Eindeutig nein! Wenn auch nicht aus den von dir vermuteten Gründen.
Wenn man die Steuersätze vergleicht, darf man nicht nur die unterschiedlichen Prozentsätze vergleichen, sondern muss auch auf die Berechnung de „wovon“, nämlich des zu versteuernden Einkommens, achten.
Da ist es dann nunmal so, das jemand mit Spitzensteuersatz im Normalfall einfach mehr Möglichkeiten hat, sein Geld so zu verdienen, dass sein steuerlich maßgebliche Einkommen geringer wird. Und diese Möglichkeiten müssen keineswegs illegal sein, obwohl auch ungesetzliche „Sparmethoden“ natürlich bei höherem Einkommen eher einfacher werden.
Und manche Regelungen fördern auch schon per se vermehrt die Leute mit hohem Steuersatz, z.B. die Verknüpfung der Kinderfreibeträge mit dem Kindergeld.
Und 48% von 200.000 € sind dann immer noch wesentlich mehr verbleibendes Geld als 85% von 20.000 €. Wenn mein Arbeitgeber mein Gehalt auf eine Million erhöhen würde, dürfte er gerne auch 90% davon gleich als Steuern einbehalten 
Natürlich darf man es mit der Besteuerung der Besserverdienenden nicht so übertreiben wie in Lawrence Beispiel oder in Kishons „Krieg gegen die feisten Hausbesitzer“. Wer aber meint, dass er bei uns zuviel Steuern zahlt, der soll nur ruhig ins Ausland ziehen - aber dann auch wirklich ganz, und nicht wie diverse Promis, bei denen dann leider doch aufkam, dass sie eine Woche zuwenig in Monaco gewohnt hatten.
Mit den wirklich faulen HartzIV-Empfänger hast du schon recht, aber wie soll man diese zuverlässig erkennen? Ebensoschwierig stelle ich mir die Identifkation jener Spitzenverdiener vor, die wirklich mehr leisten als jemand der weniger verdient. Müßte man dann nicht auch denen, die mehr leisten, aber weniger verdienen, schon besseres Gehalt zahlen?