Jagdhund als Ersthund?

Hallo,

will in naher Zukunft meinen ersten Hund zulegen.
Zur Auswahl stehen:

-Weimaraner
-Magyar Vizsla
-Ungarische Bracke

Da ich bisher noch keinen hatte, weiß ich nicht, ob man direkt mit so einem anfangen kann oder man erst Erfahrung mit „einfachen“ Hunden machen sollte.

Habt ihr schon Erfahrung und könnt darüber berichten?

Vielen Dank schonmal!
Roland

Hallo Roland!

…ob man direkt mit so einem anfangen kann oder man erst Erfahrung
mit „einfachen“ Hunden machen sollte.

Wenn Du Dich heute für ein Tier entscheidest, ist das eine Bindung für die nächsten 10 bis etwa 15 Jahre. Ein Hund ist kein Auto, mit dem man erstmal anfängt, um nach ersten Erfahrungen etwas Neues zu besorgen.

Lt. Vika bist Du Student und Mitte 20. Kannst Du Dich als Student in einer Lebenssituation, die nur vorübergehender Natur ist, ungefähr bis zu Deinem 40. Lebensjahr binden? Kannst Du Dich darauf festlegen, nach dem Studium nur eine Anstellung anzunehmen, die Dir täglich genug Zeit für Dein Tier läßt? Kannst Du Dich heute festlegen, nach dem Studium eine tiergerechte Wohnung zu nehmen, also keine Geschoßwohnung in der Großstadt? Tierheime sind überfüllt von unüberlegt realisierten Wünschen.

Gruß
Wolfgang

Hallo,
erstens muss ich meinem Vorredner recht geben. Zweitens wuerde ich dir auch als Ersthund eine etwas ruhigere Rasse empfehlen. Ich war frueher oefter bei einem Weimaraner-Zuechter (Kumpel von Exfreundin}. Meiner Erfahrung nach sind das ziemlich quirlige Tiere. Davon abgesehen dass du sie wirklich staendig, wirklich gut bewegen musst sind sie auch im Haus noch ziemlich stressig.
Drittens (und das wirst du nicht hoeren wolen) rate ich dir dazu an um dir erst einmal einen aelteren hund zu besorgen (Tierheim etc.) Auf diese Art und Weise kannst du erstmal Erfahrung sammeln, alte Hunde sind etwas ruhiger und nicht mehr so anspuchsvoll und alte Hunde machen mehr ARbeit, brauchen mehr Fuehrsorge. Auf diese Art und Weise lernst du gut was fuer ein Stress ein Hund noch sein/werden kann.
Mein erster Hund war ein 11 Jahre alter Bobtail. Und ich bin froh darum. Ich habe ihr noch einen schoenen Lebensabend besorgt und konnte selbst jede Menge lernen. Erfahrungen sammeln etc.

Viel Erfolg bei deiner Entscheidung

Fonz

Hi Wolfgang,

Kannst Du Dich als
Student in einer Lebenssituation, die nur vorübergehender
Natur ist, ungefähr bis zu Deinem 40. Lebensjahr binden?
Kannst Du Dich darauf festlegen, nach dem Studium nur eine
Anstellung anzunehmen, die Dir täglich genug Zeit für Dein
Tier läßt? Kannst Du Dich heute festlegen, nach dem Studium
eine tiergerechte Wohnung zu nehmen, also keine Geschoßwohnung
in der Großstadt? Tierheime sind überfüllt von unüberlegt
realisierten Wünschen.

Ich verstehe ja, was Du meinst, aber muss man immer gleich mit der Moralkeule kommen? Wenn alle so denken, dürfte man sich nie ein Tier anschaffen - und schon gar keine Kinder auf die Welt setzen.

Gruß,
Anja

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hallo wolfgang und die anderen,
danke, das war ja schonmal etwas!

  1. „nah“ ist ein relatives wort, ich denke an ca. 4-5 jahre
  2. „jetzt“ bin ich student, danach habe ich (vielleicht) :smile: mehr geld, um mir auch eine wohnung in tiergerechter art und umgebung zuzulegen.
  3. ich habe ja noch eine frau.

ich würde auch gerne einen aus dem tierheim nehmen. habt ihr damit erfahrungen? ich habe nur bedenken, dass tierheimhunde psychische störungen haben (und plötzlich meine kinder „auffressen“ könnten)!? was gilt es da zu beachten? ist GENERELL ein züchterhund einem tierheimhund vorzuziuehen? kann ich mir einen hund mal probehalber ein paar tage „ausleihen“, um das zu testen?

mfg
roland

Hallo,

alle 3 aufgezählten Rassen sind Hunde, die jagdlich geführt werden sollten. Als „Familienhund“, zudem noch bei einem Hundeanfänger, sind sie meiner Ansicht nach völlig falsch plaziert. Ein verantwortungsvoller Züchter, der diesen Namen verdient, würde keinen Welpen dieser Rassen in solche Hände abgeben.

Leider sind Weimaraner (durch die Eukanuba-Werbung) und Viszlas (durch die VOX-Sendung HundKatzeMaus) zur Zeit extrem in. Ich bekomme das bei dem Tierschutzverein mit, bei dem ich gelegentlich helfe, da dort Tiere aus Ungarn vermittelt werden. Sehr viele unerfahrene Menschen fragen da an, wenn es Viszlawelpen oder -Mixe gibt.

Wenn es Dir nur um das Aussehen geht, findest Du mit etwas Geduld sicherlich einen schlanken Labradormix, der ähnlich aussieht. Für Anfänger empfiehlt sich ein erwachsener Hund mit Grundgehorsam, der schon die wichtigsten Kommandos kennt, so ab ca. 5 Jahren oder älter. An diesem Hund kannst Du lernen.

