Jarhead - Ledernacken

Gerne doch

Wenn ich Deine Ausführungen richtig verstehe, sind sie eben genau :dies, also Militärpolizisten nicht, da ihnen relevante Vollmachten
fehlen.

Richtig, ein Feldjäger agiert als „verlängerter Arm“ der Disziplinarvorgesetzten der Bundeswehr. Alles was er tut läuft primär unter dem Motto „gucken und petzen“, aoll heißen, dass Mängel weitergemeldet und abgestellt werden, aber selbst keinerlei weiteren Maßnahmen gegen den Soldaten im Sinne von weitergehender Strafe/Erziehung stattfinden, das ist dann Sache des zuständigen Disziplinarvorgesetzten, bzw. die durch ihn evtl. eingeschaltete Staatsanwaltschaft.
Und da kommen wir schon zum nächsten Punkt: Als Feldjäger arbeite ich für die Disziplinarvorgesetzten der Bundeswehr und nicht für die Staatsanwaltschaft. Ich ermittle in Disziplinarsachen und nicht in Strafsachen. Der zuständige Disziplinarvorgesetzte und nur er entscheidet über die Einschaltung der Polizei/Staatsanwaltschaft und über die Weitergabe von Ermittlungsergebnissen.
Das führt zu dem Kuriosum, dass deutsche Soldaten in Auslandseinsätzen in einer Grauzone der Strafverfolgung liegen, denn vor Ort gibt es im Normalfall keine deutsche Polizei, die bei Straftaten ermitteln könnte. Da aber eine Straftat eines Bundeswehrsoldaten im Einsatz regelmäßig auch ein Dienstvergehen ist behilft man sich bisher mit der rechtsstaatlich nicht einwandfreien Konstruktion, das Feldjäger bzw. der zuständige Disziplinarvorgesetzte in der Disziplinarsache ermitteln und diese Ergebnisse dann mit einer Abgabe an die Staatsanwaltschaft vom Disziplinarvorgesetzten an die zuständige Staatsanwaltschaft weitergegeben werden.
Schätze das läuft genau bis zu dem Tag gut, bis irgendein findiger betroffener Soldat mal gegen diese zur Dauerlösung mutierte Notlösung klagt.
Im Inland erschwert die Tatsache, das Feldjäger keine Polizisten sind aber auch einiges. Beispielsweise darf ein Feldjäger im Verkehr nur warnen, aber nicht in den Verkehr selbst eingreifen (das darf er nur im Spannungs- und Verteidigungsfall). Da können dann z.B. bei der Begleitung von großen Marschkolonnen mit schwerem Gerät durchaus mal kritischere Situationen entstehen, wenn man die bewegungen des zivilen Verkehrs nicht kontrollieren kann.
Oder auch bei der Suche nach eigenmächtig abwesenden/fahnenflüchtigen Soldaten gibt es ungünstige Rechtskonstellationen. Da ein Feldjäger kein Polizist ist, darf er die Wohnung des Soldaten nicht gegen seinen Willen betreten, um in herauszuholen. Wenn der Soldat nicht kooperativ ist muss man die Polizei hinzuziehen, die ihn dann aus der Wohnung holen kann. Die Polizei darf aber widerum nur verständigt werden, wenn der Disziplinarvorgesetzte des Soldaten dem zugestimmt hat. :wink:
Ein weiterer Punkt ist die Eigensicherung: Ein Feldjäger darf außerhalb militärischer Sicherheitsbereiche keine Durchsuchung von Personen durchführen. Ist natürlich himmelschreiender Unsinn und wahnsinnig riskant, wenn ich als Feldjäger zwar einen Soldaten festnehmen, ihn dann aber nicht zur Eigensicherung durchsuchen kann. Die etwas ungewöhnliche Lösung des Problems ist, dass ich als Feldjäger einem Soldaten natürlich befehlen kann sich komplett auszuziehen, nur ist das wohl um einiges aufwändiger und nicht unbedingt das, was man sich als Dauerlösung vorstellt.

