Ist Euch eigentlich schon mal aufgefallen

… dass die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer wird? In allen Staaten?
Oder täusche ich mich da?
Grüße
Raimund

… dass die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer wird?
In allen Staaten?
Oder täusche ich mich da?

Nein, leider nicht.
Ich glaube, das lässt sich mittlerweile auch schon aus Statistiken herauslesen.
Allerdings wird Reichtum heute auch noch wesentlich stärker zur Schau gestellt als früher. Damals galt Sparsamkeit und Bescheidenheit auch für Reiche noch als Tugend. Dieser Prozess reißt naturlich diejenigen, die gern reich „aussehen“ gnadenlos mit in die Armut.

LG
Stefan

Seit dem Alten Testament aktenkundig…

Guten Abend Raimund

Auf die Schnelle:

Nachdem du deine wilden Attacken gegen die (jüdischen)Israeli und die USA hoffentlich fertig geritten hast, willst du wohl ein neues Fass auftun. Nur: Dies ist ein Thema, das wir in grauer Vorzeit schon in der Schülerzeitung beinahe tot geritten haben.

Die Kluft zwischen Arm und Reich ist nicht neu, diese ist seit dem Alten Testament aktenkundig. Nicht einmal mehr die Ursachenforschung ist von Interesse, man kennt die Gründe. Diskussionen über Massnahmen zur Verringerung dieses Gefälles nützen nichts, wenn die Erkenntnisse aus diesen Diskussionen nicht umgesetzt werden. Und dies geschieht zu einem Grossteil aus wirtschaftlichen Gründen - aber man hat darüber gesprochen, das sog. Weltgewissen beruhigt und dabei und damit gigantische Augenwischerei betrieben.
Interessant wird es bei der Frage, wer wen warum in Armut lässt.
Vielleicht stellst du diese Frage demnächst in diesem Brett. Aber bitte ohne billige Polemik.

Gruss
Tim

hallo Tim,
es fragt sich beim Lesen Deiner Antwort, wer hier polemisch ist.
grüße
Raimund

Hallo Raimund

„polemisch“ hat fallweise zwei Bedeutungen: a)streitbar und b)feindselig

streitbar: das bin ich zugegebenermassen, sogar mit Lustgewinn
feindselig:das werden Diskussionen mangels Argumenten, oder was noch schlimmer ist, mangels fundiertem Wissen!

Nun kannst du die für dich zutreffende Aussage auswählen - streitbar habe ich bereits okkupiert…

Gruss
Tim

…und schon wieder machst Du einen Fehler.
Du interpretierst die Herkunft Deines Lustgewinnes falsch!
grüße
Raimund

… dass die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer wird?
In allen Staaten?
Oder täusche ich mich da?
Grüße
Raimund

Hallo Raimund,

hierzu empfehle ich die Lektüre von Günther Ogger, Absahnen und Abhauen.

Er schildert hier dieses Problem.

Es geht rein um Neid. Seit sich vor 150 Jahren die Proleten Europas organisierten, muss man sich hier dafür schämen, die mittlerweile nun wirklich mehr als gleichen Chancen etwas besser genutzt zu haben.

Hier können wir viel von den US-Amerikanern lernen. Dort darf man noch erfolgreich sein und der Erfolg eines anderen dient den Leuten als Ansporn, selbst etwas zu tun und nicht, so wie in Deutschland, den anderen zu denunzieren.

Grüße,

Mathias

Lieber Tim,

in Deiner ersten Antwort lehnst Du es ab, uns Deine Argumentation vorzulegen, monierst dasselbe aber bei Raimund.

Vielleicht erzählst Du uns mal ein bisschen was über Deine Gedanken hierzu, anstatt nur zu pöbeln.

Ich bin gespannt.

Grüße,

Mathias

„polemisch“ hat fallweise zwei Bedeutungen: a)streitbar und
b)feindselig

streitbar: das bin ich zugegebenermassen, sogar mit Lustgewinn
feindselig:das werden Diskussionen mangels Argumenten, oder
was noch schlimmer ist, mangels fundiertem Wissen!

