Ich habe noch nie jemanden gesehen, dass er dennen was gibt.
Leider legen die meine Packet vor der Tür. Meine Beschwerde bei Amazon direkt hat nur was gebracht, dass teuere Sachen über Dienstleister zugeschickt werden (wo ich 2 km immer fahren muss und dort Öffnungszeiten sehr schlecht sind) und der Rest weiter über Amazon vor der Tür gelegt wird. Dafür soll ich noch Trinkgeld geben?
Der Mindestlohn ist brutto! Netto entspricht das weniger als 9,50 € (abhängig von weiteren Faktoren). Geht man drunter, läuft man Gefahr, dass die Empfänger in die Zone Aufstocker kommen. Das ist dann keine Subventionierung der Arbeitnehmer, sondern eine der Arbeitgeber. Es ist eigentlich nicht einzusehen, dass der brave, ehrliche Steuerzahler für Unternehmen aufkommen soll, die keinen Bock haben, auskömmliche Löhne zu zahlen.
Ich hatte ja - wenngleich von Dir ignoriert - mehrere Aspekte angeführt, die man im Kontext mit Trinkgeld zurecht diskutieren kann. Die Argumentation über den Mindestlohn, den das Persinal ja ohnehin schon bekommt, finde ich allerdings ganz besonders und aus mehreren Gründen absurd und schäbig und ich will auch gerne erklären, warum.
Die Gedanken kommen nämlich von jemandem, der sich gerade hat ein Essen servieren lassen, für das er das vier- bis sechsfache von dem bezahlt hat, was er dafür zu Hause hätte bezahlen müssen (über die Getränke wollen wir gar nicht erst reden). Das wurde ihm von jemandem serviert, der nicht nur den Mindestlohn bekommt, sondern wahrscheinlich von einem Job gar nicht leben kann, weil viele Restaurants seit Corona ihre Öffnungszeiten deutlich verkürzt haben, und mit allen daraus resultierenden Nachteilen wie mehrfache Fahrtzeiten, Leerlauf, zerfasterte Tage und Wochen usw. leben muss.
Und während man gerade die letzten Reste des Essens mit einem letzten Schluck herunterspült, denkt man sich dann halt so: „also nee, der bekommt ja eh schon den Mindestlohn. Da gebe ich doch kein Trinkgeld. Wer soll das denn heute angesichts der Preise in den Restaurants überhaupt noch bezahlen..?“
Kaufkraftbereinigt liegt der Nettomindestlohn in Deutschland übrigens unter dem, was u.a. in Frankreich, Irland, Polen und Kroatien gezahlt wird und sogar um rd. 30% unter dem, was in UK und in den USA bei Mindestlohnempfänger hängen bleibt.
Das erinnert mich ein bisschen an Friedrich Merz, der sich und sein Privatflugzeug in der gehobenen Mittelschicht verortet und gerne und reichlich über die faulen Bürgergeldempfänger meckert, die doch lieber mal für mehr Geld arbeiten gehen sollen, anstatt vom Bürgergeld in Saus und Braus zu leben.
Und was kümmert es den Schäferhund, wenn ihm die Schafe argwöhnen?
Muss das anstrengend sein, sich den Kopf über Konventionen dermaßen zu zerbrechen.
Mit anderen Worten- wer Dich ausschliessen will, weil Du das falsche Trinkgeld gezahlt hast- wofür genau würdest du so jemanden brauchen?
Zahl und gehör zur Placeboherde dazu oder zahl nicht oder zahl weil du es von Herzen tust- aber argumentier hier doch nicht damit, dass es den Bedienungen eigentlich nicht zustehen würde.
DAS ist schon schräg und verkniffen.
genau. zu meinen studi-zeiten anno damals war der kleine bakschisch in der gastronomie auch ein soziales zeichen, aber für ichlinge ist das schwer zu begreifen.
Hallo.
Entschuldigung, ich habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen, da zu viele. Also ich halte mindestens 10 Prozent Trinkgeld für angemessen. Solange alles gestimmt hat. Bedienung, Essen und Qualität. Wenn das Essen scheisse war, das drumherum aber sehr angenehm, gibt es von mir trotzdem Trinkgeld. Auch im umgekehrten Fall. Natürlich wird etwas gesagt, wenn irgendwo was nicht gestimmt hat. Feedback von Kunden braucht ein Betrieb. Nur so kann er besser werden. Ich hab selbst 20 Jahre in der Gastro verbracht (als Chef). Das Trinkgeld wird immer jeden Tag an die Angestellten verteilt zu gleichen Anteilen.
Gruß
Das haben die Angestellten im SB-Restaurant, in dem ich vor 35 Jahren in den Ferien gejobbt habe, auch gemacht, nur dass ich nichts abbekam. Als ich das nach 2-3 Tagen mitbekam, habe ich einfach mein Trinkgeld behalten und nicht mehr in den Gemeinschaftstopf reingesteckt.
Welche meine Berechnungen gehen an der Realität völlig vorbei?
Die Zahlen sind aus Quellen der KI, bei sowas leichtem müsste KI keine Probleme haben realistische Zahlen zu liefern.
Weißt du warum jede Bevölkerugsgruppe anders handelt bei egal welchen Sachen?
Egal ob Ami Befürwortung für Waffen, mehr für Kapitalismus oder Asiaten hohe Gastfreundlichkeit, usw.
Weil es eben an Kultur, Sozialisation und Gruppendynamik liegt. Und wenn du anders aggierst in dieser Gruppe bist du der Außenseiter der nirgendswo eingeladen wird, der N…i der seinen Job verliert, usw.
Du gibts Trinkgeld nicht weil du es willst, sondern weil es so angebracht ist, da kannst du mir sonst was erzählen. Wärst du nämlich in Japan, hättest du ganz sicher nicht gegeben, denn da ist es nicht angebracht, es gilt als Beleidigung.
Die Rechnung kommt.
Wenns am Kellner hängt: „vielen Dank für das vozügliche Essen. Wenn sie sich noch ein bisschen mehr Mühe geben würden ihre Kundschaft freundlich und zuvorkommend zu bedienen, würde das den Ganzen Abend in Ihrem Haus deutlich abrunden.“
Wenns am Koch liegt: „Ich danke Ihnen für die vorzügliche und freundliche Bewirtung. Leider ist mir beim Essen folgendes aufgefallen… . Gerne bin ich auch bereit, mich persönlich mit ihrem Koch zu unterhalten, falls er es wünscht.“
Christa, hier geht es nicht um die paar Euro die für den einzelnen am Abend übrig bleiben. Hier geht es um Feedback von Kunden. Jeder Wirt, Gaststätte, Betrieb macht Fehler. Diese können aber nur behoben werden, wenn der Gast/Kunde darauf aufmerksam macht. Wenn jeder brav zahlt und dann eben nicht wieder kommt ist für beide nichts gewonnen. Ich war selbst in der Gastro aktiv über mehrere Jahre. Ein Kunde, der einen Anstoß gibt ist mir zehnmal lieber, als einer der wortlos verschwindet und dann sich über Rezessionen im Netz auskotzt. Wenn was bei mir nicht gestimmt hat, ich mit dem Kunden geredet habe und es auch eingesehen habe, dass er Recht hat, dann habe ich keine Rechnung gestellt und ihn für den nächsten Besuch (mit Verbesserung) dazu auch kostenfrei eingeladen. Das hat funktioniert.
Ich persönich glaube, dass jeder Wirt weiß wo seine Stärken und Schwächen liegen.
Meine Erfahrung (allgemein, nicht Gaststätte) ist, dass die meisten nicht mögen Kritik von fremden Personen anzuhören.