Völlig obskur wird das ganze, wenn man dann auch noch weiß, dass Feldjäger im Rahmen der multinationalen KFOR-MP im Kosovo allgemeinpolizeiliche Rechte wahrnehmen und dort also genau das tun, was sie innerhalb der Bundeswehr/Bundesrepublik nicht dürfen. Im Rahmen dieser Anforderungen durch die Balkaneinsätze hat sich das Bild der Truppengattung und die Ausbildung übrigens komplett gewandelt. Hier wurde die Feldjägertruppe erst von einer Ordnungs- und verkehrsleittruppe zu einer Militärpolizei (ohne innerhalb der Bundeswehr Polizei zu sein), da die Realerfordernisse nunmal dazu zwangen Ausstattung und Ausbildung umfassend zu ändern und zu erweitern.

Euer Selbstverständnis ist also, dass ihr euch
vorrangig als Soldaten und nicht als Polizisten seht, ist dem
so? Habe ich das richtig verstanden?

Ja, hast du.

Dann würde mich interessieren wie sich die Feldjäger sehen?
Als Soldaten, o.k.
Aber das ist doch ein wenig sehr allgemein, oder?
Versteht ihr euch als eine besondere Truppe? Was für eine
Truppe (sorry, aber ich kann mit Feldjägern immer noch nicht
so viel anfangen)?

Die etwas andere Militärpolizei der Bundeswehr. :wink:

Ich selbst hatte nie mit Feldjägern zu tun,
nur mit MP und UP und die - zumindest die erstgenannten -
waren Polizisten und haben sich auch als solche verstanden,
aber das dürfte inzwischen ja klar sein.
Wie sieht eure Ausbildung dann aus?

Schwierig das pauschal herunterzubrechen. Ich empfehle dir auf jeden Fall mal http://www.militarypolice.de
Die Ausbildung zum Feldjäger dauert 3 Jahre und umfasst natürlich insbesondere Rechtskunde, Waffenlose Selbstverteidigung und Handwaffentraining. Darüber hinaus hat jeder Feldjägerunteroffizier mindestens eine sogenannte „Spezialisierung“. Spezialisierungen sind z.B. Verkehrsdienst, Personenschutz, Crowd and Riot Control, Diensthundeführer, Luftsicherheit, Präzisionsschütze, Zugrifssdurchsuchung, Eskorte (mit Krad) oder Erheber und Ermittler.

Ich habe also bei jedem meiner Unteroffiziere nicht nur einen Allrounder, der fähig sein muss jeden Bereich des Feldjägerdienstes wahrnehmen zu können, sondern zusätzlich auch einen Experten auf einem ganz bestimmten Gebiet. Diese Spezialisierungen wurden übrigens mit Masse nach dem Beginn der Balkaneinsätze geschaffen und führen zu dem hohen Grad der Professionalisierung und der internationalen Anerkennung der Feldjägertruppe.
Im Alltagsdienst steht die Spezialisierung aber im Normalfall nicht im Vordergrund, was dazu führt, dass ein Feldjäger ausbildungstechnisch immer auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen muss. Zudem kann ein Großteil der Spezialisierungen innerhalb der Bundesrepublik nicht praktisch genutzt werden, sondern nur im Einsatz, weil uns hier in Deutschland eben die Rechtsgrundlagen fehlen.

Was sind eure Aufträge?

* Militärischer Ordnungsdienst
* Militärischer Verkehrsdienst
* Wahrnehmung von Sicherheitsaufgaben
* Erhebungen und Ermittlungen
* Aufgabenübergreifender Feldjägerdienst

http://www.militarypolice.de/modules.php?name=News&f…

An sich also ein Aufgabenfeld, was man auch in einer richtigen Militärpolizei findet. Aber es obliegt in der Praxis eben den obigen Einschränkungen.