Nun kannst du die für dich zutreffende Aussage auswählen -
streitbar habe ich bereits okkupiert…

Gruss
Tim

nicht nur Europa
Hallo Mathias,

ich denke, Raimund ging es keineswegs allein um die Probleme vor Ort, sondern (auch) um die Arm-Reich-Schere innerhalb der gesamten Welt. Hier von Chancengleichheit zu sprechen würde nicht gerade von Sachkompetenz zeugen. Aber das hast du sicher nicht im Auge gehabt bei deinen differenzierten Ausführungen zum Thema „Proleten“. Btw: Definiere mir doch mal „Prolet“, wie du es verwendest, ich habe den Begriff offensichtlich immer in eine andere Zusammenhang gehört.

Gruß,

barbara

Kein Thema? Für mich schon…
Servus Freunde,
für mich ist dieses Thema weiterhin aktuell.
Vorige Woche gab es bei uns in Österreich das ‚Sozialstaatsvolksbegehren‘ Immerhin etwas mehr als 700 000 Österreicher haben unterschrieben (so auch ich). Angesichts dessen, daß in Österreich etwa 800 000 (also 1/10) Menschen unter der Armutsgrenze leben hätte ich mir mehr erwartet.

Ich denke, daß wir in Österreich, Deutschland und den meisten europäischen Staaten im Vergleich ein halbwegs gutes soziales Netz haben, aber wohin gehen wir? Sind wir auf dem Weg zu weniger Solidarität, zur 2/3 Gesellschaft, ich meine wo es 2/3 der Menschen halbwegs gut geht und der Rest…
Ein Blick in die USA, also beileibe kein armes Land: Den Menschen am Land und in kleinen Städten geht es noch halbwegs gut. Aber ein Blick in große Städte zeigt ein ganz anderes Bild. Dort gibt es eine dünne reiche Schicht und Millionen von armen Menschen, die in Slums, Häusern ohne Fenster bzw. Dächer (oder beides) wohnen. (Wenn sie Glück haben) Da gibt es die ‚Working Poor‘, Menschen die trotz Arbeit sich kaum eine Wohnung leisten können. Dabei geht es ihnen noch ‚hervorragend‘ gegenüber jenen Menschen, die keine Arbeit haben. Irgendwie und irgendwann kommen Trends aus den USA auch zu uns.

Natürlich kostet der Sozialstaat Geld. Viele fragen sich, warum soll ich für gescheiterte Existenzen, bzw. Oabeidsscheiche (Deutsch: Menschen, die Arbeit scheuen) zahlen? So gut geht’s mir doch auch nicht… Aber… kann nicht jeder von uns in diese Lage kommen?
… für Abfangjäger (ratet mal wie sinnvoll ich diese für Österreich halte) udergl. haben wir Geld, aber für unsere Armen?
Aber: Wenn den Menschen der Anreiz fehlt, und viele so denken: ‚wenn ich nicht arbeite, dann kann ich mir zwar einiges nicht leisten, aber über die Runden komm ich trotzdem,‘ verliert die ganze Gesellschaft.

Ein Buchtip: Luciano De Crescenzo ‚Alles fließt, sagt Heraklit‘ in dem auch über dieses Thema philosophiert wird.

Also, für mich ist dieses Thema keineswegs tot. Es wäre ein Thema für alle Parteien, Sozialdemokraten Christliche… Mir scheint es viel wichtiger als welche Reisen Haider gerade macht und wen er vorige Woche beleidigt hat. Solche Themen eignen sich hervorragend um Menschen von wichtigen Themen abzulenken.

Vielleicht können wir doch vernünftig darüber diskutieren??

Meint
Euer Herbert

Von Armen und Armut
Hi raimund
man muss da Differenzieren:

  1. Inland; innerhalb eines Landes:
    Es ist ein logischer Prozess, dass die „reichen immer reicher werden“, denn diese können überschüssige (=für den Lebensunterhalt sowie die soziale Absicherung nicht nötige) kapitalmittel einsetzen, aus denen sie dann wieder Erträge erwirtschaften.
    „Arme“ leute können natürlich viel wenige Sparen und sind normalerweise viel vorsichtiger in der Geldanlage.
    (wenn ich 100 Mio auf der Bank habe, kann ich schon mal ein paar mio verschmerzen, aber bei 100 000 auf der Bank schmerzen ein paar 1000 sehr)

daraus ergibt sich nun, dass sich tendenziell immer mehr Kapital bei denen ansammelt, die eh schon viel haben. (Der Teifl scheisst immer auf dr gröschte Mischthaufe)

Die Frage ist nun, ob dies eine reine Umverteilung der Mittel ist, oder ob die zur verfügung stehenden Mittel immer mehr werden.

