Ist die Angabe der Regenmenge zeitabhängig?

Wissenschaft Wetter & Meteorologie
#1

Hallo liebe Regenmacher, :wink:

wir sind hier in einer Diskussion heissgelaufen und können uns über das Thema Regenmenge bzw. Niederschlagsmenge pro qm nicht einigen.
Mein Bruder meint, dass die Niederschlagsmenge garnichts mit der Zeit zu tun hat, in der sie fällt, ich hingegen meine, dass das sehr wohl von der Zeit abhängt.
Beispiel: Wenn es genau eine Stunde lang schüttet, ist für mich eine Niederschlagsmenge von 24 Liter pro qm genausoviel wie eine Niederschlagsmenge (im Regenmesser) von 4 Liter pro qm, wenn es im zweiten Fall nur 10 Minuten lang geregnet hat (10 Minuten mal 6 = 60 Minuten und 4 Liter/qm mal 6 = 24 Liter/qm).

Frage: Bezieht sich die Niederschlagsmenge auf einen Regenguss oder auf eine Stunde?

Gruß Finus

#2

Beides
Hi,

Beides sind eindeutige und vollständige Aussagen.
Man darf nur nicht z.B. Liter/m^2 sagen und Liter/(m^2*Stunde) meinen.
Meiner Meinung nach ist die reine Literangabe sinnvoller, als dies auf eine Zeiteinheit zu beziehen, es sei denn, man möchte zum Ausdruck bringen, dass es sich um einen besonders starken Regen handelt.
Gruss,

#3

Hallo Finus,

vielleicht bringt euch das weiter in eurer Diskussion:

Die Niederschlagsmenge gibt die während eines Zeitraums gefallene Menge an Niederschlag an. Fällt der Niederschlag in fester Form (Schnee, Graupel, Hagel, …), so wird eine entsprechende Wassermenge als Niederschlag berücksichtigt. Die Niederschlagsmenge ist an sich eine kontinuierliche Größe. Für den Wettertipp wurden aber einige geeignet erscheinende Klassen eingerichtet, in denen die Niederschlagsmenge getippt und beobachet wird.
Einheiten der Niederschlagsmenge sind die volumenbetrachtende Einheit (Volumen pro Fläche) und die Wasserstandsbetrachtung (wie hoch stündes das Niederschlagswasser ohne Abfluß?). Dabei entspricht 1 Liter/m² genau 1 mm.
In der Meteorologie werden anstatt reiner Niederschlagsmengen häufig auch Regenraten (Niederschlagsmenge pro Zeitintervall, z.B. mm/h) betrachtet. So gesehen entspricht die Niederschlagsmenge des Wettertipps einer Regenrate in Liter pro m² und Tag (l/m²d).

Gruss Distel

#4

Hallo !

Ganz sicher ist es zeitabhängig.

Was nützen dem Bauern 10 Liter im Monat, er braucht 10 Liter in 24 Stunden.

mfgConrad

#5

Hallo,

Beides sind eindeutige und vollständige Aussagen.
Man darf nur nicht z.B. Liter/m^2 sagen und Liter/(m^2*Stunde)
meinen.
Meiner Meinung nach ist die reine Literangabe sinnvoller, als
dies auf eine Zeiteinheit zu beziehen, es sei denn, man möchte
zum Ausdruck bringen, dass es sich um einen besonders starken
Regen handelt.

Kannst du mir einmal eine Niederschlagsmenge OHNE Zeitbezug nennen ??

MfG Peter(TOO)

#6

Beispiel
Hi,

Kannst du mir einmal eine Niederschlagsmenge OHNE Zeitbezug
nennen ??

„Letzte Woche regnete es 50 liter/m^2“
Der mathematische Zeitbezug fehlt. Es ist nicht erkennbar, ob es sich um einen Jahrhundertwolkenbruch oder um einen lange dauernden Nieselregen handelt.
Gruss,

#7

Hallo,

Kannst du mir einmal eine Niederschlagsmenge OHNE Zeitbezug
nennen ??

„Letzte Woche regnete es 50 liter/m^2“
Der mathematische Zeitbezug fehlt. Es ist nicht erkennbar, ob
es sich um einen Jahrhundertwolkenbruch oder um einen lange
dauernden Nieselregen handelt.

Es gibt aber eine zeitliche Obergrenze (7 Tage) und auch eine Untergrenze (Mit sicherheit nicht

#8

Hallo liebe Freizeitmeteorologen,

vielen Dank für eure bisherigen Antworten.

Es bestätigt sich, dass die Antwort nicht einfach ist und auch bisher nicht eindeutig war.
Es ist zwar interessant, was der eine oder andere als sinnvoller oder für Bauern nützlich hält, ich wäre eher an einer wissenschaftlichen Erklärung interessiert.

Gruß Finus

#9

Hallo Finus,

Es bestätigt sich, dass die Antwort nicht einfach ist und auch
bisher nicht eindeutig war.
Es ist zwar interessant, was der eine oder andere als
sinnvoller oder für Bauern nützlich hält, ich wäre eher an
einer wissenschaftlichen Erklärung interessiert.

Bei besonderen Ereignissen wird es schon mal auf „einen Regenguss“ bezogen, hier hatten wir letzte Woche in Riehen 47mm in eine halben Stunde, da mussten einige Keller ausgepumpt werden.
Bei den populären metereologischen Statistiken (war jetzt der Juni zu warm, kalt, trocken, nass) wird normalerweise der Niederschlag pro Monat mit dem entsprechenden langjährigen Mittelwert verglichen, also immer auf den entsprechenden Monat bezogen. Weiterhin ist noch die durchschnittliche Niederschlagsmenge pro Jahr ein üblicher Wert welcher oft in Schul-Atlanten zu finden ist.

Allerdings macht die Gesammtniederschlagsmenge über tausend Jahre in der Meteorologie keinen Sinn. Das spielt dann eher bei den Geologen eine Rolle um die Auswaschungen zu berechnen.

Allerdings kenne ich keinen Niederschlagswert der nicht mindestens implizit auf einen Zeitraum bezogen ist.

MfG Peter(TOO)

#10

Polarlichter

Hi Sotec,

Kann man Polarlichter auch tagsueber sehen?

nein, dann ist es zu hell

Gibt es Jahreszeiten, in denen man sie oefters beobachten
kann?

Im Winter, da ist es länger dunkel.

Gandalf

Praezise geantwortet, dankeschoen :smile:

Gut, damit waeren eigentlich alle meine Fragen geklaert…