Ist Merkel ein Griff ins Klo?

Der Aufschwung der CDU liegt
vor allem am Murks der SPD, und
Merkel wird nur deshalb von Volk gewählt,
weil die einzige „wählbare“ Volkspartei
eben die CDU ist. CDU als Protestpartei.

Nun Schwupps, zaubert die Fontäne und Gysi
zusammen eine wählbare und wirkliche Protestpartei
aus dem Hut.

Hätte die CDU noch ein charismatisches Zugpferd,
könnten Sie das Rennen noch machen, aber
Merkel gegen Lafontaine und Gysi??

Ich seh schwarz (naja eher dunkelrot :smile:

Glaubt Ihr SPD + die Linkspartei könnten 50& überschreiten,
und dadurch Merkel verhindern?

Gruss, Marco

Hallo,

Der Aufschwung der CDU liegt
vor allem am Murks der SPD,

Ja. :wink:

und
Merkel wird nur deshalb von Volk gewählt,
weil die einzige „wählbare“ Volkspartei
eben die CDU ist. CDU als Protestpartei.

hmmm, eigentlich noch nicht mal das, denn die angestrebte Politik unterscheidet sich doch nur in der Schärfe von der, die abgewählt werden soll. Sie ist noch heftiger. :wink: Igrendwie haben die vergangenen 50 Jahre aber den Eindruck erzeugt, daß es außer SPD und CDU/CSU nur Randparteien geben kann.

Nun Schwupps, zaubert die Fontäne und Gysi
zusammen eine wählbare und wirkliche Protestpartei
aus dem Hut.

Aber mehr schlecht als recht. Stell Dir vor, die hätten ein Konzept! was dann wohl los wäre. :wink:

Hätte die CDU noch ein charismatisches Zugpferd,
könnten Sie das Rennen noch machen, aber
Merkel gegen Lafontaine und Gysi??

Nö, an Frau Merkel liegt es nicht. Entweder will die CDU die wahl nicht gewinnen, (was sie aber nicht verhindern wird. :wink:) oder sie sind sich ihrer Sache so sicher, daß sie selbst die fettesten Katzen jetzt schon aus dem Sack lassen können. So kann man jederzeit sagen ‚Schröder hat alle Wahlversprechen gebrochen, wir halten unsere‘. :wink:

Ich seh schwarz (naja eher dunkelrot :smile:

Glaubt Ihr SPD + die Linkspartei könnten 50& überschreiten,
und dadurch Merkel verhindern?

SPD + Linksbündnis? Vergiß es! Das ist undenkbar! Die SPD hat sich an der Stelle so festgelegt, wenn sie auch nur einen Rest an Glaubwürdigkeit behalten will, geht sie eher eine große Koalition ein, als eine Koalition mit dem Linksbündnis. Selbst 48% würden Oskar nicht zum Kanzler machen. … Außer die Grünen spielen mit. :wink:
SPD und Oskar? Ne! Unmöglich unter Schröder!

So rot wird’s dann wohl doch nur mit einer großen Koalition. Schwarz/Rot ist dunkerot genug?

Gruß, Rainer

Hallo,

Frau Merkel hat aufgrund fehlenden Profils,
mangelnder Ausstrahlung und den nach unten
gezogenden Mundwinkeln sehr schlechte Karten.

Zudem verbindet niemand mit Frau Merkel
humorvollen Schwung, kernige Sätze und
(am allerschlimmsten) vernünftige, die
Menschen auch emotional ansprechende,
nachvollziehbare und überzeugenden
Aussagen zu den drängenden Fragen unserer
Zeit. Letzteres liegt natürlich nicht allein
an ihr, sonder ist v.a. auch Ergebnis einer
ratlosen CDU.

Grüsse aus Lüneburg
Heiner Gierling

Ich wage zu bezweifeln, dass der in der Überschrift gewählte Begriff im Zusammenhang mit einer Dame benutzt werden sollte. Wahrscheinlich wird sich in einer Regierung Merkel kaum etwas zum besseren wenden, weil in Deutschland einfach zuviel herumlamentiert wird, und platte Beschreibungen ersetzen keine argumentative Auseinandersetzung. Aber Schröder hat ja außer Schulden und Arbeitslose nicht so viel hinterlassen, dass man unbedingt hinter ihm herweinen müßte, ausser einigen vermeintlichen Alt-68ern mit Bäuchen, die im Wahlkampf peinlich werden könnten (bezieht sich auf männliche Mitglieder!) Schönen Abend. Sergej Kulibaba

Selbst
48% würden Oskar nicht zum Kanzler machen. … Außer die
Grünen spielen mit. :wink:

Stimmt nur wenn du die Mandate meinst :smile:

Wenn man die Stimmen für die Parteien die nicht in den Bundestag kommen nämlich anschaut, wirst du feststellen, das 48% ziemlich sicher eine absolute Mandats-Mehrheit bedeuten würde.