Wenn es sich bespielsweise um Grundbesitz handelt, kann der Vermögenszuwachs nur auf Kosten anderer geschehen. Bei der moderenen Wirtschaft wachsen jedoch die Mittel immer weiter an.
Sprich: obwohl sich die Differenz zwischen arm und reich immer weiter erhöht, steigt der Lebensstandard für alle an!

Vergleicht man den Lebensstandard der Armen hierzulande von 1900 mit dem heutigen, so ist eine bemerkenswerte Verbesserung der Lebensumstände festzustellen.
Wobei natürlich klar ist, dass diejenigen, die unter der festgelegten armutsgrenze leben, wirklich jeden Euro 3 mal umdrehen müssen… lustig ist das nicht.

In anderen Ländern, insbesondere der 3. Welt, sieht das natürlich anders aus. da saugt die Finanzaristokratie tatsächlich das Volk aus.

  1. Zwischenstaatlich
    Es ist klar ersichtlich, dass die allerärmsten Länder dieser Erde im vergleich zu den Industrienationen nicht nur relativ ärmer geworden sind, sondern der Lebensstandard in diesen Ländern ist seit ihrer Unabhängigkeit auch absolut gesunken.
    Viele machen nun die einfache Rechnung auf: Wir reich, die arm, also beruht unser Reichtum auf deren Armut.
    Diese Schlußfolgerung ist falsch. Die Armut der Entwicklungsländer beruht auf internen Problemen, insbesondere der Verteilung der Mittel…
    noch dazu zeigt sich, dass gesamtwirtschaftlich betrachtet das Handelsvolumen zwischen Industrienationen und Entwicklungsländern minimal ist, und das Handelsvolumen mit den allerärmsten Ländern kann man vergessen. In wirklichkeit haben die gerade die unterentwickeltsten Länder eine gesamtwirtschaftlich positive Bilanz, denn bei jeder hasndelsbilanz (die negativ ist) fallen alle Entwicklungshilfekosten unter den Tisch, die dieses Defizit bei weitem ausgleichen.
    Die Entwicklungsländer kranken an der mangelden Verteilung der gelder und vor allem an der mangelden Investitionsbereitschaft der Einheimischen Reichen. (Eine Geldanlage in der Schweiz bringt für das Land gar nichts) bzw die Staatsgelder werden in unproduktives investiert (Waffen), anstelle eine Infrastruktur aufzubauen.

Zynisch gesagt: Wenn sich die 40 ärmsten Länder dieser Erde in Luft auflösen würden, wäre das wirtschaftlich betrachtet für uns ein Gewinn!!! Da wackelt bei uns kein einziger Arbeitsplatz.

Gruß
Mike

Guten Tag Mathias

in Deiner ersten Antwort lehnst Du es ab, uns Deine
Argumentation vorzulegen, monierst dasselbe aber bei Raimund.

Ich argumentiere nicht, ich stelle nur fest. Auch von monieren keine Rede sein - das wäre bei Raimund bestenfalls Wasser in den Rhein getragen.

Vielleicht erzählst Du uns mal ein bisschen was über Deine
Gedanken hierzu, anstatt nur zu pöbeln.

Pöbeln? Welten davon entfernt…
Pauschale Gedanken zu dieser Thematik bringen nichts oder haben schlimmstenfalls eine üble Schwarz-weiss-Malerei zur Folge. Ein nur schon länderweises, differenziertes Eingehen, nimmt den Umfang einer mittelprächtigen Seminararbeit an.

Ich bin gespannt.

Zur Spannungslösung taugen auch Verlagsarchive. Da Werbung hier verboten ist, leider kein Link…

Gruss + schönen Sonntag
Tim

Ach ja,

Du hast Dir natürlich alles selbst erarbeitet:
Das Glück in D geboren zu sein, die Eltern die Dir Erziehung und Bildung zukommen ließen, das Wirtschaftssystem, das Dir den Aufstieg ermöglichte, und viele ander ganz persönliche Verdienste und jetzt bist Du mit Recht sauer auf die „Absahner“, die sich nicht um ein ordentliches Elternhaus mit gutem finanziellen Hintergrund, eine ordentliche Staatsbürgerschaft und solche Dinge gekümmert haben und DIr nun auf der Tasche liegen.
Es ist wohl wirklich kein Wunder wie es auf dieser Welt zugeht, wenn da mehrere so denken.

