Hallo Soniix!
So richtig glaubhaft ist das mit der falschen Schreibweise nicht, denn wie kann sich jemand mit Deiner Emailadresse irgendwo anmelden? Würde in einem Shop bei der Anmeldung die Emailadresse falsch angegeben, so würde dies dazu führen, dass Du die Anmeldungsinformation bekommst und die Anmeldung bestätigen musst. Es gibt wohl keinen Shop, der eine Anmeldung ohne Prüfung der Emailadresse zulässt. Man trägt gewöhnlich seine Emailadresse ein, muss die meistens sogar nochmals zur Sicherheit eintragen und dann wird eine Email an diese Emailadresse verschickt, in der entweder ein Bestätigungslink oder ein Legitimierungscode enthalten ist. Erst wenn der Erhalt der Emailadresse auf diese Weise gesichert ist, kann man seine Einkäufe tätigen. Dann ist die Emailadresse auch fest in der Datenbank des Shops hinterlegt und es Bestellbestätigungen werden nur an diese Emailadresse verschickt.
In Deutschland gibt es Datenschutz und Verbraucherschutz. Das Eine garantiert, dass Informationen über Käufe und persönliche Daten garantiert nur an die richtige Emailadresse gesendet werden und Letzteres (der Verbraucherschutz) macht Gewerbetätigen zur Auflage, vorauszusetzen, dass Kunden unvorstellbar dumm und/oder dreist sind. Jedes einfache Shopsystem geht also prinzipiell davon aus, dass Emailadressen falsch angegeben werden und verhindert dies sehr erfolgreich.
Dass Du zufällig solche Benachrichtigungen bekommst, ist sicher nicht der Dummheit einer Person zuzuschreiben, die zufällig Deinen Namen trägt. Angenommen Dein Name wäre Maria Musterfrau und Deine Emailadresse würde lauten und es würde eine andere Person geben, die ebenfalls Maria Musterfrau heißt und ausgerechnet auch ein Emailaccount bei Hotmail hat, wird diese vermutlich nicht eine Emailadresse erhalten. Das könnte ich mir bei Hotmail gar nicht vorstellen.
Und wenn doch, wäre es der Dame mit der COM-Hotmailadresse aus oben genannten Gründen nicht möglich, sich in einem Shop mit der DE-Hotmailadresse anzumelden.
Des Rätsels Lösung ist ganz einfach. Vermutlich so einfach, dass Du Dir kaum vorstellen kannst, wie einfach die Lösung wirklich ist:
Du bist es selbst, der sich dauernd falsch anmeldet!!!
Du glaubst es nicht? So geht’s:
Es ist nicht schwer, an Emailadressen zu kommen. Irgendwann oder irgendwo trägt man seine Emailadresse ein, ohne darauf zu achen, dass die Seite nicht verschlüsselt (https) ist. Vielleicht meldest Du Dich sogar selbst bei Hotmail an, ohne auf eine verschlüsselte Website wertzulegen. Und schon ist Deine Emailadresse in den Händen von Datendieben. Nun gibt es viele Möglichkeiten, mit einer geklauten Emailadresse Geld zu verdienen. Unternehmen kaufen ganz gezielt Emailadressen, um deren Inhaber vollzuspamen, was allerdings nicht erlaubt ist.
Nun sendet man absichtlich eine Email, die den Anschein hat, einfach zufällig falsch adressiert worden zu sein. Fehler kann ja jeder einmal machen und das ist ja nicht gleich Spam, wenn mal eine Email falsch adressiert wurde, denn der Empfänger - in diesem Fall Du - denkt gar nicht an böse Absichten des Absenders, sondern glaubt, dass ein „dummer Kunde“ seine Emailadresse falsch angegeben hat… Ha, ha, ha!!!
In Deinem Fall hat die Sache gleich doppelte Wirkung:
- Die Spam wurde plaziert, ohne als Spam erkannt worden zu sein.
Die Wirkung von Spam liegt nicht immer darin, dass sie direkt zu einem Kaufverhalten führt, sondern ein Unternehmen oder eine Marke latent bekannt macht. Im Falle einer Kaufentscheidung zu einem späteren Zeitpunkt wirkt sich der Bekanntheitsgrad eines Namens positiv aus, selbst wenn die Umstände der Bekanntwerdung (z.B. durch Spam) total negativ waren.