Gruß,

Myriam

Hallo,

wenn Du Dich vor dem Kauf intensiv mit dem Wesen der Jagdhunde bzw Vorstehhunde auseinandersetzt würde ich persönlich Dir am ehesten noch den Viszla empfehlen.
Ohne Vorbereitung -> Keinen.
Geh doch schonmal vorab auf einen Hundeplatz in Eurer Nähe. Viele bieten auch Trockenkurse an, die man ohne Hund besuchen kann. Und selbst wenn nicht, kannst Du dort evtl. Leute mit ihren Hunden bei der „Arbeit“ sehen und evtl. nach Erfahrungswerten fragen.

Alle von Dir genannten Hunde haben einen ausgeprägten Jagdinstinkt und brauchen eine Arbeit…ich kenne einige Vorsteher in privaten Händen, die kleben praktisch immer mit der Nase am Boden und sind auch schonmal weg, wenn die Fährte besonders toll ist, weil die Besitzer sie nicht wirklich im Griff haben…

Weimaraner wurden früher überhaupt nicht in Privathaushalte abgegeben, sie waren ausschliesslich Jägern vorbehalten. Inzwischen gibt es einige wenige die Jungtiere auch an Privatpersonen vermitteln, doch viele Vereine geben nachwievor nur an Jäger ihre Nachzuchten ab.
Sie sind eher nicht für die Stadt-Wohnungshaltung geeignet (owohl ich der Meinung bin, dass man nahezu jeden Hund in einer Wohnung halten kann, wenn zum Ausgleich etwas geboten wird und die Wohnung nur zum Ausruhen dient, aber bei diesem…)

Wenn Du Dir einen solch bewegungsfreudigen Hund zulegen willst, solltest Du auf jeden Fall selbst sportlich sein, unternehmungslustig (im Hundesinn) und vieeeeel Zeit haben für die Arbeit und das Vergnügen mit dem Hund.
Ob und wie schnell sie das Alleinesein lernen, hängt vom einzelnen Wesen ab, aber idR sind sie sehr menschbezogen, so dass hier das Training intensiver ausfallen kann.

Hilfreich wäre auch, wenn Dein Motto wäre:" Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung" :wink: denn ich schätze mal, dass Du unter 4-5 Std. am Tag Freigang nicht kommen wirst, wenn Dein Hund ausgeglichen sein und bleiben soll.

Hast Du Dir auch über eine Urlaubspflegestelle Gedanken gemacht, wer den Hund im Sonderfall (Urlaub, Krankheit etc.)nehmen kann?

Hast Du einen Allergietest gemacht? Nicht dass Du denn Hund hast und erst im Nachhinein stellt sich raus dass Du allergisch gegen die Hundehaare bist.

Ein kleines Sparbuch würde ich mir auch zulegen, denn Hundi wird auchmal krank und will dann gut versirgt sein. Durch monatliche Einzahlungen auf dieses Tierarztsparbuch können auch finanzielle Engpässe die ärztliche Versorgung des Tieres sicherstellen.

Vergiss auch bitte nicht eine Hundehaftpflichtversicherung abzuschliessen, die ist sehr sehr wichtig.

Wenn Du im Vorfeld möglichst alle Eventualitäten zu regeln versuchst, minimierst Du das Risiko böser Überraschungen und dann kannst Du wirklich Freude an Deinem neuen Freund haben :smile:

Gruß
Maja

Hallo Roland,

wir sind gareade auch dabei uns einen Hund zu „suchen“. Mal kurz dazu wie wir unsere Rassen gefunden haben:

…Optik und Trend spielt keine !!! Rolle.

Wir haben überwiegend praktische Überlegungen angestellt:
Größe da das Haus und Grundstück groß ist und wir auf dem Land leben, begrenzt durch die Größe unseres Kofferaumes
Kurze Haare wegen Schmutz
Familienhund
Nicht ganz so sportlich
Wachsamkeit muss vorhanden sein
Er darf kein Kläffer sein
Da wir Anfänger sind, muss das Tier nicht ganz so Chaotisch sein
Da wir nicht wissen was beruflich auf uns zu kommt, ein Tier mit eher geringerer Lebenserwartung

Das Ergebnis:
Wir sind bei Rodesian Ridgeback und Rottweiler hängen geblieben. Mittlerweile haben wir diverse Seiten Rottweiler in Not etc… durchsucht und geschaut, ob wir einen Hund mit den geforderten Kriterien finden. Daneben haben wir die Tierheime im weiteren Umkreis angerufen und uns Hunde angesehen und letzten Endes jetzt "unseren " Hund gefunden. Das Tier ist 6 Jahre alt, kennt die Grundbegriffe und hat keine Macken, so dass wir ein wenig üben können und unserer „Fehler“ nicht gleich bestraft werden. Das Tier ist uns gegenüber wirklich sehr tollerant ;o)
Da wir das Tier erst im Mai aus dem Tierheim mitnehmen können, gehen wir aktuell am WE mit ihm spazieren und können uns da schon mal langsam kennen lernen und wir haben die Möglichkeit unser Hundewissen in der Zwischenzeit auf den aktuellen Stand zu bringen.
Zusätzlich haben wir bereits 10 Termine mit einem Hundetrainer vereinbart, mit dem wir dann nach Ankunft des neuen Familienmitgliedes üben können.

Schaut Euch mla im Tierheim um… da sitzen wirklich ne Menge netter Tiere (ok, es gibt auch zahlreiche Genossen, bei denen ich es sehr fragwürdig finde, ob diese Tiere vermittelt werden können ohne eine Gefahr für den Menschen zu sein) die auf ein neues zu Hause warten und die aus ordentlicher Haltung kommen. GGF kann man auch einen HUndetrainer mitnehmen. Der wird Euch bei der Wahl beraten.

Hallo Alexandra,

Eure Vorgehensweise ist ja wirklich löblich Hut ab dafür, aber wer hat Euch Rhodesian Ridgeback als einen Anfängerhund empfohlen??