Stefan

Hallo Michael,

man muss da Differenzieren:

  1. Inland; innerhalb eines Landes:
    Sprich: obwohl sich die Differenz zwischen arm und reich immer
    weiter erhöht, steigt der Lebensstandard für alle an!

Da habe ich aber was anderes gelesen! Auch in D soll es immer mehr Arme geben. Und hier ist wirklich arm gemeint.
In USA steigt die Zahl derer, die sich keine Wohnung mehr leisten können und auf der Straße wohnen.

Vergleicht man den Lebensstandard der Armen hierzulande von
1900 mit dem heutigen, so ist eine bemerkenswerte Verbesserung
der Lebensumstände festzustellen.

Der Zeitraum ist zu groß. Nimm den Zeitraum von 1980 bis jetzt. Oder noch präziser: von 1990 bis jetzt. Seit die kommunistische Gefahr gebannt ist, geht es stetig bergab.

In anderen Ländern, insbesondere der 3. Welt, sieht das
natürlich anders aus. da saugt die Finanzaristokratie
tatsächlich das Volk aus.

Deswegen lehne ich auch jegliche Zahlung an die 3. Welt ab. dieses Geld verschwindet sofort in der Schweiz auf Nummernkonten. (siehe Sukarno, Mobuto,…)
Eine Entwicklungshilfe sollte grundsätzlich so gestaltet sein, dass man der Bevölkerung Hilfe zu Selbsthilfe gibt. Das ist günstiger und effektiver. Aber äußerst unbeliebt bei der herrschenden Klicke.

  1. Zwischenstaatlich
    Es ist klar ersichtlich, dass die allerärmsten Länder dieser
    Erde im vergleich zu den Industrienationen nicht nur relativ
    ärmer geworden sind, sondern der Lebensstandard in diesen
    Ländern ist seit ihrer Unabhängigkeit auch absolut gesunken.
    Viele machen nun die einfache Rechnung auf: Wir reich, die
    arm, also beruht unser Reichtum auf deren Armut.
    Diese Schlußfolgerung ist falsch. Die Armut der
    Entwicklungsländer beruht auf internen Problemen, insbesondere
    der Verteilung der Mittel…

Wie oben erwähnt. Wobei allerdings auch westliche Firmen nicht ganz unschuldig sind.
Nigeria und mexico müssten eigentlich steinreiche Länder sein. Die Bevölkerung müsste wohlhaben sein. Doch gerade diese Länder stehen vor dem Konkurs. Allerdings nicht die Oberschicht. Die „wälzt sich in Sahne“.

noch dazu zeigt sich, dass gesamtwirtschaftlich betrachtet das
Handelsvolumen zwischen Industrienationen und
Entwicklungsländern minimal ist, und das Handelsvolumen mit
den allerärmsten Ländern kann man vergessen. In wirklichkeit
haben die gerade die unterentwickeltsten Länder eine
gesamtwirtschaftlich positive Bilanz, denn bei jeder
hasndelsbilanz (die negativ ist) fallen alle
Entwicklungshilfekosten unter den Tisch, die dieses Defizit
bei weitem ausgleichen.
Die Entwicklungsländer kranken an der mangelden Verteilung
der gelder und vor allem an der mangelden
Investitionsbereitschaft der Einheimischen Reichen. (Eine
Geldanlage in der Schweiz bringt für das Land gar nichts) bzw
die Staatsgelder werden in unproduktives investiert (Waffen),
anstelle eine Infrastruktur aufzubauen.

Absolut meine Meinung

Zynisch gesagt: Wenn sich die 40 ärmsten Länder dieser Erde in
Luft auflösen würden, wäre das wirtschaftlich betrachtet für
uns ein Gewinn!!! Da wackelt bei uns kein einziger
Arbeitsplatz.