Gruß Ivo

Hi,

Der Aufschwung der CDU liegt
vor allem am Murks der SPD, und

OK…

Merkel wird nur deshalb von Volk gewählt,
weil die einzige „wählbare“ Volkspartei
eben die CDU ist. CDU als Protestpartei.

Nee. Als Protestpartei etabliert sich die neue Linkspartei. Die CDU ist „nur noch“ der Ausweg für diejenigen, die nicht protestwählen wollen und kein rot/grün wollen - und natürlich die CDU-Stammwähler.

Ich glaube auch eher nicht daß die Leute Merkel wählen, sondern die Leute wählen CDU weil sie schlichtweg einen Wechsel wollen, rot/grün ersetzen wollen.

Nun Schwupps, zaubert die Fontäne und Gysi
zusammen eine wählbare und wirkliche Protestpartei
aus dem Hut.

Ja, aber diese Maßnahme ist a) klug und b) erfolgversprechend, denn die SPD ist über die Jahre immer mehr in die Mitte gerutscht und bietet den Wählern am linken Rand keine Heimat mehr. Die PDS ist bundesweit eher in schwieriger Lage weil sie als „Ost-Partei“ gilt und noch sehr stark als SED-Nachfolgerin gesehen wird.

Also entschärft man das PDS/SED-Image, bietet abtrünnigen SPD-Linken sowie allgemein der linken Wählerschicht eine Heimat und verkauft es mit 2 erwiesenermaßen zugkräftigen Gallionsfiguren.
Ich halte das für eine sehr geschickte und erfolgversprechende Sache.

Hätte die CDU noch ein charismatisches Zugpferd,
könnten Sie das Rennen noch machen, aber
Merkel gegen Lafontaine und Gysi??

Ich denke hier personalisierst Du zu stark. Es geht nicht primär um Merkel, Schröder, Gysi, Lafontaine. Schon wegen der Genauigkeit sollte man festhalten daß prinzipiell Parteien und keine Personen gewählt werden.
Aber auch faktisch interessiert die Leute mehr die Bilanz der letzten 7 Jahre oder die Zukunftsaussichten bei schwarz/gelb, also z. B. die Fragen nach der Belebung der Konjunktur, Bewältigung der Arbeitslosigkeit, MwSt-Erhöhung, eventuelle Beteiligung Deutschlands am nächsten amerikanischen Krieg, Ökosteuer, usw. Die Frage nach den Personen ist erst in 2. Linie interessant.

Glaubt Ihr SPD + die Linkspartei könnten 50& überschreiten,
und dadurch Merkel verhindern?

WENN es zu Neuwahlen kommt wird vermutlich schwarz/gelb gewinnen - oder es käme gar zur großen Koalition, aber dann würde auch die CDU als stärkste Kraft die Kanzlerin stellen.

Erstmal spricht aber der Herr Köhler und das Bundesverfassungsgericht. Und für meinen Geschmack geht der Hype um die Wahl momentan viel zu weit, denn ich glaube nicht daß diese beiden Verfassungsorgane die Neuwahlen problemlos genehmigen. Im Gegenteil. Das war doch ganz offensichtlich eine fingierte Vertrauensfrage, und ich sehe noch nicht daß dieses beim Bundespräsident oder bei Gericht akzeptiert wird.

Es wäre ziemlich klug sich erstmal sehr schnell zu überlegen wie man vorgehen will wenn eine Neuwahl abgelehnt wird. Das ist für mich nämlich momentan seeeeehr wahrscheinlich.

Gruß,

MecFleih

Hallo Marco

Glaubt Ihr SPD + die Linkspartei könnten 50& überschreiten,
und dadurch Merkel verhindern?

Die Frage stellt sich SO deshalb nicht, weil Noch-Kanzler Schröder gerade deutlich gesagt hat, dass er mit der Linkspartei nicht koaliert. Und diesen Satz wird keiner so schnell vergessen, auch nach der Wahl wird man daran denken. Da hängt er also fest.
Gruß,
Branden

Der Aufschwung der CDU liegt
vor allem am Murks der SPD, und
Merkel wird nur deshalb von Volk gewählt,
weil die einzige „wählbare“ Volkspartei
eben die CDU ist. CDU als Protestpartei.

