Ist das Böse beim Menschen unnatürlich? Ein Irrweg?
Die böse Natur des Menschen,
wie sie Paulus beklagt Röm. 1 ab 28, und auch in sich selbst: Röm. 7,18 - - am Ende der griechischen Philosophie: „Ich weiß, daß ich nichts weiß“ und am Anfang der christlich abendländischen Philosophie: Jesus „Ich bin die Wahrheit“:
Betrug, Hinterlist, Heimtücke und Täuschung sind in der Natur ganz natürlich: Das Netz der Spinne und die Tarnung und Geduld der Katze im Hinterhalt. usw. usw. Aber auch beim Menschen, - und nicht nur in den provinziellen Dörfern und bei den Hinterwäldlern - gilt der Betrüger als Schlaumeier und der Betrogene als Dummkopf und Verlierer.
Die Schnittstelle solcher natürlichen Natur (als Veranlagung) und der unnatürlichen Natur (von Willensfreiheit) menschlicher Erkenntnis von Ethik und Moral bündelt sich bei Gerold Pauss im 2. Absatz unter
(Die Welt und wir, Metzler, Bnd. 2/2, Seite 632, oder
http://www.jesus-und-kirche.de/624-633.pdf
„Erst für ein Denken oder Reflektieren, das sich näher darauf einläßt, was ein Wollen oder Intendieren ist, ergibt sich dann: Weil es ergeht, um etwas Wirklich-Anderes zu erzielen, so muß es (in dem Sinn von soll es) dies auch widerspruchsfrei tun, da Wirklich-Anderes sich auch überhaupt nur so erzielen läßt. Mit ändern Worten: Erst ein Mensch, der sich als den, auf den er eigens denkend-reflektiert, dann auch noch näher kennenlernt, tritt nicht nur als ein freiheitliches Wollen oder Intendieren auf, sondern auch noch als Autonomie für sich als ein solches Wollen oder Inten dieren in Gestalt von so etwas wie Sollen oder Dürfen. Und seitdem er und solang er dafür auch noch rationale Argumente zu entwickeln sucht, tritt dies als abendländische Philosophie hervor. Mit deren zureichender Ausarbeitung und Begründung steht und fällt denn auch noch der Gesamtbereich von Recht oder Moral mit allem, was auf ihm beruht.“
Und da wird’s halt dann etwas komplizierter, woran selbst der gute Immanuel scheiterte.
Aber auch bei Pannenberg und Wilckens ist die Kirche etwas anderes als die „böse Welt“:
http://www.jesus-und-kirche.de/Kirche.htm
Man kann sich jetzt streiten, ob der christliche Glaube die Erlösung des Menschen aus seiner verkommenen Natur ist, oder eine Rückführung zu seiner eigentlichen Bestimmung.
ganz herzlich
Friedhelm
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credo ut intellegam, und nicht umgekehrt!