Was den Reichen der einzelnen Länder nicht ins Hirn geht (unseren Nach-90er Managern auch nicht), ist die Tatsache, das sie noch reicher werden könnten, wenn sie dafür sorgen würden, dass das Volk wohlhabend ist. Denn ein Verbraucher, der ein hohes Einkommen hat, gibt es auch aus, kurbelt die Wirtschaft an. Ein armer Schlucker, der nicht weiß, wie er den morgigen Tag überleben soll, hat kein Geld für Luxus übrig.
Das erinnert mich immer an meine Geschichtsstunden. Damals erzählte uns unser Lehrer, wie Athen aus eine finanziellen Not gerettet wurde: sie holten sich einen (neudeutsch) Unternehmensberater (frage mich nicht nach dem Namen, ich habe ihn vergessen. Aber vielleicht kennst Du ihn, er wurde später verbannt). Dieser schlaue Mann verteilte sämtliche athener Geldreserven unter das Volk. Die Kasse wasr leer! Kurz darauf war sie zum überquellen voll. Ein Wunder? Nein, bösartige Menschenkenntnis! Denn die Bevölkerung hat so reagiert, wie er es vermutet hat: sie gab das ganze geschenkte Geld aus… und noch das dazu, das sie hatten. Die Wirtschaft wurde angekurbelt, das Handwerrk hatte zu tun, die … Der Kreislauf des Geldes war wieder gesachlossen.
Und die Athener satt und zufreiden.
Grüße
Raimund

Hallo Raimund

Aus reinem Masochismus, sogar ohne Lustgewinn, meine abschliessende Antwort.

…und schon wieder machst Du einen Fehler.
Du interpretierst die Herkunft Deines Lustgewinnes falsch!

Eine Herkunft kann man nicht interpretieren…
Lotterie oder Wissen – das ist die Frage beim Umgang mit Fremdwörtern.
Um beim ursprünglichen Thema zu bleiben: Ausser der materiellen Armut gibt es auch eine immaterielle. Eine Diskussion darüber ist schwierig, da das Ausmass derselben von den Betroffenen nicht wahrgenommen oder negiert wird.

Gruss
Tim

hallo Barbara,
Du hast Recht: mir geht es um die ganze Welt, nicht nur D oder USA. Obwohl auch hier deutliche Zeichen sind.
Mit geht es aber expliziet um die Zeit nach 1990, dem zusammenbruch der kommunistischen Idee und dem Sieg des Kapitalismus.
Vor 1990 waren Gehalterhöhungen machbar. Man knurrte und genehmigte.
Nach 1990 war nichts mehr zu finanzieren.
Eigenartigerweise müssen seit 1990 immer mehr Arbeitsplätze liquidiert werden, weil man sonst pleite geht… zugleich melden die Firmen jedes Jahr neue Umsatz- und Gewinnrekorde. Und je mehr gewonnen wird, desto mehr wird entlassen, automatisiert. Wer auf der Strecke bleibt, ist der Arbeitnehmer und der Klein- und mittelständische Betrieb. Denn auch diese Produzenten werden ausgebeutet und auf den Müll geworfen.
Das geht so weiter, bis wir wieder eine Revolution haben oder wieder ein starker Mann kommt (nicht nur in D, es ist ganz allgemnein gemeint), also das Pendel in die andere politsche Richtung ausschlägt.

Hallo Raimund,

Sprich: obwohl sich die Differenz zwischen arm und reich immer
weiter erhöht, steigt der Lebensstandard für alle an!

Da habe ich aber was anderes gelesen! Auch in D soll es immer
mehr Arme geben. Und hier ist wirklich arm gemeint.

Das läßt sich leicht ändern.
Man senke die Armutsgrenze um einige Prozent ab, und schon gibt es viel weniger Arme.
Statistisch alles machbar.

