Iterview zwischen Spiegel und Herrn Kirchhof

Also wenn Ihr Zeit habt - empfehle ich das zu lesen.

Ist sehr interessant!

Viele Grüße und eine gute Woche

René

schreiben müßte man können… Interview mein ich

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Hallo.

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,370639,00.html -> speichern, solange noch frei zu haben

mfg M.L.

Also wenn Ihr Zeit habt - empfehle ich das zu lesen.

Klingt interessant, Rene’.
25 % statt kanpp 50 % Steuern zahlen ist natürlich ein starkes Argument, das muss elbst ich als (ehemals?) alter GRÜN-Wähler zugeben…
Gruß,
Branden

Hi,

25 % statt kanpp 50 % Steuern zahlen ist natürlich ein starkes
Argument, das muss elbst ich als (ehemals?) alter GRÜN-Wähler
zugeben…

Ja aber, wovon denn ?

Ob ich nun 50 % von 100.000 zahle (wie bisher, weil man viele Abschreibungsmöglichkeiten hat) oder 25 % von 200.000 € (weil die „Ausnahmeregelungen“, wie Herr Kirchhof sie bezeichnet, wegfallen), wo ist da der Unterschied ?

Reine Bauernfängerei !

Petz

Gipfelstürmer des Mount Absurdest

Hallo,

Ob ich nun 50 % von 100.000 zahle (wie bisher, weil man viele
Abschreibungsmöglichkeiten hat) oder 25 % von 200.000 € (weil
die „Ausnahmeregelungen“, wie Herr Kirchhof sie bezeichnet,
wegfallen), wo ist da der Unterschied ?

Reine Bauernfängerei !

endlich mal ein neuer Ansatz. Während bisher alle Reformvorschläge mit Verweis auf Einzelfälle wie 93 Jahre alte arbeitslose Fußpflegerinnen mit zwölf Kindern im schulpflichtigen Alter verworfen wurden, wird in diesem Fall auf die durch Kirchhofs Vorschläge nicht entlasteten Großverdiener verwiesen, wodurch die Ideen sofort als vollkommen untauglich entlarvt werden.

Weckt mich, wenn es noch absurder wird.

Im Lachkoma,

Christian

Sehr schön, sehr schön. Hättest ein Stern verdient.
Gruß
André, der sich wundert, dass Christian als einer der wenigen hier im Forum offensichtlich nicht 100.000 Euro verdient.

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André, der sich wundert, dass Christian als einer der wenigen
hier im Forum offensichtlich nicht 100.000 Euro verdient.

Nun, mir wurde auch schon mal erklärt, hier trieben sich nur die oberen zehntausend herum. Komischerweise gewinne ich den Eindruck, als habe die Hartz IV-Front hier inzwischen die Oberhand.

So oder so verdiene ich natürlich mehr als 100.000 Euro pro Jahr.

Gruß,
Christian

Im Lachkoma,

Ich hoffe, du kommst vor lauter Steuerzahlerei noch in den Schlaf…

Nun, mir wurde auch schon mal erklärt, hier trieben sich nur
die oberen zehntausend herum. Komischerweise gewinne ich den
Eindruck, als habe die Hartz IV-Front hier inzwischen die
Oberhand.

So oder so verdiene ich natürlich mehr als 100.000 Euro pro
Jahr.

aha, das tut mir ja auch Leid, aber es gibt noch einige wenige, die irgendwo zwischen Hartz IV und 100.000 € im Jahr verdienen, ich entschuldige mich, bekommen natürlich.

Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, wo bei Deiner Aussage der Diskussionsbezug ist.

Ich könnte mir allerdings vorstellen, daß das kein Zufall ist.

C.

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25% Steuern für Besserverdienende!

25 % statt kanpp 50 % Steuern zahlen ist natürlich ein starkes
Argument, das muss elbst ich als (ehemals?) alter GRÜN-Wähler
zugeben…

Hallo,
das finde ich auch! Wozu soll der Staat sonst gut sein, wenn nicht, uns Besseverdienende möglichst vor unliebsamen Belastungen zugunsten des Gemeinwohls zu verschonen.