Gruß Andreas

ich danke Dir und
Hallo Andreas,

ich danke Dir für Deine ausführlichen Darlegungen.
Ich wusste all dies nicht und sollte ich Dich verletzt haben, so tut mir dieses leid und ich möchte Dich dafür um Entschuldigung bitten.
Meine militärische Laufbahn ist nun schon lange vorbei und heute kommt mir das alles vor wie ein Film an welchem ich selbst aber nicht beteiligt war - wie ein Zuschauer. Ich war aber beteiligt und steckte bis über beiden Ohren mitten drin. Es ist seltsam, ich habe die sonderbarsten Dinge gemacht und war bei wahrhaft phatastischen Sachen dabei aber ich habe nichts mehr damit zu tun. Ich weiss und habe es wirklich realisiert, dass die Deutsche Bundeswehr als auch die NATO insgesamt (ihr arbeitet heute wohl längst nicht mehr so eng mit den US und den anderen Verbündeten zusammen, wie wir damals) heute ein ganz anderer Verein ist, als zu der Zeit, als ich dort mitspielte. Vielleicht liegt es auch an meinem Alter (Generationenfrage) oder an den sich verändernden Perspektiven (Feindbilder, Gesetzeslage, zur Verfügung stehende finanzielle Mittel, etc.), ich weiss es nicht.
Insgesamt hatte ich schon einige Deiner militärspezifischen Beiträge als unsinnig oder für unausgereift gehalten. Dies sehe ich nun anders - denn Du verfügst heute und zwar mit recht, über eine andere Perspektive in einem anderen Verein in einer anderen Zeit, als ich damals. Ich akzeptiere das.

Ffreundlichen Gruss
Ray

ich würde mir wünschen, dass Du Deine ViKa etwas ausführlicher ausfüllst

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Tja, ich denke da gibt es einen Sinnspruch, der diese Veränderung und den Umgang damit ganz gut umreißt und der mich selber auch immer wieder nachdenklich macht: „Tradition heisst nicht die Asche bewahren -. Tradition heisst die Flamme weiter zu tragen und am leben zu erhalten.“

Es verändert sich in Bezug auf die internationale Sicherheit, die Nato oder auch die Bundeswehr so viel so schnell, dass auch ich Probleme habe mit diesen Veränderungen Schritt zu halten - und man könnte meinen, dass ich ja nun wirklich alles hautnah mitbekommen müsste. Manchmal bemerkt man Veränderungen in der Dynamik des Alltags heute erst im Nachhinein, quasi in der Erinnerung.
An sich beneide ich diejenigen, die während des kalten Krieges in einer sehr gefestigten weltweiten Sicherheitsarchitektur arbeiten konnten, andererseits ist die setige und schnelle Veränderung heutzutage dermaßen alltäglich geworden, dass es ohne sie irgendwie auch nicht mehr geht. Andererseits muss ich auch konstatieren, dass es einen enormen Identitätsverlust innerhalb der Bundeswehr und sicherlich auch in anderen Streitkräften gegeben hat (also Veränderung nicht nur von außen, sondern auch von innen). Soldatisches Selbstverständnis ist oftmals eben leider nicht mehr selbstverständlich. In Deutschland trägt die Ignoranz von, das Desintresse an und auch die offene Ablehnung von Soldaten dazu einen gehörigen Teil bei. Letztenendes ist die Bundeswehr zudem auch nur noch ein Schatten ihrer selbst, wenn man mal aus militärischen Gesichtspunkten einen Vergleich zu 1995 zieht. Die Bundeswehr ist eine verwaltete Armee mit Bürostuhlakrobaten geworden, die den Soldaten das Leben schwer machen und dafür sorgen, dass sich deutsche Soldaten in Afghanistan nicht nur mit Taliban, sondern auch mit der Bundeswehrverwaltung und der Rechtspflege der Bundeswehr herumschlagen müssen - Hauptsache unsere Fahrzeuge in Afghanistan haben also Abgasuntersuchung und Hauptuntersuchung. Die militärische Notwendigkeit bestimmt leider in weiten Teilen nicht mehr das Handeln.

Na ja, wahrscheinlich muss erst mal ein PRT vom Gegner überrannt werden, damit man in Berlin/Bonn merkt, dass man Gefechte nicht am Schreibtisch, sondern nur mit gut ausgebildeten, ausgerüsteten und motivierten Soldaten gewinnt und nicht mit Verwaltungsvorschriften und Gleichmacherei von Ungleichem (gerne unpassend Gleichstellung genannt).

Es wird nicht alles gut, geschweige denn besser, aber es wird definitiv alles anders. Du weißt ja: Nichts ist so beständig, wie die Lageänderung. :wink:

Gruß Andreas

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Was mich eigentlich immer schon gewundert hat, das die neue BW
bei ihrer Gründung, die alte Wehrmachtsbezeichnung „Feldjäger“
beibehalten hat( die ja im Landserjargon: teils abfällig,
teils respektvoll, wie schon vorher mal erwähnt," Kettenhunde
"genannt wurden).

Hat sie ja auch nicht. Die Bezeichnng der „Militärpolizei“ bei der Wehrmacht lautete Feldgendarmerie, so stand es auch auf dem Ringkragen.