Als einen Anfängerhund würde ich einen Hund wählen, der eine hohe Arbeitsintelligenz besitzt und von seiner Grundhaltung eher devot ist, also sich leicht unterordnen kann und lässt. Zu Rottweilern kann ich nichts sagen, dazu kenne ich zuwenige aber beim RR ist das definitiv nicht der Fall. Als Anfänger mit einem RR kann man böse auf die Schnauze fallen…
Es stimmt, er ist ein ausgeprochen liebenswürdiger wesensfester Familienhund, sein Zweitname ist bisweilen „King of snoozing“ aber dennoch braucht er viel Auslauf (Ein Garten reicht ihm nicht) und er gehört auch eher zu den nicht ganz so leicht erziehbaren Hunden. Immerhin fliesst eine gehörige Portion (Airdale)Terrier in seinen Adern und da er von Naturaus vor gar nichts Angst hat, ist er auch erstmal nicht der Hund der schnell kuscht.
Nachzuchten hier haben im Gegensatz zu den aus Afrika kommenden Verwandten nur eine recht geringe Wohlfühltemperatur, das heißt sie schwitzen schnell und sie frieren sehr schnell, denn je nach Schlag ahben diese Hunde ein Fell von max 1cm Länge…(Das musste ich leider auch erst lernen…)

Ich drücke Dir alle Daumen, dass Du mit Deinem Hund glücklich wirst!
Welchen hast Du Dir denn herausgesucht?

Zu meinen Empfehlungen hätte ein Ridgie aber ganz sicher nicht gehört.

Gruß
Maja

Hallo Maja,

…was ist schon ein Anfängerhund??? Mein Vatre hat die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen, als wir ihm mitgeteilt haben, dass wir wohl dann (sollte er noch nciht vermittelt sein) mit nem Rotti nach Hause kommen und gemeint, ob wir uns nicht lieber so nen netten Beagle holen wollen… die sehen zwar nett aus, sind aber auch nicht einfacher…nur eben anders ;o)

Bei uns war die Fragestellung einfach nach der aktuellen Kompatibilität der Bedürfnisse des Tieres und unserer Lebenswelt… und da sind dann halt eine Hand voll Rassen übrig geblieben, die aktuell zu uns passen… das kann sich aber bestimmt mal ändern und dann passen andere Rassen auf Grund ihrer Eigenschaft zu uns. Dazu gehört natürlich auch, dass man sich mit dem Charakter des Tieres auseinander setzt. D.h. die Eigenheiten der Rassen sind uns bekannt und für uns auch zu handhaben.(hier im Speziellen besondere Konsequenz und Einhaltung der Rangfolge, den Hund nie!!! mit rangniederen Familienmitgliedern spazieren schicken, da es bei nem Rotti automatisch zu nem riesen Problem führt, wenn der Hund die Beschützerrolle einnimmt) Das setzt natürlich voraus, dass man auch ehrlich zu sich ist und auch seine menschlichen Schwächen eingesteht. … aber das sollte man eh, bevor man sich ein Tier anschafft.

Hier in dem speziellen Fall eines Jagdhundes muss man sich halt Gedanken um Auslauf und Bewegung machen. Gibt es Wald und Felder in der Nähe? Kann man den Jagdtrieb bedingt umlenken? Will ich meinen Hund im Zweifel immer an der Leine führen? Will ich mit meinem Tier am Tag 6 Stunden arbeiten oder reichen mir 2 Stunden Bewegung und Spielen aus? Gerade viele Jaddhunde wollen nicht nur Bewegung, sondern wollen auch geistig gefordert werden. … und dann noch die nächste Frage: Will meine Frau den Hund jeden Tag am Hals haben??? Auch diese Frage muss diskutiert werden. Ich habe dem Hund nur unter der Bedingung zugestimmt, dass es der Hund meines Freundes ist und er auch die Arbeit damit erledigt… also generell mit ihm spazieren geht insbesondere aber morgens und wenns regnet, er die Näpfe sauber macht, er das Futter kauft, er zum Tierarzt geht… ich gehe zwar mit dem Hund mittags raus und regelmäßig auf den Hundeplatz zum spielen, aber generell ist das sein Tier…
Es ist auch zu klären, was ist, wenn Kinder ins Haus kommen. Ist die Rasse eher auf eine Person bezogen oder aber ohne Probleme auch mit schreienden und lärmenden Kindern zusammen zu bringen? Wer kümmert sich bei Nachwuchs um den Hund??? Baby und Haushalt und Hund können schnell zu viel werden, was die zahlreichen Abgaben in den Tierheimen zeigen.

Für uns ist „unser“ Rotti ein Anfängerhund, da er bereits sehr gut erzogen ist und Kinder, Tiere und Menschen liebt und man mit der noch zu leistenden Erziehungsarbeit langsam in die Rolle des Hundehalters rein wachsen und lernen kann. Da wir viele Befehle noch nich korrekt erteilen, da uns ja auch nicht bekannt ist, was der Hund von seinem Vorbesitzer gelernt hat, scheint der Hund zu „raten“ was wir von ihm wollen und geht dabei sehr tolerant mit uns um. Das ist aber für einen Anfänger bedeutend angenehmer, als ein Tier, dass gar nicht reagiert und macht was es will und zum Zombie mutiert.

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Hai Alexandra,

…was ist schon ein Anfängerhund???

Eigentlich hast Du Recht :wink:
Es ist sehr schwierig einem blutigen Laien einen passenden Hund zu empfehlen.