Nun Schwupps, zaubert die Fontäne und Gysi
zusammen eine wählbare und wirkliche Protestpartei
aus dem Hut.

Hätte die CDU noch ein charismatisches Zugpferd,
könnten Sie das Rennen noch machen, aber
Merkel gegen Lafontaine und Gysi??

Ich seh schwarz (naja eher dunkelrot :smile:

Glaubt Ihr SPD + die Linkspartei könnten 50& überschreiten,
und dadurch Merkel verhindern?

Hallo,

Deine Hilferufe nach der WASG mögen verhallen. Die WASG wird nach meiner Einschätzung um die 10-12 % bei einer Wahl erhalten, wobei sie der SPD wie der CDU Stimmen abnehmen wird. Dieses Bündnis aus einer Rhetorik von Marx und Göbbels ist auf dem besten Wege unter Lafontaine zur Arbeitsstelle für den VS zu werden.

Mich hat aber nicht erstaunt, dass Lafontaine bei seinem Vergleich der Fremdarbeiter und der freundlichen, beinahe schon ehrerbietenden Begründung, dass im 3. Reich Fremdarbeiter ins Land geholt wurden ( es waren in Wirklichkeit Zwangsarbeiter ) sich weder die Roth von den Grünen empört zeigte noch der Vorsitzende des Zentralrates Spiegel von einem neuen Rechtsradikalismus wanrte. Offenbar ist der nationale Sozialismus in diesen Reihen bei seinen rechtsextremen und fremdenfeindlichen Theorien angesehen. Wie sonst soll man dieses Schweigen deuten.

Ich glaube nicht - Deine ViKa gibt mir Zweifel auf - dass Merkel verhindert werden wird. Politik lebt auch von der Veränderung und - auch wenn ich mich zur CDU bekenne - so lebt die Zeit vor und nach dem Wechsel zuerst einmal in der Form der Zuversicht. Da spielt es keine Rolle, wer regiert. Die CDU wird bei einem Wahlgewinn eine Spitze nach oben haben, ob diese dauerhaft anhalten kann und wird, muss sich aus der CDU Politik ergeben.

Ein Rückkehr in das Jahr 1970 der Herren Lafontaine und Gysi wird es nicht geben, egal wie hoch die WASG gewinnt.

Ich sehe als Demokrat ein völlig anderers Problem. Neben der - nach ABC - CDU/CSU, FDP, SPD - werden wir möglicherweise im Bundestag künftig keine weitere sich umfassend zur Grundordnung und Verfassung unseres Landes bekennenden Parteien mehr haben. Wir werden möglicherweise eine geschwächte Sozialdemokratie bekommen. Das wäre das insgesamt größte Unheil, das Schröder und Münte für diese tradionsreiche Partei aus Egoismus anrichten können.

DE braucht die Sozialdemokratie. Als mögliche Regierunsgpartei und /oder als große Oppositionspartei. Dasselbe gilt für die CDU. Unser Land benötigt nebenbei eine kleine Partei, die FDP, die korriguierend nach beiden Seiten offen koalieren kann. Ausser der SPD und der FDP ist bekanntlich keine weitere Partei im Bundestag, die sich vorstellen kann mit jeder der hier genannten zu koalieren. Wer im Bundestag und in einem Landtag nicht in der Lage ist, mit allen demokratischen Partein zu koalieren, den sollte man nicht zu den demokratischen Gruppierungen zählen. Selbst die PDS ist im Osten koalitionsfähig und ist dort durchaus als demokratisches Element vorhanden.

Ob Merkel ein Griff ins Klo sein kann, wage ich zu bezweifeln. Dass Gerhard Schröder längst dieses Weg überschritten hat und bereits tief in der Sche…e sitzt, dürfte bekannt sein.

Grüsse Günter

Hallo Branden

Die Frage stellt sich SO deshalb nicht, weil Noch-Kanzler
Schröder gerade deutlich gesagt hat, dass er mit der
Linkspartei nicht koaliert. Und diesen Satz wird keiner so
schnell vergessen, auch nach der Wahl wird man daran denken.
Da hängt er also fest.

Der Schrödersche Satz: „3 Mio Arbeitslose, daran sollt ihr mich messen“ geht mir auch nicht aus dem Sinn.
Gruß
Jochen

Der Schrödersche Satz: „3 Mio Arbeitslose, daran sollt ihr
mich messen“ geht mir auch nicht aus dem Sinn.