Gruss Harald

Hallo Raimund,

auch wenn diese pauschale Kritik nie gut ankommt bei „Bürgerlichen“, so muss ich doch sagen: Vielleicht ist das System doch schuld!?
   Gerade in den letzten zwei Jahren können wir - natürlich nur soweit die Medien dies veröffentlich - halbwegs mitverfolgen, wie sich nicht gerade arme Menschen ungeniert die Taschen vollstopfen, während jeder Bericht über einen „Sozialschmarotzer“ der Meinung dient, dass alle Armen nichts anderes im Sinn haben, als den Wohlfahrtsstaat auszuhöhlen. Während Manager der 30 DAX-Unternehmen in den letzten Jahren durchschnittlich 68% mehr Gehalt bekommen haben, betrachten sie Lohnerhöhungen für „Normalsterbliche“ als Ruin für die Wirtschaft.
   Meiner ganz persönlichen Meinung nach sind wir erheblich reicher, als wir denken, und wir müssten wesentlich weniger arbeiten, wenn der Reichtum gleichmässiger verteilt wäre. Aber diese Vollbeschäftigung hat weitere „Vorteile“: die arbeitenden Menschen kommt abends zu müde nach, um sich noch sonderlich mit Politik zu beschäftigen, währen die Arbeitslosen zwar die Zeit, aber keine Lobby haben.
   Immer wieder hört man, das Sozialsystem koste zu viel, aber wohin fliesst denn das ganze Geld, das an allen Ecken und Enden fehlt: tatsächlich zu den Armen? Es ist absurd zu hören, dass Städte wie Frankfurt und Berlin zu den reichsten und gleichzeitig höchstverschuldetsten Städten Deutschlands zählen. Klar, wenn ich sehe, wie man das hart erarbeitende Geld verplempert, dass zum Beispiel in Berlin Regierungssitze möglichst prunkvoll sein müssen oder in Frankfurt für eine leerstehende Halle ein Mietvertrag über zwölf Jahre für eine halbe Million Mark jährlich abgeschlossen wird und die Wirtschaft weniger Steuern zahlt und Arbeitsplätze subventioniert werden, dann wundert mich nicht mehr, wo das Geld hingeht.
   Ebenso absurd erscheint es mir, dass plötzlich die erlernten Berufe keine Sicherung mehr für die (eigene) Zukunft sein sollen, lebenslange Arbeitsplätze illusorisch sind und ein einziger Job zu wenig ist, um jeden Monat über die Runden zu kommen.

Selbstverständlich sind meine Aussagen und Ansichten pauschal, aber wir haben doch an der Spitze dieses Landes Personen sitzen, die uns jeden Tag „dank“ der wohlgesonnenen Medien mit leeren Worthülsen überfrachten oder gewünschte Themen ins Licht der Öffentlichkeit rücken, während die echten Probleme unausgesprochen bleiben. Damit liesse sich ja kein Wahlkampf gewinnen, und es zeigt sich einfach - war es jemals anders? -, dass nicht der Inhalt, sondern die Form zur Disposition steht. Und bei kommenden Wahlen entscheiden wir uns wieder für bzw. zwischen Verfassungsbrechern (aufgrund ihrer Schatteneinkommen genannten verfassungswidrigen Abgeordnetengehälter) wie Stoiber, Clement, Fischer, Trittin und Co.

…und die Schuld wird vom System auf gewünschte Sündenböcke gelenkt.

Marco

Hi!

Du hast Dir natürlich alles selbst erarbeitet:
Das Glück in D geboren zu sein, die Eltern die Dir Erziehung
und Bildung zukommen ließen, das Wirtschaftssystem, das Dir
den Aufstieg ermöglichte, und viele ander ganz persönliche
Verdienste und jetzt bist Du mit Recht sauer auf die
„Absahner“, die sich nicht um ein ordentliches Elternhaus mit
gutem finanziellen Hintergrund, eine ordentliche
Staatsbürgerschaft und solche Dinge gekümmert haben und DIr
nun auf der Tasche liegen.
Es ist wohl wirklich kein Wunder wie es auf dieser Welt
zugeht, wenn da mehrere so denken.

Du gehst von dem großen Trugschluss aus, alle Menschen dieser Welt müssten denselben Grad an Reichtum besitzen.
Das sehe ich ganz anders.
Natürlich hatte ich Glück, auf der richtigen Seite geboren worden zu sein.
Ich schäme mich dafür in keinster Weise und leite daraus auch nur eine begrente Verpflichtung ab, für die Verlierer des Systems aufzukommen.
Deutschland ernährt solange den Rest der Welt, bis es selbst pleite ist. Meinst Du, die Türkei wirds uns dann helfen?

Grüße,

Mathias

Hi!

ich denke, Raimund ging es keineswegs allein um die Probleme
vor Ort, sondern (auch) um die Arm-Reich-Schere innerhalb der
gesamten Welt. Hier von Chancengleichheit zu sprechen würde
nicht gerade von Sachkompetenz zeugen.

Korrekt.
Meine Pflicht und mein Ziel ist es auch nicht, Chancengleichheit für die ganze Welt zu schaffen.

Aber das hast du sicher
nicht im Auge gehabt bei deinen differenzierten Ausführungen
zum Thema „Proleten“. Btw: Definiere mir doch mal „Prolet“,
wie du es verwendest, ich habe den Begriff offensichtlich
immer in eine andere Zusammenhang gehört.

Mir geht es bei diesem Begriff um die gesellschaftlichen Gruppen mit geringer Bildung und/oder geringem Einsatzwillen.

Grüße,

Mathias