Hallo Harald,
Aber wenn man den Gelehrten trauen darf, heißt es richtig:
„Morde nicht“
Wer einen anderen Menschen tötet, fällt doch mit Ausnahme dass
sein Leben selbst in Gefahr ist, unter das 5. Gebot „Du sollst
nicht töten“.
das ist jetzt aber Deine persönliche Missdeutung.
Kennst Du den Unterschied zwischen morden und töten?
Mose schrieb: „Wer einen Menschen vorsätzlich so schwer
verletzt, dass er stirbt, muss mit dem Tod bestraft werden.“
Stimmst Du dem zu?
Meine Bibelfestigkeit lässt zwar zu wünschen übrig, aber man muss selbstverständlich zustimmen, wer jemand derart verletzt, dass er stirbt, ist ein Mörder.
Irgendwo steht aber auch, dass kein Mensch das Recht hat, den anderen sein Leben zu nehmen.
Also kann ich keiner Religion und keiner staatlichen Ordnung zustimmen, die Menschen tötet um der Rache willen. Auch nach dem Motto handelt, lieber einen Unschuldigen zuviel hinrichten als einen Schuldigen zu wenig.
Ich kann auch keiner Religion zustimmen, für mich war der Austritt aus der Amtskirche zwingend, die Waffen segnet, mit denen getötet wird. Mord darf und kann eine Kirche nicht segnen. Dabei musste ich von der christlichen Religion ausgehen, die Nächstenliebe als Ziel hat. Dies ist doch einer der Gründe, weshalb christliche Religionen das NT haben. Wer die Nächstenliebe predigt, darf keine Mordwaffen segnen. Darf auch keinen Tötungsauftrag für einen Krieg segnen. Auch dann nicht - wenn es gegen den angeblichen Erzfeind Islam geht.
Wer bestraft jetzt den Mörder?
Er kann zur Sühne mit Freiheitsentzug verurteilt werden. Dies geschieht bekanntlich in Staaten mit demokratischer und rechtsstaatlicher Ordnung. Imperialistische Systeme und die altkommunistischen haben wir noch eine andere Einstellung.
Muss der Henker dann auch
wieder mit dem Tod bestraft werden?
In der Praxis kann der „Henker als Mörder des Staates“ „Nein“ sagen. Niemand zwingt den Henker zu morden. Ich kenne keinen Henker. Schätze jedoch, dass diese Personen wohl eine niedere Hemmschwelle haben oder gar Sadisten sind. Genau wie jene, die Todesurteile unterschreiben. Diese Personen gehören wie die tatsächlichen Mörder auch hinter Gitter. Es geschieht ja nichts anderes als dass in einem Fall „sich ein Einzelner dazu befugt fühlt zu morden“ und im anderen Fall „der Staat das Monopol des Mordes“ übernimmt.
Bei einer militärischen Aktion kann man doch davon ausgehen,
dass das Leben der Soldaten in Gefahr ist. Oder nicht? Warum
sollte das dann morden sein?
Nein, kann man nicht. Niemand hat das Recht ein Land anzugreifen, zu besetzen, zu plündern, zu vergewaltigen, zu morden usw. Niemand. Nirgendwo auf dieser Welt.
Bei Dir erwarte ich schon, dass Du Dich dazu bekennst, dass
auch der Krieg, auch das Auto nicht davon ausgenommen ist,
dass es "Töten sein " kann.
Warum erwartest Du das von mir?
Wer Eure HP kennt, der geht davon aus, dass Du eine andere Wertung menschlichen Lebens vornimmst. Und das tust Du ja auch, wie viele Deiner Antworten im Brett zeigen.
Wenn ich einen Autounfall habe, bei dem ein Mensch getötet
wird, bin ich dann ein Mörder?
Weshalb versuchst Du bei einer Tötung nun diesen Begriff Mörder von Tötem zu verwenden. Ob nun ein Mensch durch Vorsatz getötet wird oder durch Fahrlässigkeit (Autounfall) sollte doch keine Rolle spielen. Tötung ist Tötung. Unterschiede gibt es hier bei einer Strafzumessung. Vielleicht gehen unsere Begriffe in der Bewertung auseinander. Aber wer mit seinem Auto zu schnell oder unter Alkohol einen Unfall mit tödlichen Ausgang verursacht, der wird nach meiner Überzeugung viel zu gering bestraft. Wer ans Steuer geht, unter diesen Vorzeichen, weiss, dass er jederzeit jemand töten wird. Wer ein Messer als Waffe benutzt erhält keinen Bonaus. Warum aber jemand der das Auto als Waffe nutzt.
Die Defination, die wir heute
gebrauchen, was Mord ist und was erlaubt ist zum Töten, ist
nicht Ursprung des 5. Gebotes sondern wie in anderen Bereichen
auch, die sich von Menschen zurecht gelegte Defination der
Gebote Gottes.
Deine Zitate beruhen doch ausschliesslich auf von Menschen
zurechtgelegten Versionen des Willen Gottes. Und Du läßt nur
jene gelten, die in Dein persönliches Konzept passen.
Es bleibt mir wohl kaum was anders übrig wie alles, was man in allen Religionen als die Wahrheit bezeichnet zuerst einmal als fortgeschriebenes Modell von Menschenhand zu sehen. Der letzte Satz ist kaum zutreffend. Ich zitiere nicht, sondern ich stelle meine persönliche Aufassung dar.Mein Konzept besteht tatsächlich in der Auffassung, dass Mord und Verbrechen egal von welcher Seite nicht akzeptabel sind und verurteilt werden müssen.
Die Diskussion, die wir in Europa und in Nahost führen geht doch einzig und allein darum, wer das Recht zum Töten hat. Wir sind nur noch dabei zu interpretieren, welcher Mord als Verteidigung und welcher Mord als „Kolateralschaden“ und welcher Mord als Notwendigkeit definiert werden soll. Hierbei suchen wir uns die Opfer und die Täter als Alibi aus.
Es sind in den letzten drei Tagen durch Attentate mehr als 100 Menschen weltweit umgebracht worden. Darunter auch die neuen - nach knapp vier Wochen ohne - Attentate in Israel. Du wirst mir zugestehen, dass ich diese Attentate verurteile. Ich verurteile aber auch die seit vier Wochen - während keine Attentate erfolgt sind - erfolgten Übergriffe und Morde an Zivilisten in Palästina.
Mord und Tötung haben nur das Ziel, einem anderen das Leben zu nehmen. Und nur weil die Führungsmacht im Westen keine Skrupel hat, muss der Bürger nicht auch noch Mordwerkzeug spielen. Jede Art von Tötung ist zu verurteilen. Ohne Ansehen der Person, des Staates, der Religion oder der angeblichen Gründe.
Gruss Günter