Zwar gibt es in der CDU noch reichlich Stimmen, die die 25%-Regelung für unsozial oder unfinanzierbar halten, aber denen wird der FDP-Partner schon die Rechnung aufmachen.

Denn schließlich werden dann auch die jetzt 16%igen auf 25% gehievt, das bringt bei den 666 EUR Verdienenden zwar nur 50 EUR, aber die Masse machts. Wofür brauchen die 556 EUR statt 506 EUR Netto im Monat?

Außerdem könnte man ja auch dazu übergehen, das ALG II zu versteuern. 350 EUR im Monat ist ja nun wirklich etwas happig für diese Sozialschmarotzer.

Grüße
Oranier

Hallo,
das finde ich auch! Wozu soll der Staat sonst gut sein, wenn
nicht, uns Besseverdienende möglichst vor unliebsamen
Belastungen zugunsten des Gemeinwohls zu verschonen.

Und schon wieder jemand, der es nicht verstanden hat.

Zwar gibt es in der CDU noch reichlich Stimmen, die die
25%-Regelung für unsozial oder unfinanzierbar halten, aber
denen wird der FDP-Partner schon die Rechnung aufmachen.

Unfinazierbar vielleicht, unsozial?

Denn schließlich werden dann auch die jetzt 16%igen auf 25%
gehievt, das bringt bei den 666 EUR Verdienenden zwar nur 50
EUR, aber die Masse machts. Wofür brauchen die 556 EUR statt
506 EUR Netto im Monat?

Ich schätze mit 16%igen meinst du den Steuereinstiegssatz. Der liegt beim Kirchhof-Model bei 15 %. Der Steuerfreibetrag sogar bei 10.000 €.
Das ist für die mit geringerem Einkommen ein großer Vorteil, denn der Freibetrag zählt für jedliches Einkommen. Vom jetztigen Zinsfreibetrag von 1.421 € haben ja nicht alle was. Genauer gesagt davon haben nur Leute mit guten Einkommen was.

Außerdem könnte man ja auch dazu übergehen, das ALG II zu
versteuern. 350 EUR im Monat ist ja nun wirklich etwas happig
für diese Sozialschmarotzer.

Genau 350 € im Monant also 4.200 € im Jahr müssen unbedingt versteuert werden, weil 4.200 € ja auch über 10.000 € sind. RICHTIG?!

Grüße
Oranier

Gruß zurück

HB

Ps.: Bevor man etwas kritisiert, sollte man sich vorher schlau machen!

Klingt interessant, Rene’.
25 % statt kanpp 50 % Steuern zahlen ist natürlich ein starkes
Argument, das muss elbst ich als (ehemals?) alter GRÜN-Wähler
zugeben…
Gruß,
Branden

50 % sind ja schon etwas länger her!

Außerdem bitte nicht die Progression vergessen.

Selbst bei 50 % Spitzensteursatz würde jemand der 100.000 € verdient ja nicht 50.000 € Steuern zahlen.
Aber sicher mit dem Kirchhof-Model wird der Spitzensteursatz auf 25 % gesenkt, dafür zählen Zins- und Wertpapiererträge auch als Einkommen. Keine zusätzlichen 1.421 € Freibetrag. Die bisherige Zinssteuerbetrag von 30 % würde dann auch auf 25 % gesenkt werden, genau wie der Sptizensteuersatz. Deshalb ist es wahrscheinlich auch unfinanzierbar.

Aber der Gedanke unser Steuerrecht zu vereinfachen ist dringend erforderlich!

HB

Iterview zwischen Spiegel und Herrn Kirchhof
Da viele hier über die 25 % von Kirchhof reden, aber anscheind kaum einer weiß wovon er redet, hier ein Zitat von Herrn Kirchhof aus dem Interview:

Die ersten 10.000 Euro sind steuerfrei - 8000 Euro Grundfreibetrag und 2000 Euro für Werbungskosten, die der Bürger nicht mehr im Einzelnen nachweisen muss. Für jedes Kind kommen 8000 Euro hinzu, und zwar ab dem ersten Schrei. Von den nächsten 5000 Euro sind 60 Prozent zu versteuern. Darauf den Steuersatz von 25 Prozent angewendet, ergibt einen Steuersatz von 15 Prozent, das ist der Eingangssteuersatz. In der zweiten Stufe werden 80 Prozent des Einkommens besteuert, im dritten Schritt dann 100. Im Ergebnis gibt es also drei Steuersätze: 15, 20 und 25 Prozent.