Mein Vatre hat die
Hände über dem Kopf zusammen geschlagen, als wir ihm
mitgeteilt haben, dass wir wohl dann (sollte er noch nciht
vermittelt sein) mit nem Rotti nach Hause kommen und gemeint,
ob wir uns nicht lieber so nen netten Beagle holen
wollen… die sehen zwar nett aus, sind aber auch nicht
einfacher…nur eben anders ;o)

und eigentlich besser zu mehreren zu halten…aber ich hätte auch erstmal einen Schreck bekommen, gleich soviel kg Hund aufeinmal. :wink:

Bei uns war die Fragestellung einfach nach der aktuellen
Kompatibilität der Bedürfnisse des Tieres und unserer
Lebenswelt… und da sind dann halt eine Hand voll Rassen
übrig geblieben, die aktuell zu uns passen… das kann sich
aber bestimmt mal ändern und dann passen andere Rassen auf
Grund ihrer Eigenschaft zu uns. Dazu gehört natürlich auch,
dass man sich mit dem Charakter des Tieres auseinander setzt.

Das ist sehr gut, dass Du das soherum handhabst, Die meisten Leute suchen sich ihren Hund nach dem Aussehen aus und sind bisweilen dann mehr als nur enttäuscht, wenn Hund und Herr nicht harmonieren…

D.h. die Eigenheiten der Rassen sind uns bekannt und für uns
auch zu handhaben.(hier im Speziellen besondere Konsequenz und
Einhaltung der Rangfolge, den Hund nie!!! mit
rangniederen Familienmitgliedern spazieren schicken, da es bei
nem Rotti automatisch zu nem riesen Problem führt, wenn der
Hund die Beschützerrolle einnimmt) Das setzt natürlich voraus,
dass man auch ehrlich zu sich ist und auch seine menschlichen
Schwächen eingesteht. … aber das sollte man eh, bevor man
sich ein Tier anschafft.

Wieder kann ich Dir nur Recht geben.

Hier in dem speziellen Fall eines Jagdhundes muss man sich
halt Gedanken um Auslauf und Bewegung machen. Gibt es Wald und
Felder in der Nähe? Kann man den Jagdtrieb bedingt umlenken?
Will ich meinen Hund im Zweifel immer an der Leine führen?
Will ich mit meinem Tier am Tag 6 Stunden arbeiten oder
reichen mir 2 Stunden Bewegung und Spielen aus? Gerade viele
Jaddhunde wollen nicht nur Bewegung, sondern wollen auch
geistig gefordert werden. … und dann noch die nächste Frage:
Will meine Frau den Hund jeden Tag am Hals haben??? Auch
diese Frage muss diskutiert werden. Ich habe dem Hund nur
unter der Bedingung zugestimmt, dass es der Hund meines
Freundes ist und er auch die Arbeit damit erledigt… also
generell mit ihm spazieren geht insbesondere aber morgens und
wenns regnet, er die Näpfe sauber macht, er das Futter kauft,
er zum Tierarzt geht… ich gehe zwar mit dem Hund mittags
raus und regelmäßig auf den Hundeplatz zum spielen, aber
generell ist das sein Tier…
Es ist auch zu klären, was ist, wenn Kinder ins Haus kommen.
Ist die Rasse eher auf eine Person bezogen oder aber ohne
Probleme auch mit schreienden und lärmenden Kindern zusammen
zu bringen? Wer kümmert sich bei Nachwuchs um den Hund??? Baby
und Haushalt und Hund können schnell zu viel werden, was die
zahlreichen Abgaben in den Tierheimen zeigen.

Stimmt wieder…hoffentlich liest der Ursprungsposter mit.

Für uns ist „unser“ Rotti ein Anfängerhund, da er bereits sehr
gut erzogen ist und Kinder, Tiere und Menschen liebt und man
mit der noch zu leistenden Erziehungsarbeit langsam in die
Rolle des Hundehalters rein wachsen und lernen kann. Da wir
viele Befehle noch nich korrekt erteilen, da uns ja auch nicht
bekannt ist, was der Hund von seinem Vorbesitzer gelernt hat,
scheint der Hund zu „raten“ was wir von ihm wollen und geht
dabei sehr tolerant mit uns um. Das ist aber für einen
Anfänger bedeutend angenehmer, als ein Tier, dass gar nicht
reagiert und macht was es will und zum Zombie mutiert.

Passt aber auf, dass diese Raterei nicht dahingehend umschlägt, dass der Hund denkt „Die wissen nicht was sie wollen, also sag ich ihnen das jetzt“
Denn auch wenn der Hund gut erzogen ist, ist die Rangordnung durchaus zu einer Dynamik fähig, das heisst wenn der Hund Unsicherheiten erkennt kann/wird er diese für sich ausnutzen und so mancher Hund hat dabei schnell das Zepter in der Hand. Also auch hier nie ausruhen, immer an sich arbeiten. Zumal sich bei Euch die Strukturen noch festigen müssen. Einen Kurs auf dem Hundeplatz hast Du ja glaube ich schon gebucht, das ist auch sehr sinnvoll.

Du packst das aber schon richtig und verantwortungsvoll an, so wie ich das sehe…mich hat nur die spezielle Auswahl gewundert, weil ein RR doch nicht ganz so einfach zu handhaben ist.

Grüsse
Maja

Stimmt wieder…hoffentlich liest der Ursprungsposter mit.

ja, das tut er!
nun ja, ich höre mir das ganze einfach an, bin dankbar und ziehe meine schlüsse daraus.

und vielleicht kann man die frage auch umdrehen…wenn kinder ins haus stehen: wer kümmert sich dann um den nachwuchs? :smile:
und ich glaube, dass es einem kind sehr gut tut, mit einem tier im haus aufzuwachsen!

Stimmt wieder…hoffentlich liest der Ursprungsposter mit.

ja, das tut er!
nun ja, ich höre mir das ganze einfach an, bin dankbar und
ziehe meine schlüsse daraus.

Gut zu wissen :wink:

und vielleicht kann man die frage auch umdrehen…wenn kinder
ins haus stehen: wer kümmert sich dann um den nachwuchs? :smile:
und ich glaube, dass es einem kind sehr gut tut, mit einem
tier im haus aufzuwachsen!

