Nein. Das stimmt so nicht und erfüllt auch nicht die Definition des Wortes Allesfresser. Es bedeutet statt dessen, dass diese Tierarten ein umspezialisiertes Nahrungsspektrum aufweisen. Aber nicht, dass sie auch alle möglichen Nahrungsquellen benötigen.
Millionen Veganer beweisen das Gegenteil. Sie leiden unter keinen Mangelerscheinungen, leben statistisch nicht deutlich kürzer und ihre Nahrung lässt im statistischen Mittel nichts an Vielfalt fehlen. Und sie sind auch nicht weniger leistungsfähig als Menschen, die Fleisch essen.
Nein. Wie schon geschrieben: müssen müssen wir nicht.
ach ja, und bevor ich’s vergesse: Wie haben es denn eigentlich die Inuit geschafft, viele Jahrhunderte lang ohne jede pflanzliche Nahrung zu überleben?
Im Gegenteil, es besagt, dass der Mensch sowohl als auch essen KANN. Die Erfahrung zeigt (ich bis seit 38 Jahren Vegetarier), dass man auf einen dieser beiden Komponenten verzichten kann.
Ohne Nachteile. Mein Blutwerte sind - auch seitdem ich weitgehend Veganer bin - gut.
Veganer und Vegetarier wollen selbst kein Fleisch essen. Ob sie den Fleischkonsum anderer Menschen gutheißen, ist eine andere Sache.
Warum sollten diese Tiere abgeschafft werden? Sie sollen nur nicht nur zum Fleischkonsum gehalten, vermehrt und geschlachtet werden. Es gab schon Vorformen von Rind, Schwein, Huhn etc., bevor sie von Menschen gehalten und geschlachtet wurden. Und Kaninchen gibt es immer noch in freier Wildbahn.
Was hast du für ein Weltbild? Tiere existieren nicht nur, um als Lebensmittel für Menschen zu dienen. Tiere verlieren nicht ihre Existenzberechtigung, wenn sie nicht gegessen werden. Oder willst du Pinguine, Schlangen, Bisons, Rentiere, Ameisen etc. die nicht gegessen werden, abschaffen?
Jetzt wird es endgültig absurd. Selbst wenn man als Veganer ein so vereinfachtes Weltbild hätte wie du es zeigst: Tiere sind wichtig für die Fortpflanzung von Pflanzen, also von veganerfreundlichen Lebensmitteln.
Ganz einfach (das ist eine Warnung, dass es kompliziert wird ;-)):
Seit Herbst 1989 esse ich kein Fleisch mehr, das nicht aus artgerechter Haltung kommt
De facto wurde der Fleischkonsum damit sehr viel weniger und nahm weiter ab.
Seit ein paar Jahren ist meine Tochter Veganerin. Darum - und weil ich ihre Argumente nachvollziehen kann - essen wir zu Hause vegan.
In der Kantine oder in Lokalen esse ich vegetarisch
Ich bin in dem Alter, in dem man vielleicht nicht mehr so dogmatisch oder so konsequent ist. Darum bekomme ich keine Pusteln, wenn ich mal in der Kantine etwas mit Milchprodukten esse. Aber ich freue mich, wenn mal kein Tier meines Appetits wegen gelitten hat.
Gründe für mich sind Tierschutz, Umweltschutz, Arterhaltung und Klimaschutz.
Da frage ich mich, wieseso die sogenannten Naturvölker oder die Indigenen zum z.B. im Urwald auf mühsame weise Tiere jagen obwohl pflanzliche Nahrung mit Hülle und Fülle vorhanden sind. Vielleicht müssten Veganmissionäre sie mal aufklären, dass das Fleischkonsum nicht notwendig sei.
eine Ernährung ausschließlich von Fleisch kann nicht alle notwendigen Nährstoffe liefern
eine Ernährung ausschließlich von Pflanzen kann nicht alle notwendigen Nährstoffe liefern
und das ist falsch.
Du hast übrigens vergessen zu sagen, welche Nährstoffe konkret bei einer Ernährung
nur von Fleisch und Fisch
nur von Pflanzen und pflanzlichen Produkten
einem Menschen fehlen sollten.
Um Dir dabei ein bisselchen auf die Sprünge zu helfen, hab ich das konkrete Exempel der Inuit zitiert, die jahrhundertelang ohne Mangelerscheinungen ohne pflanzliche Nahrung gelebt haben. Das widerlegt den Teil 1 Deiner falschen These.
Und jetzt kommst Du:
Welche Nährstoffe sollten einem Vegetarier denn fehlen? Und welche sollten einem Veganer fehlen? Und was macht es unmöglich, sich diese ggf. auf anderem Weg zuzuführen?
Ich bin gespannt - auch wenn ich, halten zu Gnaden, daran zweifle, dass da was Brauchbares kommen wird.
Im “Urwald” ist Tierfleisch die effektivste Proteinquelle und Hülsenfrüchte wachsen da meines Wissens wenige, und die nächste Apotheke mit B12-Präparaten ist auch etwas weiter weg.
Ausserdem macht es einen Unterschied, ob in einem noch halbwegs intakten Ökosystem mit Populationen, deren Größe natürlich ist, angemessen Tiere gejagt werden oder ob eine moderne Erdüberbevölkerung massenweise Rinder Methan in die Luft pupsen lässt.
Nomadentum versus neolythische Revolution.Darauf kann es herunter gebrochen werden.
Bertolt Brecht hat seine Protagonisten und Chöre sehr vieles sagen lassen. Bist Du sicher, dass er mit z.B. Shen Te oder Jonathan Jeremia Peachum sozusagen automatisch einer Meinung war?
