Hallo,
Geist und Seele sind n i c h t das Gleiche! Das kann man auch schon erkennen an 1Thes 5,23:
Er aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch, und euer Geist ganz samt Seele und Leib müsse bewahrt werden unsträflich auf die Zukunft unsers HERRN Jesu Christi.
Nach dem aber bei den Materialisten Geist und Seele als Funktionen des Gehirns gelten, sind die wahren Zusammenhänge von Geist, Seele und Leib weitgehend verloren gegangen.
Im Folgenden will ich eine Beschreibung der wirklichen Wesenheit des Menschen versuchen:
Ein Mensch wird gezeugt, geboren, wächst heran, bildet sich, lebt sein Leben auf irgendeine Weise und stirbt schließlich, manchmal schon im Mutterleib. Ein alltäglicher Ablauf, den wir alle kennen. Aber dieser sichtbare und tastbare Mensch ist nicht die komplette Individualität Mensch, sondern nur dessen materielle Basis, die gesteuert wird von der für uns unsichtbaren Seele.
Diese Seele gehört einer höheren Seinsebene an als das Materielle und ist, materiell gesehen, weder sichtbar, tastbar noch meßbar, so wie das auch auf einen Gedanken zutrifft, bei dem wir doch wissen, daß dieser wirklich existiert. Die Seele sieht genauso aus wie der Leib, sie hat alle Glieder und sie ist materiell unzerstörbar. Wenn z.B. der Leib durch einen Unfall einen Fuß verliert, so nimmt die Seele keinen Schaden und hat nach wie vor alle Glieder.
Die Seele ist aus unendlich vielen Intelligenzteilchen zusammengesetzt.
Das Verhältnis zwischen Leib und Seele kann man sich vorstellen wie das Verhältnis zwischen Kleidung und Leib. Bewegt sich der Leib, so bewegt sich auch die Kleidung. Niemand wird aber behaupten, die Kleidung habe eigenes Leben. Legt der Leib die Kleidung ab, so liegt die Kleidung unbeweglich da, so wie auch der Leib unbeweglich daliegt, wenn die Seele den Leib ablegt.
Andere Beispiele für das Zusammenwirken von Leib und Seele sind der Astronaut im Raumanzug und der Taucher im Taucheranzug. Beide Anzüge sind nur Mittel zum Zweck, um den darin eingeschlossenen Personen zu gestatten, in einem sonst nicht zugänglichen Medium zu wirken.
Der Leib ist also, richtig betrachtet, die zeitweise vorhandene, von der Seele mitbelebte materielle Basis der dreigliedrigen, ineinandergeschachtelten, sich in mehreren Seinsebenen durchdringenden Wesenheit Mensch, eine wunderbare biologische Maschine, ein Diener oder Werkzeug der Seele.
Zu dieser dreigliedrigen Wesenheit fehlt noch der primäre, alles durchdringende, Leib und Seele bedingende Geist (nicht Verstand) welcher einer noch höheren Seinsebene angehört als die Seele und der den Menschen vom Tier unterscheidet. (Denn die Wesenheit des Tieres endet bei Seele und Leib)
Dieser Geist, ausgehend von der Liebe Gottes, unseres himmlischen Vaters in Jesu, wird dem Menschen als Geistesfunke ins Herz der Seele gelegt. Die Zugehörigkeit von Leib, Seele und Geist einer Individualität ist äußerlich durch das gleiche Antlitz gekennzeichnet.
So wie nun Leib und Seele ausgebildet werden durch die Nahrung, wobei die Seele das Edle, ihr entsprechende Seelische, der Leib das Materielle aufnimmt, so wird auch der Geist durch eine geistige Speise genährt. Diese ist hier die realisierte Lehre Jesu, die sich so zusammenfassen läßt:
Liebe Gott, den du mit materiellen Augen nicht siehst, in deinem, vorzugsweise armen Nächsten, in der Tat. Werde demütig, sanftmütig, barmherzig, geduldig und suche nicht die Ehre bei den Menschen. Behandle so deine Nächsten, wie du, vernünftig betrachtet, gerne selbst behandelt werden möchtest.
Ist nun diese Geisteskost gut, so wächst der Geistfunke in der Seele und wird schließlich erwachsen. Ist die Seele aber erfüllt vom Geiste, was heißt, daß sich die Seele dem Geiste demütig unterordnet, indem sie freiwillig Gottes Gebote hält, das Vorteilsdenken aufgibt und Liebtätig wirkt, dann ist die Wiedergeburt des Geistes in der Seele herbeigekommen, wie sie Jesus einst dem Nikodemus erklärte, und der Mensch ist wahrhaft weise geworden und erkennt, so es nötig ist, alles durch Gott.
Dies ist das Ziel, das der Mensch in seinem irdischen Leben, als einer zwar kurzen, aber entscheidend wichtigen Zeitperiode seines nimmer endenden Seins, anstreben soll, das aber nur wenige erkennen und hier in der Fülle kaum einer erreicht.
Herzliche Grüße
Helmut