Tja :wink:
Auf jeden Fall.
Wenn Du Dich für einen jungen Hund entscheidest würde ich darauf achten, dass der Hund auf Kinder geprägt ist.
Kinder sind für Hunde immer eine ganz schwierige Sache…Hunde lieben die Berechenbarkeit und Vorhersehbarkeit. Das ist bei Kindern durch ihre altersbedingte Sprunghaftigkeit nicht gegeben…somit sind Kinder für Hunde die nicht auf Kinder geprägt sind sehr suspekte Wesen…wenn die Kinder dann nicht wissen wie sie sich einem Hund gegenüber verhalten müssen, dann wirds sehr schwierig…Verhaltensregeln müssen deshalb ständig geübt und eingehalten werden, sonst fühlt sich der Hund mitunter einer echten Gefahr ausgesetzt und schnappt zu.

Gruß
Maja

Hallo Roland,

generell brauchen wir darüber nicht zu streiten welchen Wert ein Tier im Haus hat…zahlreiche Studien beweisen, dass sich Tier positiv auf so ziemlich alles auswirklen können ;o)

Überlege nur bie der Wahl des Hundes, dass es Rassen gibt, die eben wirklich Familienhunde sind und dann gibt es Rassen die mehr dazu neigen eine PErson anzuerkennen. Habe den Tip hier im www bekommen und daraufhin den Dobermann von der Liste gestrichen, da da das Risiko eher gegeben ist, dass sowohl ich als auch Kind irgendwann ein Problem bekommen könnte, wenn der Hund auf meinen Partner geprägt ist. Da sind alle anderen Rassen, die bei uns noch zur Wahl standen etwas geeigneter. Speziell beim Rottwieler und Dogge (ok, wir haben uns auf die bewachenden Rassen festgelegt)kommt es mit Kindern zu Problemen, wenn der Hund mit diesen alleine gelassen wird. Zwar ist das Tier im Normalfall zwar kein Risiko für das eigene Kind, jedoch für die Nachbarkinder!!! Da der Hund eine harmlose Rangelei nicht von einer wirklichen Bedrohung seines rudeleigenen Welpen unterscheiden kann, neigen die eher wachsamen Rassen dazu ihre Rudelmitglieder zu beschützen und das ggf auch mit den Zähnen. Ein kleines Kind (sagen wir mal so bis 12) kann dem Hund aber nicht klar machen, dass er es nicht beschützen muss, da es für den Hund in der Rangfolge irgendwo „nach“ ihm kommt, bzw. der Hund glaubt, dass er den Nachwuchs des Rudelführers beschützen muss. Es gibt sicherlich Rassen, die nicht so extrem wachsam sind und sich eher noch spielerisch in das Raufen der Kinder mit einreihen.

Auch sollen die Wach und Hütehunde zum Teil sehr Lärmempfindlich sein. Gerade das quietschen der Kinder empfinden sie als sehr unangenehm und können da schon mla genervt sein. Kenne mich mit den Jagdhunden nicht ganz so gut aus, aber denke, dass es da wohl auch eher gemütlichere Typen gibt und andere, die schneller aus der Fassung zu bringen sind…

Ach ja, Tierhiem Mainz hat gerade ein paar Jagdhunde…kann mich vage daran erinnern, dass ich da beim letzten Mal welche gesehen habe. Solltest Du in der Nähe wohnen, kannst Du da ja mal vorbei schauen. Vieleicht ist da ja auch ein Tier dabei, das Dir vom Wesen liegt. Neben den Eigenarten der Rasse muss einem ja auch der ganz persönliche Charakter liegen. Im Tierheim kann man da sehr schön testen, ob man zusammen passt.

Wir gehen jetzt mit „unserem“ Hund schon eine Weile spazieren und merken, dass wir immer besser zusammen passen - zum Teil die gleichen Dinge interessant finden. Interessant war für uns auch beim letzten Spaziergang zu beobachten, wie der Hund auf besondere Situationen reagiert… Die kleine Ratte, die der andere Besitzer nicht in den Griff bekommen und unseren Hund in das Bein gezwickt hat, hat er cool ignoriert… das startende Segelflugzeug (hat er noch nie gesehen) fand er spannend… das landende auch…nur als der Pilot aus dem Flieger geklettert kam, wurde die Situation suspekt ;o) In allem hat der Hund die Situationen aber so gemeistert, dass wir uns nicht verstecken müssen und auch in Zukunft keine Gefahr für die Umwelt sehen. Das sind meines erachtens Punkte, die für einen Tierheimhund und dazu noch einen älteren sprechen. Einem jungen HUnd musst Du alles aber auch wirklich alle beibringen und da stellt sich die Frage, ob man neben nem neuen Job (den Du hoffentlich schnell findest nach dem Studium) dafür noch Ziet hat… alleine das Gelernte immer wieder zu trainieren nimmt schon ne Menge Zeit in Anspruch. … und ein schlecht erzogener Hund - erst recht, wenn es ein großer ist, macht auf Dauer keinen Spaß, weil er das Leben noch mehr einschränkt. Darum überlege Dir gut, ob Du für die Erziehung eines Welpen ausreichend Zeit hast.

…andereses Theme aber ähnlich gelagert: Habe mir damals während des Studiums ne Katze aus dem Tierheim geholt. Das Tier war auch schon älter - ganz bewusst - da ich nicht wusste, was mich nach dem Studium erwartet. Die Katze ist im letzten Jahr mit fast 16 Jahren verstorben. … Es mag jetzt blöd klingen, aber wenn sie noch leben würde, hätten wir in den letzten Monaten ein Problem gehabt dem Tier gerecht zu werden, weil der Job mich mehr in Anspruch genommen hatte, als erwartet, ich einen Mann kennen gelernt habe, der ne Katzenhaarallergie hat und mit ner Wohnungskatze quasi sterben würde, wir überlegt haben, ne Weile im Ausland zu arbeiten…

…mittlerweile hat sich die Situation wieder einmal geändert, so dass wir relativ sicher sagen können, dass wir die nächsten 10 Jahre im eigenen Haus leben werden…da wir weiter nicht sehen können, kommt also auch nur ein älterer Hund in Frage.