Dann solltest Du vielleicht mal lesen, was er zu seinem Konzept des „Epischen Theaters“ so geschrieben hat.
Ob und wie weise Bertolt Brecht war, sei jetzt mal dahingestellt - selber hätte er das mutmaßlich weit von sich gewiesen.
Ich dachte, ich hätte es erklärt. Wir sind schon seit Jahrzehntausenden nicht mehr in der passiven Rolle, mit dem leben zu müssen, mit dem uns die Natur ausgestattet hat bzw. uns zur Verfügung stellt. Wir haben Pflanzen und Tiere kultiviert, Kühlhäuser und Kühlschränke erfunden und uns weitestgehend darauf geeinigt, das, was wir benötigen, nicht mehr dem Schwächeren wegzunehmen.
Und so, wie wir heute im Winter Zitrusfrüchte essen, nicht mehr frierend in der Höhle kauern und nicht darauf hoffen müssen, dass es im Frühjahr genug regnet oder im Sonner sonnig genug ist, damit wir im Winter nicht hungern müssen. Wir haben - wie man so schön sagt - uns die Erde Untertan gemacht.
Auf die Gefahr, dass das Folgende als Provokation aufgenommen wird, was nicht Intention ist…
Das ist nur durch Selbstbetrug haltbar. Es stimmt nicht, dass kein Tier deiner Ernährung wegen gelitten hat, es stimm nicht, dass kein Tier deinetwegen gestorben ist. Das funktioniert nur, in dem du nur bestimmte Tiere im die Rechnung aufnimmst und da dann die direkten. Jede Form der Landwirtschaft auch für pflanzliche Nahrungsmittel bedeutet, dass Tiere sterben. Es sind Insekten, Kleinsäuger, Vögel, etc. Das soll nicht und ist nicht Kritik an einer veganen oder vegetarischen Lebensweise. Ich halte zumindest eine deutliche Reduktion des Fleisch- und Fischkonsums für notwendig. Nur diskutieren wir hier ja unter dem bewusst gewählten Label Moral. Da gehört für mich dazu, dass man sauber in der Ausgangsbasis ist.
Die Aussage, „kein Tier leidet oder stirbt für mich“ ist eine hohe Messlatte! Sie erzeugt durch die Absolutheit automatisch einen Niveauunterschied, selbst wenn nicht missioniert wird. Die Aussage reicht da.
Wenn dieser Niveauunterschied aber hergestellt wird, gebietet es die Moral, dass er stimmt. Das tut er nicht.
Er wird im Zweifel sogar mehr aus Selbst- denn aus Fremdbetrug nur Aufrecht erhalten dadurch, dass man viele Tiere und Tierarten ausblendet.
Meine Ernährung soll möglichst wenig Tierleid und möglichst wenig Tierleben kosten - wäre ehrlicher und richtig. Selbst Jain, die ja noch konsequenter in dieser Hinsicht sind, sprechen nicht von absolut keiner Anwendung von Gewalt, sondern davon, sie zu minimieren.
Es ist halt die Frage, wie weit man die Sache aufdröseln will. Wir ziehen mit unserer Lebensweise jeden Tag eine Schneise der Verwüstung durch die Natur. Erst wenn wir uns wieder nackt in eine von Tieren unbewohnte Höhle sitzen und weder Tiere essen noch Tieren etwas wegessen oder -trinken, hören wir auf damit, anderen Lebewesen zu schaden.
Da dieses Konzept für die wenigsten eine echte Alternative ist, kann man sich von dem Gedanken verabschieden, dass man mit seiner Lebensweise keine Tiere tötet. Jeder Schritt, jede Autofahrt, jede Verwendung eines elektrischen Gerätes lässt sich mit mehr oder weniger Mühe so interpretieren, dass man gerade mal wieder ein paar Tiere umgebracht hat.
Ich halte von der Sichtweise wenig - u.a. deshalb, weil sie wieder einige Genies - analog zum angeblich marginalen deutschen Einfluss auf das Klima - dazu bewegen wird, zu sagen: „ja gut, wenn das so ist, kann ich mir auch gleich wieder den Burger aus Haltungsform 1 auf den Grill werfen.“
Das ist völlig überzogener Blödsinn. Es ist ja schön, dass du mir Dinge in den Mund oder die Tasten legst, die ich überhaupt nicht formuliert habe. Aber der Sache dient das nicht.
Auch das sehe ich völlig anders. Diese “Genies” wissen, dass “kein Tier leiden / töten” nicht haltbar ist. Man kommt ganz sicher nicht weiter, wenn man dann so tut als ob und sich dadurch einen nicht gerechtfertigten Heiligenschein aufsetzt, der zerbröselt. Und nein, hier geht es nicht um ungewollte Beschattung eines Wespennests. Man kann das immer so super ins Lächerliche ziehen, wenn es nicht dem selbstgebastelten Moralbild entspricht. Apropos:
Übrigens betrifft das mit dem vehement vorgetragenen Heiligenschein auch Leute, die sich plötzlich mit Leidenschaft und natürlich fett erhobenem Zeigefinger als den größten aller Vegetarier-Veganer aufspielen und zumindest kurz davor, wenn nicht sowieso noch aktuell über exquisite Fleischgenüsse ausgelassen hat.
Diesem starken Argument habe ich nichts entgegenzusetzen.
Falls Du mich meinst: ich spiele mich nicht als Veganer oder Vegetarier auf und schon gar nicht als den größten, was u.a. daran liegt, dass ich weit davon entfernt bin, das eine oder andere zu sein - was ich übrigens an keiner Stelle behauptet habe. So viel zum Thema