Gruss Goetz

Hat sie ja auch nicht. Die Bezeichnng der „Militärpolizei“ bei
der Wehrmacht lautete Feldgendarmerie, so stand es auch auf
dem Ringkragen.

Das ist wie ich schon schrieb nur teilweise richtig. Neben der Feldgendarmerie gab es auch die Feldjägertruppe, die militärpolizeiliche Aufgaben wahrgenommen hat. Und die Geheime Feldpolizei darf man ebenfalls nicht vergessen.

Gruß Andreas

Hallo!

was hältst Du von „Quadratschädel“?

Jau, den kenn’ ich aus unserem Familjen-Jargon :wink: Leider fehlt genau wie bei Kanisterkopf der Bezug zum Militärischen, aber das kann ich irgendwie einflicken. Man braucht’s ja nur einmal zu erwähnen und dann steht der Begriff samt Assoziation.

Danke & Gruß,
Eva

Danke an alle …
… ist ein interessanter Thread geworden *g*

Gruß,
Eva

Ich habe es vielleicht überlesen, aber hier hat noch niemand erklärt, warum die Marine eigentlich Jarhead heißen.
Als ich in den USA mit den Marines in einer Base gerbeitet habe, fragte ich mal die Jungs von der US Navy, warum die Marines denn Jarheads heißen.
Einfach erklärt: Ein JAR ist ein Einmachglas für Marmelade. Nun tragen die Marines ja fast alle den FLATTOP. Als den kurzen Haarschnitt bei dem die Seiten rasiert sind und nur oben noch die Haare stehen bleiben. Das sieht dann aus wie ein Deckel von einem Marmeladenglas. Also Jarhead. Die US Navy Jungs sagen auch noch, dass bei den Marines der Kopf aufgeschraubt und das Hirn herausgenommen wird. Dann kommt Marmelade rein und das Jar wird wieder verschraubt.
Das mal zu Jarhead !
Gruß
Sascha

Einfach erklärt: Ein JAR ist ein Einmachglas für Marmelade.
Nun tragen die Marines ja fast alle den FLATTOP. Als den
kurzen Haarschnitt bei dem die Seiten rasiert sind und nur
oben noch die Haare stehen bleiben. Das sieht dann aus wie ein
Deckel von einem Marmeladenglas. Also Jarhead. Die US Navy
Jungs sagen auch noch, dass bei den Marines der Kopf
aufgeschraubt und das Hirn herausgenommen wird. Dann kommt
Marmelade rein und das Jar wird wieder verschraubt.

Hallo Sascha,
lass das mal keinen Mariner so hören.
Dies ist nämlich nur die abfällige Erklärung der Navy.
Ich meine die Marmelade, statt Hirn.

Wenn du einen Mariner von hinten betrachtest, gehen Hemdkragen, Nacken, Hinterkopf und die hohe steife Dienstmütze fast in einem über.
Diese beinah zylindrische Form, brachte diesen Namen auf.

Jar- bedeutet bei den Marines jedoch= Schock oder Erschütterung.
Soll heissen, wenn man eines Marines ansichtig wird, man prompt einen Schock erleidet, der dann meist zum Tode führt.

Bei uns könnte man auch sagen, Dickschädel.
Also jemand der mit dem Kopf durch die Wand will.
…ein Marine würde, wenn er abprallt, nochmal Anlauf nehmen :wink:

grüsse borthi

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Ja, meine Erklärung kam ja von den US Navy Boys, die sind sich ja nicht so „grün“ mit den Marines !
Gruß
Sascha

Hallo,

d.h. die Befugnisse der Feldjäger sind beschränkt und Erzählungen, das Personen, die sich unerlaubt von der Truppe entfernt haben, von den Feldjägern in privaten Räumen aufgegriffen und abgeführt worden sind eher in das Reich der Fabel gehören und theoretisch nicht erlaubt sind, da nur die Polizei bei begründeten Verdacht dies ohne die Beteiligung der Feldjäger durchführen müsste.
Genauso können Feldjäger nicht jeden x-beliebigen Bürger, der scheinbar betrunken Schlangenlinien mit dem Auto fährt anhalten und ins Röhrchen blasen lassen, es sei denn er tut dies im militärischen Sicherheitsbereich, oder sitzt gerade in einem Panzer :wink:
Verstehe ich das so richtig?