Richtig, Jochen. Daran musste er sich ja auch schließlich messen lassen. Er hats halt versucht, im Sinne von „Topp -die Wette gilt“ und die Wette verloen.
Hierbei aber hat er sich dezidiert festgelegt!
Und - dass wir uns nicht falsch verstehen - : Ich hätte garnicht so viel dagegen, wenn die SPD mit dem Linksbündnis und den Grünen koaliert, nur wird es nicht passieren, denke ich.
Gruß,
Branden

Hallo Branden,

Der Schrödersche Satz: „3 Mio Arbeitslose, daran sollt ihr
mich messen“ geht mir auch nicht aus dem Sinn.

Richtig, Jochen. Daran musste er sich ja auch schließlich
messen lassen. Er hats halt versucht, im Sinne von „Topp -die
Wette gilt“ und die Wette verloen.

Ulrich Beck, mein Soziologe-Prof. in München, hat gute Kontakte zu den Schröder-Beratern (und auch enge Kontakte zum Blair-Intimus Giddens), und hat deshalb im Seminar mal erwähnt, Schröders Rechnung mit der Senkung der Arbeitslosigkeit hätte rein auf einer Extrapolation der demographischen Entwicklung beruht.

Die Schröder-Berater hätten ihn zu diesem „Versprechen“ gedrängt, weil sie dachten, da könne gar nichts schief gehen, weil um genau diesen Umfang mehr Arbeitssuchende aus Altersgründen aus der Arbeitslosenstatistik herausfallen würden, als junge Arbeitssuchende hineinkommen würden.

Sie dachten es wäre ein geschickter Zug, sich diese (mit Notwendigkeit ablaufende) demographische Entwicklung als arbeitsmarkt-politischen Erfolg ans Rever heften zu können;
damit dass die Arbeitslosenzahlen trotz dieses demographischen Effekts steigen könnten, haben sie nicht gerechnet.

Ich hätte
garnicht so viel dagegen, wenn die SPD mit dem Linksbündnis
und den Grünen koaliert, nur wird es nicht passieren, denke
ich.

Das denke ich auch, aber hältst Du auch eine Tolerierung für ausgeschlossen?
Sollten CDU/CSU und FDP nicht die absolute Mehrheit der Sitze erringen können, was immerhin möglich ist, und die Große Koalition nicht zustande kommt, was auch gut möglich ist, liefe doch einiges auf die Tolerierung der SPD/Grün-Regierung durch die Linkspartei hinaus (mit breiten Zugeständnissen an diese natürlich).
Obwohl, daran glaub ich auch nicht so recht, weil das für die Linkspartei ein ziemliches Vabanquespiel wäre.

Viele Grüße
franz

vermeintlichen Alt-68ern mit Bäuchen, die im Wahlkampf
peinlich werden könnten

… dass der Fischer glaubt seinen Bauch für den Wahlkampf wieder weg-joggen zu müssen.

Hi,

erwähnt, Schröders Rechnung mit der Senkung der
Arbeitslosigkeit hätte rein auf einer Extrapolation der
demographischen Entwicklung beruht.

das ist kein Geheimnis. Das habe ich 1999 und 2000 bereits in volkswirtschaftlichen Publikationen von Banken gelesen. Komischerweise hat das zumindest hier und in den Medien niemanden interessiert.

Gruß,
Christian

Hallo Christian,

das ist kein Geheimnis.

Sonst wüsste ichs ja nicht :wink:

Das habe ich 1999 und 2000 bereits in
volkswirtschaftlichen Publikationen von Banken gelesen.
Komischerweise hat das zumindest hier und in den Medien
niemanden interessiert.

Das finde ich in der Tat seltsam, dass dieser Zusammenhang weder von den Medien noch von der Opposition so richtig aufgetaucht ist;

schließlich macht er Schröders AL-Zahlen-Bilanz ja noch deutlich negativer als sie dies ohnehin schon ist, weil ja die Demographie ihm da einiges erspart hat.

Viele Grüße
franz

Rot-Dunkelrote Koalition?

Hallo Marco

Glaubt Ihr SPD + die Linkspartei könnten 50& überschreiten,
und dadurch Merkel verhindern?

Die Frage stellt sich SO deshalb nicht, weil Noch-Kanzler
Schröder gerade deutlich gesagt hat, dass er mit der
Linkspartei nicht koaliert. Und diesen Satz wird keiner so
schnell vergessen, auch nach der Wahl wird man daran denken.
Da hängt er also fest.

Schröder nicht, aber vielleicht Münte?