Hallo Roland,

wir haben im Laufe der Jahre selbst 4 Jagdhunde gehabt (allerdings nur eine einzige Rasse). Deswegen aus dieser Erfahrungssicht heraus:

Wie bei allen Hunden gibt es rassetypisches Verhalten in verschiedener Ausprägung.

D.h., bei dem einen schlägt der Jagdtrieb voll durch, der andere bevorzugt doch eher eine ruhigere Lebensweise.

Ich kenne auch Huskys die - weit entfernt der wetterfeste Schlittenhund zu sein - beim ersten Regentropfen erst mal die Kralle zum Temperaturtesten raushalten und bei Schnee den Kamin für den geeigneten Platz für ein Nickerchen halten. Von wegen Schlitten und Schnee! :smile:

Und dann war da noch der Jagdhund der, nach einer „Durststrecke“ von einigen Monaten, bei der erstbesten Gelegenheit durchging und erst nach einem Tagewerk von schlappen 9 Stunden wieder gesehen ward. Was er in der Zeit angestellt hat, bleibt sein Geheimnis.

Wichtig ist deswegen m.E. - ist die Wahl erst auf einen bestimmten Rassehund gefallen - beide Elterntiere kennenzulernen. Ich halte es für nicht zu viel Mühe wenn man sich einige Wochen/Monate Zeit nimmt, bevor man sich einen Hund anschafft, um sich wirklich kundig zu machen.

Sollte man einen Tierheimhund übernehmen wollen, kann man diesen kennenlernen, wenn man ihn erst einmal des öfteren ausführt.

Beim Hund vom Züchter aber sollte man auch auf die Eltern, die Unterbringung etc. achten. Wenn nämlich der Züchter - um noch mehr den Jagdtrieb herauszuzüchten - zwei Tiere zusammengibt, die jedes für sich schon „einen kleinen Hau“ haben, dann kommt da nur eines raus: Welpen mit einem großen Hau. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Und die landen dann irgendwann im Tierheim, weil Leute, die sich einen Hund kaufen wollten, dem kleinen Welpen der so entzückend lebendig im Zwinger herumsprang und so niedlich kläffte nicht widerstehen konnten. Als großer, nicht mehr niedlicher Weimaraner oder was auch immer, der jetzt lautstark bellt und bei jeder Gelegenheit die Bude zerlegt sowie über die Dörfer jagen geht ist er dann für viele „Normal-Tierhalter“ nicht mehr zu handhaben.

Einen Hund zu halten ist Arbeit. Diese endet auch nicht, wenn der Hund einmal eine Hundeschule durchlaufen hat. Bis zu seinem Lebensende wird er immer mal wieder austesten wie weit er gehen kann. Ein vorhandener Jagdtrieb kann nicht unterdrückt werden. Es gibt theoretische Übungen und Anforderungen die z.B. die Intelligenz des Hundes fordern und seinen Bewegungsdrang befriedigen. Dies wird den Hund ruhiger werden lassen. Es wäre jedoch falsch anzunehmen, dass er dann nicht mehr jagen ginge, wenn er könnte. Er wäre nur ohne Jagd zufriedener.

Allerdings: Was er nicht weiss… Dies gilt bedingt auch für Jagdhunde. Wenn ein Weimaraner, Jagdterrier und und und erst einmal gejagt hat ist er schwerer wieder davon abzubringen, als wenn er noch „unbedarft“ ist.

Unser erster Hund war der absolute Segen. Leicht zu handhaben, ruhig, charakterstark ohne große Macken. Unser zweiter oder der dritte Hund hätte uns wahrscheinlich noch mehr verzweifeln lassen, als sie es ohnehin schon getan haben, wenn wir sie zuerst gehabt hätten. Mit beiden konnten wir besser klarkommen, weil wir schon Erfahrung hatten.

Deswegen: Wenn ihr es könnt, macht euch mit eurem zukünftigen Hund soweit wie möglich bekannt, bevor ihr ihn kauft.

Gruß
Nita

Hallo Roland!

  1. ich habe ja noch eine frau.

Will sie denn genauso wie Du den Hund?
Welche Rasse(n) gefallen ihr?

Und, mal ganz grundsätzlich gefragt, was erwartest Du von Deinem zukünftigen Familienmitglied? Wieso möchtest Du einen Hund?

ich würde auch gerne einen aus dem tierheim nehmen. habt ihr
damit erfahrungen?

Meine Hündin (Schäfer-Collie) habe ich mit 12 Wochen aus dem Tierheim bekommen. Dank der Erfahrungen mit ihr würde ich persönlich mir sehr genau überlegen, nochmal einen Welpen zu nehmen, der wie sie im Tierheim aufgewachsen ist.
Sie kannte nur ihren Zwinger in der Quarantänestation. Die wichtige Prägephase hat sie dort verbracht, und das merkt man ihr auch mit ihren 11,5 Jahren noch an.
Zudem habe ich sie bekommen, als ich Jugendliche war und hatte in ihrer Erziehung nicht die richtige Hilfestellung. Sonst hätte man vieles vermutlich besser laufen lassen können…
ABER, es gibt auch sehr viele Leute, die positive Erfahrungen mit Tierheimhunden gemacht haben!
Generell würde ich mir deshalb durchaus einen Hund aus dem Tierheim holen, allerdings lieber einen erwachsenen.

„auffressen“ könnten)!? was gilt es da zu beachten? ist
GENERELL ein züchterhund einem tierheimhund vorzuziuehen?

