.K., du hast recht, wenn ich noch 6 Wo Urlaub und großzügig 4 Wochen Krankheit dazu rechne komme ich auf ca. 41%.
Du musst auch sehen, dass der Gewinn aus ganz vielen Sparten
kommt und diese kleine Gewinn-Bächlein fließen zusammen und
ergeben in der Summe diesen enormen Gewinn.
Das ist denke ich normal, wenn mehrere Einkünfte da sind, einige zurück gehen, müssen die besseren Bereiche die Defizite des schwächeren Bereiche ausgleichen. Darum nie auf ein Pferd setzen, um Verluste mit Gewinnen ausgleichen zu können. Macht wohl jeder erfolgreiche Unternehmer so.
Was zählt ist dennoch, was unter dem Strich bleibt. Wo es herkommt ist zunächst mal zweitrangig. Wenn Gewinn übrig bleibt, können die Arbeitsplätze damit erhalten werden.
Wenn es aber mein Ziel ist, ständig mehr zu verdienen, muss ich die unrentableren Bereiche optimieren oder streichen. So geht das dann weiter. Es kommt jedoch auch vor, dass unrentable Bereiche sich wieder erholen und unrentable sich verschlechtern. Dann kehrt sich das um und unter dem Strich kann dennoch ein Gewinn bleiben.
Als Laie folgende grobe Überlegung, mit Bitte dies durch Fachwissen richtig zu stellen und mir meine Denkfehler zu erklären:
Bereiche Textil, Telekommunikation, IT, Produktion.
Produktion und Textil brechen ein, ich rationalisiere. Umsatz fällt, Kosten aber auch, Verlust verringert sich, der Gewinn ist von der Entwicklung/Ertrag von TK und IT abhängig.
Jetzt bricht auch noch Tkom und IT ein. In Bereich Textil und Prod. durch Reduktion weniger Marktanteile (allerdings auch weniger Verlust). Leichte Erholung dieser Bereiche kann aber Einbruch der Gewinne aus IT und Tkom nicht auffangen. IT und Tkom wird darum z. B. auch abgebaut um Gewinnchancen aufrecht zu erhalten.
Da das vorrangige Ziel die Gewinnerhöhung ist, kann das eine Abwärtsspirale ergeben. Theoretisch sind die einzelnen Bereiche derart wegationalisiert, dass nur noch die Erschließung neuer Bereiche oder Märkte bleiben. Da tummeln sich aber auch schon andere.
Verringerung oder Gleichbleiben des Gewinnes (= entsprechend Gehalt der AN)hinzunehmen, wäre der Preis, den Aktionäre und Manager zahlen müssten, um alle Bereiche zu erhalten, bzw. nicht eklatant zu reduzieren. Genau das wird doch von den Arbeitnehmern verlangt, aber von den Aktionären und Managern eben nicht in dem gleichen Maße geleistet.
Da ist soziale Verantwortung gefragt, die viele Klein- und mittelgroße Betriebe leisten. Mancher Chef nimmt Einkommenseinbußen hin, um sein Unternehmen zu erhalten.
Die AGs und Konzerne sind auf stetige Renditesteigerung und Wachstum fixiert und wollen nicht einsehen, dass dies auch im Zuge der Globalisierung (und Naturgesetz?) nicht funktionieren kann. Den Gürtel enger zu schnallen wird meist von den anderen verlangt, statt bei sich anzufangen.
Ein guter Manager ermittel die optimale Gewichtung, um Verlustbereiche und Gewinnbereiche ins Mittel zu bringen. Das zu schaffen ist schwierig und soll bei Erfolg auch großzügig entlohnt werden.
Das ist ähnlich wie mit den Überstunden, es heißt ja auch
immer die AN machen so viele Überstunden, dass damit neue
Arbeitsplätze geschaffen werden könnten. Stimmt aber nicht,
wenn nämlich jeder AN nur 10 min länger pro Tag bleibt, dann
gibt das bei derzeit 38Mio Erwerbstätigen 380Mio min knapp
790.000 Stellen pro Tag. Und die Rechnung ist wirklich sehr
milchmädchenhaft.
Ja, weil die 790.000 neue Stellen sich aus der Gesamtsumme der angenommenen 10 Min je AN pro Tag ergeben, aber durch Wegfall dieser Zeit nur einmal ersetzt würden. Die Überstunden würden also nicht täglich 790.00 Stellen schaffen, sondern, wenn jeder diese täglichen Überstunden verhindert, könnten 750.000 Stellen diese täglich geleistete Zeit an Mehrarbeitsstunden ersetzen. Da diese zusätzlichen AN aber auch das ganze Jahr arbeiten, können diese Stellen nur einmalig geschaffen werden. (Ohje ich glaub das habe ich jetzt nicht gut erklärt, aber wenigstens ich weiß, was ich meine *gg*.)
Warum Reduzierung von Überstunden nicht eine gewisse Anzahl von Arbeitsplätzen schaffen kann, erschließt sich mir offen gestanden nicht .
ABER man muss auch bedenken, dass Heinrich v. Pierer im Januar
seinen Posten abgibt und es sieht einfach besser aus, wenn man
das mit Rekordgewinnen macht, als mit durchschnittlichen
Gewinnen.
Ich verstehe jetzt nicht, was du damit sagen möchtest. Ich mache mir um diesen Mann jednefalls keine Sorgen, der hat 1. ausgesorgt und 2. bestimmt schon den nächsten (noch lukrativeren?) Job in Aussicht.
Gruß Jadzia