Gruss, Marco

Hallo Ben

Das denke ich auch, aber hältst Du auch eine Tolerierung für
ausgeschlossen?
Sollten CDU/CSU und FDP nicht die absolute Mehrheit der Sitze
erringen können, was immerhin möglich ist, und die Große
Koalition nicht zustande kommt, was auch gut möglich ist,
liefe doch einiges auf die Tolerierung der SPD/Grün-Regierung
durch die Linkspartei hinaus (mit breiten Zugeständnissen an
diese natürlich).

Entschuldige bitte meine Weltfremdheit, Ben, aber ganz habe ich den Unterschied nicht verstanden. Oder gehe ich recht in der Annahme, dass praktisch gesehen da kein Unterschied besteht zwischen dem, was Du als Tolerierung und ich als Koalition bezeichne?
fragt
Branden

Hallo Branden,

Entschuldige bitte meine Weltfremdheit, Ben, aber ganz habe
ich den Unterschied nicht verstanden.

Wie Du schon gesagt hast, könnte doch die SPD nicht ihr Gesicht wahren, würde sie tatsächlich mit der Linkspartei koalieren.

Dass aber SPD/Grün eine Minderheitsregierung bilden, deren Stabilität davon abhängt, dass die Linkspartei sie durch Enthaltungen oder Zustimmungen stützen würde (und stürzen könnte), halte ich schon für ein denkbareres Szenario.

Dafür müsste Rot-Grün dann hinter der Bühne natürlich auch Zugeständnisse an die Linkspartei machen, was insofern praktisch gesehen dann auch fast eine Koalition wäre, da hast Du schon Recht.

Oder gehe ich recht in
der Annahme, dass praktisch gesehen da kein Unterschied
besteht zwischen dem, was Du als Tolerierung und ich als
Koalition bezeichne?

Ja, rein praktisch läuft es schon auf was ähnliches hinaus, wobei bei einer Tolerierung die ganze Minderheitsregierung viel instabiler wäre, als bei einer Koalition, die ganzen Absprachen zwischen den Parteien viel stärker hinter verschlossenen Türen ablaufen würden, viele Gesetzesvorhaben viel heißer diskutiert werden müssen, etc.

Aus Sicht der Linkspartei hätte eine Tolerierung den großen Vorteil, dass sie nicht so stark in der öffentlichen Wahrnehmung zur Regierung gezählt werden würde, für deren Maßnahmen nicht so sehr verantwortlich gemacht werden würde.

Die Linkspartei könnte mit einer Tolerierung sowohl aktiv in Quasi-Regierungsverantwortung gestalten, als auch ohne offenen Widerspruch Opposition zu ihr betreiben, was ihr ja sicher am leichtesten fallen würde (so hat es ja die PDS in einigen der Neuen Länder auch gehandhabt).

Für wie denkbar ich ein solches Szenario halte, kann ich nicht sagen, aber immerhin stand es ja schon vor der Wahl 2002 im Raum, dass sich Rot-Grün möglicherweise von der PDS tolerieren lassen würde, wäre diese in den Bundestag eingezogen; dieses Mal aber zieht die Linkspartei auf jeden Fall ein, und möglicherweise zweistellig … (was ich auch hoffe :wink:

Viele Grüße
franz

Danke, Ben…
…habs verstanden.
Es grüßt Dich
Branden

Hi

Mich hat aber nicht erstaunt, dass Lafontaine bei seinem
Vergleich der Fremdarbeiter und der freundlichen, beinahe
schon ehrerbietenden Begründung, dass im 3. Reich
Fremdarbeiter ins Land geholt wurden ( es waren in
Wirklichkeit Zwangsarbeiter ) sich weder die Roth von den
Grünen empört zeigte noch der Vorsitzende des Zentralrates
Spiegel von einem neuen Rechtsradikalismus wanrte. Offenbar
ist der nationale Sozialismus in diesen Reihen bei seinen
rechtsextremen und fremdenfeindlichen Theorien angesehen. Wie
sonst soll man dieses Schweigen deuten.

Obwohl ich Dir sonst zustimme, muss ich Dir hier widersprechen. Sowohl Roth als auch Spiegel haben öffentlich die Rethorik von Lafontain verurteilt.
gruß
Raoul

Hallo,

wo und mit welcher Quelle ist das zu belegen. Mich interessiert es, denn ich sehe durchaus, dass rechte Töne unterschiedliche Wertung haben und es offenbar weniger die Angst vor rechts als ein Mittel der Parteipolitik ist. Mir ist - und ich bin täglich regelmäßig in den Nachrichtenkanälen und den Tagesnachrichten - keine öffentliche Äusserung bekannt.

Grüsse Günter

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