Denn schließlich werden dann auch die jetzt 16%igen auf 25%
gehievt, das bringt bei den 666 EUR Verdienenden zwar nur 50
EUR, aber die Masse machts. Wofür brauchen die 556 EUR statt
506 EUR Netto im Monat?

Ich schätze mit 16%igen meinst du den Steuereinstiegssatz. Der
liegt beim Kirchhof-Model bei 15 %.

Ok. zugegeben, ich kenne bisher nur die Schlagzeilen.
Aber warum heißt es dann: einhietlich 25%?

Außerdem könnte man ja auch dazu übergehen, das ALG II zu
versteuern. 350 EUR im Monat ist ja nun wirklich etwas happig
für diese Sozialschmarotzer.

Genau 350 € im Monant also 4.200 € im Jahr müssen unbedingt
versteuert werden, weil 4.200 € ja auch über 10.000 € sind.
RICHTIG?!

Das verstehe ich leider nicht.
Ich habe hier nicht vom Modell gesprochen, sondern ironisch von der Kompensation durch weitere mögliche Belastungen Einkommensschwacher.

Ps.: Bevor man etwas kritisiert, sollte man sich vorher schlau
machen!

Dazu habe ich ja dich!
Da stimme ich dir aber ansonsten unbedingt zu, da war ich vielleicht bei konkreten Einzelheiten etwas vorschnell.

Allgemein bleibt abder doch, jenseits einzelner Modelle, folgende Überlegung:

  1. Mit der Senkung des Spitzensteuersatzes begünstigt man die Besserverdienenden und senkt die Staatseinnahmen.
  2. Das kann im Wesentlichen durch zwei Möglichkeiten komensiert werden:
  • geringere Staats-, also auch Sozial-Ausgaben
  • andere Steuererhöhungen, z.B. der Mehrwertsteuer
    beides ginge zu Lasten der einkommensschwachen Schichten.
    Dann bliebe die Grundintention meiner Kritik gültig. Überzeuge mich gerne vom Gegenteil!

Grüße
Oranier

Besseres verdient
Hallo Oranier!

Allgemein bleibt abder doch, jenseits einzelner Modelle,
folgende Überlegung:

  1. Mit der Senkung des Spitzensteuersatzes begünstigt man die
    Besserverdienenden und senkt die Staatseinnahmen.

Nein, eben nicht. Viele wirtschaftspolitische Experten sehen das anders. Die Kirchhof´sche Vision geht davon aus, dass ein volkswirtschaftlicher, positiver Gesamteffekt entsteht - die Staatseinnahmen also mittelfristig steigen. Das ist auch - ceteris paribus - nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass gleichzeitig die Schlupflöcher verschwinden. Wer ein hohes Einkommen erzielt, wird über Anlageformen mit Steuervermeidung (üblicherweise im Ausland) nachdenken. Diese führen immer zu einer Senkung der Staatseinnahmen. Ziel soll sein, dass im Inland notwendige Kapital zur Steigerung der volkswirtschaftlichen Gesamtleistung zu verwenden. Der Gedankenansatz ist insofern richtig und sollte verfolgt werden.

Milchmädchenrechnungen, Anführen abstruser Einzelschicksale, Neid schüren oder Hetzparolen (nachzulesen auf rechten und linken Propagandaseiten) sind ungemein kontraproduktiv. Trotzdem sehe ich einen gewissen Meinungsumschwung derzeit in Deutschland. Die Linkspartei fällt in den Umfragen von 12 auf 9 % und die FDP verbessert sich von 7 auf 8 %. Vielleicht spüren die Deutschen, dass in wirtschafts- und finanzpolitischer Hinsicht ein neuer Ansatz lohnenswert sein könnte.

