Hallo Roland!
- ich habe ja noch eine frau.
Will sie denn genauso wie Du den Hund?
Welche Rasse(n) gefallen ihr?
Und, mal ganz grundsätzlich gefragt, was erwartest Du von Deinem zukünftigen Familienmitglied? Wieso möchtest Du einen Hund?
ich würde auch gerne einen aus dem tierheim nehmen. habt ihr
damit erfahrungen?
Meine Hündin (Schäfer-Collie) habe ich mit 12 Wochen aus dem Tierheim bekommen. Dank der Erfahrungen mit ihr würde ich persönlich mir sehr genau überlegen, nochmal einen Welpen zu nehmen, der wie sie im Tierheim aufgewachsen ist.
Sie kannte nur ihren Zwinger in der Quarantänestation. Die wichtige Prägephase hat sie dort verbracht, und das merkt man ihr auch mit ihren 11,5 Jahren noch an.
Zudem habe ich sie bekommen, als ich Jugendliche war und hatte in ihrer Erziehung nicht die richtige Hilfestellung. Sonst hätte man vieles vermutlich besser laufen lassen können…
ABER, es gibt auch sehr viele Leute, die positive Erfahrungen mit Tierheimhunden gemacht haben!
Generell würde ich mir deshalb durchaus einen Hund aus dem Tierheim holen, allerdings lieber einen erwachsenen.
„auffressen“ könnten)!? was gilt es da zu beachten? ist
GENERELL ein züchterhund einem tierheimhund vorzuziuehen?
„Auffressen“ wird auch ein Tierheimhund Deine Kinder vermutlich nicht 
Aber, ein Hund, der Kinder kennt und nicht aus unseriöser Haltung im Heim gelandet ist, kann gerade in dieser Konstellation besser sein als ein Welpe, den ihr selbst zu einem angenehmen Hausgenossen erziehen müsst!
Es gibt oft Hunde im Tierheim, die wegen Umzugs oder wegen einer Scheidung oder Allergie abgegeben werden und vorher als normaler Familienhund gelebt haben. Nicht jeder Hund landet im Tierheim, weil er Macken hat oder gar bösartig ist. Das sind, würde ich sagen, eher die wenigsten.
Andersherum hat natürlich jeder Hund eine Vorgeschichte. Je mehr man davon weiss, desto einfacher dürfte nachher der Umgang mit dem Tier sein.
Die Vorgeschichte hat der Welpe vom Züchter aber genauso!
Generell würde ich mir aber eher einen vom Züchter nehmen als aus dem Tierheim, WENN der Züchter ihn richtig geprägt hat! Sprich, der Welpe sollte Kinder kennen gelernt haben, und zwar vernünftige Kinder, keine, die ihn ärgern oder ihm Angst machen. Er sollte auch andere Hunde kennen, verschiedene Haushaltsgeräusche, Auto fahren, andere Tiere…solche Dinge machen meiner Meinung nach grösstenteils den vernünftigen, guten Züchter aus (von der Auswahl gesunder Zuchttiere mal abgesehen).
Das muss aber kein Rassehund sein, ein Zufallswurf kann genauso gewissenhaft aufgezogen worden sein, wenn sich die Halter vorher Gedanken gemacht haben.
kann
ich mir einen hund mal probehalber ein paar tage „ausleihen“,
um das zu testen?
Abgesehen davon, was das in der Psyche des Hundes anzurichten vermag, wenn ihm das ein bis mehrere Male passiert (es ist ein fühlendes Lebewesen, dem man nicht erklären kann, was da mit ihm geschieht!):
Die meisten Tierheimhunde verhalten sich anfangs ganz anders, als sie es später tun. Anfangs muss er Euch ja erstmal kennen lernen, ausloten, wie weit er gehen kann, sein Umfeld kennen lernen.
Wenn er dann einzuschätzen weiss, was um ihn herum abgeht, kommt sein eigentlicher Charakter zum Vorschein. Das kann sowohl -aus eurer Sicht- positiv, als auch negativ sein, je nachdem, was ihr vom Hund erwartet.
Diese Wandlung kommt aber nicht innerhalb von ein paar Tagen. Das sind Dinge, die nach und nach ablaufen, beim einen Hund geht es schneller, beim anderen dauert es länger.
Übrigens würde ich mir einen Hund der genannten Rassen nicht zutrauen, und ich habe mittlerweile den dritten Hund. Meine Hündin hat zwar kein Ambitionen, zu jagen, ist aber in vielerlei Hinsicht schwierig. Und sie ist ein Hund, der gefallen WILL, die Rassen in ihr sind dafür „gemacht“ zu hören, mit dem Menschen zusammen zu arbeiten.
Vorstehhunde (Weimaraner und soweit ich weiss auch der Vizsla gehören dazu) haben den Ruf, Fremden gegenüber eher misstrauisch zu sein.
So habe ich diese Tiere auch kennen gelernt, vor allem die Weimaraner waren dabei nicht gerade das, was man als aufgeschlossen bezeichnen könnte. Schon als Junghunde nicht.
Nun kenne ich nicht extrem viele solche Hunde, aber eben doch einen Querschnitt.
Meiner Meinung nach gehören solche Rassen auch entweder in Jägerhand, oder zumindest zu jemandem, der weiss, was es bedeutet, einen derart arbeitsintensiven Hund zu führen. Meiner Meinung nach lässt sich das mit Familie und Kindern schlecht bis kaum realisieren, wenn man es nicht beruflich macht. Es will schliesslich jeder auf seine Kosten kommen.
Wenn Du trotz allem, was hier geschrieben wurde, weiterhin so einen Hund in Erwägung ziehst, suche Dir Züchter dieser Rassen (was bei der Ungarischen Bracke seeehr schwer sein wird, beim Vizsla auch nicht so leicht, beim Weimaraner dürfte es einigermassen gehen) und quetsche sie aus. Sei ehrlich zu ihnen, erzähle ihnen von Deinen Erwartungen an den Hund, von Deiner Lebenssituation. Frage sie nach ihrer Meinung. Schaue Dir an, wie sie ihre Hunde halten, wie sie die Welpne aufziehen, was sie mit den erwachsenen Tieren arbeiten.
Du willst dann immernoch so einen Hund?
Dann suche Dir einen Züchter, der die Welpen nicht von Anfang an jagdlich fördert. Das wird vermutlich sonst schief gehen.
Bei vielen Rassen gibt es jagdlich geführte Linien und welche, die eher für andere Betätigungen gezogen werden. Ein Hund aus einer Jagdlinie gehört in Jägerhand! (Ob es bei „Deinen“ Rassen so ist, weiss ich nicht, da sie für mich nicht in Frage kämen -> zu anspruchsvoll)
Zum Thema Hundeplatz/Hundeschule noch…es gibt viele, die eher auf Schäferhundausbildung abzielen. Dort wirst Du mit einem Spezialisten wie einem Vorstehhund vermutlich ziemlich auf der Nase landen. Also vorher abklären, ob Fachleute, die auch den Charakter eines solchen Hundes verstehen, in Deiner Nähe sind. Einen Hund auszubilden (und das sollte man, egal welche Rasse und welches Alter) kostet einiges an Geld und viel Zeit, es lohnt sich aber auf jeden Fall!
Liebe Grüsse
Bine 