„Auffressen“ wird auch ein Tierheimhund Deine Kinder vermutlich nicht :wink:
Aber, ein Hund, der Kinder kennt und nicht aus unseriöser Haltung im Heim gelandet ist, kann gerade in dieser Konstellation besser sein als ein Welpe, den ihr selbst zu einem angenehmen Hausgenossen erziehen müsst!
Es gibt oft Hunde im Tierheim, die wegen Umzugs oder wegen einer Scheidung oder Allergie abgegeben werden und vorher als normaler Familienhund gelebt haben. Nicht jeder Hund landet im Tierheim, weil er Macken hat oder gar bösartig ist. Das sind, würde ich sagen, eher die wenigsten.
Andersherum hat natürlich jeder Hund eine Vorgeschichte. Je mehr man davon weiss, desto einfacher dürfte nachher der Umgang mit dem Tier sein.
Die Vorgeschichte hat der Welpe vom Züchter aber genauso!
Generell würde ich mir aber eher einen vom Züchter nehmen als aus dem Tierheim, WENN der Züchter ihn richtig geprägt hat! Sprich, der Welpe sollte Kinder kennen gelernt haben, und zwar vernünftige Kinder, keine, die ihn ärgern oder ihm Angst machen. Er sollte auch andere Hunde kennen, verschiedene Haushaltsgeräusche, Auto fahren, andere Tiere…solche Dinge machen meiner Meinung nach grösstenteils den vernünftigen, guten Züchter aus (von der Auswahl gesunder Zuchttiere mal abgesehen).
Das muss aber kein Rassehund sein, ein Zufallswurf kann genauso gewissenhaft aufgezogen worden sein, wenn sich die Halter vorher Gedanken gemacht haben.

kann
ich mir einen hund mal probehalber ein paar tage „ausleihen“,
um das zu testen?

Abgesehen davon, was das in der Psyche des Hundes anzurichten vermag, wenn ihm das ein bis mehrere Male passiert (es ist ein fühlendes Lebewesen, dem man nicht erklären kann, was da mit ihm geschieht!):
Die meisten Tierheimhunde verhalten sich anfangs ganz anders, als sie es später tun. Anfangs muss er Euch ja erstmal kennen lernen, ausloten, wie weit er gehen kann, sein Umfeld kennen lernen.
Wenn er dann einzuschätzen weiss, was um ihn herum abgeht, kommt sein eigentlicher Charakter zum Vorschein. Das kann sowohl -aus eurer Sicht- positiv, als auch negativ sein, je nachdem, was ihr vom Hund erwartet.
Diese Wandlung kommt aber nicht innerhalb von ein paar Tagen. Das sind Dinge, die nach und nach ablaufen, beim einen Hund geht es schneller, beim anderen dauert es länger.

Übrigens würde ich mir einen Hund der genannten Rassen nicht zutrauen, und ich habe mittlerweile den dritten Hund. Meine Hündin hat zwar kein Ambitionen, zu jagen, ist aber in vielerlei Hinsicht schwierig. Und sie ist ein Hund, der gefallen WILL, die Rassen in ihr sind dafür „gemacht“ zu hören, mit dem Menschen zusammen zu arbeiten.

Vorstehhunde (Weimaraner und soweit ich weiss auch der Vizsla gehören dazu) haben den Ruf, Fremden gegenüber eher misstrauisch zu sein.
So habe ich diese Tiere auch kennen gelernt, vor allem die Weimaraner waren dabei nicht gerade das, was man als aufgeschlossen bezeichnen könnte. Schon als Junghunde nicht.
Nun kenne ich nicht extrem viele solche Hunde, aber eben doch einen Querschnitt.
Meiner Meinung nach gehören solche Rassen auch entweder in Jägerhand, oder zumindest zu jemandem, der weiss, was es bedeutet, einen derart arbeitsintensiven Hund zu führen. Meiner Meinung nach lässt sich das mit Familie und Kindern schlecht bis kaum realisieren, wenn man es nicht beruflich macht. Es will schliesslich jeder auf seine Kosten kommen.

Wenn Du trotz allem, was hier geschrieben wurde, weiterhin so einen Hund in Erwägung ziehst, suche Dir Züchter dieser Rassen (was bei der Ungarischen Bracke seeehr schwer sein wird, beim Vizsla auch nicht so leicht, beim Weimaraner dürfte es einigermassen gehen) und quetsche sie aus. Sei ehrlich zu ihnen, erzähle ihnen von Deinen Erwartungen an den Hund, von Deiner Lebenssituation. Frage sie nach ihrer Meinung. Schaue Dir an, wie sie ihre Hunde halten, wie sie die Welpne aufziehen, was sie mit den erwachsenen Tieren arbeiten.
Du willst dann immernoch so einen Hund?
Dann suche Dir einen Züchter, der die Welpen nicht von Anfang an jagdlich fördert. Das wird vermutlich sonst schief gehen.
Bei vielen Rassen gibt es jagdlich geführte Linien und welche, die eher für andere Betätigungen gezogen werden. Ein Hund aus einer Jagdlinie gehört in Jägerhand! (Ob es bei „Deinen“ Rassen so ist, weiss ich nicht, da sie für mich nicht in Frage kämen -> zu anspruchsvoll)

Zum Thema Hundeplatz/Hundeschule noch…es gibt viele, die eher auf Schäferhundausbildung abzielen. Dort wirst Du mit einem Spezialisten wie einem Vorstehhund vermutlich ziemlich auf der Nase landen. Also vorher abklären, ob Fachleute, die auch den Charakter eines solchen Hundes verstehen, in Deiner Nähe sind. Einen Hund auszubilden (und das sollte man, egal welche Rasse und welches Alter) kostet einiges an Geld und viel Zeit, es lohnt sich aber auf jeden Fall!

Liebe Grüsse
Bine :smile:

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ist
GENERELL ein züchterhund einem tierheimhund vorzuziuehen?