Wie ist das eigentlich bei folgenden Szenarien: Dürften Soldaten der Feldjägertruppe einen Castor-Transport begleiten?

Dürfen Feldjäger zusammen mit den örtlichen Polizeikräften hoheitliche Aufgaben bei „Katastrophen“ übernehmen? z.b. Sturmflut oder auch bei Verkehrsunfällen im Ausmass des Zugunglück von Eschede

Gruß Mirko

d.h. die Befugnisse der Feldjäger sind beschränkt

Definitiv.

und Erzählungen, das Personen, die sich unerlaubt von der Truppe
entfernt haben, von den Feldjägern in privaten Räumen
aufgegriffen und abgeführt worden sind eher in das Reich der
Fabel gehören und theoretisch nicht erlaubt sind, da nur die
Polizei bei begründeten Verdacht dies ohne die Beteiligung der
Feldjäger durchführen müsste.

Das kommt darauf an, wer in den privaten Räumlichkeiten das Hausrecht hat und ob diese Person die Feldjäger dort ihre Maßnahmen durchführen lässt oder nicht.
Und wenn das „Aufgreifen“ in Räumlichkeiten passiert in denen der eigenmächtig abwesende Soldat selbst das Hausrecht hat heißt das ja nicht, dass er dieses auch nutzt.

Genauso können Feldjäger nicht jeden x-beliebigen Bürger, der
scheinbar betrunken Schlangenlinien mit dem Auto fährt
anhalten und ins Röhrchen blasen lassen, es sei denn er tut
dies im militärischen Sicherheitsbereich, oder sitzt gerade in
einem Panzer :wink:

Selbst das ins Röhrchen Blasen lassen ist dann Aufgabe der Polizei. :wink:

Wie ist das eigentlich bei folgenden Szenarien: Dürften
Soldaten der Feldjägertruppe einen Castor-Transport begleiten?

Also „begleiten“ natürlich, es würde aber niemand auf die Idee kommen das zu machen, weil Feldjäger auf Grund des Gesetzes über die Anwendung unmittelbaren Zwanges und die Ausübung besonderer Befugnisse durch Soldaten der Bundeswehr und verbündeter Streitkräfte sowie zivile Wachpersonen (UZwGBw) agieren, um Straftaten gegen die Bundeswehr abzuwenden.
Dieses Gesetz bietet keine Grundlage für den Schutz eines zivilen Castortransportes.

Dürfen Feldjäger zusammen mit den örtlichen Polizeikräften
hoheitliche Aufgaben bei „Katastrophen“ übernehmen? z.b.
Sturmflut oder auch bei Verkehrsunfällen im Ausmass des
Zugunglück von Eschede.

Ja, nach den Beschränkungen des Artikel 35 Grundgesetz:

"_(1) Alle Behörden des Bundes und der Länder leisten sich gegenseitig Rechts- und Amtshilfe.

(2) Zur Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung der öffentlichen Sicherheit oder Ordnung kann ein Land in Fällen von besonderer Bedeutung Kräfte und Einrichtungen des Bundesgrenzschutzes zur Unterstützung seiner Polizei anfordern, wenn die Polizei ohne diese Unterstützung eine Aufgabe nicht oder nur unter erheblichen Schwierigkeiten erfüllen könnte. Zur Hilfe bei einer Naturkatastrophe oder bei einem besonders schweren Unglücksfall kann ein Land Polizeikräfte anderer Länder, Kräfte und Einrichtungen anderer Verwaltungen sowie des Bundesgrenzschutzes und der Streitkräfte anfordern.

(3) Gefährdet die Naturkatastrophe oder der Unglücksfall das Gebiet mehr als eines Landes, so kann die Bundesregierung, soweit es zur wirksamen Bekämpfung erforderlich ist, den Landesregierungen die Weisung erteilen, Polizeikräfte anderen Ländern zur Verfügung zu stellen, sowie Einheiten des Bundesgrenzschutzes und der Streitkräfte zur Unterstützung der Polizeikräfte einsetzen. Maßnahmen der Bundesregierung nach Satz 1 sind jederzeit auf Verlangen des Bundesrates, im übrigen unverzüglich nach Beseitigung der Gefahr aufzuheben."_

Gruß Andreas