- Du hast auf die vermeintlich falsch gesendete Email geantwortet.
Mit der Antwort auf die versteckte Spam-Email hast Du die Existenz und Nutzung Deiner Emailadresse bestätigt. Hierdurch hast Du den Verkaufswert Deiner Emailadresse auf dem Markt für Spamadressen gut und gerne verzehnfacht. Nun sind alle Spamer richtig scharf auf Deine Emailadresse und es gibt kaum eine Möglichkeit, besser dafür zu sorgen, richtig mit Spam zugeballert zu werden. Ein weiterer sehr ungünstiger Nebeneffekt ist vermutlich, dass Du mit einer Scheinfirma korresponiert hast, in deren AGB die Verarbeitung von Emailadressen zu Werbezwecken enthalten ist. Mit der Korresponz, bei der diese Firma sich „angeblich“ um Aufklärung eines Mißverständnisses bemüht hat, hat sie dadurch Dir gegenüber eine Leistung erbracht. Damit ist juristisch ein Geschäftsverhältnis entstanden, was Dich an die AGB bindet. Und in diesen AGB steht ja höchst wahrscheinlich, dass die Verwendung Deiner Emailadresse zu Werbezwecken erlaubt ist.
Nicht nur, dass Du durch Deine Ordnungsliebe, wertvolle Lebenszeit verschenkt hast, Du hast auch noch anderen dabei geholfen, Deine Emailadresse auf dem Markt für Spammer richtig wertvoll zu machen: Sie ist nun ein sogar in Deutschland legales Ziel für sämtlichen Werbemüll!!!
Nein, da war keine andere Dame zu doof zu wissen, wie Ihre Emailadresse lautet. Da war nur eine Dame zu gutgläubig…
Grundregel für nicht angeforderte Emails: Ignorieren!!!
Die einzige Bearbeitung ist, den Spamfilter ggf. anzupassen. Niemals auf Emails antworten, die man nicht erwartet hat. Diese Regel hat sicher jeder schon irgendwo einmal gehört oder gelesen. Man muss sich aber wirklich auch daran halten und darf keine Ausnahmen machen.
In manchen Emails, sogar von Ämtern und angesehenen Firmen steht ein Disclaimer, der etwa Folgendes besagt: „Diese Email ist vertraulich… falls falsch adressiert bitte mit entsprechender Information an den Absender zurückschicken!“
Welcher Dummkopf sich wohl so einen Quatsch ausgedacht hat?
Wenn eine vertrauliche Email schon beim falschen Empfänger angekommen ist, dann ist die Vertraulichkeit bereits durch den Absender verletzt worden. Im gegensatz zu einem Brief mit Umschlag, auf dem so eine Nachricht sinnvoll sein mag, öffnet sich eine Email bevor man lesen kann, dass sie vertraulich sei.
Einen geschlossenen Umschlag zurück zu senden, ist als Beweis der unversehrten Vertraulichkeit auch eine nette Gesete. Aber welchen Sinn macht es, eine Email zurückzuschicken?
Wenn jemand Wert auf vertraulichen Versand und Empfang legt, dann gibt es die Möglichkeit, Emails zu verschlüsseln. Wer nicht verschlüsselt, ist selber schuld.
Was ich mit Vorgenanntem sagen möchte ist, dass selbst Ämter und angesehene Firmen sich mit dem Wesen einer Email noch nicht richtig auseinander gesetzt haben, denn sonst würde es nicht solche unsinnigen Disclaimer geben. Somit ist natürlich von Spammer mit Recht davon auszugehen, dass sich viele Privat- und Geschäftsleute nicht mit Emails auskennen und mit so primitiven Unternehmungen, wie in Deinem Fall, sehr erfolgreich sind. Du bist kein Einzelfall! Tausende Emailempfänger haben schon genau so reagiert wie Du. Nur Du hast um Rat gefragt und bekommst eine Antwort. Die vielen Tausend anderen ärgern sich weiter, ohne überhaupt darüber nachzudenken, dass irgendetwas total schief läuft.
Ich hoffe, dass ich Dir helfen konnte.
Jedenfalls musst Du Dir keine Gedanken darüber machen, wie Du einer anderen Frau behilflich sein kannst, ihre Emailadresse richtig zu schreiben.
Mit freundlichem Gruß,
Peter L.