Nein.

kann
ich mir einen hund mal probehalber ein paar tage „ausleihen“,
um das zu testen?

Nein.

Bei Ersthundbesitzern mit kleinen Kindern empfehle ich, einen erwachsenen Hund zu nehmen, der aus einer Pflegestelle mit Kindern kommt bzw. der aus einer Familie mit Kindern ins Tierheim gekommen ist (natürlich sollte er dort nicht gerade von den Kindern gequält worden sein).

Welpen sind für Hundeanfänger nur sehr eingeschränkt geeignet, auch wenn die meisten das nicht hören oder glauben wollen.

Gruß,

Myriam

Hallo,

sorry aber trotz der weitreichenden Überlegungen habt ihr völlig ausser Acht gelassen das ihr ein neues Familienmitglied aufnehmt und wenn dann der Nachwuchs kommt ist dieser Konkurrenz!!!

Bitte tut euch und dem Hund den Gefallen und nehmt ihn erst zu euch wenn der Nachwuchs da ist oder wartet besser bis der Nachwuchs alt genug ist.

Im übrigen hab ich mit Rottweilern,leider, nur schlechte Erfahrungen gemacht. Sie reagieren auf falsche Haltung sehr stark und emotional.
Ich halte diese Rasse als Anfängerhund für nicht geeignet.

Schöne Grüße
Andrea

Die ihre Mix-Hündin immer noch für die beste Wahl hält, und ihre Kids auch :wink:

Hallo Roland,

mein erster und bis jetzt auch letzter Hund war ein Tibetterrier. Damals hatten wir uns das ganz einfach vorgestellt, in dem Buch „Charakterhunde“ geguckt, was uns gut gefallen würde und dann Züchter dieser Rasse gesucht und auch gefunden.
Das Problem dabei war nur, den Welpen zu erziehen, denn alle Familienmitglieder hatten eine andere Vorstellung von Erziehung. Ich weiß nicht, ob wir es letztendlich geschafft hätten, denn durch unglückliche Umstände (jemand anderes hatte den Kaufvertrag schon vorher unterschrieben, war angeblich abgesprungen und wollte ihn dann doch haben und meine Mutter hatte trotz vorherigem Test eine Hundeallergie und allergisches Asthma bekommen) mussten wir ihn nach einem Monat wieder abgeben.
Also mein Resümee aus dieser kurzzeitigen Erfahrung: Hütehunde sind tolle Familienhunde und Welpen nur für Anfänger geeignet, wenn diese sich vorher genau über Hundeerziehung etc. informiert haben und alle an einem Strang ziehen.
Ob ein Jagdhund das richtige für den Anfang ist? Stell ich mir ehrlich gesagt sehr schwierig vor.
Versuch es doch mit einem „Second-Hand“-Hund aus dem Tierheim. Dort wirst du sicher gut beraten, wenn du ihnen deine Anforderungen an den Hund nennst, kannst probeweise Gassi gehen und einem abgeschobenen Tierchen ein neues Zuhause geben.
Letztendlich kommt es nicht auf die Rasse des Hundes, sondern auf seinen Charakter an und vielleicht findest du ja einen Mischling oder einen Hund einer komplett anderen Rasse, der genau deine Ansprüche erfüllt.

Liebe Grüße,
Liz

Hallo Roland!

Weimeraner sind sehr edle und anmutige Tiere. Zudem (lt. Rassebeschreibung) leichtführig, gehorsam, im Haus ruhig und Familienhunde.

Ich persönlich finde, dass sie grundsätzlich lt. der Rassebeschreibung als Familienhund in Frage kommen…jedenfalls vor vielen, vielen anderen Rassen.

Trotzdem bleiben die Bedenken: Jagdhund! Okay…Labrador, Retriever+ Co sind auch welche ( aber offensichtlich stört das die Wenigsten ).

Aus Erfahrung kann ich sagen…Jagdhunde in den falschen/ unerfahrenen Händen können unglaublich nervig werden. Meine Schwiegereltern haben einen Deutsch- Drahthaar. Er ist sehr anhänglich, lieb, verspielt, gehorsam, kinderfreundlich, intelligent…alles! Die ganze Palette!

Aber er will pausenlos beschäftigt werden… seine Kunststückchen (tot, Männchen ect.) werden gnadenlos eingesetzt um einen dazu zu bringen, mit ihm zu spielen. Er schläft dann mal ne Stunde und hat dann wieder Power für die nächsten Fünf.
Bringt man nicht ständig neue Abwechslung ins Spiel, dann rennt er weg. Nicht, dass dies so geduldet wird…aber er kann Türen selbst öffnen oder springt mal eben aus 2m Höhe aus dem Fenster. Oder klettert (!) durch ein 1,50m hohes Fenster (angekippt) aus der Pferdebox…natürlich nicht ohne vorher über den Heuwagen von oben in Selbige hinein zu springen und das nervöse Pferd zu ärgern.

Draussen angekommen überspringt er ungehämmt sämtliche Nachbarszäune…z.B. um ein genüssliches Bad im Planschbecken der Kinder zu nehmen. Kleinere Fleischwunden z.B. vom Stacheldraht nimmt er dafür in Kauf.

Alles in allem ist es sehr anstrengend, diesen Hund überhaupt in irgendeiner Weise ständig zu fordern und zu fördern (es allein zu MÜSSEN kann nach Jahren echt nervig werden).
Für uns/ meine Schwiegereltern wäre das nie ein Grund, das Tier wegzusperren oder abzugeben, wir lieben ihn ja. Aber heut kann ich sagen, dass viele, viele Erziehungsfehler gemacht wurden, meist aus missverstandener Führsorge und Liebe zu dem Hund. Erst recht, weil er als Welpe ja so süss und hilflos war.

Ich kann nur empfehlen, es Dir gut zu überlegen.

Liebe Grüsse
Anja