  1. Das kann im Wesentlichen durch zwei Möglichkeiten
    komensiert werden:
  • geringere Staats-, also auch Sozial-Ausgaben
  • andere Steuererhöhungen, z.B. der Mehrwertsteuer
    beides ginge zu Lasten der einkommensschwachen Schichten.
    Dann bliebe die Grundintention meiner Kritik gültig. Überzeuge
    mich gerne vom Gegenteil!

Das ist eben die Krux beim verteilungspolitischen Ansatz. Man geht immer nur davon aus, dass der zu verteilende Teil fix ist. Mehr Beschäftigung führt aber zu weniger Staatsausgaben und auch zu weniger Belastungen quer durch die Einkommensgruppen. Konsquent weiter gedacht könnte man sogar mehr verteilen. Aber warum muss denn durch den Staat mehr verteilt werden? Ist es denn nicht besser, wenn die Belastungen des Einzelnen geringer sind und er mehr zB konsumieren kann?

Eine begleitende MWSt.-Erhöhung halte ich übrigens auch für sinnvoll, wenn gleichzeitig Arbeitskosten durch geringere Sozialabgaben gesenkt werden. Die positiven Effekte in der deutschen Wirtschaft liegen auf der Hand. Und die negativen Folgen fallen, wieder volkswirtschaftlich gesehen, doch sehr bescheiden aus, wenn die Waren etwas teurer werden. Als Killerargument kann man jetzt mal wieder eine arme Sau anführen, die sich dann kein Fleisch vom Metzger mehr leisten kann und auf Hundefutter von Aldi umsteigen muss.

Aber in diesen unsinnigen Diskussionen, die nur dazu nutzen können, sich selbst als grundguten Mitbürger zu verkaufen, werden auch viele Chancen auf eine volkswirtschaftliche Verbesserung vertan. Letztlich wollen wir als Arbeitnehmer und auch -geber doch gebraucht werden, wichtig sein und nicht nur als Problemfall betrachtet werden, den man mit der einen Transferspritze ruhig stellt. Wir haben alle Besseres verdient!

Gruss,
Klaus

Hallo Oranier!

Hallo Klaus,

Milchmädchenrechnungen, Anführen abstruser Einzelschicksale,
Neid schüren oder Hetzparolen (nachzulesen auf rechten und
linken Propagandaseiten) sind ungemein kontraproduktiv.

soll sich das, da du mich anschreibst, auf meinen Beitrag beziehen?

Gruß
Oranier

Milchmädchenrechnungen, Anführen abstruser Einzelschicksale,
Neid schüren oder Hetzparolen (nachzulesen auf rechten und
linken Propagandaseiten) sind ungemein kontraproduktiv.

soll sich das, da du mich anschreibst, auf meinen Beitrag
beziehen?

Nein, nicht explizit. Ich habe die Diskussion verfolgt und mich an einer Stelle, die mir passend erschien, in die Diskussion eingeschaltet.

Bei deinem Artikel störte mich die sinngemässe Feststellung: "Besserverdienende zahlen nach Kirchhof weniger Steuern. Dadurch entstehen Steuerausfälle, die dann die Schwächeren in der Gesellschaft auffangen müssen. Ich habe versucht darzustellen, dass das nicht zwangsweise so sein muss.

Wie stehst du zu meinen Ausführungen, nachdem wir geklärt haben, dass ich dich mit dem oben Zitierten, wenig Schmeichelhaften nicht explizit gemeint habe, aber schon auf deine Befürchtungen einzugehen versuchte?

Gruss,
Klaus

Hi Petz

Ob ich nun 50 % von 100.000 zahle (wie bisher, weil man viele
Abschreibungsmöglichkeiten hat) oder 25 % von 200.000 € (weil
die „Ausnahmeregelungen“, wie Herr Kirchhof sie bezeichnet,
wegfallen), wo ist da der Unterschied ?

Ein Ri4esenunterschied, weil viele nix abzusetzen habe. Ich selber habe kaum etwas abzusetzen, habe weder Neuwagen noch Fonds, für mich wäre es also ein Riesenunterschied.
Gruß,
Branden